Once upon a time

March - April 2021
A 37-day adventure by D.O.T Read more
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  • Day 1

    London 1980

    March 16, 2021 in England ⋅ ☁️ 8 °C

    Reise Erinnerungen sind grundsätzlich aber vor allem in der aktuellen Lockdown Zeit, unendlich wertvoll.

    Ein kleiner Denkanstoß von außerhalb war jedoch erforderlich, daß ich heute nach alten Fotos und mental..... in verklärten Erinnerungen wühle.

    Mit zarten 17 Jahren, erstmalig losgelöst von meinen Eltern, ging's von Stuttgart aus ins gefühlt unendliche weit entfernte London - welch ein grandioses Abenteuer!

    Mein Freund Peter, damals gerade 18 Jahre alt geworden, war ein Jahr zuvor auf Sprachkurs bei einer typischen Londoner Vorstadtfamilie untergebracht und genau dorthin, sollte es nun gemeinsam für eine Woche gehen.

    Etwas Geld hatte ich mir durch den Supermarkt Job verdient - neben der Schule versteht sich.

    Das gute Konformantenjäckchen passte auch noch einigermaßen, es konnte also losgehen..... in die große, weite Welt - naja, noch nicht ganz!

    Die Eltern mußten natürlich noch überzeugt werden - für einen Teenager, definitiv eine mittlere Herausforderung.

    Rhetorisch damals schon ganz passabel unterwegs, konnte zuerst meiner Mutter, die bei weltlichen Dinge außerhalb des Thema Haushaltes meist eh nur mit einem Ohr zuhörte, so eine Art "Ja" entlockt werden.

    Der finale Schritt war dann der Versuch, das ambitionierte Vorhaben abends meinem Vater vorzutragen - zuckersüß versteht sich.

    Zuerst, war Dad natürlich aus Prinzip völlig dagegen - final, hatte er uns zwei aber sogar zum Flughafen gefahren.

    Was zwei schwâbische Teenager dann August 1980 in London erlebten, waren Pleiten, skurille Erlebnisse, unglaubliche Eindrücke und zumindest bei mir, eine Reiselust, die mich bis heute nicht mehr loslässt!

    Besonders beeindruckend, war die pompöse Parade zum 80zigsten Geburtstag von Queen Mum.

    Nur durch reinen Zufall, sind wir bei der St. Paul's Kathedrale überhaupt darauf aufmerksam geworden und konnten ganz wunderbare Plätze in erster Reihe ergattern.

    Lange Zeit vor Lady Di, fuhr in offenen Kutschen die gesamte Königsfamilie nur wenige Meter entfernt an uns vorbei - aus heutiger Sicht undenkbar!

    Ach ja....., an meinen ersten englischen Satz den ich je außerhalb einer Schulstunde von mir gegeben hatte, kann ich mich auch noch erinnern.....

    "It's an absolutely new feeling, driving on the left"..... once upon a time!

    Leider habe ich schon seit Ewigkeiten den Kontakt zu meinem langjährigen Freund Peter verloren - geblieben seit dieser Reise jedoch, ist ein tiefes Mißtrauen gegenüber Taxifahrer.

    Unglaubliche 100 Mark, hatte uns der Gauner für die Fahrt vom Flughafen zur Gastfamilie aus der Tasche gezogen - für die damalige Zeit ein halbes Vermögen!
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  • Day 2

    Paris 1982

    March 17, 2021 in France ⋅ ☁️ 7 °C

    Zwei Jahre nach London, startete ich dann zu meiner ganz persönliche, große Freiheit durch - dank Führerschein natürlich, was auch sonst!

    Oft verabredeten wir uns in der Clique nach dem Freitagstraining bei Mac Donalds in Stuttgart ( ganz ohne Smartphone übrigens ), um den obligatorischen Wochenendplan zu schmieden.

    Essen gehen ( Vietnamesisch war total angesagt, Steakhouse finanziell nur am Monatsanfang möglich, Pizza und Döner ging immer )..... Kino, Disco, Zusatztraining, Videos schauen, zusammen rumhängen - das Übliche eben in diesem Alter.

