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  • Day 908

    Zahltag

    February 20, 2023 in Morocco ⋅ 🌙 14 °C

    Nach der herzlichen Verabschiedung des 'Campingplatzbesitzer mit der eingeschlagenen Mauer' geht's frohen Mutes weiter nach Merzouga.

    Auf halber Strecke müssen wir an einem der zahlreichen Polizeistopps wirklich unsere Papiere zeigen. Ein sich sehr wichtig (Wort kommt wohl von: Wicht) nehmender Polizist klärt Anke auf: beim Schild "Halte Police" - das war ein Rollstopp; kostet 400 Dirham (ca. 38 €). Frau Müller handelt das nach alter marokkanischer Manier auf die Hälfte runter - ohne Quittung geht's weiter.

    In Merzouga haben wir Glück. Auf einem tollen Campingplatz stehen wir direkt an der Wüste, die Karawanen ziehen praktisch durch unser Womo.

    Da Anke kocht, mache ich mich mit Nona auf den Weg, die traumhafte Gegend zu erkunden. Herrlich, diese Ruhe, diese Weite, ich fühle mich hier so wohlig  'krümelig' klein, und das ist ein wirklich tolles Gefühl. Ein junger, sympathischer Marokkaner begegnet mir und es entsteht ein lebhaftes, interessantes Gespräch. Plötzlich packt er seinen Rucksack aus. Nanu, denke ich, packt der jetzt sein Butterbrot aus oder ist jetzt tea-time? NEIN. Er legt mir doch tatsächlich ziemlich scheussliche Souvenirs auf dem Sand aus - und ich bin in einem dieser schrecklichen Verkaufsgespräche. Da kommt der rettende Gedanke. Sorry, ich habe ja kein Geld dabei. Nee, so einfach komme ich natürlich nicht davon. 'Ich begleite dich zu deinem Womo'. Ich komm so langsam ins Schwitzen: 'was war am Wenigsten hässlich? Gut, die kleinen Glasgefässe mit Sand gefüllt könnten noch passen, die sind doch ganz ansehlich. Ich wähle drei davon aus. Er zeichnet schwungvoll eine Zahl in den Sand, ich streich die durch und schreibe mal mutig den halben Betrag in den Sand. Er reicht mir die Hand und sagt ok. Da weiss ich, dass ich zum zweiten Mal reingefallen bin.

    Was die Moral von dieser kleinen Geschichte ist, bleibt jedem selber überlassen. (Beat)
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