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- 2015年6月19日金曜日
- ⛅ 13 °C
- 海抜: 273 m
ドイツWillebadessen51°37’21” N 9°0’49” E
E1-22-D-Willebadessen (29km)

Allerlei Mystisches auf dem Eggeweg (1/3)
<< Der Eggeweg ist ein stiller Wanderpfad für Naturliebhaber. Er führt auf ca. 70km abseits von Stress und Hektik durch die weitläufigen Wälder des Eggegebirges, verbindet den Teutoburger Wald mit dem Sauerland.
Er beginnt an den Extersteinen in Holzhausen-Externsteine und verläuft durch den südlichen Teutoburger Wald sowie auf dem Kamm des Eggegebirges. Der Weg führt entlang einer alten Handelsroute bis nach Marsberg.
Gekennzeichnet ist er mit einem weißen [X] und/oder [E1] als Teilstück des E1. >>
ICE und S-Bahn bringen mich frühmorgens nach Altenbeken. Dort angekommen, habe ich nur den einen Gedanken: Kaffee! Heiß und schwarz soll er sein! Aber nirgends kann ich ihn bekommen und so beginnt meine dreitägige Tour ohne das belebende Gebräu. Die Beine sind vom langen Sitzen noch steif und mögen sich nicht recht bewegen. Allein mein Wille treibt sie den Dübelsnacken hoch. Nach zweihundert Höhenmeter habe ich mich eingelaufen. Auf dem regennassen Heinrich-Heine-Weg geht es immer höher hinauf und bald ist der Eggeweg erreicht, dem ich nun folgen werde.
Alte Burgen finde ich cool und hier liegt eine fast auf dem Weg. Bald ist die Iburg erreicht. Während ich den Burgwall entlang schreite und in den tiefen Burggraben schaue, ahne ich, wie mächtig und uneinnehmbar die Anlage einst gewesen sein muss.
<< Nur von der Westseite kann man sich der Burg nähern, steile Felswände schützen die anderen Seiten. Die Burg wurde bereits vor Christi Geburt von den germanischen Sachsen gebaut, diente Jahrhunderte lang als Fliehburg. Lange schützte sie vor Feinden, doch 772 n Chr. erstürmten die Franken die Burg. Irmansul, die hölzerne Säule, das Heiligtum der Germanen fiel in die Hände von Karl, dem Großen. Er ließ sie fällen und schändete so die Gottheit der Sachsen, die Vergeltung fordernd gegen die Franken zu Felde zogen. Dreißig Jahre lang tobte Krieg und das Ende ging schlecht für die Sachsen aus. Während Karl zum Kaiser ernannt und fortan der Große genannt wurde, wurden die Sachsen zu Christen zwanghaft bekehrt und Irmansul vergessen. Auf der Iburg wurde zum Gedenken an die fränkischen Heldentaten eine Kirche errichtet, genau dort, wo Irmansul stand. Weitere siebenhundert Jahre überdauerte die Burg mit wechselvoller Geschichte, im 14.Jhrdt. brannte sie endgültig nieder. Heute erinnern nur noch Reste an die ruhmreiche Zeit der Iburg. >>
Am Rand des Burgplateaus, dort, wo der Iberg am steilsten ist, steht zum Gedenken an Karl der Kaiser-Karl-Turm. Achtzig steinerne Stufen führen zur Aussichtsplattform hinauf und wer hinaufsteigt, kann die Burg von oben sehen. Gleichzeitig hat man traumhafte Blicke in südliche Richtung über das Eggegebirge. Daran kann ich mich nicht satt sehen, bleibe sehr lange hier oben stehen, schaue in Gedanken versunken sogar über den Horizont hinaus. Dort hinten, hinter den Bergen, noch immer ganz weit entfernt, liegt irgendwo der Bodensee. Ich weiß, er wird geduldig auf meine Ankunft im nächsten Jahr warten.
Am Turm liegt die Sachsenklause. Hier bekomme ich endlich den Kaffee, den ich mir sehnlich gewünscht habe. Genießerisch schlürfe ich den Bohnensaft, während ich durch große Panoramascheiben den grandiosen Blick über Bad Driburg genieße.
Vom Koffein belebt geht es weiter. Der Eggeweg schlängelt sich tief und tiefer in die Wälder hinein.