    Irgendwann kam bei solch einem Treffen die irre Idee auf, doch einfach mal spontan für zwei Tage nach Paris zu fahren ( ohne Navi übrigens ).

    Jeder legte etwas Geld auf den Tisch und am Ende waren wir uns einig..... es könnte wohl reichen!

    Natürlich nicht ansatzweise für eine Unterkunft - in Paris, Gott bewahre!

    Geschlafen wurde, wenn man(n) das so nennen konnte, zu viert im VW Scirocco.

    Selbstverständlich, reichte das schmale Budget eben so wenig für einen Café- oder Restaurant Besuch.

    Alternativ dazu, wurde einfach von jedem, mehr oder weniger sozialverträglich, der elterliche Kühlschrank geplündert.

    Das gesamte Geld, deckte gerade so eben Benzin und Autobahngebühren ab.

    Drei Mal besuchten wir im Sommer 1982 die französische Hauptstadt und haben uns jedesmal auf den Straßen und vor den Sehenswürdigkeiten, wie absolute Volldeppen aufgeführt.

    Da wir alle kampfsportbegeistert waren, mußten selbstverständlich aussagekräftige Fotos mit jeder Menge Fußkicks her - auch mit dem Eiffelturm im Hintergrund, versteht sich.

    Wir hatten richtig Spaß und das alles, fast ohne Geld und trotz eindeutiger Verhaltensauffälligkeiten, ohne unsere Mitmenschen zu stören - na ja, vielleicht mit einer Ausnahme.

    Überdimensionierte Bass Boxen im Auto, waren bei Jugendlichen auch damals angesagt - die Musik jedoch, war schon etwas anders.

    "Kalimba de Luna" von Boney M., hatte uns bei geöffneten Fenstern so manche Aufmerksamkeit beschert.

    Ihr könnt mir glauben, es war eine grandiose Zeit - losgelöst vom Elternhaus, fühlten wir uns richtig frei und erwachsen.
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  • Day 3

    Monaco 1983

    March 18, 2021 in Monaco ⋅ ☁️ 4 °C

    Ein Jahr nach Paris, war ich dann selbst stolzer Autobesitzer - ein korallroter BMW 318 ( ohne i )!

    Schier endlose Möglichkeiten taten sich nun auf - selbstverständlich stark eingeschränkt, durch äußerst knapp bemessene Finanzen.

    Trotzdem, mit 20 Jahren war es allerhöchste Zeit, endlich mal das Meer zu sehen - die Cote d' Azur wurde zum Reiseziel.

    Rückblickend betrachtet, hatte natürlich der glitzerfunkel Glamour von Südfrankreich einen großen Einfluß auf die Entscheidung "Nordsee vs. Mittelmeer" - more instagramable, würde man wohl heutzutage sagen.

    Die Entfernungen waren von Stuttgart aus ja so ziemlich gleich aber hey..... die Cote d' Azur war natürlich eine völlig andere Welt - gefühlt, kam Hollywood Feeling auf.

    Palmen, Glamour, sündhaft teure Karossen und dann..... das prachtvolle Spielcasino von Monte Carlo - welch ein prunkvoller Kontrast, zu meiner schwäbischen Kreisstadt Idylle der frühen Achtziger.

    Natürlich, hatte man uns in der weltberühmten Spielbank keinen Zutritt gewährt - überraschenderweise trotz schicker, neuer Hugo Boss Sommerhose.....

    Dafür besuchten wir alternativ das Spielcasino vom Loews Hotel - a bisserl Las Vegas Atmosphäre und für uns, mindestens ebenso beeindruckend.

    Übernachtet, wurde seinerzeit an einem kleinen Strand nördlich von Monaco Ville - grober Kieselstrand, Kissen, Decke und fertig.

    Wir haben uns wie die Könige gefühlt - bestens ausgerüstet mit preisgünstigen Lebensmittel aus den elterlichen Kühlschränken.

