Mexico
Pico de Orizaba

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Travelers at this place
    • Day 245

      Pico de Orizaba Gipfel

      December 28, 2022 in Mexico ⋅ ☀️ 2 °C

      Seit Tagen fiebern wir dem heutigen Morgen entgegen. (Zumindest 50% des Teams!) 😃 Da wir beim letzten Mal zu früh dran waren, starten wir heute etwas später Richtung Gipfel des höchsten Berges von Mexiko, dem Pico de Orizaba, mit 5636m. Um 2:30 verlassen wir die Hütte. Fast alle sind schon unterwegs. Nur 2 Ultraläufer aus den USA wollen erst eine Stunde nach uns aufbrechen. Der erste Teil der Tour bis zum Gletscher geht deutlich schneller als erwartet. Wir sind nach 3,5 Stunden wieder am Gletscher, aber heute lassen wir uns von keiner faulen Bergführerin verunsichern und ziehen mit kalten Fingern unsere Steigeisen an. Es ist dieses Mal deutlich kälter als bei unserem ersten Besteigungsversuch. Zirka -15 Grad hat es hier, aber der Wind macht es unglaublich kalt. Laut meteoblue hat es einen chillfaktor von -22 Grad. Wir gehen aber trotzdem weiter und es geht noch 550hm über den Gletscher bis zum Gipfel. Teilweise über 40 Grad steil und nicht enden wollend. Vom Beginn des Gletschers hat man den Gipfel immer im Blick, er kommt nur nicht näher. 😂😂 Die Kälte inklusive Wind machen uns sehr zu schaffen. Wegen der niedrigen Temperatur machen wir kaum Pausen, was sich im steilen Gelände rächt, denn Jutta geht langsam die Kraft aus. Ein unangenehmer Teufelskreis, man sollte eine kurze Rast einlegen weil man konditionell nicht mehr kann, sobald man aber stehen bleibt kühlt man in der selben Sekunde so aus, dass einem Finger und Zehen vor Kälte fast abfallen. 🥶🥶 Jutta ist schon ziemlich müde und möchte am liebsten aufgeben. Der Gletscher geht aber heute sehr gut zu begehen und ich kann sie ein weiteres Mal motivieren weiter zu gehen, nun ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel, aber hier oben können 200 Höhenmeter ein unüberwindbares Hindernis darstellen..
      Vor ein paar Tagen kam frischer Schnee. Das hat uns auch im sogenannten Labyrinth, den ersten 1000hm dieser Bergbesteigung, in dem normalerweise die Wegfindung sehr schwierig ist, sehr geholfen. Im Tal haben sie uns erzählt, dass es im Basislager 30 cm Schnee gemacht hat. Wir wissen zwar nicht wie die Mexikaner das gemessen haben, aber das Basislager ist nur angezuckert. (30cm vielleicht in der Länge und nicht in der Höhe gemessen) Von den beiden Ultra Läufern schafft es nur einer zum Gipfel. Der Zweite musste wegen seiner schlechten Akklimatisation schon vor dem Gletscher umdrehen, er musste sich mehrmals übergeben und er drehte deshalb auf knapp 5000m um.

      In der Eiseskälte kämpfen wir uns weiter zum Gipfel und nach ca. 6,5 Stunden haben wir es endlich geschafft. Wir sind sehr froh und freuen uns sehr auf 5636m zu stehen! 😍😍 Die Freude ist leider nur sehr kurz, denn am Gipfel wird mir bewusst, dass ich seit längerer Zeit meine großen Zehen beidseits nicht mehr spüre, daher beschließen wir relativ schnell abzusteigen. Ich suche mir aber am Gipfel oben im Windschatten einen Platz und ziehe meine Schuhe aus um meine Zehen zu massieren. Sehr sehr unangenehm. Meine Westalpen Lederschuhe sind für diese Höhe bzw diese Temperaturen nicht geeignet. Die richtigen Schuhe für so eine Bergbesteigung stehen in unserem Keller in Innsbruck, Jutta hat ihre Gott sei Dank dabei und deshalb warme Zehen. Ich schaffe es leider nicht, die Zehen wieder "aufzutauen", deshalb folgt ein relativ rascher Abstieg über den Gletscher. Wir müssen runter aus der Höhe und raus aus dem kalten Wind! Zirka 1,5 Stunden später sitzen wir am Gletscherrand in der Sonne und alles ist wieder gut, allerdings war das heute sehr sehr knapp vorbei an einer Erfrierung, ein sehr unangenehmes Gefühl! 🥶

