Far Far Away

settembre 2019 - febbraio 2020
Hallo ihr Lieben, ihr seht ja, wo ich im Moment unterwegs bin. Ich bin für sämtliche Reisetipps oder etwaige Unterkunftsvermittlungen zu Freunden auf meiner Reise dankbar! 😊 Leggi altro
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  • Giorno 15

    Boah! Was'n Wasserfall!

    25 settembre 2019, Canada ⋅ ☁️ 11 °C

    Für mich standen die Niagarafälle bei Toronto eigentlich schon noch auf dem Plan, als wir uns auf unsere Reise machten. Allerdings passte es dann doch gar nicht mehr so gut in die Reiseroute. Vielleicht also nochmal zu einer anderen Zeit...
    Nun hatten wir erstmal die Chance, zu dem Montmorency-Wasserfall zu kommen. Samih hatte uns das noch sehr ans Herz gelegt, uns den anzuschauen, wenn wir in Quebec sind. Die Busfahrt dauerte ziemlich lange, aber zumindest mussten wir nicht nochmal umsteigen. Da ich superlange geschlafen und dann noch gearbeitet hatte, hatte ich noch nichts gefrühstückt und es war etwa 13.45 Uhr, als wir bei der Haltestelle ankamen. Da muss ich sagen, kam das McDonald's echt wie gerufen. Nachdem wir uns dann mit Fast Food die Bäuche vollgeschlagen hatten, sind wir losspaziert. Man hörte den Wasserfall schon von weitem. Die ganze Gegend war wunderschön grün, langsam orange werdend und waldig. 😍 Als wir schließlich ankamen, war es unglaublich beeindruckend, diese Wassermassen mit einer unglaublichen Wucht nach unten preschen zu sehen. Da möchte man wirklich nicht hineinfallen!😅 Links und rechts gab es jeweils Aussichtspunkte und man konnte an der Seite Treppen hinabsteigen, die einen bis ganz nach unten brachten. Unten angekommen hielt ich es allerdings nicht lange aus, denn dort wird man ganz schön nass.😂 Als Bella realisiert hatte, dass wir die ganzen Stufen wieder rauf mussten, war sie nicht so glücklich. Laut schnaufend ging es von Stufe zu Stufe. Oben angekommen hatten wir beide eine gesunde rote Farbe im Gesicht. Es sah aus, als wären wir in einen Rouge-Topf gefallen.😅
    Wir sind wieder zurück zum Bus gelaufen und haben uns auf den Weg in die Altstadt gemacht, die wir bei unserer Ankunft vom Auto aus bereits erahnen konnten.
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  • Giorno 15

