Nigeria
Osun State

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Travelers at this place
    • Day 6

      Oshogbo - Menschen - Abibis

      March 22 in Nigeria ⋅ 🌩️ 34 °C

      Was auch immer man als Abibi tut - man fällt auf.
      So ganz gleichgültig ist man niemandem, auch wenn der innere Stolz keine äußere Gefühlsregung zeigen lässt.
      Bisher sind wir zu keiner Zeit auf Feindseligkeiten gestoßen. Manche sind nahbarer, manche distanzierter, manche grüßen, manche grüßen zurück.
      Abibi hat eine Bedeutung wie Neger. Das eine bedeutet Weißer, das andere bedeutet Schwarzer. Es kommt darauf an, wie man es ausspricht und betont, wie man es meint und interpretiert.

      Die Interaktion zwischen dem Fremden, dem Reisenden und dem Einheimischen hat sich durch die weltweite Verfügbarkeit von Smartphones grundsätzlich geändert.
      Früher galt der Einheimische als begehrtes Fotomotiv, der sich meist gewollt oder nicht wehrlos seinem Schicksal fügte.
      Heute kann er sich zur Wehr setzen. Und in Anlehnung an Zitate wie „Ab heute wird zurückgeschossen.“ mutet es manchmal wie bei einem Duell eines Western an. Wer zuletzt zieht, hat verloren.
      Die Rollen Fotograf und Fotomotiv verschwimmen. Wir sind beides. Mal zur gleichen Zeit, mal nacheinander.
      Ich revanchiere mich gern für eine Fotoanfrage mit einer Gegenfrage. „Ein Foto? Gern. Darf ich auch?“
      Hier ein paar Schnappschüsse.
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    • Day 6

      Oshogbo - Heiliger Hain - Skulpturen

      March 22 in Nigeria ⋅ 🌩️ 29 °C

      Oshogbo erreichten wir gestern Abend bei Dunkelheit. Der Karren hat zum Glück durchgehalten. Außer zur Abfahrt sorgten wir durch unser Dasein nicht mehr für Aufsehen. Ansonsten begleitet uns allerorten der Choral als vielen Mündern „Abibi Abibi“, mit ganz unterschiedlichen Intonationen. Gleichgültig, freudig erregt, missmutig, jubilierend, resigniert „Weiße. Weiße.“
      Gewöhnungsbedürftig ist auch das Fahren bei Nacht - alle Fahrzeuge fahren grundsätzlich mit Aufblendlicht. Als es dann auch noch regnete, schaute ich lieber gar nicht mehr hin und schloss die Augen.

      Ein neuer Tag. Ein neues Abenteuer. Heute stand wahrscheinlich der Höhepunkt auf dem Programm. Die Stadt Oshogbo - ca. 500.000 Einwohner - gehört zu den wenigen UEESCO-Weltkulturerbestätten Nigerias.
      Wir erkundeten den heiligen Hain von Osun, wo sich zahlreiche außergewöhnliche Skulpturen der Yoruba-Gottheiten befinden. De facto handelt es sich um mehrere Haine, die jeweils einer Gottheit gewidmet sind.
      Weltweit berühmt wurde der Ort vor allem durch die Arbeit der österreichischen Künstlerin Susanne Wenger, die den Hain mit lokalen Künstlern ab den 1960er Jahren revitalisierte.
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    • Day 6

      Oshogbo - Heiliger Hain - Mystik

      March 22 in Nigeria ⋅ 🌩️ 31 °C

      Der Heilige Hain führt auf eine Geschichte von vor etwa 600 Jahren zurück, als sich ein König und ein Elefantenjäger auf der Suche nach Wasser verirrten.
      Eines Tages fand der Jäger den Oshun-Fluss. Die Rettung und Verheißung für das Volk des Königs. Da der Fluss ganzjährig Wasser führte, beschloss er, seine Residenz an dessen Ufer zu verlegen. Als der erste Baum gefällt wurde und seine Krone ins Wasser fiel, ertönte eine weibliche Stimme, die das Zerschlagen ihrer Schalen zum Färben beklagte. Oshun, die Göttin des Flusses.
      Sie entschuldigten sich und waren bemüht, durch verschiedene Opfergaben und Zeremonien den Zorn der Göttin zu besänftigen.
      „Gut. Wenn Ihr diese Zeremonien und Darbietungen zu meinen Ehren alljährlich wiederholt, will ich Euch verzeihen und Euch für die Zukunft beschützen.“
      Seither findet jährlich ein Festival zu Ehren der Göttin und ihrer Färberschalen statt.
      Hierzu wird jährlich eine Frau - Aruba Osho genannt - ausgewählt, welche nach strengem Ritual die Zeremonie ausführt und die Opfergaben auf einem Weg, den nur sie beschreiten darf, zum Fluss bringt.
      Um zu einer solchen Ehre zu kommen, wählen Priester alljährlich eine Aruba Osho aus, die folgende Kriterien erfüllen muss:
      1. - sie muss aus königlicher Familie stammen
      2. - sie muss Jungfrau sein
      3. - sie muss durch eine Weissagung vorbestimmt sein.
      Inwieweit eine finanzielle Aufmerksamkeit an die zur Wahl berechtigten Priester Einfluss auf das dritte Kriterium hat und darauf wessen Tochter Aruba Osho wird, verkniff ich mir zu hinterfragen.
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    • Day 6