    Mehr war einfach nicht drin, bis auf frisches Baguette und völlig überteuerter Milch vielleicht!

    Parken war seinerzeit, selbst mitten in der City von Monte Carlo, oft noch kostenlos und über unser Biwak am Strand, hatte sich niemand aufgeregt.

    Ich hab Mrs. Google gefragt, was derzeit durchschnittlich das Tagesticket in einem der zahlreichen Parkhäuser kostet.

    Da kommen ganz schnell mal 40 € zusammen und genau diese Summe, entsprach ungefähr dem damaligen Budget pro Person für den kompletten Trip - früher, war eben doch alles besser!

    Besonders faszinierten aber wider Erwarten nicht Prunk und Pracht des Fürstentums, sondern mein erster Blick auf's nächtliche illuminierte Mittelmeer.

    Wir kamen weit nach Mitternacht in Genua an, verfuhren uns hoffnungslos in den engen Gassen der Altstadt und landeten ungewollt, an einem Aussichtspunkt oberhalb vom Hafen.

    Ich sehe immer noch den Mond vor mir, wie er sich im ruhigen Meer wiederspiegelt, genauso wie die zahlreichen, vor Anker liegenden Frachter und Schiffe.

    Heinz G. Konsalik, hätte an dieser Szenerie seine wahre Freude gehabt und für mich, war es wohl so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.

    Bis heute, lässt mich das Meer nicht mehr los und unverändert liebe ich es, bei Mondschein verträumt auf's Wasser zu schauen.

    In den folgenden Monaten und Jahren, zog es mich / uns immer wieder nach Monaco - stundenlange Autofahrten, begleitet von den Hits der NDW und Paul Hardcastle.

    Mit vielen Menschen die mir früher wichtig waren, durfte ich Zeit an der Cote d' Azur verbringen - einschließlich der längst verstorbenen Eltern und meiner ( lieben ) Ex Frau.

    Tja...., man mags kaum glauben, aber selbst Klaus K. war einmal verheiratet.

    Aber das....., ist eine völlig andere Geschichte!
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  • Day 4

    Hammamet 1986

    March 19, 2021 in Tunisia ⋅ 🌧 6 °C

    Zeitsprung, drei Jahre später - der nächste, touristische Meilenstein.

    Zweifelsohne war in den Achtzigern ein Tunesien Urlaub etwas Besonderes - und ganz besonders für uns..... es ging auf Hochzeitsreise.

    Keine Ahnung, warum die Entscheidung auf Nordafrika gefallen ist - mich hat der Orient wohl schon damals fasziniert.

    Andere Gerüche, das stete Treiben in der Medina, eine völlig neue Lebensweise bzw. Lebensansicht, stark geprägt von Religion, der omnipräsente Ruf des Muezzins zum Gebet - das alles, war unglaublich spannend!

    Ein Tagesausflug von Hammamet in die heilige Stadt Kairouan, ist mir immer noch sehr gut in Erinnerung.

    Vor allem der Souk der Metzger - die Schlachtung der Tiere war offensichtlich im Ausflugspreis inbegriffen.

    Schon damals, musste ich sofort an Zombies denken - die nämlich, hatten bereits in den Achtziger ihr großes Comeback und nicht erst seit "The Walking Dead"!

    Obwohl die Eindrücke absolut neu waren, war es trotzdem irgendwie..... nicht fremd!

    Geblieben ist seit dieser Zeit meine Vorliebe für die engen Gassen der Souks, an jeder Ecke etwas Unbekanntes, sich treiben lassen im geschäftigen Menschenstrom - ob das jemals wieder möglich sein wird?

    Tja, diese Reise brachte so einiges an neuen Erfahrungen mit sich - das Leben war bunt und aufregend, ich war verliebt und heiratswillig..... damals!

    Ein Souvenir aus dieser längst vergangenen Zeit, begleitet mich noch heute - ein riesiger, handgearbeiteter Wandteller aus Messing.