    It's like traveling at home

    25 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 11 °C

    Wir sind gut in Quebec gelandet. Sehr gut sogar. Die beiden haben uns in der Innenstadt raus gelassen und uns auch gleich gesagt, welchen Bus wir nehmen müssten. Da man im Bus nur mit Kleingeld bezahlen kann, wenn man keine Karte hat, kratzten wir unsere Taler zusammen und hatten schließlich 6,75 $ zusammen. Ich fragte einen Mann, ob er uns sagen könne, wie teuer ein Ticket ist und er meinte 3,50 $. Der Ärger! 15 ct zu wenig! Aber er sagte, dass wir das Geld einfach vorne reinschmeißen könnten und das dann schon passen würde. So ganz verstanden wir das nicht...das wird doch sicher vom Busfahrer abgezählt oder nicht?! Aber was hatten wir zu verlieren. Wie die Vorzeigetouristen sind wir in den Bus eingestiegen und haben um zwei Tickets gebeten. Der Busfahrer deutete auf ein Geldfach vor ihm und meinte, wir könnten keine Tickets bei ihm kaufen. Offensichtlich müssten wir also nur das Geld in den Behälter werfen und keiner zählte nach. Also fiel es nicht auf, dass ich zu wenig hatte. Glück gehabt. Während der Busfahrt regnete es draußen immer mehr und wir mussten schließlich auch im Regen zum Haus laufen. Dort angekommen, fanden wir den Schlüssel wie vereinbart unter der Matte. Unser Gastgeber Jean-Phillippe war noch nicht zu hause. Dafür aber seine zwei Katzen. Die beiden haben uns kurz neugierig beäugt und dann um unsere Aufmerksamkeit gebuhlt, eine verkuschelter als die andere! Na, sowas hatte ich bei Katzen wirklich noch nicht erlebt! Wie knuffig!😍 Dann schauten wir uns ein bisschen in der Wohnung um, die total heimelig ist. Vom Charme her hat es mich an das Haus von Stolzes erinnert, auch wenn es "nur" eine Wohnung ist. In jedem Quadratmeter steckt viel Persönlichkeit, sehr viele Bücher, viele Platten, Fotos der Kinder, sogar noch ein Videorekorder, vieles ist eigentlich zusammengewürfelt und passt doch perfekt zusammen - eine Rundum-Wohlfühl-Oase!😍
    Bella und ich nahmen uns direkt jeder ein Buch, setzten uns auf die Couch und lasen. Als Jean-Phillippe nach hause kam, war ich gerade auf Toilette und hörte Bella, wie sie ihm eröffnete, dass wir die Katzen lieben und wir ab jetzt für immer hier bleiben würden.😁 Die Kater heißen übrigens Momo und Brooks und sie sind beide so wunderschön und weich wie Pumba. Wenn er doch auch nur mal mit mir kuscheln würde!😅 Jean-Phillippe zeigte uns unser Zimmer. Ein eigenes Zimmer hatten wir schon seit etwa einer Woche nicht mehr gehabt. Schönes Gefühl!😊 Er ging noch zu seinem Massagetermin und dann kochte er uns Spaghetti Aglio et Olio.😍 Dazu gab's ein bisschen frisches Gemüse. Das erste Mal seit langem hatte ich das Gefühl, mich nicht zu vollgefressen und sogar ein bisschen gesund ernährt zu haben.🍅🥕🥒 Während des Essens erzählten wir ein bisschen und JP (ist kürzer) sagte, dass am Donnerstag seine Kinder zu ihm kommen würden. Er freute sich, dass wir zumindest ein kleines bisschen Französisch sprechen, da seine Kinder nur sehr schlecht Englisch verstehen. Die beiden sind 7 und 10. Schönes Alter, ich bin gespannt! Er meinte, et findet es schön, auch die beiden da zu haben, weil das so ist wie zuhause reisen. Wie recht er hat: Input ais anderen Kulturen, ohne irgendwoanders hin zu müssen. Wir haben abgesprochen, dass wir an dem Abend dann auch was für alle kochen. Vermutlich wird es irgendwas mit Kartoffeln, wir sind uns noch nicht ganz sicher. Wir haben den Abend dann ganz gemütlich ausklingen lassen.😊
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  • Giorno 16

    Soll das schon alles sein?

