Neuseeland

February - April 2017
A 69-day adventure by Newzealndtravel Read more
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  • Day 1

    Wuppertal

    February 20, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

    NEUSEELAND
    3 Tage Flug. Why Not um ans Ende der Welt zu kommen nimmt man so einiges auf sich. Der Flug sollte um 12:50 losgehen am Montag den 20.02.2017. Ich saß pünktlich um 7:30 Uhr neben meiner Mum im Auto und war nicht mal aufgeregt. So richtig realisieren konnte ich es einfach nicht. Für 4 Monate nach Neuseeland ? Ganz alleine? Nee, dass wollte nicht in meinen Kopf! Die 2 stündige Fahrt ging dann aber doch viel zu schnell vorbei! Um ca 10 war ich dann am Flughafen. Eingecheckt und Koffer abgegeben. Langsam wurde es mir dann doch mulmig zu mute. Meine Mum wollte noch einen Cappuccino mit mir trinken gehen, aber nach 2 schlucken konnte ich einfach nichts mehr trinken. In meinem Bauch flatterte es vor Aufregung und Kaffee war kein gutes Gegenmittel. Mit wibbelnden Beinen saß ich auf meinem Stuhl und probierte mich irgendwie abzulenken. „Ich glaube wir sollten mal gehen.“ Sagte meine Mum auf einmal mit einem kurzen Blick auf die Uhr. Nein! Dachte ich mir, ich wollte noch nicht gehen. „Kommst du noch mit?“ Hoffnungsvoll lächelte ich sie an, doch da war sie schon aufgestanden und hatte meinen Rucksack in der Hand. „Natürlich komme ich mit.“ Zusammen suchten wir das Gate von dem ich flog, auf der Treppe trafen wir dann auf die Rothaarige Eva aus Österreich. Sie flog auch mit mir nach Neuseeland, was mich echt beruhigte. Sie war super nett und ich mochte ihren Akzent total gerne. Im Gegensatz zu mir war sie schon seit gestern Abend unterwegs und hatte die ganze Nacht im Zug gesessen. Da hatte ich es ja echt noch gut. Oder auch nicht… schoss es mir sofort durch den Kopf als ich das Gate sah. Denn im Gegensatz zu mir hatte Eva den Abschied von ihrer Mutter schon hinter sich. Ich hasste Abschiede. Bei meiner besten Freundin am Abend davor war es schon furchtbar gewesen. Ich wollte nicht gehen. Doch die Zeit tickte. „Hey, ich glaube wir sollten mal gehen.“ Sagte Eva mit einem Blick auf die Anzeigetafel. Ich schluckte und nickte dann aber. Ohne meine Mum anzusehen umarmte ich sie ganz fest. Der Kloss in meinem Hals wurde dicker und die erste Träne lief mir über die Wange. Meine Mum sagte Sachen wie „Beste Zeit deines Lebens“ und „Viel Spaß“ und „ich beneide dich so!“ aber so richtig zuhören konnte ich ihr gar nicht, ich war darauf konzentriert die Tränen zurückzuhalten. „Tschöö“ entschlossen ließ ich sie los und ging mit Eva zu den Kontrollen. Mein Pass wurde gescannt, die erste Tür ging auf und ich ging hindurch. Vor mir erschien ein Bildschirm… mit meinem Gesicht. Das Gerät schoss ein Foto von mir, vermutlich um mich mit meinem Pass zu vergleichen, dann schwang auch die zweite Tür auf und ich ging hindurch. Dann drehte ich mich noch einmal um, Eva stand noch vor der ersten Schleuse. Sie schien Probleme mit ihrem Pass zu haben, also suchte ich die vor dem Gate stehengebliebene Menge ab und fand zwischen all den Leuten auch meine Mum. Ich winkte ihr zu und sie lächelte mich an, winkte zurück und dann drehte ich mich um und ging ohne noch einmal zurückzugucken endgültig durch die letzte Tür.
    „Ich gehe auf ein Abenteuer!“
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  • Day 3