    Die Preisverhandlungen für selbigen, zogen sich tatsächlich über mehrere Tage hin - seinerzeit ein Geschenk für meine Eltern.
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  • Day 5

    On tour 1988

    March 20, 2021 in Croatia ⋅ 🌧 6 °C

    Ostsee - Tunesien - Mallorca - Monaco - Südtirol - Jugoslawien.

    1988 war ein tolles Reisejahr und vor allem....., es waren die ersten Touren zu Dritt!

    Prioritäten änderten sich - das Fernweh blieb!

    Natürlich war unsere Tochter der neue Lebensmittelpunkt und, sie hielt uns ganz schön auf Trapp - selbstredend, daß sie immer mit dabei war.

    Kaum ein halbes Jahr alt, wurde das Kindi eingetütet, ins Auto oder den Flieger verfrachtet und los ging's!

    Mir ist es immer noch ein Rätsel, warum sich so viele junge Eltern schwer tun mit Kleinkinder zu verreisen - ich empfand es zu keiner Zeit als umständlich oder gar mühsam, sondern einfach nur schön!

    Natürlich mussten 1988 auch die jeweiligen Eltern integriert werden - woher nur plötzlich dieses gesteigerte Interesse kam, Zeit mit uns zu verbringen?

    Mit meinen Eltern ging's für einige Tage nach Monaco gefahren - mal wieder.

    Diesmal jedoch..... traraaa, in eine richtige Unterkunft - die Biwak Zeiten am Strand, waren erst einmal vorbei.

    Die Schwiegereltern wurden während eines Kurzurlaubs in Südtirol besucht, bevor wir von dort aus weiter nach Rovinj in Jugoslawien fuhren - diese Ecke gehört heute natürlich zu Kroatien.

    Was für ein spannendes, buntes Jahr und so ganz nebenbei, hat's Kindi in Südtirol auch noch laufen gelernt!
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  • Day 6

    Tenerife 1990

    March 21, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 5 °C

    Stellvertretend für die Reiseziele die in meinem 10. Reisejahr besucht wurden, möchte ich von Teneriffa erzählen.

    Wiederum ein ganz besonderer Urlaub - der bis dato weiteste Flug und vor allem..... wir waren mittlerweile zu Viert!

    Aus der Kleinen wurde die Große und Jessi, nahm fortan den Platz ihrer Schwester im Kinderbuggy ein - zumindest meistens, wie auf einem der Fotos zu sehen ist!

    Im Februar nach Teneriffa zu fliegen bedeutet immer, den heimischen Winter gegen Frühling zu tauschen und mit etwas Glück beim Landeanflug, den schneebedeckten Gipfel des mächtigen Teide zu bestaunen - welch ein grandioser Anblick!

    Damals kam es mir nicht ansatzweise in den Sinn, jemals den höchsten Berg Spaniens zu besteigen.

    29 Jahre später, älter als ich damals war, sollte ganz genau das geschehen - wie sich doch Interessen ändern können!

    Falls ihr neugierig geworden seit, schaut mal bei meinen Footprints "The Mt. Teide challenge" vom Mai 2019 nach - aber jetzt, wieder schnell zurück in den Winter 1990!

    Sieben Tage Sonnenschein, ein prima Hotel, interessante Ausflüge und..... meine Eltern waren auch noch mit dabei - eine rundum gelungene Mehr Generationen Reise.

    Die unglaubliche Natur der Atlantikinsel war wirklich beeindruckend - ganz besonders, die Mondlandschaft des Teide Nationalparks und die mächtigen Steilfelsen Los Gigantes!

    Nicht zu vergessen..... schwarze Vulkansandstrände, die mir bis dato natürlich auch vollkommen fremd waren.

    Versteht sich ja fast von selbst, daß der schon damals berühmte Loro Park in Puerto de la Cruz mit seinem Delfinarium besichtigt wurde.

    Derartige Shows wurden 1990 noch nicht wirklich hinterfragt - die breite Masse, war viel zu stark "Flipper" infiziert.

    Fazit der ersten zehn Jahre on Tour:

    Flugreisen hatten bereits ihren festen Platz aber dennoch, wurde meistens mit dem eigenen Auto verreist - damals, noch die deutlich preiswertere Alternative, die Welt zu entdecken!