    26 settembre 2019, Canada ⋅ 🌧 13 °C

    Gut, den Plan zu haben, in die schöne Altstadt zu gehen - schlecht, wenn man eigentlich so gar nicht wirklich weiß, wo die ist.😅 Wir sind nach Gefühl aus dem Bus gestiegen und als Bella schließlich zwei Passantinnen gefragt hat, wo es denn zur Altstadt ginge, zeigten sie uns zwar eine Richting, allerdings schauten sie auch ein bisschen skeptisch: "Wirklich Mädels, ihr wisst nicht mal, wo die Altstadt ist? Das einzige Sehenswerte in der Stadt?!"😅
    Wir gingen dann jedenfalls in die Richtung. Was wir fanden war eine hübsche Straße und einen Supermarkt, wieder mal recht klein und teuer...Wir gingen die Straße entlang und fanden eine hübsche Bibliothek und viele sehr liebevolle Buchläden. Aber die richtige Altstadt haben wir irgendwie nicht gefunden und es war schließlich schon relativ spät, sodass wir uns nur mal wieder Nudeln und Pesto einkauften und uns auf den Heimweg machten. Zu hause angekommen war JP nicht da und wir genehmigten uns Nudeln mit Pesto. Als wir uns bereits ins Bett gelegt hatten, um zu entspannen, kam JP nach hause, gemeinsam mit einer zweiten Person. Uns war nicht so danach, noch andere Leute kennenzulernen an diesem Abend, deswegen blieben wir liegen. Ein, zwei Stündchen waren vergangen und ich musste dringend pinkeln. Ich ging zur Tür, öffnete sie und wusste kurz selbst nicht, was ich da sah. Dann erkannten meine müden Augen, dass JP wild mit der Freundin auf der Couch rumknutschte. Hahaha. Ich hatte jetzt drei Möglichkeiten: Wie ein Trampel das Date crashen, mich vorstellen und pinkeln gehen, auf leisen Sohlen pinkeln gehen oder schnell wieder im Zimmer verschwinden und hoffen, nicht gesehen worden zu sein. Ich entschied mich für letzteres. Und Bella fragte mich gleich: "Knutschen sie???" Hahaha. Jetzt, wo ich es aufschreibe, klingt es wie Humor von 6-Jährigen.😂
    Irgendwann später waren die beiden Turteltauben aus dem Wohnzimmer verschwunden und ich konnte schließlich meine Blase leeren...😁
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  • Giorno 16

    Die Altstadt

    26 settembre 2019, Canada ⋅ 🌧 13 °C

    Heute hatten wir schließlich die Altstadt gefunden. Allerdings wollten wir erstmal fast gar nicht rausgehen, denn es regnete in Strömen. Da wir allerdings morgen schon abreisen müssen, blieb uns nichts anderes übrig. Wir nahmen uns zusammen und stapften los in die kalte Nässe. Heute fanden wir die Altstadt und sie ist wirklich schön. Wegen des heftigen Regens sind wir immer wieder triefend in kleine Geschäfte geflüchtet und haben ganz süße Sachen gesehen. Einfach alles ist hier so niedlich! Außerdem fanden wir ein Süßigkeitenladen, wie man ihn von früher kennt. Jede erdenkliche Sorte von Gummitieren (oder Gummiteilen) konnte man hier in seine Tüte stopfen. Da konnte ich mich nicht erwehren, auch wenn ich sonst nicht so der Freund von diesen Dingern bin. Auch danach schafften wir es nicht mehr weit. Unsere Regenjacken waren langsam durch und wir entschieden uns dazu, und in einem Café etwas aufzuwärmen. Der Kaffee war günstig und lecker. Der Käsekuchen, den ich dort gegessen habe, war teuer und richtig derbe geil!😍
    Den habe ich richtig genossen. Wir saßen nun also etwa 1,5 Stunden in dem Café, bis wir langsam wieder Richtung JP mussten. Heute waren wir ja dran mit kochen. Wir fanden sogar einen Supermarkt, der halbwegs auf dem Weg lag und auch noch bezahlbar war. Wir versuchten alles zusammenzukriegen für Kartoffelbrei, Fischstäbchen, Kräutersauce und Gurkensalat. Wir fanden vieles, was wir brauchten, aber längst nicht alles. Hier und da mussten wir deshalb etwas improvisieren. Als wir zu hause ankamen, saß JP mit seinen beiden Jungs zusammen und sie schauten den Film "Alles steht Kopf", auf französisch war der Titel irgendwas mit Dessous, hihi. Wir machten uns ans Kochen und ich muss sagen, es war gar nicht so schlecht, was wir da gezaubert hatten. Das einzige, was so gar nix geworden ist, war die Sauce Bernaise aus der Tüte.🙈🙊 Richtig eklig! Die haben wir lieber niemandem vorgesetzt. Am Tisch haben wir uns ein bisschen in Französisch probiert, aber so leicht war das irgendwie nicht. Ich wusste nicht mal mehr, was Stuhl heißt. Besonders der Jüngere Sohn war sehr witzig und ein kleiner Entertainer, der vor Publikum so richtig aufblüht. Es war ein sehr witziger Abend. Auch nachdem die Kinder bereits im Bett waren, haben JP und wir noch etwas dagesessen und erzählt. Er hat uns auch ein bisschen Musik von Künstlern gezeigt, die er gern hört und wir haben ein bisschen Käse gegessen mit ihm zusammen. Etwas später gab's auch noch richtig geiles selbstgemachtes Bananenbrot!😍
    Im großen und ganzen hatten wir einen sehr entspannten, gemütlichen Tag verlebt, der mit einem guten Schlaf endete.
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  • Giorno 17