    Auckland

    February 22, 2017 in New Zealand ⋅ ☁️ 22 °C

    Der Flug war die Hölle. Nach einem 10 1/2 stündigen Flug, einer 14 stündigen Pause in Hong Kong und einem weiteren Flug von 11 Stunden kamen wir dann 2 Tage später gegen Mittags in Auckland an. Total übermüdet mussten wir dann durch die Neuseeländischen Kontrollen. Zuerst musste ich in der Passkontrolle ausführlich erklären wie ich mir meinen Aufenthalt hier in Neuseeland finanzieren konnte, was ich das letzte Jahr in Deutschland gemacht habe und wieso ich nach Neuseeland gekommen bin. Nachdem die grimmig dreinblickende Frau mit meinen Antworten einigermaßen zufrieden war und ich schon bereit war weitergehen hielt sie mich doch noch einmal auf um mein Flugticket und mein Working holiday visa zu checken. Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem kurzen Kopfnicken ließ sie mich dann doch endlich passieren und ich war verdammt froh als ich endlich meinen Rucksack abholen durfte. Mit den anderen Mädels die mit mir aus Deutschland geflogen sind gingen wir unsere Rucksäcke abholen und folgten den Schildern die uns nach draußen leiten sollten, doch es wäre nicht Neuseeland wenn wir damit einfach so durchkommen würden. Mir nichts dir nichts standen wir schon in der nächsten Kontrolle. Der Mann der mich befragte war knappe 2 Meter gross und hatte ein verdammt breites Kreuz. Bei seinem Anblick wusste ich was mit: extremn Kontrollen und harten Einreisebedingungen gemeint war. Ich musste ihm so ungefähr den ganzen Inhalt meines Backpacks aufzählen, meine Schuhsohlen zeigen und beschwören dass ich keine Drogen, Tiere oder Lebensmittel schmuggel. Ich war mir 100 pro sicher dass ich nichts davon im Rucksack hatte, doch als dieser dann gescannt wurde hatte ich trotzdem Angst. Auch der Drogenspürhund der danach dreimal um mich herumlief besänftigte meine Angst keineswegs. Doch als dieser keinen mucks von sich gab durfte ich endlich durch die letzte Tür und aus dem Flughafen raus nach Auckland.
    Wir fuhren mit dem Bus zum Hostel, wobei wir dieses erst nach einer Stunde verzweifelten rumlaufen und der Hilfe einer netten Frau fanden. Das Hostel war dafür extrem schön. (The attic Backpackers) Mit eins der teuersten (natürlich) aber dafür auch echt bequem.
    Den Tag über haben wir nicht mehr viel gemacht ausser Abends etwas gegessen, zusammengessesen und uns unterhalten. Gegen 10 waren dann auch spätestens alle im Bett und haben geschlafen. Die erste Nacht war der reinste Horror für mich.  Ich habe kein Auge zu bekommen, weil ich viel zu aufgeregt war. Was wenn ich keinen Job bekomme ? Ich muss mich um ein neues Hostel kümmern,  hier habe ich ja nur 3 Nächte.  Was wenn alle Hostels ausgebucht sind ? Was soll ich nur machen wenn ich ganz alleine bin?
    All das schwirrte mir die ganze Nacht durch den Kopf und lies mich nicht ein einziges Mal schlafen. 
    Drei Nächte kein Schlaf. Dementsprechend müde war ich dann auch am nächsten Tag.

    Insgesamt blieb ich eine Woche in Auckland, wechselte einmal das Hostel und kümmerte mich in der Zeit um eine Wwoofing stelle in der nähe. Innerhalb ein paar Stunden hatte ich auch schon eine gefunden und konnte dann mit der Aussicht nicht ohne Unterkunft dazustehen auch endlich anfangen alles zu genießen. 
    Samstag abend wechselte ich mit Lisa das Hostel... Es war mehrstöckig. In der ersten Etage ein Restaurant und darüber kamen erst die Zimmer. Lisa und ich natürlich ohne jegliche Ahnung drücken auf den Knopf der dritte Etage. Der Aufzug fuhr los, aber da wir um in die dritte Etage zu kommen unsere Schlüssel hätten abscannen müssen landeten wir in der ersten Etage. Ahnungslos stiegen wir aus und standen mit Bettwäsche in der Hand und Backpack auf dem Rücken MITTEN in einem chinesischen Restaurant.
    Am Sonntag ging es dann erstmal nach Hobbiton. Eine der Hauptziele die ich in Neuseeland unbedingt erledigen wollte.
    Und ja die 130 Dollar die ich dafür hinblättern musste haben sich gelohnt! Es war so schön. Die Hobbithäuser sehen soviel schöner aus als im Film. Die Landschaft drumherum war atemberaubend und das Hobbitbier (z.B. applesider) was man im "green dragon" ausgegeben bekommen hat war verdammt gut.
    Am nächsten Tag besichtigten wir Rangitoto, eine der Inseln vor Auckland. Auf der Insel gibt es ausser Bäume und Pflanzen rein gar nichts. Keine Häuser, keine Läden, keine richtigen Wege, nicht einmal Mülleimer. Um auf die Insel zu kommen mussten alle vorher ihre Schuhe putzen und sich von Dreck befreien. Wir wurden während der 30 minütigen Bootsfahrt 3 mal ermahnt bloss keinen Müll auf der Insel zu lassen und alles wieder mit zurück zu nehmen was wir auch mit hingenommen haben.
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  • Day 5