      Nach 10 Stunden sind wir auch schon wieder im Basislager angekommen. Erschöpft, aber überglücklich. Endlich konnten wir den Pico de Orizaba besteigen!! 😃😃
      Als wir im Basislager ankommen ist auch gleich ein Fahrer da, der uns wieder mit zurück ins Dorf und somit zurück zu unserem Bus mitnehmen kann. Perfekt! So kommen wir deutlich früher zurück als geplant. Wir nützen noch das Duschangebot bei der Bergsteiger- agentur und fahren dann noch 2 Stunden in Richtung Oaxaca. Auf einem Campingplatz verbringen wir die Nacht zwischen Riesenkakteen. Nach 1500hm bergauf und 1500hm bergab fallen wir heute sehr sehr müde aber überglücklich ins Bett. 😍😍
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    • Day 46

      Highest mountain of mexico!!

      August 6, 2023 in Mexico ⋅ ⛅ 3 °C

      Sorry für den langen Text aber das war ein besonderer Tag :D
      Sorry for the long text but that was a special day :D

      German:

      Nachdem ich Acatenango und Fuego gewandert war, verspürte ich Lust nach einer noch größeren Herausforderung und Abenteuer. Also schaute ich mir Touren zu den höchsten Vulkanen und Bergen in Nordamerika an - Iztaccíhuatl (5230 m), Popocatépetl (5452 m) und Citlaltépetl (5636 m), die sich in der Nähe von Puebla und Mexiko-Stadt befinden. Popocatépetl ist einer der aktivsten Vulkane in Mexiko und hat Puebla erst vor einigen Monaten mit Asche bedeckt, also war das keine Option für mich, hahah.

      In der Facebook-Gruppe der mexikanischen Backpacker fand ich die Kontakte eines Guides aus Mexiko-Stadt, der günstige Touren zu den anderen Vulkanen anbietet. Glücklicherweise hatte er Plätze an meinem einzigen verfügbaren Wochenende. Und das Beste war, dass es sich um die Tour zum höchsten Berg in Mexiko/höchsten Vulkan in Nordamerika handelte - Citlaltépetl (5636 m), auch Pico de Orizaba genannt. Es war die perfekte Gelegenheit, die physischen Grenzen meines Körpers zu testen und zu sehen, wie er sich bei nur 50 % des normalen Sauerstoffniveaus verhält, während ich eines der erstaunlichsten Abenteuer meines Lebens erlebe.

      Am Samstagmorgen wurde ich in Puebla abgeholt. Die Gruppe, mit der ich wandern würde, bestand aus dem Reiseleiter, seiner Frau und 5 anderen Mexikanern, alle aus Mexiko-Stadt. Am Ende würde ich der einzige Europäer an diesem Wandertag sein. Wir machten einen kurzen Halt in einem kleinen Dorf am Fuße des Berges, wo wir alle gemeinsam in einem lokalen Markt zu Mittag aßen. Ich war wahrscheinlich der einzige Europäer dort, haha.

      Wie immer fasziniert von der Art und Weise, wie die Frauen auf den Märkten Tortillas zubereiten, bat mich eine Frau, ihr zu helfen, als ich Interesse an ihrer Technik zeigte. Da ich bereits Erfahrung im Tortillazubereiten hatte, sagte ich nicht nein und bereitete einige Tortillas vor den Leuten auf dem Markt zu. Dies wurde von den Einheimischen begeistert gefeiert, hahaha.

      Dann machten wir uns auf den Weg zum Basislager, das auf 4200 m Höhe lag (ich war noch nie über 4000 m gewesen, also brach ich bereits mit dem Basislager meinen Höhenrekord). Die Reise zum Basislager war ein Abenteuer für sich, da es keine schöne Straße war. An einem Punkt mussten wir ein großes Matschloch 30 min lang mit Gras bedecken um uns den Weg zum Basislager zu bahnen.

      Nach der Ankunft im Basislager gegen 15 Uhr bauten wir unsere Zelte auf und bereiteten Essen und heiße Schokolade vor. Dann war es Zeit zu schlafen, völlig eingemummelt wie ein Eskimo (es waren etwa 5 Grad und es regnete), bis 23 Uhr.