    Fridays for Future!

    27 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Am Donnerstag Abend hatten wir noch darüber gesprochen: die großen Umweltdemos fanden in Montreal und Quebec City statt. Da wollten wir uns doch glatt anschließen! 🌳🐝🌱Allerdings haben wir dann irgendwie doch schon wieder viel zu lange geschlafen.🤦‍♀️ Wir fühlten uns bei JP einfach zu wohl. Das war vor allem auch deshalb blöd, weil wir am Nachmittag noch zurück nach Montreal trampen wollten und dafür sollte es nicht zu spät werden...naja, erstmal frühstücken!😂
    Um dennoch was für die Umwelt zu tun, sind wir heute zu Fuß in die Altstadt aufgebrochen, das Wetter war toll!☀️ Wir liefen natürlich erstmal wieder falsch.😂 Aber dann hatten wir schließlich unseren Weg gefunden. Das Schöne war, dass die Demo uns in der Altstadt begegnete. So konnten wir also doch noch ein bisschen mitlaufen! Cool! Es kam richtiges Gänsehaut-Feeling auf. Während wir in einer fremden Stadt, die hunderte Kilometer und einen ganzen Ozean entfernt von Deutschland liegt, der Demo mit sooo vielen Menschen beiwohnten, wurde einem das ganze Ausmaß noch einmal schmerzlich bewusst. Hatte es jemals schon einmal ein Thema gegeben, für das so viele Menschen unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichsten Alters nahezu weltweit auf die Straße gehen, das die Leute so sehr belastet, dass sie alle für Veränderung brennen? Ich weiß nicht, aber ich glaube nicht. Traurig auf der einen Seite, absolut bewegend auf der anderen. Ich hatte das Gefühl bei einem wichtigen Teil Geschichte dabei zu sein. Keine Ahnung, warum es sich hier nochmal krasser angefühlt hat, die Demonstranten zu sehen, als zu hause.

    Für die Altstadt hatten wir danach nicht mehr so viel Zeit. Wir haben uns allerdings jeder noch eine dicke, gefütterte Mütze gekauft, denn wir hatten herausgefunden, dass es in Edmonton und in den National Parks schon deeeeuuutlich kälter war, als wir angenommen hatten.😂 Wir sind die schlechtesten Reisenden der Welt!🙈
    Naja, so hatten wir zumindest gleich ein Souvenir, das praktisch ist. Wenn das mal nix ist!😊
    Danach sind wir noch ganz kurz durch die Altstadt geschlendert und dann wurde es höchste Zeit, endlich wieder nach hause zu gehen, auf dem Weg noch ne Pappe aus nem Supermarkt zu besorgen, um noch schnell ein Schild schreiben zu können, bevor wir uns wieder an der Straße niederlassen würden.📦🖌
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  • Giorno 17

    Diese Menschen hier!

