Peru
Lamas

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Travelers at this place
    • Day 83

      Familienglück in Lamas (Gastbeitrag)

      October 23, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 27 °C

      Für diesen Beitrag hat sich Paul die Mühe gemacht, unsere schönen Erlebnisse zusammenzufassen:

      Seit meiner ersten Südamerika-Reise im Jahr 2014 bin ich von diesem Kontinent fasziniert - vom stetigen Rhythmus auf den Straßen, von der Herzlichkeit der EinwohnerInnen, von der unfassbar vielfältigen Natur und den scheinbar unendlichen Weiten. Letzteres wurde uns einmal mehr bei der Anreise zu unserem nächsten Ziel bewusst. Vom Küsten-Paradies Punta Sal bis zum Dschungel-Dorf Lamas, welches ebenfalls im Norden Perus liegt, sind es knapp 1.000(!) km. Aber was tut man nicht alles, um alte Bekannte wiederzutreffen.

      Der alte Bekannte heißt Alex, ist ein 32-jähriger Franzose, der seit über 10 Jahren in Peru lebt und fast genauso lang eine wunderschöne Peruanerin, namens Lily, an seiner Seite hat. Als ich vor fünf Jahren im peruanischen Dschungel war, durfte ich nicht nur seine zauberhafte Familie kennenlernen, sondern auch eine einzigartige, spirituelle Erfahrung machen (bei Interesse teile ich Details dazu gern persönlich). Alex nannte sich damals noch Schamane und bot gemeinsam mit zwei peruanischen Schamanen spirituelle Zeremonien mit heiligen Dschungel-Substanzen wie z.B. Ayahuasca an.

      Aber die Jahre sind vergangen und nicht zuletzt durch die Pandemie hat sich in Alex' Leben einiges verändert. Er arbeitet nicht mehr als Schamane, litt zwischenzeitlich an schweren Depressionen und zog mit der Familie für eine Weile in die Nähe von Cusco, im Süden von Peru. Als ich ihn kennenlernte wohnte er noch in Iquitos, eine der abgelegensten und verrücktesten Städte der Welt. Trotz der turbulenten letzten Jahre, stellt Alex uns in Aussicht seine Schamanen-Skills zu reaktivieren und eine Zeremonie mit uns abzuhalten. Wir sind neugierig und ich freue mich auf das Wiedersehen.

      Alex' neuer Wohnsitz ist Lamas und nach zwei langen, anstrengenden Busfahrten, einem Zwischenstopp in Piura und über 22 Stunden Reisezeit sind wir endlich da. Obwohl Alex und seine Familie erst seit zwei Wochen in ihrem neuen Mietshaus wohnen, werden wir mit offenen Armen empfangen. Wir Europäer würden sagen, dass sich das Haus noch im Rohbau befindet, aber in Südamerika scheinen die meisten Leute ein Haus zu beziehen, sobald ein Dach drauf ist. Trotz der kurzen Zeit seit dem Umzug der Familie und obwohl nur wenige selbstgebaute Möbel im Haus vorhanden sind, bekommen wir ein eigenes Zimmer mit Matratze und sogar ein eigenes Bad - ein gutes Beispiel für die peruanische Gastfreundlichkeit.

      Im Vergleich zu meinem Besuch vor fünf Jahren ist die Familie deutlich gewachsen. Die Eltern Alex und Lily haben nun bereits drei Kinder: Theo, Lian und ganz frisch Leia (2 Monate jung). Auch Lilys Schwester Pilar wohnt mit im Haus und kümmert sich als Tante sehr liebevoll um die Kinder. Wir werden herzlichst empfangen und mit einem frischen Kaffee und einem ersten 'almuerzo' gestärkt.