      Um 23:30 Uhr begannen wir unseren Aufstieg, um bei Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen. Langsam Schritt für Schritt machten wir uns auf den Weg den Berg hinauf, zuerst über Steine und nach 2 Stunden erreichten wir die Schneezone, wo wir unsere Steigeisen (Metallspikes, die man an den Schuhen befestigt, um auf vereistem Schnee zu laufen) anziehen mussten. Die Temperaturen würden in den nächsten 3 Stunden auf etwa -15 Grad fallen, und ich würde das Gefühl in meinen Fingern und Füßen verlieren. Neue Handschuhe halfen mir, das Gefühl in meinen Fingern wiederzugewinnen, aber meine Füße blieben bis 6 Stunden später taub, haha. Zu diesem Zeitpunkt trug ich 2 Paar Socken, 2 Hosen, 2 T-Shirts, 2 Fleecepullover, eine Windjacke und 3 Schichten, die meinen Kopf vor Kälte und Wind schützten. Endlich fühlte ich das Abenteuer, nach dem ich mich gesehnt hatte!

      Von Beginn an fühlte sich die ganze Wanderung wie Meditation an, weil man sich nur auf jeden einzelnen Schritt und Atemzug konzentrierte. Kontrolliertes Atmen, regelmäßiges Trinken und Pausen waren notwendig, um den Körper an die Höhe zu gewöhnen und der Höhenkrankheit vorzubeugen, die oft nach 5000 m auftritt, da dort nur 10 % des verfügbaren Sauerstoffs vorhanden sind.

      Nach 5-6 Stunden Wanderung erreichten wir eine Höhe von etwa 5100 m, wo uns die letzte große Herausforderung erwartete - der große Nordgletscher, ein festes Eisfeld. Vom Fuß des Gletschers aus konnten wir den Gipfel sehen, also war die Motivation hoch, den mühsamsten Teil der Wanderung anzugehen. Bei perfektem Wetter und Eisbedingungen starteten wir gegen 4:30 Uhr auf dem Gletscher und kurz danach erlebten wir den unglaublichsten Sonnenaufgang, den ich je erlebt habe. Ehrlich gesagt können Worte nicht beschreiben, was ich auf dem Gletscher empfunden habe, wie ich mich Meter für Meter mit der Eisaxt und dem Wanderstock nach oben kämpfte, während über den Wolken dieses bunte Schauspiel erschien - einfach ein unglaublicher Moment.

      Nach 9 Stunden des Aufstiegs erreichten wir schließlich den Gipfel auf 5636 m - den höchsten Punkt in Mexiko und den höchsten Vulkan-Gipfel in Nordamerika. Nachdem wir mit meinem Team gefeiert hatten, rief ich als erstes meine Eltern an, um meine Freude dmit den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu teilen. Manchmal kann ich Emotionen zeigen, hahaha. Vielleicht auch, weil ich mein Ziel erreicht habe, meinen Master mit einer Top-Note abzuschließen und das Privileg habe, in diesen wunderschönen Ländern herumzureisen und solch einzigartige Momente zu erleben.

      Nachdem ich einige Zeit auf dem Gipfel verbracht hatte, die Aussicht genossen hatte und etwas mit dem großen Berner Sennenhund kuschelte, der kurz nach uns mit seinen Besitzern den Gipfel erreicht hatte, begann der anstrengendste Teil - der Abstieg. Also, nach 9 Stunden Aufstieg wanderten wir 4 Stunden lang hinab, was für meine Knöchel und Knie ein absoluter Albtraum war. Als wir das Basislager erreichten, konnte ich kaum noch laufen. Wir packten unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg nach Mexiko-Stadt, wo ich die letzten 5 Tage meiner Reise verbringen würde.

      Jetzt, da ich weiß, dass ich 5600 m problemlos bewältigen kann, wenn ich langsam gehe, werde ich mich in Zukunft auf noch höhere Berge konzentrieren :D

      English:
      "After hiking Acatenango and Fuego, I got hungry for an even greater challenge and adventure. So I had a look at tours to one of the highest volcanoes and mountains in North America - Iztaccíhuatl (5230m), Popocatépetl (5452m), and Citlaltépetl (5636m), which are located around Puebla and Mexico City. Popocatépetl is one of the most active volcanoes in Mexico and just covered Puebla a few months ago in ashes, so it was not an option for me, hahah.