    27 settembre 2019, Canada ⋅ 🌧 14 °C

    Es ging kurz zurück in den Heimathafen und es war bereits kurz vor 4 p.m.!😬 JP hatte uns jedem noch eine Scheibe des Bananenbrots eingepackt - total lieb!😍 Schnell packten wir unsere restlichen Sachen, das Gröbste hatten wir schon am Vormittag erledigt. Uns war irgendwie plötzlich aufgefallen, dass unser Flug in Montreal am Samstag schon 7.55 a.m. ging und wir wirklich dringend eine Mitfahrgelegenheit finden mussten, da wir sonst den Flug verpassen würden...Obwohl wir echt ein bisschen verrückt sind, haben wir über eine bezahlte Mitfahrt nachgedacht, einfach um auf Nummer sicher zu gehen. Wir entschieden uns dann aber einfach dagegen. Ich glaube wegen unserer ersten Tramperfahrung, die besser nicht hätte sein können, waren wir ein bisschen arrogant geworden...🤔
    Während Bella unsere Pappe vorbereitete, schrieb ich JP noch einen netten Abschiedszettel und dann machten wir uns mit Sack und Pack auf.
    Glücklicherweise war die Hauptstraße nicht weit, die direkt in Richtung Montreal führte. Allerdings ist diese Route etwas länger, als die, die wir für die Hinfahrt verwendet hatten, deswegen war es wahrscheinlicher, dass die meisten ein anderes Ziel hatten. Die Leute beäugten uns wieder amüsiert. Der Platz war wieder mal so semi-gut, aber was soll's. Nachdem wir eine Zeit lang Autofahrer angegrinst und teilweise sehr witzige Reaktionen bekommen hatten, fiel uns erst so richtig auf, dass man das Schild nicht lesen konnte. Es lag an der Sonne, die gerade schon so tief stand und den Autofahrern entgegenstrahlte. Das heißt, die wenigsten konnten überhaupt sehen, wohin wir wollten...doof! Da mussten wir uns die rote Ampel zu Nutzen machen. Wir machten alberne Dinge am Straßenrand: Singen, Tanzen, wir haben uns sogar an einer kleinen Choreo versucht. Das machte nicht nur ziemlich viel Spaß, sondern die Leute auch deutlich aufmerksamer auf uns. Schließlich stand da ein Auto mit einem Mann, der einen großen Hund hinten drin hatte, der glücklich seinen Kopf aus dem Fenster streckte. Das fanden wir cool, Bella ist natürlich komplett ausgerastet und wir riefen dem Hund zu. Erst dann wurde der Fahrer auf uns aufmerksam und schaute unser Schild genauer an. Dann meinte er, dass er nach Montreal fahre und wir fragten, ob er uns mitnehmen würde und kurz zu uns ranfahren könnte. Er machte keine großen Anstalten und sackte uns ein!😍 Ein Glück, dass die Ampel rot gewesen war. Der Mann heißt Eric, ist 44, liebt Hunde über alles und war gerade auf dem Weg zu seiner Schwester. Er war supernett, der Hund war supersüß und wir wahnsinnig glücklich! Ich unterhielt mich die ganze Fahrt mit ihm, das war sehr cool. Allerdings stieß ich mit meinem Vokabular oft an meine Grenzen, was wirklich schade war teilweise. Doch ich glaube im Großen und Ganzen freute er sich über Gesellschaft. Er erzählte von einer Erfahrung mit einer Webseite, bei der er eine Mitfahrgelegenheit angeboten hatte. Er hatte das Pech, zwei sehr stark nach Rauch stinkende und auch ansonsten sehr ungepflegte junge Männer mitnehmen zu müssen und wollte das seitdem nie wieder machen. Wir sahen aber offenbar gepflegt genug aus.😅 Das Alltertollste war, dass er uns direkt vor Bilbos Haustür gefahren hatte. Dort durften wir noch eine kurze Nacht verbringen. Wir waren überschwänglich dankbar, doch wie in Kanada offenbar üblich, war es auch für Eric mal wieder so gar kein Problem und eigentlich nicht gerade der Rede wert. Verrückt hier!😀
    Bilbo hat uns nochmal geholfen mit den Bussen, die wir zum Flughafen nehmen mussten. Leider braucht man in Montreal immer Münzen, um im Bus zu bezahlen und wir hatten nicht genug. Deswegen empfahl er uns, das nötige Ticket noch schnell an der Metrostation kaufen zu gehen. Ich war schon so müde und echt angepisst, nochmal rausgehen zu müssen. Fast direkt vor der Tür trafen wir allerdings auf ein schwules Pärchen mir zwei Kindern, die wir einfach fragten, ob sie unseren Schein in Münzen wechseln könnten. Die beiden waren total nett, obwohl sie beide auch ne ziiiieemliche Fahne hatten (😂) und machten uns den Schein klein. Als der eine mich zum Abschied umarmen wollte, war ich kurz verwirrt und er sagt "Oh, don't worry, I'm just gay."😃😃😃 Die Leute hier! Hahaha! Wir sind wieder zu Bilbo, ganz stolz, dass wir es geschafft hatten, ohne den ganzen Weg zur Metro zu gehen. Da eröffnete er uns, dass uns das so trotzdem nichts bringt, da wir einmal umsteigen müssten und somit ein normales Ticket für irgendwas über 3 $ würden kaufen müssen und dann im zweiten nochmal eins für 10 $. Wenn wir allerdings das 24h-Ticket nehmen würden, wären es nur einmal 10 $ für jeden. Tja. Geil. Dann also doch nochmal los...Irgendwann hatten wir dann alles geklärt, waren zurück. Wir haben noch ein Abschieds-Selfie mit Bilbo gemacht und hatten noch etwa 4 Stunden Schlaf. Und was war? Plötzlich konnte ich nicht mehr einschlafen.🙄
    Nach einer Folge Suits habe ich mich schließlich gezwungen, noch ein bisschen die Äuglein zuzumachen.