    Remuera

    February 24, 2017 in New Zealand ⋅ ⛅ 22 °C

    Mittwoch morgen ging es dann weiter zu meiner Wwoofing stelle. Remuera. Ein Vorort von Auckland. Ich wusste ca wo ich hinmusste, meine App hat mir Buslinie und Haltestelle genau beschrieben, das einzige Problem: die Bushaltestellen hatten keine Namen. Als ich um viertel nach elf in den richtigen Bus einstieg und dem Busfahrer sagte wo ich hinmuss guckte mich dieser nur verständnislos an. Dreimal noch wiederholte ich mein Ziel, bis ich ihm einfach den Screenshot zeigte den ich von der Route gemacht hatte. Er guckte auf mein Handy, guckte mich an und sagte dann: "5,50" Ich gab ihm das Geld und er deutet auf den Platz hinter mir "sit down, I'll tell you." Wow. So wortgewand. Ich bedankte mich und setzte mich auf den Platz. Nach ca. 40 Minuten Busfahrt hörte ich von vorne ein gegrunztes:" your Station" Ich guckte hoch und sah, dass der Bus gerade eine Station anfuhr und mich der Busfahrer mit seinen Blicken durchbohrte.  Ich stand auf und blieb mit meinem Riesenrucksack erstmal an der nächsten Stange hängen. Super. Der Busfahrer wartete jedoch geduldig bis ich ausgestiegen war. So, dass war geschafft. Wie ein richtiger Backpacker stand ich an der Haltestelle meinen Rucksack auf dem Rücken,  meinen kleinen Rucksack vor der Brust und schaute mich suchend um. Ich schrieb meiner Hostmum dass ich angekommen sei und keine 5 Minuten später fuhr sie mit dem Auto an der Haltestelle vor. Der Weg zum Haus war mit dem Auto vllt 1 Minute entfernt, aber da ich den schweren Rucksack dabei hatte war ich froh, dass ich nicht laufen musste. Wir fuhren in eine Straße voller Villen, in jedem Garten ein Pool und vor jedem zweiten Haus stand ein Motorboot. Das Haus von meiner Gastfamilie war ganz am Ende der Straße und auch hier stand ein Motorboot in der Einfahrt. Mein Zimmer sah dementsprechend aus. Riesig mit einem grossen Bett, auch der Garten war schön. In der Mitte ein Trampolin,  daneben ein Pool und auf der Terrasse ein Whirlpool.
    Wow! Helen, meine Gastmum erklärte mir wobei ich ihr helfen sollte, während ich hier wohnte. Gartenarbeiten. Unkraut zupfen, säubern, Beete umplanzen etc. Ich hatte grade noch Zeit meine Sachen wegzulegen bevor ich anfangen sollte alle Beete im Garten von Unkraut zu befreien.
    Die Arbeit war anstrengend, aber dafür musste ich täglich nur an die 4 Stunden arbeiten. Nachmittags erkundigte ich dann die Gegend, wanderte zum One tree Hill oder lief in die Stadt.
    Am letzten Tag, an dem ich da war durfte ich mit auf ein Fotoshooting. Helens Beruf war Rezepte für Kochzeitschriften zu schreiben und ab und an musste sie diese Gerichte dann kochen, damit sie für die Zeitschrift fotografiert werden konnten. Ich hätte niemals gedacht, dass es so schwer ist Essen zu fotografieren. Jede Bohne in der Bohnensuppe wurde extra plaziert, jedes daneben gefallene Salzkorn wurde auf den Nanometer hingelegt und es wurden bestimmt 7 Gedecke ausprobiert bis es perfekt war. Für 6 verschiedene Gerichte brauchten wir den ganzen Tag, aber so lecker wie es am Ende auf den Fotos aussah hat es dann auch geschmeckt. Allein dafür hat es sich gelohnt das ganze Geschirr nach jedem Foto erneut zu spülen und zu trocknen.
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  • Day 40