<< Wald gab es hier nicht immer, denn sechs Jahrhunderte lang wurde er gerodet und als Feuerholz in den Schmelzöfen des Glasgewerbes verheizt. Als im achtzehnten Jahrhundert nichts mehr übrig war, musste die Glasindustrie auf Kohlefeuer umstellen. So konnten die Bäume wieder wachsen. Eine Informationstafel am Wegesrand gibt mir Auskunft, dass die Buche die dominierende Baumart in den europäischen Wäldern wäre, wenn der Mensch sie wachsen ließe. Hier hat er es getan und so gibt es im Eggegebirge mächtige Buchenwälder. >>
Einen einzelnen Baum sieht man vor lauter Wald oft nicht mehr. Doch manchmal fällt da einer aus dem Rahmen. So geschieht es jetzt, als ich vor Erstaunen stehen bleiben muss, um genau hin zu schauen. Ein einzelner Baum, von großen Fichten umgeben, von ihm auf Abstand gehalten. Er selbst: eher klein. Warum zieht er meinen Blick auf sich? Es ist sein so dunkler Stamm. Er ist nicht nur dunkel, er ist tiefschwarz. Ein Schwarz, das das Grün des Waldes hinter ihm noch grüner macht. Mehr als fünfzig Meter Distanz sind zwischen ihm und mir und er wirkt auf mich wie ein schwarzes Loch, das mich magisch anzieht. Ich kann gar nicht anders, ich muss zu ihm gehen. An einer unsichtbare Grenze, jenseits der kein Baum mehr wurzelt mag, bleibe ich stehen. Dort spüre ich seine Kraft, die auch mich auf Abstand hält. Ich schaue ihn an, würde ihn gerne berühren, wage es jedoch nicht. Ich sehe, wie fest er mit dem Boden verwurzelt, wie dick sein Stamm ist. Totholz liegt morsch am Boden, das noch Gesunde strebt steil zur Sonne und oben im Licht entfaltet sich sein grünes Blätterdach. Lange stehe ich da und betrachte ihn. Dann kann ich gehen, lässt er mich los.
Es beginnt zu regnen. Ich eile nach Herbram-Wald. Im Golf-Stübchen finde ich ein trockenes Plätzchen unter einer überdachten Terrasse. Die nette Wirtin bringt mir Kaffee und Kuchen, dazu Erdbeeren mit Schlagsahne und schon lacht die Sonne durch die Regenwolken hervor. Kaum bin ich wieder in Bewegung, da beginnt es wieder zu regnen. Eine Weile schützt das Blätterdach, doch bald wird der Regen heftiger, rinnt förmlich an mir herab. Wie gerufen liegt da die Aselner Schutzhütte, ein trockenes Plätzchen direkt am Wanderweg. In der Hütte liegt ein Wanderbuch aus, das mir die Zeit vertreibt. Viele Wanderer haben Sprüchen hinterlassen, manche von ihnen bedanken sich bei den Erbauern.
Dann lese ich:
„Ich bin unterwegs auf dem E1 in Richtung Bodensee…“.
Ein Wanderer mit gleichem Ziel ist erst vor einer Woche hier gewesen.
Ich hinterlasse folgende Botschaft für nachfolgende Wanderer in dem Buch:
„Ich bin auf meinem Weg von Hamburg zum Bodensee. Dafür habe ich mir drei Jahre gegeben. Dieses ist das zweite Jahr. Heute komme ich an dieser Hütte vorbei. So verbringe ich hier eine trockene Pause im Regen. Vielen Dank den Erbauern.“
Irgendwann hört auch der längste Regen auf. Endlich kann ich weiter. Doch es dauert nicht lang, dann gießt es erneut. Im feuchten Nebel erscheint ein Wegweiser, der den Weg nach Willebadessen weist. Es sind nur noch vier Kilometer dorthin. „Das ist nicht mehr weit“, denke ich mir und gehe einfach weiter. Durchweicht und verkühlt erreiche ich den Ort. Im Jägerhof wartet eine heiße Dusche auf mich.
Kurze Zeit später trifft Freundin Beke ein. Sie will mich zwei Tage begleiten und ich freue mich über Gesellschaft beim Wandern. Den Abend genießen wir plaudernd und schlemmend. Wir machen Pläne für den morgigen Wandertag und amüsieren uns nebenbei über eine Wandergruppe, die im Nebenraum unermüdlich Reden schwingt.もっと詳しく
旅行者Ach du Ärmster. Ohne Motoröl loslaufen. Das ist echt schlimm.
Michael-wandertSchlimmeres gibt‘s nicht!
旅行者Die Geschichte von Irminsul und Karl dem Großen habe ich in Obermarsberg auf dem "Eresberg" bei einer Führung zu hören bekommen. Interessant, das es auch eine in Iburg gab. Oder ist das hier wie bei den Siegfriedbrunnen? Wer weis.
Michael-wandertJa, wer weiß. In die Geschichte steig ich nicht mehr ein.