Norway
Brandbuødden

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Travelers at this place
    • Day 29

      Tyinkrysset - Fondsbu

      June 28, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Wieder habe ich am Abend meine Probleme, einzuschlafen. Aber gegen Mitternacht kommt die schwere Müdigkeit und ich schlafe tief und fest. Ich werde zur einmal um kurz nach vier und einmal um kurz nach sechs wach, drehe mich aber um und schlafe direkt weiter. Das ist etwas, was ich normalerweise nicht so gut kann.

      Um 7:30 Uhr werde ich wach. Am liebsten würde ich noch Stunden im Bett liegen bleiben. Ich habe mir zwar vorgenommen, mich heute Morgen nicht zu Stressen, aber zu spät möchte ich auch nicht los. Ich mache mir einen Cappuccino, hole meine Wäsche von der Wäscheleine im Waschraum und packe meinen Rucksack. Auch für eine heiße Dusche ist noch Zeit. Mental spüre ich einen seltsamen Mix aus Skepsis, ob mein Fuß das alles mitmachen wird und Vorfreude auf einen sonnigen Tag. Der Fuß fühlt sich heute Morgen wieder nicht gut an, aber ich denke, wenn es nicht schlimmer wird als in den letzten Tagen, kann ich meine Route gut fortsetzen.

      Pessimismus und Zweifel werden mir nicht weiterhelfen. Das ist immer leicht gesagt. Aber heute entscheide ich mich ganz bewusst, optimistisch zu sein und positiv auf die kommenden Tage zu schauen. Beim zweiten Cappuccino ist daher etwas Zeit für eine musikalische mentale Stärkung. „Why worry? There should be laughter after pain,
      There should be sunshine after rain,
      These things have always been the same. Why worry now?“, Dire Straits.

      Ich rufe bei den Inhabern der Unterkunft an, um Bescheid zu geben, dass ich bezahlen möchte. Der Mann vom Intersport kommt rüber und wir unterhalten uns noch eine halbe Stunde übers Wandern, unter anderem körperliche Probleme, wie meine Fußschmerzen, über das Leben in den Bergen und was es bedeutet, dort wirklich im Moment zu sein. Der Mann vom Intersport heißt übrigens Sven. Er selbst hat zwei Jahre nur hier in den Bergen gelebt, ohne einen festen Wohnsitz zu haben. Alles, was er sagt, wirkt sehr überlegt und scheint Hand und Fuß zu haben. Er selbst hat mehrere Jahre als Fotograf gearbeitet. Mit Social Media geht es ihm wie mir. Sie nehmen sich ständig vor, ihre Unterkunft und ihr Freizeitangebot mehr zu pushen, verlieren aber schon nach kurzer Zeit die Motivation weiter zu machen. Er unterscheidet auch zwischen Arbeit und Freizeit in den Bergen. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, gehen sie angeln, um Fisch für den Winter zu haben und auch zwei oder drei Rentiere werden gejagt. Wenn er aber nach Feierabend mit der Angel loszieht, geht es um Freude am Fischen und das Hobby selbst.

      Ich frage ihn, ob die vielen Hütten, die überall im Tal verteilt stehen (bestimmt hunderte) bewohnt sind oder ob es Ferienhäuser sind. Das seien alles Ferienhäuser. Im Umkreis von 4 km würden nicht mehr als 30 Menschen leben. Ich frage, ob das dann hier die Innenstadt sei. „That‘s the shit“, sagt er lachend! Ich bezahle die zwei Nächte für mein Zimmer. Ich sage ihm, dass ich auch die Waschmaschine genutzt hätte. Das interessiert ihn aber nicht. Er berechnet nur die beiden Nächte.

      Um 9:30 Uhr mache ich mich auf den Weg. Der Rucksack ist wieder deutlich schwerer, da ich Lebensmittel für sieben Tage dabei habe. Zur Not könnte ich auch immer was auf den Hütten zwischendurch bekommen, aber grundsätzlich habe ich mir angewöhnt, Essen für einen Tag mehr mitzunehmen. Wer weiß, wann der große Hunger einsetzt. Viereinhalb Kilometer geht es über eine Straße allmählich nach oben bis ich an einen riesigen See komme. Hier geht eine Schotterstraße rechts ab. Diese wird heute einen Großteil meiner Route ausmachen. Nach fünfeinhalb Kilometern mache ich meine erste Pause. Die Füße fühlen sich bisher gut an. Das Problem ist da und spürbar, aber nicht schmerzhaft, dass es mich einschränkt. Trotzdem nutze ich die Pause, um Schuhe und Socken auszuziehen. Hier gibt es jetzt mein verspätetes Frühstück. Einen halben Laib Brot und den Rest der Fleischwurst von gestern.