      Am Nachmittag des ersten Tages, lassen wir die Familie allein und unternehmen einen Spaziergang durch das Dorf. Lamas liegt auf einer Hochebene auf 814m und wird umgeben von saftig grünen Dschungel-Hügeln. Das Dorf ist sehr beschaulich, die Häuser haben kaum mehr als zwei Etagen und viele Haustüren stehen offen. Fast alle BewohnerInnen grüßen freundlich und die Sonne rückt die bunten Wandbemalungen in das richtige Licht.
      Sinnbildlich für die friedlich-beschwingte Atmosphäre dreht rund um den Hauptplatz ein Eismann seine Runden. Aus dem Lautsprecher seines quietsch gelben Tuktuk-ähnlichen Gefährts schallt die Melodie von "Don't Worry, Be Happy". Wir fragen uns, ob er diese Melodie wohl jeden Tag spielt und ob die BewohnerInnen auch beim zigsten Hören ihre gute Laune behalten, sind aber optimistisch, dass dem so ist. Wir besuchen eine merkwürdige moderne Burg, die einige (vorallem peruanische) Touristen anlockt und entspannen uns anschließend bei Kaffee und Kuchen. Ein pittoresker Sonnenuntergang und ein gemeinsames Abendessen mit der Familie runden den ersten Tag ab.

      Am nächsten Tag begeben wir uns mit Alex auf eine kleine Dschungel-Expedition. Was als kurze Wanderung zu einem touristisch unerschlossenem Wasserfall beginnt, entpuppt sich bald als kleine Survival-Tour. Da irgendwann kein Pfad mehr zu finden ist, schlagen wir uns querfeldein durch das dichte, teils heimtückiche Dschungel-Dickicht. Zahlreiche Sträucher und Bäume geben uns mit ihren spitzen Nadeln zu verstehen, dass wir doch besser umkehren sollten. Aber nicht mit uns. Zusammen mit dem französischen Tarzan und meinem stets optimistischen Glücksbärchen (Nastasia) schlage ich mich in Indiana Jones-Manier durch die wehrhafte Pflanzenwelt. Damit keine Langeweile aufkommt, zieht natürlich noch ein ordentlicher Regenschauer auf und sorgt dafür, dass wir bis auf die Zehenspitzen durchnässt werden. Relativ orientierungslos und nur mit spärlichem Handy-Signal ausgerüstet, folgen wir unseren Instinkten. Wenn wir immer weiter dem Flusslauf folgen, wird der erhoffte Wasserfall schon auftauchen. Denken wir … Nach über 3 Stunden Schlammschlacht finden wir wenigstens eine Lichtung. Der Regen verschwindet wie auf Knopfdruck und wir lassen uns nieder, um unser mitgebrachtes Proviant zu verzehren. Wir genießen Tamales, Oliven, Reis und Bananen und lachen über das ungeplante Abenteuer. Den Wasserfall finden wir auch danach nicht, aber zumindest einen Pfad der den Rückweg zu unserem Tuktuk deutlich erleichtert. Von einigen Schrammen und dutzenden Moskito-Stichen gezeichnet, fahren wir zurück nach Hause. Dort angekommen muss Alex seiner Familie beichten, dass er auch bei seinem zweiten Versuch, den (offenbar gut versteckten) Wasserfall nicht gefunden hat. Die Kinder lachen und wir erklären Alex das deutsche Sprichwort "Alle guten Dinge sind Drei".

      Die Tage in Lamas vergehen und obwohl wir noch immer auf die Lieferung der heiligen Dschungel-Substanzen für unsere Zeremonie warten, wird uns nicht langweilig. Wir feiern Lilys Geburtstag, helfen Alex beim Möbelbauen und werden immer wärmer mit Lily, Pilar und den Kindern. In zahlreichen Gesprächen tauschen wir uns auf Englisch und Spanisch aus, u.a. über kulturelle Unterschiede, aber auch unsere Vergangenheit und Erziehung. Dabei wird deutlich, dass Lily und Pilar ein ganz schönes "Päckchen" zu tragen haben. Ihr Vater war/ist starker Alkoholiker und benannte seine Kinder nach kommunistischen Führern. Ihre Brüder heißen Stalin,Lenin und Fidel…
      Die Schwestern haben heftige Traumata aus ihrer Kindheit mitgenommen und sind dadurch sehr vorsichtig geworden. Vor allem in Bezug auf Männer. Wie schon bei unserem letzten Stop zeigt sich die Gabe von Nastasia, dass sich Menschen in ihrer Gegenwart öffnen können und sehr intime Geschichten erzählen. Immer wieder entsteht ein reger Austausch, der für beide Seiten sehr bereichernd ist. Am Abend von Lilys Geburtstag stellen Alex und ich spontan eine kleine Show auf die Beine. Während er im TukTuk sitzend auf seiner Gitarre jamt, schwinge ich meinen Feuerstab und zusammen bringen wir die Kinderaugen zum Leuchten.

