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  • Dia 136

    Abenteuer Outback

    9 de fevereiro de 2017, Austrália ⋅ ⛅ 18 °C

    Vor gut 8 Tagen trennte sich unsere Gruppe aus 30 Reisenden, da einige zeitmangels weiter mussten, während Ramona und ich einschließlich 6 anderer Deutschen, der Italienerin Mabel und Waliserin Hannah beschlossen, einen Abstecher ins rote Zentrum Australiens, also ins wirkliche Outback zu machen. Abstecher ist da allerdings leichter gesagt als getan, wenn man bedenkt, dass man für die rund 1500km mindestens 2 Tage im Auto verbringt. Auch war der Großteil der Strecke gar nicht mal so Outbackmäßig wie erwartet. Unserer Vorstellung hätte die Landschaft wüstenmäßiger, die Straßen unbefestigter und der Sternenhimmel krasser sein müssen. Dennoch waren wir in the middle of nowhere und lächtzten nach einigen stundenlang geschrubbbten Kilometern nach jedem noch so klein auf der Karte eingezeichneten Ort, wobei dabei meist nicht mehr als eine Tankstelle und ein Roadhouse mit schäbigem Pub zu erwarten war. Na immerhin hatten wir bei Pausen am Straßenrand eine Menge Spaß beim LKW Fahrer zum Hupen anregen, manchmal nicht ohne Einsatz eigener Hupen :P oder beim gegenseitigen Haareschneiden. Mir wurde mittlerweile, da unfassbarerweise plöztlich der Haarschneiderasierer den Geist aufgab, ein fettes "L" für Leo oder wahlweise Loser auf den Kopf rasiert. Na super. Seitdem profitiere ich aber auch von der ein oder anderen Streicheleinheit meiner Mitreisenden, die von dem Schrubber L ganz begeistert sind...wenn es mal keine Schläge drauf gibt,weil einer der Schamlosen mal wieder gerülpst hat und ich die letzte im "Schulz"rufen war :D Aber zurück zur Natur...
    Obwohl unsere Erwartungen anfangs so anders waren, erlebten wir noch unser ganz persönliches Outback Abenteuer.

    Adventure

    Nach dem Passieren der ebenfalls schäbigen Stadt Alice Springs, folgte die Reise zu imposanten Bergen und Schluchten auf unbefestigten Wegen. Dabei erspähten wir zahlreiche Wildpferde, bremsten bei Straße passierenden Kühen,wurden von aggressiven Eseln wieder auf den richtigen Weg verwiesen und identifizierten einen anderen als Maultier. Auch ein 1m großes farbenprächtiges Reptil und Salamander und Echsen waren keine Seltenheit. Während wir Insekten wie die Stabheuschrecke noch bewunderten, machten uns andere Heuschreckenarten und Fliegen zu schaffen. Denn wir schlugen uns durch extreme Fliegen- und Insekteninvasionen, erlitten 100e von Mückenstichen (die den ein oder anderen Körper windpockenbefallen aussehen lassen...nicht wahr, Martin? ;) duschten notgedrungen mit Redbugspiders. Weiterer Verschleiß: Wir schlitzen uns die Beine beim Schlammcatchen auf, kratzten unsere Mückenstiche blutig, liefen uns durch zahlreiche Wanderungen in etlichen Nationalparks Blasen. Beim Schlafen auf dem Autodach von Tristan riskierten wir dessen Verbeulung, das Zerdrücken meiner versehentlich unter die Bettdecke geratenen Brille und das Herunterstürzen vom Dach, außerdem den Verlust der herunter und vom Wind weggeblasenen Decken, Kissen und sogar Wasserflaschen. Mit dem Sonnenaufgang kommen erneut unausstehliche Fliegenschwärme, so dass wir schnellstmöglichst aufbrechen, bei der Autofahrt haben wir (da die Klimaanlagen beider Autos mittlerweile funktionsuntüchtig sind) mit immenser Hitze und Durst zu kämpfen.

    Ach und dann...war da noch die Anziehungskraft der drei Dingos am Staßenrand, die eine Anziehungskraft des hinter uns fahrenden Tristans auf unsere Beauty (Ihr einnert euch, die lächerlichen Autonamen!?;) mit sich brach. Aber das ist eine andere Geschichte:

    Vom Brechen, Kaputtbrechen und Aufbrechen

    Eine detaillierte Bescbreibung des (Er)brechens, welches von einem unserer Reisekompagnons durch zu viel Hitze am Straßenrand erledigt wurde ,spare ich mir zu euren Gunsten an dieser Stelle mal. Zu dem Kaputtbrechen, was mit letztem Satz oben bereits schon angedeutet wurde, könnt ihr euch folgendes Szenario vorstellen:

    2 Backpackerautos in the middle of nowhere. Breite straße. Ausweichen möglich. Kein Verkehr, keine Unfallrisiko. Dann aber 3 sehenswerte (ob für den Preis ist strittig) Dingos am Straßenrand, auf die alle Insassen unserer Beauty mit nach links Starren reagieren. Ebenso der Fahrer des dahinterfahrenden Tristans. Auf die unsichere Frage Martins "Soll ich jetzt anhalten? " schreien wir energisch, klar! Was Auto 2 allerdings erst mitbekommt, als seine Motorhaube unsere Rücklichter küsst. Immerhin zärtlich genug, um niemanden zu verletzen. Muss man auch erstmal schaffen mit den meilenweit einzigen beiden Autos einen Auffahrunfall zu haben!

    Das Aufbrechen bezieht sich auf das Aufbrechen unseres Autos und ist Konsequenz meiner Unkonzentriertheit...Szenario: Nach langem Überlegen, ob ich meine Flip Flops nicht doch gegen Turnschuhe für das Erklimmen eines roten Felsens umtauschen sollte, gibt Ramona mir den Schlüssel und während alle auf mich warten, sprinte ich zum Auto. Aufschließen. Schuhe rausholen, vorne zuschließen, Socken hinten rausholen, Tür zu. Fuck, wo ist derr einzige Schlüssel? Ein Blick durch das Fenster ins komplett verrriegelte Auto verrät es mir.
    Nach ein bisschen Panik, dem Anquatschen unterschiedlichster pozenzieller Helfer und dem Ausprobieren diverser Einbruchtricks, bei denen unserer zum Herz gebogene Radioantenne, unser Crickettennisball und unsere Hoffnung nach und nach drauf gingen, bewies Ramona exzellente Kriminalqualitäten beim Schrauben lösen der Rückscheibe, woraufhin ich nur noch easy peasy durch die 20 cm Durchmesserscheibe rein krakseln musste. Life sucks.

    Im nächsten Eintrag geht s um Uluru, Copa Pedy etc. und was Australien sonst noch so ausmacht ;)

    FUNFAKT: Blasen kann man nicht nur am, sondern auch unterm Fuß bekommen, wie Ramona schmerzhaft feststellen musste.
    Und Grillen zirpen hier so laut, wie ein 1000 Volt Stacheldrahtzaun :D
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