    Kerikeri

    March 31, 2017 in New Zealand ⋅ 🌙 18 °C

    Kiwis pflücken. So typisch für Backpackers in Neuseeland! Die Saison sollte bald anfangen und ich wollte eigentlich unbedingt dabei sein.  Lisa und Fabienne, die Mädels die mit mir in Auckland waren, sind schon seit einer Woche auf der Kiwi farm in Kerikeri. Hone Heke Lodge ist ein Working Hostel, welches eng mit den Kiwifarmen zusammenarbeitet. Sie vermitteln Backpackers die Jobs... dachte ich zumindest. Ich habe schon oft gehört dass solche Working Hostels reine abzocke seien. Man wird mit dem Versprechen bald einen Job zu bekommen "angelockt", bezahlt das Hostel und bekommt aber keinen Job. Da Lisa und Fabienne aber so überzeugt von dem Hostel waren und nur geschwärmt haben, dachte ich mir: nichts wie hin! Sofort rief ich das Hostel an und fragte ob ich in ca 2 Wochen kommen könnte. Doch da mir gesagt wurde es gäbe gerade keine Jobs, bzw wären sie sich auf Grund der Wetterlage nicht sicher wann die kiwisaison anfangen würde sollte ich nächste Woche nocheinmal anrufen. Enttäuscht legte ich auf. Na super. Da ich jedoch ein extrem ungeduldiger Mensch bin wenn es um meine Pläne geht schaffte ich es keine Woche zu warten, sondern rief nach 4 Tagen einfach noch einmal an. "Nein, rufen Sie nächste Woche nocheinmal an." Verzweifelt legte ich auf. Sie wollten wohl keine Versprechungen für in 2 Wochen geben.. Ich ging zu meiner Gastmum und fragte sie was ich denn jetzt machen sollte. Sie meinte wenn die mir nichts festes sagen können, solle ich einfach nochmal anrufen und sagen ich käme diese Woche.  Punkt aus Ende. Also wählte ich die Nummer zum dritten mal und fragte ob denn noch ein Zimmer frei wäre. Klar, ich könne sofort am Mittwoch kommen.  Na das hörte sich doch schon besser an! Also packte ich meine Sachen und buchte einen Bus nach Kerikeri. 
    Die Fahrt dauerte 5 Stunden und während dieser 5 Stunden regnete es die ganze Zeit durch. Die nächsten 4 Tage sollte es stürmen.... Das hieß nichts gutes für die Kiwisaison, aber immerhin war ich dann bei den anderen. Darauf freut ich mich schon extrem.
    Das Hostel war verdammt cool. Sechserzimmer aber mit viel Platz, sogar Schränke gab es. Die Küche und Tische, die Billiardplatte und Kühlschränke... Alles war im Freien. Zwar überdacht, aber der Rest war offen. David, der Besitzer des Hostels holte mich mit dem Bus von der Haltestelle ab und machte mit mir eine kleine "sightseeingtour" durch die Stadt, bevor er mich zum Hostel brachte.
    Alle begrüßten mich freundlich und ich fühlte mich direkt wohl.
    Wie angekündigt stürmte es die nächsten Tage wie noch was. Noch nie hab ich so viel Regen auf einmal gesehen und dass muss was heißen, da ich aus einer Stadt mit mehr Regen- als Sonnentagen komme. Die Straßen waren so überflutet, dass uns das Wasser bis über die Knöchel ging. Der Wind war so stark, dass drei Bäume umkippten und die Strasse versperrten.
    Nicht einmal kochen durften wir,  was gar nicht so schlimm war da David für das ganze Hostel Pizza bestellte!
    Nach 4 Tagen nichts tun war es allerdings so langweilig geworden, dass ich froh war am Montag einen daily Job zu kriegen. Um 8 ging es los. David fuhr uns zum Job hin, ein Anwesen irgendwo im nirgendwo. Wir sollten den ganzen Garten von Unkraut befreien... In 7 Stunden. Na super. Nach ca 4 Stunden musste ich aufs Klo. Eigentlich ja nicht nennenswert, aber als ich nach der Toilette fragte und die Frau mich fröhlich anguckt und sagte: "wir haben kein Klo." Musste ich stutzen. Ich dachte sie verarscht mich, aber nein sie meinte das toternst. "Ähm" sagte ich. Musst du denn "pee" oder "poo" ? Fragte sie ungerührt. "Pinkel einfach hin wo immer du willst. Wir verwerten unsere Ausscheidungen zu Kompost. Nimm einfach einen Busch.. ausser du hast grade deine Tage, dann kannst du in den eimer pinkeln der hier neben dem haus steht." Sie lächelte und widmete sich wieder ihrer Arbeit zu. Ähm okay... vllt musste ich dann doch nicht mehr aufs Klo.
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  • Day 44

