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  • Day 51

    1. Tag Tour nach Uyuni

    March 20, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute startet unsere 4-tägige Tour von Tupiza nach Uyuni. 9 Uhr sollen wir am Hostel abgeholt werden, unser Guide Jack ist aber etwas später dran, da er erst am Vortag eine Tour beendet hat und noch einiges vorbereiten musste. Die Zeit können wir nutzen, um uns einander vorzustellen. Wir sind 5 Personen: Hannah aus England, Mads aus Dänemark, Thibault aus Frankreich und wir 2. Gegen 9:30 / 9:45 Uhr starten wir. Wir verlassen Tupiza über eine Straße, an deren Rand viele Felsformationen zu sehen sind, die denen vom gestrigen Tag ähneln. Wir schlängeln uns nach und nach die Berge hinauf und halten nach kurzer Zeit an einer Stelle, um den Blick auf die vielen Felsformationen zu genießen und Fotos zu machen. Das Tal, in welches wir blicken, nennt sich Valle de la Luna (Mondtal). Anschließend haben wir fast 3 Stunden Fahrt vor uns. Wir sehen immer wieder Lamas und Vicuñas am Wegesrand und genießen die endlose Aussicht aus dem Jeep heraus. Außerdem freuen wir uns über die Musikauswahl von Jack, der uns einen Hit der 80er/90er nach dem anderen vorspielt. Auch Modern Talking darf nicht fehlen. 😉 Nach etwa der Hälfte der Zeit machen wir eine kleine Pause, um uns die Beine zu vertreten und ein paar Lamas zu fotografieren. Die meisten haben bunte Bommeln oder Bänder an den Ohren oder ein buntes Lätzchen um, damit sie durch ihre Besitzer erkannt werden können. Nach der kleinen Pause heißt es wieder rein in den Jeep und weiter gehts. Gegen 13 Uhr kommen wir in einem kleinen Dorf an, wo wir zu Mittag essen.
    Der nächste Stopp nach der Mittagspause ist nicht so weit entfernt und heißt Ciudad de Encanto, die Stadt der Verzauberung. Aus der Ferne sieht es wirklich aus wie eine antike Stadt, die in Stein gemeißelt wurde und mehrere Ebenen hat. Aus der Nähe kann man die verschiedensten Figuren in den Steinformationen entdecken. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Formationen sind beeindruckend und riesig. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt und könnte Stunden damit verbringen, diese zu erkunden. So viel Zeit haben wir leider nicht. Nach etwa einer halben Stunde geht es weiter. Der nächste Stopp liegt ca. 2,5 h Fahrtweg vor uns und heißt Las Ruinas de San Antonio de Lípez. Dabei handelt es sich um ein Geisterdorf, welches 1630 von Spaniern gegründet wurde und damals San Antonio de Padua hieß. Das Dorf wurde hauptsächlich gegründet, da in einer angrenzenden Mine Silber abgebaut wurde. Die Spanier haben die Einheimischen versklavt und sich durch das Silber Reichtum erhofft. Aber man musste immer schneller, immer tiefer in die Mine, um Silber zu finden. Dabei kamen viele Menschen ums Leben. Zudem hielt die Korruption Einzug unter den Spaniern. Irgendwann im 18. Jahrhundert wurde das Dorf durch eine Krankheit heimgesucht und alle starben. Seitdem wohnt niemand mehr dort und zeugen nur die Ruinen von einer anderen Zeit. Generell leben in der Umgebung kaum Menschen, da die Einnahmequellen sehr rar sind. Ein paar Menschen arbeiten noch in den Minen und finden ein wenig Silber, die meisten verdienen aber nur durch die Haltung von Lamas Geld.
    Als wir die Ruinen verlassen ist es bereits kurz nach 18 Uhr. Wir benötigen noch etwa eine Stunde bis zu unserem nächsten Stopp, die Laguna Morejon in 4855 m. Als wir da ankommen ist nur noch am Horizont ein wenig Sonnenlicht zu sehen. Aber das taucht den Blick auf die Lagune in eine tolle Atmosphäre und lässt sie vermutlich noch ein wenig schöner aussehen. Wir bleiben nicht so lange, da es bereits ziemlich kühl ist und wir noch immer 1,5 h Fahrt vor uns haben bis zu unserer Unterkunft. Zwischendurch halten wir nur einmal, um den Eintritt für den Nationalpark Eduardo Avaroa zu zahlen. Den Stopp nutzen wir, um den sternenklaren Himmel zu bestaunen. Man hat überhaupt keine Lichtverschmutzung und kann unendlich viele Sterne sehen.
    Auf dem letzten Wegstück zur Unterkunft begegnet uns noch ein Stinktier und ein kleiner Fuchs. Beide sind in der Dunkelheit gerade auf der Straße unterwegs. Jack glaubt daran, dass wenn er einen Fuchs sieht, er Glück und Erfolg haben wird und bedankt sich im Anschluss direkt bei Gott und Pachamama.
    Gegen halb 9 kommen wir an der Unterkunft an. Wir bekommen einen Tee und ein paar Kekse hingestellt, während wir auf das Abendessen warten. Es gibt eine Gemüsesuppe und anschließend Kartoffelpüree mit einem Mix aus Gemüse und Hack. Anschließend bietet uns Jack noch verschiedene Möglichkeiten an, wie wir den nächsten Tag gestalten wollen. Uns fällt es nicht leicht, uns zu entscheiden und so löchern wir Jack noch eine Weile mit Fragen. Gegen halb 11 machen wir uns dann bettfertig und gehen schlafen.
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