      Oshogbo - Heiliger Hain - Tanz und Magie

      March 22 in Nigeria ⋅ 🌩️ 33 °C

      Eine Gruppe Musiker und Tänzer trommelte und trampelte bei unserer Ankunft auf dem Zeremonienplatz. Das Gestampfe barfuß auf Beton sieht nicht gesund aus. Aber sie tanzten und musizierten aus Leidenschaft, so dass ihnen der unbequeme Untergrund vielleicht gar nicht so viel ausmacht hat, wie von mir befürchtet.
      Am Ende der Darbietung bzw in der zweiten Hälfte betrat ein spiritueller Mystiker die Bühne.
      Später wird er sagen, dass er in Trance mit den Göttern verbunden war, so dass er uns gar nicht gesehen hätte und durch die Kraft der Götter zu den gezeigten Leistungen befähigt worden wäre.
      Er machte den Eindruck aus der Mischung eines Derwishes und eines Gauklers mit seinen akrobatischen Künststückchen wie Rasierklingen kauen und schlucken, Zunge durchbohren und Feuerschlucken. Wieviel davon, Zaubertrick, Körperbeherrschung und Magie sind, wage ich nicht zu beurteilen. Ich spendete 5 € und hoffe, dass er die Klingen wiederverwenden kann und nicht neu kaufen muss.
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    • Day 6

      Oshogbo -Färberei

      March 22 in Nigeria ⋅ 🌩️ 36 °C

      Zunächst fand ich diesen Programmpunkt gar nicht so spannend. Eine Färberei für die Stoffe der Nike-Gallery und Designer-Moden. Nike ist übrigens nicht der Sportartikel-Hersteller sondern der Name der nigerianischen Künstlerin und Kunstmäzenin, deren beeindruckende Ausstellung wir schon in Lagos bewundern durften.
      Ich änderte meine Meinung nachhaltig, als mir einerseits bewusst wurde, dass es sich durchweg um per Handarbeit gestaltete Unikate handelte und als ich sah, wie die Stoffe entstehen.
      Extra geweißte Textilbahnen - immer 5 yard - werden per Hand mit Wachs bemalt. Die Wachsstellen werden beim Färben nicht gefärbt.
      In mehreren sich wiederholenden Schritten aus Wachsauftragen, Färben, Auswaschen und wieder Aufmalen neuer Muster werden kleine Kunstwerke erstellt. Und alles wirklich per Hand.
      Das Aufmalen mit flüssigem Wachs. Das Färben in Bottichen. Ich schaute einem Mann zu, der eine Stoffbahn in Indigo wälzte und mit der Hand knetete. Mit Handschuhen. Danach werden die Bahnen in heißem Wasser gewälzt, wodurch der Wachs verflüssigt wird. Unter Zuhilfenahme eines Stockes. Von dort kommt die Bahn in einen Bottich mit kaltem Wasser, was den Wachs steif werden lässt, so dass er vom Tuch getrennt und wiederverwendet werden kann. Mit bloßen Händen. Männerarbeit. Zum Schluss kommt der Stoff in eine Wanne zur finalen Säuberung. Mit bloßen Händen. Frauenarbeit.
      Alles in allem dauert der Prozess inklusive zwischenzeitlichem Trocknen Tage.
      Ich fragte, was eine der 5 yard-Bahnen kostet und ob es möglich sei, hier in der Färberei eine zu erwerben.
      Es war möglich. Preis pro Bahn 25.000 Nira. Das sind ca. 17 €. Ich suchte mir eine Bahn aus und war noch ganz fasziniert, ein solches Unikat für einen solchen Preis zu bekommen. Da wurden auch noch Hemden ausgebreitet. Pro Stück 10.000 Nira. „Zwei Stück bitte.“ 🙂
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    • Day 7

      Wohnhaus Susanne Wenger

      March 23 in Nigeria ⋅ ☁️ 26 °C

      Der Abschied von unserem Hotel in Oshogbo fiel uns recht leicht. Es war mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden. Nichts Dramatisches aber es nervte. Die Steckdosen in den Zimmern schienen zunächst grundsätzlich nicht zu funktionieren, bis wir herausfanden, dass längeres Warten und das mehrmalige Anbeten der Steckdosen-Geister nach einigen Minuten Wirkung zeigte. Auch die Stromausfälle waren länger als in Lagos und Abeokuta. Mich erwischte es einmal auf einem mir ansonsten gänzlich unbekannten Hotelflur, dass ich unvermittelt im Dunklen tappte.
      Mit jedem Stromausfall riss auch die WLAN-Anbindung ab. Da jeder ausgehändigte Zugangscode nach viermaligem Benutzen verfällt, galt es also nach dem fünften Stromausfall wieder an der Rezeption vorstellig zu werden, um sich einen neuen Code abzuholen. Bei 6 Stromausfällen an einem Abend in einer Stunde, kann das mühsam sein.
      Das Frühstücksbuffet am ersten Tag bestand aus gekochtem Yamsbrei. Am zweiten Tag gab es eine Art Mais-Pudding, der unangenehm säuerlich schmeckte. Erst als unser Begleiter Obi mit einer großen Schüssel von dem Zeug kam und zwei Tüten Zucker und zwei Tüten Milchpulver darin verrührte, wurde mir klar, dass ich noch weit davon entfernt bin, ein Einheimischer zu werden.

      Auf nach Ilorin. Als erstes hielten wir am Wohnhaus von Susanne Wenger an, jener Österreicherin, die in den 1960ern und 70ern mit lokalen Freunden das erschuf, was letztlich einmal als „Heiliger Hain von Oshogbo“ Weltkulturerbe werden sollte.
      Da das Haus wegen Umbau- und Restaurationsarbeiten geschlossen war, blieb uns nur die Außenansicht.
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    • Day 2

      To Visit A King

      January 16, 2021 in Nigeria ⋅ ⛅ 93 °F

      Nigeria has many Kings all with a unique heritage and cultural traditions surrounding them.

    You might also know this place by the following names:

    Osun State, Q682721

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