    Kaitaia

    April 4, 2017 in New Zealand ⋅ 🌧 21 °C

    Am Abend nach dem daily Job ging ich direkt zu David um für den nächsten Tag nach einem Job zu fragen. Total euphorisch, dass es beim ersten mal so schnell ging erwartete ich direkt auch für morgen etwas zu bekommen, am besten beim Kiwi pflücken. Er druckste herum und meinte vllt Mittwoch, mal sehen ich solle später nochmal kommen. Das hörte sich ja nicht so gut an.. Also gingen Lisa Fabienne und ich erst einmal einkaufen. Danach lief ich direkt nocheinmal zu David.  Er sollte sehen,  dass es mir mit dem job wirklich wichtig war. "Also wir kriegen samstags meistens Angebote für daily Jobs.. Die kiwisaison startet frühstens in 2 Wochen. " WAS ? " aber manchmal bekommen wir auch abends noch Angebote für den nächsten Tag,  so ganz spontan.  Komm einfach morgen nochmal." "2 Wochen?" Wiederholte ich.  Die kiwisaison sollte vor 3 Wochen angefangen haben.  "Ja. Wir müssen gucken." Geil... In dem Moment kam ein Mädchen hinter mir zur Tür rein. "Ich bräuchte aber dringend einen Job." Eher zu mir selber als zu David murmelte ich den Satz vor mir hin. "Dann kann ich dir vorschlagen, dass du morgen abreißt.  Ich habe einen Job auf einer Süsskartoffel farm in Kaitaia. Der Farmer braucht ab morgen 10 Leute. Denk drüber nach und sag mir in einer Stunde Bescheid." Total überfordert bedankte ich mich und ging raus, im rausgehen hörte ich das Mädchen das hinter mir reingekommen war noch fragen: "Was ist das genau für ein Job?" Zuerst war "hier weggehen" überhaupt keine Alternative für mich. Ich wollt mit Lisa und Fabienne weiterreisen und auch bei Ihnen bleiben um zu planen und alles. Ich wollte nicht wieder alleine weiter. Aber nachdem ich meine Mum nach Rat gefragt hatte ging ich zu dem Mädchen, was auch an dem Job interessiert war. Sie guckte mich an, als ich zu ihr kam und ohne eine Begrüßung fragte sie: "Gehst du?" Allein das machte sie mir verdammt sympathisch. Ich guckte zurück:"Gehst du denn?" Schweigen... Dann ein: "Zusammen?" Ein wenig verängstigt lächelte sie dabei. Ich nickte. "Okay!" Eine Entscheidung von 2 Sekunden. Danach packten wir unsere Taschen gingen zu David um ihm unsere Entscheidung mitzuteilen und total überfordert und irgendwie auch mit den Nerven am Ende entschieden Corinna(übrigens der Name des Mädchens)und ich erstmal Bier zu kaufen. Sie kaufte mir eine Schokolade, drückte sie mir in die Hand und meinte:"wenn du schon kein Bier willst, dann wenigstens Nervennahrung!"Read more

  • Day 45

    Kaitaia

    April 5, 2017 in New Zealand ⋅ ⛅ 22 °C

    Am nächsten Tag ging es dann direkt stressig weiter, zuerst hieß es wir fahren gegen 12 Uhr los und auf dem Weg dahin an den Stränden vorbei (wir wurden von einem französischem Paar mitgenommen) doch so um 10 Uhr sass das Pärchen schon im Auto. Ein wenig verwundert liefen Corinna und ich zu den zwei und fragt wann sie genau los wollten. "Jetzt." Kam prompt die Antwort. "David hat uns gerade gesagt wir müssen vor 13 Uhr da sein, weil wir dann direkt anfangen zu arbeiten." Super. 