    Achso, ansonsten hatten wir an dem Abend auch noch ne Menge Trouble, weil wir dies und jenes für die nächsten Tage buchen mussten. Die Unterkünfte in den National Parks waren meist schon ausgebucht oder aaaarschteuer. Wir haben dann allerdings (hoffentlich) ganz schöne Möglichkeiten gefunden. Davon erfahrt ihr ja dann rechtzeitig.😁
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  • Giorno 18

    Auf nach Edmonton

    28 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 15 °C

    Das Aufstehen um 3.30 a.m. fiel nicht gerade leicht...aber was soll's. Wir machten uns schnell fertig, nahmen unsere Taschen und los. Ab der Bushaltestelle standen wir vielleicht zwei Minuten, da kam ein Mann vorbei, der uns fragte, ob wir gestrandet seien oder wo wir hin wollten. Wir teilten ihm unseren Plan mit und er meinte, dass wir doch lieber hätten ein Taxi nehmen sollen, weil der Nachtbus superunzuverlässig wäre. Wir meinten, dass es schon passen würde und unterhielten uns noch kurz mit ihm. Er war total nett und lustig, wie anscheinend alle hier und ich wette, wenn wir ihm gesagt hätten, dass wir nicht wüssten, wo wir schlafen sollten, hätte er uns einen Schlafplatz angeboten. Er verabschiedete sich schließlich, wünschte uns ganz viel Glück und verschwand im Haus hinter der Bushaltestelle. Keine Minute später kam er nochmal mit einer Flasche Wasser raus, die er uns schenkte. Diese Leute hier!😍
    Der Bus kam schließlich pünktlich und auch sonst funktionierte alles recht reibungslos. Am Flughafen angekommen bin ich fast umgefallen vor Müdigkeit. Das Gepäck war noch nicht registriert gewesen, aber glücklicherweise hat es nur 35 $ gekostet, die Tasche aufzugeben. Tragisch für mich: Ich musste mein überteuertes und heiß geliebtes Trockenshampoo abgeben - entflammbar. Ich hatte es gerade mal zwei Mal benutzt.😩
    Nach der Sicherheitskontrolle genehmigten wir uns einen Kaffee und Frühstückssnacks bei Tim Hortons. Kanadischer geht's nicht.🍁
    Wir entspannten, bis das Boarding startete. Nun stehen wir kurz vor der Landung. Ich freue mich schon wieder auf den Boden unter meinen Füßen. Allerdings war der Ausblick schon ziemlich toll!😍
    Außerdem bekamen wir auf dem 4,5-Stunden-Flug zwei Mal kostenlos Trinken und kleine Snacks. Ziemlich nice. Mit der Airline würde ich wieder fliegen!😁
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  • Giorno 18

