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  • Day 3

    >> Rogenstugan

    August 14, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Vollmond lugt durchs Fenster, als ich mal raus muss. Es gibt ja nur einen Donnerbalken für die Gäste und der liegt wegen des Geruchs ein bisschen ab von der Stugan. Das Fjäll schimmert silbern, zauberhaft! Beim nächsten Erwachen hat die pralle Morgensonne bereits den Platz des Mondes eingenommen. Ich habe herrlich geschlafen, hatte das 4-Bett Abteil für mich alleine. Als ich aufbrechen will, steht Christina vor mir. Ihre Nacht im Zelt am See war nicht ganz so erholsam; sie schaut etwas zerknautscht aus. Wir beschließen, heute gemeinsam zu gehen. Schließlich geht's durch das Rogengebiet und das soll es in sich haben. Sollte etwas passieren, während wir über die vielen Steine stolpern, ist man nicht alleine.
    So stiefeln wir los. Bis zur Brücke am südlichsten Ende des Sees Rogen ist der Weg einfach. Aber dann geht es zur Sache. Die Steinbrocken werden größer, der Weg unwegsamer. Dann geht es auch noch bergan. Erst ganz allmählich über Holzbohlen, die das Einsinken ins Moor verhindert, dann, jenseits der Baumgrenze, wird es steiler. Doch der Gipfel des Tansjöväten will sich nicht so einfach bezwingen lassen, denn er ist rund wie all die anderen Erhebungen der Umgebung. Hat man eine Kuppe erreicht und denkt, man sei oben, fällt der Blick nur auf die Nächste. Die Struktur der Berge ist anders als die der Alpen, auch ist das Fjäll längst nicht so hoch. Aber karg ist es auch hier und eben sehr steinig. Doch irgendwann sind wir oben. Eine Pause ist jetzt dringend vonnöten. Die Aussicht ist prächtig. Vor uns breitet sich der Rogen in seiner ganzen Länge aus. Er ist riesig. Morgen werde ich ein Stück an seinem rechten Ufer entlang wandern. Das wird einen ganzen Tag brauchen.
    Schließlich machen wir uns an den Abstieg. Bald ist die Baumgrenze wieder erreicht. Ich brauche noch eine Kaffeepause. Während ich mit meinem kleinen Esbitkocher rumwerkel, schläft Christina, an einen Baum gelehnt, ein. Ihr schwerer Rucksack hat sie wohl geschafft. Während das Wasser kocht, springe ich kurz auf, ein Foto zu schießen, hüpfe dafür über Totholz und schlage lang hin. Aua! Eine tiefe Schramme am rechten Schienbein, dir blutet, ist das Ergebnis. Nur einen kleinen Moment nicht aufgepasst... Gut, dass wir beim über die Steine klettern sorgfältiger sind. Nicht auszudenken, wenn einer von uns stolpern würde oder an einem Stein oder einer Wurzel hängenbleibt.
    Nun ist es nicht mehr weit zur Rogenstugan. Christina bleibt einen Kilometer vorher am sandigen Rogenstrand, will dort ihr Zelt stellen. Ich gehe weiter zur Rogenstugan, checke ein und verbringe einen sonnigen Abend mit netten Schweden. Nur in die Sauna, die um 19 Uhr angeworfen wird, gehe ich nicht. Mein Handtuch ist zu klein. Ich lege mich lieber lang.
    15km in 7,5 Std.
    Die Route und mehr Bilder bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/890086625?ref=aso
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