    Angekommen. Nach dieser furchtbar kurvigen Fahrt durch die Berge war Corinna und mir ziemlich schlecht. David (hier oben heißen sie irgendwie alle David) unser neuer Chef erwartete uns schon als wir endlich das Haus mitten im nirgendwo fanden. Kein scherz. Wir brauchten bis zum nächsten Supermarkt 45 minuten!! Es war alt, heruntergekommen und sah ziemlich dreckig aus. Kurz erklärte er uns alles zeigte uns unsere Zimmer und meinte dann, dass der Rest jetzt gleich zum Lunch wiederkomme und wir danach direkt mitarbeiten sollten. Keine 3 Sekunden später kamen die anderen auch schon rein. 3 Franzosen,  eine Deutsche und ein Urugaier. Sie sahen alle aus, als hätten sie sich im Dreck gewälzt. Alter, was war das denn für eine Arbeit die wir hier machen mussten... Geil... "Ja zieht euch was an, was ihr nachher nicht mehr braucht." Rieten mir die Französinen als sie meinen Blick sahen. Shiit.. So was hatte ich leider nicht dabei. Kurz entschlossen zog ich meine hotpants und ein tshirt an was Corinna mir gab. Dann ging es auch schon direkt los... Die Arbeit war relativ einfach. Wir standen auf einem Trailer der mit vllt 2 km/h durch die Reihen fuhr und die Süsskartoffeln aus der Erde grub. Über ein Laufband liefen sie dann an uns vorbei, wir rupften die Süsskartoffeln von den Wurzeln und legten sie auf ein anderes Laufband wo sie dann von den letzten 2 (wir waren jeweils 4 in einer reihe) gereinigt wurden und in eine Kiste liefen. Für eine Reihe brauchten wir ca 45 Minuten.. d.h. Am Tag schafften wir an die 15 Reihen.. Meine Hose hat jetzt übrigens für den Rest ihres Lebens Drecksstreifen. Direkt am nächsten Tag bin ich ins Warehouse und habe mir Hose tshirt und Jacke für insgesamt 15 Dollar gekauft.
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  • Day 53

    Immernoch Kaitaia

    April 13, 2017 in New Zealand ⋅ 🌧 17 °C

    Das arbeiten war nicht allzu schwer und die Tage verflogen wie im Nu. Morgens 6 Uhr aufstehen um 7 auf dem Feld sein und bis ca halb sechs arbeiten. Danach wieder heim, essen, duschen und eigentlich nur noch ab ins Bett...Von Montags bis Samstags. Eigentlich ziemlich cool zum Geld verdienen, allerdings bezahlen wir hier oben 20 prozent Steuern, wodurch wir von unseren 16,50 Dollar Lohn nur 13,20 ausbezahlt bekommen, was weniger ist als wenn man Mindestlohn bekommen würde... Auch sonst war das Glück nicht ganz auf unserer Seite bzw nicht auf corinnas.. 3 Millionen Mücken im Zimmer, auf die Corinna erstmal eine heftige allergische Reaktion bekommt.. Ich übrigens auch.. sie musste ihren Flug nach Bali streichen und ihr Freund konnte wegen eines gebrochenen Armes nicht mehr zu ihr nach Neuseeland kommen. Danach hatte sie Bettwanzenstiche. Zum zweiten Mal seit sie hier in Neuseeland ist. Zu allem Überfluss wollte uns David nicht glauben, dass es Bettwanzen sind.. Klar niemand will Bettwanzen behandeln, aber trotzdem. Danach entzündete sich ihr Bauchnabelpiercing... So viel Pech muss man erstmal haben. Man tat mir das leid. Na ja,  aber sagt man nicht das alles seinen Sinn Hat?  Wegen der Stiche durften wir aus dem Haus raus und wurden ins Hostel gebracht welches in der Stadt lag. Viel sauberer, viel schöner, nettere Menschen und man kann zur Fuß einkaufen gehen!
    Das einzige was nicht so mitspielte war das Wetter.. Regen regen regen... Das heisst keine Arbeit... Das heisst kein Geld.. Nach fünf Wochen hier arbeiten (bzw. Rumgammeln bei regen) habe ich jetzt überhaupt keine Lust mehr länger zu bleiben.  Corinna fliegt am Sonntag zurück nach Deutschland und ich werde ab Dienstag wieder wwoofen gehen! Ohne sie macht das hier sowieso keinen Spaß mehr !
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  • Day 56