    Wir leben jetzt hier

    28 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 2 °C

    Wir hatten ja nun schon Schlechtes von Edmonton gehört, aber ich kann euch sagen: der Flughafen ist mehr als empfehlenswert. Dort war ein Laden, der hieß irgendwas mit "Turn" oder so. Da konnte man sich nen geilen Kaffee zusammenstellen - von Haselnussaroma über Zimt bis hin zu Karamell und kleinen Marschmallows war alles dabei. Und das ganze hat gerade einmal 1,50 $ gekostet, obwohl es ein Heißgetränk à la Starbucks war. Nice! Außerdem hatte der gleiche Laden ein ähnlich vielseitiges Rondell mit Hot Dogs. Ich war im Paradies! Dann gab es noch ein Tim Hortons, bei dem es Donuts für nen Dollar gab und das Sahnehäubchen war, dass ich Internet hatte und ein paar Stunden arbeiten konnte. Die Leute noch bei ihren freudigen Begrüßungen ihrer angereisten Liebsten beobachten zu dürfen, war noch das Sahnehäubchen!
    Flughafen Edmonton, zu dir würde ich immer wieder kommen!😍😂
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  • Giorno 18

    Ievgenii und die Sternenbettwäsche

    28 settembre 2019, Canada ⋅ ☁️ 2 °C

    Wir machten uns zum späten Nachmittag auf zu unserem Gastgeber, der erst ab 16 Uhr zu hause war. Der Bus vom Flughafen steckte lange im Verkehr fest, aber letztlich schafften wir es zu unserer Haltestelle. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft haben wir uns fast eingepinkelt vor Lachen, weil wir uns Lieder überlegt haben, die wir beim Wandern durch die Nationalparks singen könnten. Bella hatte gelesen, dass man das machen kann, damit sich die Bären nicht erschrecken, wenn man auftaucht, sondern dich schon von Weitem hören können. Wir haben es mit Texten auf die Melodie von "Ein belegtes Brot mit Schinken" probiert, aber da kam nur Nonsens raus - wenn auch zugegebenermaßen sehr unterhaltsamer. 😂 Auch den Kanon "Was müssen das für Bäume sein", den ich irgendwann mal von Conny und Schella gelernt habe, haben wir mit braunen, schwarzen und Grizzly Bären umgedichtet und hatten so gleich drei Strophen. Ein Sieg auf ganzer Linie!😄 Letztlich sind wir dann aber doch bei der Melodie von "Bruder Jakob" hängen geblieben und haben uns die witzigsten Sachen ausgedacht. Hier zwei Strophen, die uns besonders im Gedächtnis geblieben sind (einmal natürlich auf Englisch, die Bären sollten uns ja verstehen!😂):

    "We are humans, we are humans
    Don't eat us, don't eat us
    We don't want to hurt you, we don't want to hurt you
    Peace Peace Peace, Peace Peace Peace" (...und dabei natürlich mit beiden Händen das Peace-Zeichen machen, damit die wissen, dass wir das ernst meinen!😂)

    "Bärenbrüder, Bärenbrüder
    Hört ihr uns? Hört ihr uns?
    Bitte fresst uns nicht auf, bitte fresst uns nicht auf
    Wir haben Bärenspay, Bärenspray" (Hier ist die Betonung wichtig, da die Silben nicht passen. "Wir haben" muss an dieser Stelle wirklich schnell gesungen werden, während man sich beim zweiten "Bärenspray" schon etwas mehr Zeit lassen kann.😂)

