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  • Day 11

    Vetralla > Sutri

    March 16, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    E1'-Tag 202 | 25km - viel Haselnuss
    Das Frühstück ist typisch italienisch: süß, aber nicht üppig. Was soll‘s, bis nach Capranica wird‘s schon reichen, dort winken Bars mit Nachschub.
    Die ersten fünf Kilometer hinterlassen bei mir keinen bleibenden Eindruck. Ehrlich gesagt, ich hab sie vergessen. Dann erreiche ich den Rand des Naturschutzgebietes Monte Fogliane. Würde ich jetzt weiter gerade aus gehen, würde ich bald auf den Kratersee Di Vico treffen. Das wäre sicher interessant, aber die VF will nach rechts, den Rand des Waldes entlang und auch ein Stück mitten hindurch. Das ist äußerst erholsam nach der ganzen Pflastertreterei. Endlich auch einmal Schatten, den ich heute allerdings gar nicht brauche, auch wenn die Sonne ihr bestes gibt. Der kalte Nordwind bläst noch und kühlt aus.
    Die Vögel zwitschern und es wäre eine Lust, unbeschwert durch den lichten Wald zu wandern, wenn da nicht alle paar hundert Meter eine wilde Müllkippe wäre. Hauptsächlich Flaschen, mir schlecht verständlich. Es regt mich auf!
    An der Via Cassia, die ich kreuzen muss, ändert sich das Bild. Nun geht es durch ein riesiges Plantagen-Areal. Nussbäume sollen es sein, erkannt hätte ich es nicht. Natürlich wachsen auch derzeit keine Nüsse, nur hier und da treibt erstes Grün. Die meisten Gewächse halten noch Winterschlaf. Auf Dauer sind Anpflanzungen dieser Größenordnung für das Gemüt etwas monoton. Unterbrochen wird das Einerlei der Nußbäumerei nur von den Ruinen eines Klosters. Viel ist aber nicht übrig. Und weiter geht es mit den Nüssen, die mir allmählich auf selbige gehen.
    Dann kommt Capranica. Das wurde auch Zeit, denn ich habe einen Bärenhunger. Der Ort ist gepflegt und schön anzuschauen, aber meine Augen lugen nach einer Bar. Ich werde fündig und mache erst einmal eine ausgiebige Pause. 6€ kostet es am Ende, ich kann‘s gar nicht glauben.
    Und nun kommt der Höhepunkt: in Form eines Singletrails schlängelt sich der sonst so brave Pilgerweg auf einmal ganz wild entlang eines Bachlaufs. Toll! Urwüchsig geht es hier zu, manch umgestürzter Baum ist zu unterklettern. Mir gefällt‘s, endlich mal Action!
    Es hätte noch länger so weiter gehen können, aber schließlich kommt der Pfad in Sutri raus. An der Straße kehrt der Lärm zurück. Ich steige noch auf, durch‘s mittlerweile schon obligatorische Burgtor gehe ich in die Altstadt, besuche schnell noch den recht opulenten Dom samt seiner dunklen Grotte, strebe dann zu meiner Unterkunft, die heute mal außerhalb der Mauern liegt, werde dort auf das herzlichste von meinen Gastgebern empfangen und darf heute als einziger Gast in ihrem kleinen Haus übernachten. Ein gelungener Tag.
    Das Ganze bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/1052251932?ref=itd&a…
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