      Als am vierten Tag klar wird, dass sich die Lieferung der Dschungel-Substanzen weiter verzögert, ändern wir unsere Pläne. Statt den Sonntag mit einer spirituellen San Pedro-Zeremonie zu verbringen, organisieren wir einen Ausflug mit der ganzen Familie. Mit zwei Tuktuks fahren wir endlich doch zu einem Wasserfall. Die 'Cascada de Chapawanki' scheint zwar touristischer, dafür aber auch deutlich leichter zu erreichen. Als wir ankommen, eröffnet sich uns ein wundervoller, artenreicher und im Gegensatz zur Survival-Tour gut begehbarer Regenwald. Wir wandern zu einem Wasserfall, der Bilderbuch-artig einen Pool formt, in dem auch kleine Kinder stehen können. Die Sonne scheint und bittet uns förmlich ins ziemlich kühle Nass zu springen. Wir planschen, kreischen, lachen und schießen wunderschöne Fotos. Die Emotionen schwappen über und wir fühlen uns, als wären wir Teil der Familie. Am Abend kochen wir zusammen und schwelgen in den Erinnerungen des Tages. Nastasia und ich haben schließlich nicht das Gefühl etwas (eine spirituelle Zeremonie) verpasst zu haben. Im Gegenteil, schöner hätte der Aufenthalt bei Alex' Familie nicht enden können.

      Bevor wir uns am nächsten Morgen verabschieden, machen wir noch ein Gruppenfoto. Auch das süße Kitten namens Bamboo und das freilaufende Garten-Hühnchen, welches die Nähe von Menschen sehr genießt, ist mit dabei. Wir drücken alle so doll es geht und bedanken uns für die tolle Zeit. Wir bleiben zutiefst beeindruckt, wie herzlich wir in Lamas aufgenommen wurden und wie schnell uns Alex' Famile ans Herz gewachsen ist. Mit wundervollen Erinnerungen und Fotos im Gepäck geht es dann los zur nächsten Station. Auf zum Titicacasee!
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    • Day 1,227

      Lamas

      July 30, 2023 in Peru ⋅ ⛅ 29 °C

      ¿Qué esperarías encontrar en un pueblo que lleva el título de “Capital Folklórica de la Amazonía Peruana”? Pues eso, pueblos de rasgos indígenas, que mantienen sus tradiciones originarias, que hablan quechua; también algo de arquitectura colonial, calles empedradas, plaza central. Lo que no esperarías es encontrar un castillo de estilo medieval con todo y dragón.

      El castillo pareciera traído de Europa, con sus almenas, murallas, torre, ventanas con arco y estatuas aladas, pero no; lo construyeron aquí, en pleno siglo XXI, con piedra labrada a mano y con algunas tejas y pisos de casas coloniales destruidas por el terremoto que asoló a la ciudad en 2005. A pesar de contrastar fuertemente con la historia cultural de este pueblo y la vegetación de selva que le rodea, y de haber sido tildado de excéntrico y anacrónico por algunos, a los lugareños parece gustarle y a los turistas más. Por eso, aunque su propósito inicial fue servir de vivienda al empresario italiano que lo mandó a construir, desde 2007 está abierto al público. Claro, la experiencia en sí no es nada medieval, el sitio está rodeado de kioscos de artesanía y vendedores de comida, como la mayoría de las atracciones turísticas.
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    • Day 14

      Tarapoto - Lamas

      September 15, 2017 in Peru ⋅ ⛅ 20 °C

      A town split in two: the Quechua indigenous on the lower plateau and the mestizo people on the upper part of town - near the bizarre castle built by an Italian wgi decided to move here. The Oro Verde cooperative is based here, with 1000+ families growing and processing organic cacao (in Lamas itself and the surrounding villages) and coffee (in higher altitudes starting at 1400m).Read more

    You might also know this place by the following names:

    Lamas

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