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  • Day 3

    Monaco 1983

    March 18, 2021 in Monaco ⋅ ☁️ 4 °C

    Ein Jahr nach Paris, war ich dann selbst stolzer Autobesitzer - ein korallroter BMW 318 ( ohne i )!

    Schier endlose Möglichkeiten taten sich nun auf - selbstverständlich stark eingeschränkt, durch äußerst knapp bemessene Finanzen.

    Trotzdem, mit 20 Jahren war es allerhöchste Zeit, endlich mal das Meer zu sehen - die Cote d' Azur wurde zum Reiseziel.

    Rückblickend betrachtet, hatte natürlich der glitzerfunkel Glamour von Südfrankreich einen großen Einfluß auf die Entscheidung "Nordsee vs. Mittelmeer" - more instagramable, würde man wohl heutzutage sagen.

    Die Entfernungen waren von Stuttgart aus ja so ziemlich gleich aber hey..... die Cote d' Azur war natürlich eine völlig andere Welt - gefühlt, kam Hollywood Feeling auf.

    Palmen, Glamour, sündhaft teure Karossen und dann..... das prachtvolle Spielcasino von Monte Carlo - welch ein prunkvoller Kontrast, zu meiner schwäbischen Kreisstadt Idylle der frühen Achtziger.

    Natürlich, hatte man uns in der weltberühmten Spielbank keinen Zutritt gewährt - überraschenderweise trotz schicker, neuer Hugo Boss Sommerhose.....

    Dafür besuchten wir alternativ das Spielcasino vom Loews Hotel - a bisserl Las Vegas Atmosphäre und für uns, mindestens ebenso beeindruckend.

    Übernachtet, wurde seinerzeit an einem kleinen Strand nördlich von Monaco Ville - grober Kieselstrand, Kissen, Decke und fertig.

    Wir haben uns wie die Könige gefühlt - bestens ausgerüstet mit preisgünstigen Lebensmittel aus den elterlichen Kühlschränken.

    Mehr war einfach nicht drin, bis auf frisches Baguette und völlig überteuerter Milch vielleicht!

    Parken war seinerzeit, selbst mitten in der City von Monte Carlo, oft noch kostenlos und über unser Biwak am Strand, hatte sich niemand aufgeregt.

    Ich hab Mrs. Google gefragt, was derzeit durchschnittlich das Tagesticket in einem der zahlreichen Parkhäuser kostet.

    Da kommen ganz schnell mal 40 € zusammen und genau diese Summe, entsprach ungefähr dem damaligen Budget pro Person für den kompletten Trip - früher, war eben doch alles besser!

    Besonders faszinierten aber wider Erwarten nicht Prunk und Pracht des Fürstentums, sondern mein erster Blick auf's nächtliche illuminierte Mittelmeer.

    Wir kamen weit nach Mitternacht in Genua an, verfuhren uns hoffnungslos in den engen Gassen der Altstadt und landeten ungewollt, an einem Aussichtspunkt oberhalb vom Hafen.

    Ich sehe immer noch den Mond vor mir, wie er sich im ruhigen Meer wiederspiegelt, genauso wie die zahlreichen, vor Anker liegenden Frachter und Schiffe.

    Heinz G. Konsalik, hätte an dieser Szenerie seine wahre Freude gehabt und für mich, war es wohl so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.

    Bis heute, lässt mich das Meer nicht mehr los und unverändert liebe ich es, bei Mondschein verträumt auf's Wasser zu schauen.

    In den folgenden Monaten und Jahren, zog es mich / uns immer wieder nach Monaco - stundenlange Autofahrten, begleitet von den Hits der NDW und Paul Hardcastle.

    Mit vielen Menschen die mir früher wichtig waren, durfte ich Zeit an der Cote d' Azur verbringen - einschließlich der längst verstorbenen Eltern und meiner ( lieben ) Ex Frau.

    Tja...., man mags kaum glauben, aber selbst Klaus K. war einmal verheiratet.

    Aber das....., ist eine völlig andere Geschichte!
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