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  • E1-51-D-Niefern (18km)

    10. kesäkuuta 2016, Saksa ⋅ 24 °C

    Donnerwetter! Durch's Rheintal und den Odenwald (10)

    Das Frühstücksbuffet ist liebevoll angerichteten, so dass ich lange bleibe. Erst spät checke ich aus, um heute auf die letzte Tour der Odenwald-Etappe zu gehen.
    Kumpel freut sich, wieder an meinem Rücken zu hängen. Ich freue mich nicht so sehr, denn ich bin es, der ihn gleich wieder bergauf schleppen muss. Es geht quer über einen Schulhof im neuen Teil Maulbronns, gerade ist Pause: Schülerinnen und Schüler schauen mir wortlos nach. In einer Ecke knutscht ein junges Pärchen; die beiden interessieren sich nicht für mich.
    Bald umgibt mich wieder der Wald. Der Weg ist trocken, der Regen mittlerweile versickert. Durch das Blätterdach blinzelt die Sonne.
    Nach fünf Kilometern stoße ich auf den Nachbau einer alten Wehranlage. Hier wird demonstriert, wie Ende des siebzehnten Jahrhunderts die Eppinger Linie verteidigt wurde. Vor mir steht ein 12m hoher Holzturm (Chartaque), der Teil einer Verteidigungsanlage war. Ich besteige ihn und bin von dem Ausblick über das weite Tal überwältigt. Der Turm wird durch spitze Pfähle geschützt, die damalige französische Angreifer abwehren sollten.
    Kurz darauf stoße ich auf den Eppinger Linien Weg. Es ist zwar ein kleiner Umweg, aber der Pfad sieht sehr interessant aus. Er verläuft auf dem alten Wall, der damals innerhalb von zwei Jahren von verdungenen Bauern geschanzt wurde, links davon ein tiefer Graben. Ein Verhau ineinander verkeilter Baumstämme machte die Verteidigungslinie damals komplett. Das war sehr effizient und ihre abschreckende Wirkung verhinderte eine Eroberung durch die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg, den der alte Sonnenkönig König Ludwig XIV anzettelte. So einfach war das damals noch.
    In Mühlacker finde ich endlich einmal wieder einen Supermarkt, wo ich mich mit einer großen Tüte Salat versorge. Nach einem kurzen Gang durch die Fußgängerzone treffe ich auf die Enz. Auf einer ergonomischen Bank direkt an der Enz genieße ich eine sehr entspannende Pause und verdrücke dabei den ganzen Salat auf einmal. Auch die Enz führt Hochwasser, wie braune Trinkschokolade fließt es träge an mir vorbei.
    Als die Sonne hinter den schützenden Blättern hervorlugt, mache ich mich wieder auf den Weg. Auf einer Brücke überquere ich die Enz, der verträumte Weg schlängelt sich direkt am Flusslauf entlang.
    Noch einmal treffe ich auf eine Schutzhütte und beschließe spontan, eine Pause zu machen und den letzten Kaffee - schwarz wie Sch... zu kochen.
    Lange sitze ich, starre gedankenverloren auf die Enz, die weit entfernt hinten im grünen Flussdelta fließt. Ich packe zusammen und schultere Kumpel, der mir heute gar nicht so schwer vorkommt wie sonst.
    Schließlich bin ich am Ziel, nur noch eine Treppe hoch. Doch sie ist gesperrt, was einen längeren Umweg bedeutet.
    Dann sehe ich mein Hotel, dass ich aber erst umrunden muss. Eine breite, dicht befahrene Straße muss noch überquert werden und unglücklicherweise muss ich der Straße auch noch ein Stück folgen, denn einen anderen Weg zum Hotel gibt es hier nicht. Fußgänger sind hier nicht vorgesehen und die PKW und LKW rasen gefährlich dicht an mir vorbei, nehmen wenig Rücksicht.
    Doch auch das ist bald geschafft und schon vergessen.
    An der Rezeption des Hotels empfängt man mich freundlich. Ein junger Mann fragt, ob ich mit dem Fahrrad angereist sei. Er hat offenbar nicht so genau hingeschaut, denn mit Kumpel auf dem Rücken würde das nicht gehen.
    Das Zimmer im Neubau ist schön und von der nahen Autobahn ist durch die geschlossenen Fenster nichts zu hören.
    Luxus pur am letzten Abend. So war es geplant und so bekomme ich es jetzt.
    Die Sauna ist leider nur lauwarm, dafür ist der Spargel, den ich anschließend auf der Sonnenterrasse genieße, schön heiß. Heute gibt es alkoholfreies Hefeweizen dazu.
    Die Nachtruhe kommt früh und ist friedvoll. Das erste Spiel der EM 2016 lasse ich sausen.
    Bevor ich die Augen schließe, beschäftige ich mich noch ein wenig mit der nächsten Tour, die mich durch den Schwarzwald führen wird.
    Im Moment verspüre ich wenig Lust dazu. Vielleicht verschiebe ich sie auf das nächste Jahr. Mal sehen.
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