    Cape reinga

    April 16, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Seit Donnerstag mal wieder Regen... Das heisst für uns keine Arbeit am Donnerstag,  Freitag,  Samstag, Sonntag und Montag vermutlich auch nicht da es ja eh Ostern ist und wir an einem Feiertag als Arbeiter viel zu teuer seien...( 7 dollar holidayaufschlag) also 5 Tage nichts zu tun.. Kein Geld.. Langeweile. Über die Feiertage hat alles zu und da Kaitaia sowieso ein kleines Kaff ist, gibt es hier eh nicht viel zu machen... Das einzige was ich die ganze Zeit schon mal machen wollte: Trempen! Da Balbina Langeweile hatte, dachten wir uns, wieso nicht einfach an den nächste Strand trempen... Angezogen, Sachen gepackt und los geht's. Eine halbe Stunde standen wir am Straßenrand, wechselten 3 mal den Platz und schoben es am Ende auf den Karfreitag, dass uns niemand mitnehmen wollte. Kurz bevor wir aufgeben wollten hielt dann doch jemand an. Ein Opa, der uns erzählte er fährt grade einfach so durch die Gegend, weil er Zuhause niemanden hat und sich langweilt an so einem Feiertag. Als wir dann meinten, dass wir zum Strand wollten und er uns anbot auch einfach nach Cape Reinga zu fahren sagten wir natürlich nicht nein... 110 km waren es bis ans Ende von Neuseeland. Aber er fuhr uns hoch, wartete bis wir alles angeguckt hatten und fuhr wieder mit uns runter. 220 km trempen. Besser geht es doch gar nicht.
    Abends waren wir noch am Strand, den Sonnenuntergang angucken. Wunderschön!
    Wenigstens ein Tag lang keine Langeweile
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  • Day 69

    Kaeo

    April 29, 2017 in New Zealand ⋅ 🌧 18 °C

    Am Dienstag morgen wurde ich dann von dem deutschen Ehepaar abgeholt bei dem ich für die nächsten zwei Wochen wwoofen wollte. Anstatt direkt nach Hause zu fahren wurde ich erstmal auf eine 3 stündige shoppingtour durch alle möglichen op-shops mitgenommen. Die Rückbank vom Auto teilte ich mir mit der 3-jährigen Hündin Lucy.  Sie war es wohl nicht ganz so gewohnt sich ihren Platz mit jemandem zu teilen, denn sie ignorierte mich eiskalt und setzte sich einfach mit ihrem 25 Kilo schweren Körper  auf mich drauf. Sie runterzuschubsen war keine Option da sie sich so dagegen wehrte, dass ich keine Chance hatte sie auch nur einen cm zu bewegen. Na ja  .. Dann halt nicht.
    Die nächsten eineinhalb Wochen gingen so schnell vorbei. Wir waren andauernd unterwegs, tranken viel Tee, es gab gutes Essen und Arbeit gab es auch zwischendurch mal. Es war nicht viel aber das was ich gemacht habe hat echt Spaß gemacht. Mit der Motorsäge die Bäume schneiden und den Rest durch den Schräder schieben oder verbrennen. Ab und zu die Hühner füttern und den Hund kuscheln gehörte auch zu den wichtigsten Aufgaben des Tages.
    In der zweiten Woche kam dann noch eine Freundin hoch (wiebke), auch ausgewandert aus Deutschland... Mit ihr wurde es direkt noch besser. Sie war verdammt lustig, gut gelaunt und vor allem tollpatschig. Am zweiten Tag arbeitete sie mit uns im Garten,  Schnitt Jürgen erstmal mit der Heckenschere in den Arm, sodass er im Krankenhaus mit 6 Stichen wieder zusammengeflickt werden musste. Am Abend raspelte ich mir die Fingerkuppe beim Kohl schneiden ab und Wiebke die die Aufgabe danach übernahm schrie nach 2 Sekunden auf... Fingerkuppe weg. Was sonst. Ein sehr erfolgreicher Tag... Na ja,  zur Beruhigung gab es dann Wein und Käse als vorspeise und schokolade und Eis zum Nachtisch.  Da schneidet man sich doch gerne die Fingerkuppe ab.
    Am Freitag nahm Wiebke mich dann direkt mit nach Auckland runter. Ich durfte bei ihr noch drei Tage wohnen und ich muss sagen, bessere Menschen als sie und ihre Tochter habe ich bisher selten getroffen.
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