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  • Day 7

    Los Angeles - die Stadt der Gegensätze

    September 20, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Fahrt nicht nach L.A. hat man uns gesagt. Da gibt es nichts zu sehen, hat man uns gesagt. Außer vielen Obdachlosen, Drogenabhängigen, viel Verkehr und einer lauten, dreckigen Stadt. Wir haben es trotzdem getan. Und das war gut so.

    Großstädte sind immer eine Herausforderung, wenn man mit einem Baby reist. Deshalb haben wir uns nach dem trubeligem, gestrigem Ankommen heute für einen Tag am Strand entschieden. Zwei Attraktionen wollten wir uns anschauen: Venice Beach und den Santa Monica Pier.

    Beim ersten sind wir nach einer 50-minütigen Uber-Fahrt (! - Entfernungen hier sind einfach übel!) gestartet. Allein der weg dorthin ist spannend: teure Autos und tolle Häuser in von Palmen gesäumten Straßen, die Hollywood Charme versprühen, wechseln sich ab mit Obdachlosen und Drogenabhängigen, die ihre Zeltsiedlungen unter Brücken errichtet haben. Reich und Arm liegen selten so nah beieinander wie hier. Ein komisches Gefühl, so viele Menschen so hilflos zu sehen. Und doch der normale Wahnsinn in dieser Millionenstadt.

    Am Strand angekommen zeigt sich, Venice Beach ist sehenswert: Pumper, die fleißig Gewichte stemmen, Boxer, Jogger, Rollergirls, Beachvolleyballerinnen, Surfer uvm - wir merken schnell, dass Sport unter freiem Himmel hier zum absoluten Lifestyle dazugehört.

    Aber wir merken auch: es ist mal wieder viel los und es ist laut. Viele Geschäfte, Bars und Restaurants mit lauter Musik, vorbeifahrende Fahrrad- oder Rollerfahrer mit Musikboxen (haben die Amis auch was von Kopfhörern gehört???) und Menschen, die ihre Touren und Waren anpreisen.

    Nach einem Mittagessen zieht es uns also weiter in Richtung Santa Monica Pier. Und der Weg dorthin ist traumhaft: es weht eine leichte Brise, es ist ruhig und angenehm zu laufen mit dem Blick auf Strand und Meer. Das fand wohl auch Ella, die direkt bei ihrem Papa in der Trage eingeschlafen war und erst am äußersten Punkt des Santa Monica Piers wieder aufwachte.

    Laut und leise, Trubel und Ruhe - wieder einmal viele Gegensätze so nah beieinander.

    Der Santa Monica Pier ist aufregend: SängerInnen und Magier treten auf, es gibt Essensbuden und Bars, Verkaufsstände und natürlich den großen Jahrmarkt mit vielen Fahrgeschäften, den wir aber hinter uns lassen. Wir genießen lieber am äußersten Punkt den Blick aufs offene Meer und das wir all das hier gemeinsam erleben dürfen.

    Nach einem leckeren Eis wollen wir dann die Rückreise zum Hotel antreten. Doch wie machen wir das am besten? Der Verkehr am Nachmittag ist furchtbar, somit ist Uber keine Option. Wir nehmen also die Metro. Und sind überrascht von dem nicht mal 2$ teuren Ticket. Dafür wird die Fahrt lang mit unzähligen Stopps und einem Umstieg. Am Ende sind wir froh zurück zu sein und noch eine Runde im Hotelpool schwimmen zu können.

    Neben dem Pool ist das Beste am Hotel der Blick aus unserem Fenster. Wie Kino, nur in echt. Menschen, die nicht ganz ihrer Selbst mächtig, umherirren. Viel Verkehr, egal wo man hinschaut. Und wenn man sich ganz rechts in die Ecke stellt, sieht man den Glanz vergangener Tage hoch oben über der Stadt: das Hollywood Zeichen. Nachts nicht mal beleuchtet. Auch die Amis müssen sparen.

    Am letzten Tag geht es für uns zum Griffith Observatory, von dem man einen tollen Ausblick auf die Stadt erleben kann. Ein schöner letzter Blick auf die Stadt zwischen Glamour und Elend.
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