      In the Facebook Mexican backpacker group, I found the contacts of a local guide from Mexico City who is offering affordable tours to the other volcanoes. Luckily, he had places free on my only available weekend. And the best part was that it was for the tour to the highest mountain in Mexico/highest volcano in North America - Citlaltépetl (5636m), also called Pico de Orizaba. It was the perfect opportunity to test the physical limitations of my body and see how it reacts with only 50% of the normal oxygen level available, while having one of the most amazing adventures of my life so far.

      On Saturday morning, I was picked up in Puebla. The group I was going to hike with consisted of the guide, his wife, and 5 other Mexicans, all from Mexico City. In the end, I would be the only European on this day's hike. We had a little stop in a small village in front of the mountain, where we all had lunch together in a local market. I was probably the only European there, haha.

      As always, fascinated by the way the ladies in the markets make tortillas, a woman asked me to help her when I showed interest in her technique. Since I already had experience with making tortillas, I didn't say no and prepared some tortillas in front of the people in the market. This was heavily celebrated by the locals, hahaha.

      Then we made our way up to the basecamp, which was at 4200m (I had never been over 4000m, so just reaching the basecamp broke my altitude record). The journey to the basecamp was an adventure in itself, as it was not a nice road at all. At one point, we had to cover a big mud hole with grass for 30 minutes to make our way up to the basecamp.

      After arriving at the basecamp around 3 pm, we set up our tents and prepared food and hot chocolate. Then it was time to sleep, completely bundled up like an Eskimo (it was around 5 degrees and raining), until 11 pm.

      At 11:30 pm, we started our hike to reach the summit around sunrise. Slowly step by step, we made our way up the mountain, first over stones, and after 2 hours, we arrived in the snow zone where we had to put on our crampons (metal spikes that you attach to your shoes to walk on icy snow). The temperatures would drop over the next 3 hours to around -15 degrees, and I would lose feeling in my fingers and feet. Changing clothes helped me regain feeling in my fingers, but my feet remained numb until 6 hours later, haha. At this point, I was wearing 2 layers of socks, 2 layers of trousers, 2 t-shirts, 2 fleece pullovers, a wind jacket, and 3 layers covering my head from the cold and wind. Finally, I felt the adventure I was craving for!

      Until the start, the whole hike felt like meditation because you were just focusing on every single step and breath you took. Controlled breathing, regular drinking, and breaks were necessary to acclimate your body to the altitude and prevent altitude sickness, which often occurs after 5000m, as you only have 10% of the available oxygen.

      After 5-6 hours of hiking, we reached around 5100m altitude, where the last big challenge awaited us - the big northern glacier, a solid field of ice. From the base of the glacier, we could see the summit, so motivation was high to tackle the most tedious part of the hike. With perfect weather and ice conditions, we started on the glacier around 4:30 am and shortly afterward witnessed the most incredible sunrise I have ever experienced. Honestly, words can't describe what I felt on the glacier, fighting my way up meter by meter with the ice axe and hiking stick, with this colorful spectacle appearing above the clouds - just an incredible moment.

      After 9 hours of uphill hiking, we finally reached the summit at 5636m - the highest point in Mexico and the highest volcano summit in North America. After celebrating with my team, the first thing I did was call my parents to share my happiness about conquering this challenge with the most important people in my life. Sometimes, I can show emotions, hahaha. Maybe it's also because of the background that I achieved my goal of finishing my master's with a top grade 1.0 and having the privilege to travel around these beautiful countries and experience such unique moments.

      After spending some time on the peak, enjoying the view and cuddling with the big Bernese Mountain Dog that reached the summit shortly after us with its owners, the most exhausting part began - hiking all the way down. So, after 9 hours of hiking up, we hiked for 4 hours down, which was an absolute nightmare for my ankles and knees. By the time we reached the basecamp, I could hardly walk anymore. We packed up our things and headed to Mexico City, where I would spend the last 5 days of my travels.

      Now that I know that I can manage 5600 m without problems when walking slowly, I will aim for higher mountains in the future :D
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    You might also know this place by the following names:

    Volcán Pico de Orizaba, Volcan Pico de Orizaba, Citlaltépetl, Pico de Orizaba, ፒኮ ደ ኦሪዛባ, Citlaltepetl, Pic dOrizaba, Orizaba

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