      Dann geht es immer am Seeufer entlang weiter. Das Gehen hier ist zwar recht monoton, dafür komme ich aber schnell voran und habe einen schönen Ausblick auf See und Berge dahinter. Alle 6 km mache ich eine Pause, ziehe Schuhe und Socken aus und dehne die Füße ein wenig. Bei Kilometer 18 mache ich eine längere Pause. Es ist gerade einmal 14:00 Uhr. Als ich weiter gehe, wird es zunehmend dunkler. Aus den Schäfchenwolken sind mittlerweile große dunkle Wolken geworden. Ich würde es nicht wundern, wenn es heute noch ein paar Tropfen regnet. Auch ein ziemlich penetranter Mückenschwarm begleitet mich jetzt dauerhaft. Es ist irgendeine ziemlich ungeschickte, aber dafür umso nervigere Mückenart. Immer wieder fliegen mir die Viecher ins Gesicht. Nach 21 km lasse ich den See hinter mir und erreiche wieder eine Art Hüttendorf. Unzählige, dafür gut verteilte kleine Hütten mit Grasdach bilden hier eine Art Siedlung. Ein paar Kilometer weiter komme ich an die DNT-Hütte Fondsbu, direkt neben dem scheinbar ungenutzten Eidsbugarden Hotel. Beides liegt an einem weiteren großen See. Mein linker Fuß schmerzt inzwischen. Ich krümme den Fuß, um die Belastung vom Fußballen zu nehmen. 24 km Straße scheinen also wortwörtlich die Schmerzgrenze zu sein. Wieder mache ich eine Pause und befreie die Füße von Socken und Schuhen.

      Mein heutiges Etappenziel ist nur noch 3 km entfernt. Ich gönne dem Fuß noch etwas Pause und mach mich dann wieder auf den Weg. Tatsächlich sind die ersten Schritte deutlich leichter als die letzten schmerzenden vor der Pause. Und nach 100 m geht es auf einem Pfad weiter am See entlang, was für die Füße auch eine willkommene Abwechslung ist. An einem der Bäche, die Links von der steilen Talwand herunter kommen, fülle ich meine Wasserflasche. Ein paar 100 m später sehe ich rechts des Weges eine Erhöhung, welche ein idealer Zeltplatz sein könnte. Zu meinem Etappenziel fehlt mir allerdings noch ein knapper Kilometer. Die Chancen, hier unten am See weitere gute Plätze für ein Zelt zu finden, sind eher gering. Wenn ich hier keinen Platz finde, stehen noch zusätzliche 3 km und mindestens 300 Höhenmeter an. Ich verlasse meinen Weg querfeldein zu der Erhöhung. Der Platz ist ideal. Wie es aussieht haben hier schon Leute vor mir gezeltet. Beim Zelt aufbauen finde ich einen alten Hering im Boden.

      Als ich hier ankomme ist es erst 16.30 Uhr. Kraft und Ausdauer hätte ich noch gehabt, um noch weiter zu gehen. Aber heute fühlt es sich einfach nur vernünftig an, auf meinen Fuß zu hören. Außerdem ist es schön, mein Zelt nicht komplett ausgepowert aufbauen zu müssen. Bei den letzten Etappen bin ich jeden Tag ein bisschen weiter gelaufen als geplant und habe mir dadurch einen freien Tag erarbeitet. Für die aktuelle Etappe nehme ich mir vor, keine Extrakilometer zu machen und in der geplanten Zeit zu bleiben. Oft sind es die wenigen Kilometer am Ende, die einem die letzte Kraft rauben. Hier will ich mich nicht mehr zu sehr hetzen.

      Als das Zelt steht, gehe ich noch einmal ein paar 100 m zurück zu meinem Bach, um meine Lagervorräte zu füllen. Als ich zurück bin, schnappe ich mir meinen Waschlappen und Handtuch und gehe die 50 m runter zum See. Das Wasser ist wieder eiskalt, aber da muss ich durch. Heute fällt es mir ein wenig leichter, da ich nicht komplett ausgepowert bin. Aber die Mücken hier sind nicht ohne. In der kurzen Zeit, wo ich im See stehe und mich wasche, kassiere ich bestimmt vier Mückenstiche auf dem Rücken. Daher geht es, obwohl es immer noch sehr früh ist, direkt ins Zelt. Die Türen, lasse ich auf, aber der Mückenschutz wird zugemacht.

      Ich liege etwas im Zelt und genieße das nichts tun. Dann mache ich mein Abendessen. Ich vermisse jetzt schon die Dunkelheit meines Zimmers der letzten zwei Nächte. Heute werde ich mir die Mütze wieder tief über die Augen ziehen müssen.
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    • Day 21

      Op de Bitihorn naar Bygdin

      July 3, 2023 in Norway ⋅ 🌧 9 °C

      Deze veerboot is sinds 1912 in lijndienst aan het meer van Bygdin. De route is waarschijnlijk de hoogste vaarroute in Noord-Europa, want het meer ligt ingeklemd tussen 2.000 meter hoge toppen van de Jotunheimenbergketen.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Brandbuødden, Brandbuodden

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