    Die Leute, die uns entgegenkamen, fanden uns lustig, weil wir einfach nicht mehr aufhörten lauthals zu lachen.😅 Schließlich schafften wir es zu unserer Zieladresse - ein Hochhaus mit modernem Foyer. Klingeln kann man nur, wenn man die Appartment-Nummer hat. Natürlich hatten wir die nicht.😆 Wir mogelten uns zumindest schon einmal mit rein und setzten uns auf die Sessel. Wir konnten Ievgenii nicht schreiben, denn wir hatten noch immer kein WiFi. Doof...Ich quatschte zwei junge Leute an und fragte sie, ob sie Internet hätten und erklärte ihnen die Situation. Die beiden schauten mich superverwirrt an und meinten dann, sie würden zwar dort wohnen, aber Internet hätten sie nicht. Ooookay...tja...schade!😅 Wir saßen noch weitere Minuten da, Bella versuchte draußen mit öffentlichen WiFis ihr Glück, aber blieb ohne Erfolg. Ich bin dann auch nochmal raus und fand jemanden, den ich um einen Hotspot bitten konnte. Er war nett und machte es auch prompt, sodass ich Ievgenii eine kurze Nachricht schreiben konnte, damit er uns aus dem Foyer abholt. Das klappte dann glücklicherweise auch sehr gut. Keine fünf Minuten später stand er vor uns, mit dickem grünen Pulli und superkurzer roter Hose. Das Outfit erinnerte mich ein bisschen an Paulie Bleeker von Juno. Wir begrüßten uns und er brachte uns hoch. Nachdem der Gesprächsbeginn recht stockend war, wurde er doch immer sympathischer und wirkte schließlich wie ein interessanter, lustiger Zeitgenosse, der das Leben genießt. In seiner Wohnung hängen auch ziemlich viele inspirierende Bilder, mit und ohne Sprüchen, die sehr lebensbejahend sind. Statt uns auf der Luftmatratze schlafen zu lassen, bezog er uns sein Bett in kuscheliger Sternenbettwäsche - richtig süß.🌟 Er war irgendwie selbstverständlich gastfreundlich, ohne sich groß darüber Gedanken zu machen. Die Dusche tat unheimlich gut an dem Abend, es war mal wieder wirklich Zeit gewesen. Während Bella schon hundemüde im Bett lag und schlafen wollte, hatte ich noch etwas Arbeit zu erledigen. Ievgenii meinte dann, dass er jetzt seine Fahrradrunde dreht. (Zur Erinnerung, es war echt ziemlich arschkalt draußen.) Das macht er jeden Abend, auch im Winter. Wenn es zu glatt wird, geht er joggen. Krasser Typ, ey! Von seiner Disziplin kann er mir ruhig mal ein bisschen abgeben. Dann geht er vielleicht nur noch alle zwei Tage radeln, aber ich würde schon sehr davon profitieren...🤔 Wie dem auch sei, wir machten dann alle nicht mehr lange und schließlich habe ich in einen wunderschönen Sternenschlaf gefunden.😴 Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker zeitig, denn ich wollte noch was schaffen. Als die anderen beiden schließlich wach waren, hatten wir gar nicht mehr viel Zeit. Wir brauchten eine Stunde zur Autovermietung und mussten zuvor noch kurz ein paar Sachen einkaufen. Klamotten packen war wieder angesagt. So langsam hab ich den Dreh raus, denk ich. Der "kleine" Rucksack ist zwar immer noch ein bisschen groß, aber mit Laptop und fettem Akkupack auch notwendig, damit wenigstens noch ein paar andere Dinge hineinpassen. Es tat uns ziemlich Leid, dass wir nicht mehr mit Ievgenii frühstücken konnten. Er bot es uns an, aber wir mussten ablehnen, weil die Zeit zu knapp war. Zum Abschied gab er uns dennoch 5 oder 6 Bananen und noch einmal genauso viele Müsliriegel mit - wie süß!💛 Ich glaube, er war schon ein bisschen traurig, dass wir nur so wenig Zeit hatten, es geht beim Couchsurfen ja auch darum, sich gegenseitig etwas kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen, aber böse war er uns glücklicherweise nicht. Vielleicht kommt er nächsten Sommer mal nach Magdeburg. Er war der erste, den ich hier kennengelernt habe, der Magdeburg kennt.
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