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  • E1-87-DK Rugaard Camping (30km)

    27 mei 2017, Denemarken ⋅ 🌙 19 °C

    Ich schaffe den Weg (3)

    Nackt wie Gott ihn schuf, steht Björn am Morgen am Strand, während ich mich verschlafen aus meinem Schlafsack schäle. Wir sind ja auch am Busen der Natur, da ist das völlig in Ordnung. Ein gemeinsamer Kaffee noch, dann will Björn wieder los, denn er hat noch viel vor an diesem Wochenende. Tschüss denn, Björn, war schön mit dir. Ich frühstücke in aller Ruhe zu Ende. Eine Weile lasse ich so die schöne Bucht auf mich wirken, schaue zur Burg Kalø herüber. Eine Besichtigung würde mich schon reizen. Zwar führt ein Damm nicht weit von hier zur Ruine hinüber, doch hin und zurück wären es wohl zwei Stunden Zeitaufwand. Das ist wieder einmal zu lange für den Wanderer, der seinen Weg zu gehen hat. So laufe ich auch an diesem touristischen Highlight vorbei.
    Nach einem Stück Landstraße verschwindet die Molsrute gottlob im kühlen Wald. Damit lasse ich die Ostsee für heute hinter mir, jetzt geht es ostwärts durch den Nationalpark Mols Bjerge. Doch abends werde ich wieder am Ostseestrand sein, der Rugaard Campingplatz direkt an der Ostsee ist mein Ziel.
    Was habe ich vom Nationalpark gesehen? Viel Wald, hügeliges Gelände (Bjerge=Berge), üppig gelb blühenden Ginster auf zahlreichen Lichtungen, die alte Wassermühle - Ǿrnborn Molle -, den langgestreckten Stubbe Sø, den Safari Park Ebeltoft, in dem ich „von hinten“ Giraffen und Strauße bewunderte. Ein alter und sehr langer Schienenweg, auf dem ich Demüt üben konnte.
    Am Schönsten jedoch war der Blick runter zum Campingplatz Rugaard an der Ostsee, denn damit hatte ich das Tagesziel fast erreicht. Anzukommen ist immer eine Freude, vor allem nach einem langen Weg. Es ist kurz vor 18 Uhr, als ich einchecke. Auf dem Rasen direkt am Strand soll ich mein Zelt aufstelle. Der Platz ist zwar schön, aber sehr windig. Eine Parkbank muss dem Zelt vor der steifen Brise, die den Strand entlang weht, Schutz bieten. Ich hoffe inständig, dass mit dem Sonnenuntergang der Wind einschlafen wird, andernfalls könnte die Nacht ungemütlich werden. Die heiße Dusche im beheizten Sanitärbereich wird mit sanfter Musik aus der Decke untermalt. Auch Camping kann Luxus sein. Gegessen wird direkt am Strand. Die zwei kühlen Biere, die ich vorhin beim Kiosk erstanden habe, munden köstlich dazu.
    Kann das Leben schöner sein als in diesem Moment?
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