    Das neue Jahrzehnt jedenfalls, begann wunderbar!

    Ich war rundum zufrieden und das Leben voller Sonnenschein.....
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  • Day 7

    Florida & Bahamas 1992

    March 22, 2021 in the United States ⋅ 🌧 4 °C

    Time to jump - zur ersten Fernreise im Mai 1992.

    Die vergangenen zwei Jahre hatten es gewaltig in sich!

    Das Leben überholte uns in Höchstgeschwindigkeit und erschuf gleich der Gewalt eines Tsunamis, völlig überraschend einen gänzlich neuen Ist-Zustand: 4 - 2 = 2

    KO gegangen, liegen geblieben, aufgestanden, neu aufgestellt, weiter gemacht..... hört sich rückblickend ganz einfach an!

    Zurück zum eigentlichen Thema!

    Seit Ende der Achtziger, war gefühlt die gesamte deutsche TV Nation im Miami Vice Fieber.

    Don Johnson in der Rolle des Sunny, spielte als Teil des beliebten Ermittler Duos perfekt den coolen, modernen Großstadt Sheriff - zwar ohne Pferd, dafür aber mit einem schwarzen Ferrari Daytona Spider der ja eigentlich..... eine Corvette war!

    Wie auch immer, vom Lebensgefühl das die Serie damals vor allem den jungen Menschen vermittelt hatte, wurde auch ich infiziert - also, auf nach Miami!

    Zu Dritt, Jessi und mein Bruder waren mit dabei, wurden wir schlichtweg von den neuen Eindrücken überrollt - also so, kann das Leben auch aussehen??? Wowww!!!

    Standesgemäß mit Cadillac, wurde Florida entdeckt ( immer noch ohne Navi ) - ein Höhepunkt folgte dem anderen, es blieb kaum Zeit, zwischendurch Luft zu holen!

    Das damalige Lebensgefühl, vor allem auf den Florida Keys, fand ich einfach berauschend.

    Wunderschöne Palmengrundstücke auf kleinen Inseln, mit meist unverschlossen Türen an denen Nachrichten hefteten wie "Sorry, I'm fishing" - Miami war weit entfernt!

    Völlig begeistert, ließen wir uns gefangen nehmen..... vom American way of Life!

    Natürlich wurden auch die üblichen Sehenswürdigkeiten besucht - Sea World, Universal Studios, Disneyland, Cape Canaveral etc.

    Aber, die Menschen und wie sie seinerzeit in Florida miteinander umgingen, waren das eigentliche Highlight.

    Mit Ende Zwanzig, hatte ich erstmalig alte Menschen gesehen, die wirklich Lebensfreude hatten - das, war tief beeindruckend und faszinierend zugleich.

    Weit weg vom schwäbisch, mürrischen alleine auf der Parkbank die Zeit absitzen, oder stundenlang gelangweilt aus dem Fenster blicken, hatten die Senioren vor allem in Miami so richtig Spaß am Leben.

    Man hüpfte fröhlich ins Wasser, bewarf sich mit nassem Sand, oder ging jenseits der siebzig einfach Händchen haltend am Strand spazieren - wie unglaublich schön!

    Die drei Wochen vergingen wie im Flug und wirken noch bis heute bei mir nach - alt werden, muss also nicht zwangsläufig schlimm sein..... ich hab's ja gesehen!

    Recht unterhaltsam für uns, war oft auch die Bequemlichkeit der Locals.

    Es hatte eine Zeit lang gebraucht bis wir erkannten, das es beispielsweise in den Burger Restaurants üblich war, die Softgetränke selbst endlos gratis nachzufüllen - Free Refill waren die Zauberwörter.

    Natürlich, mußte der erste Becher bezahlt werden.

    Die Amis legten aber gerne deutlich mehr Dollars für den XXL Eimer auf den Tisch, nur das sie nicht so oft die wenigen Schritte zum Automaten gehen mussten.

    Wir mit unseren Medium Bechern und dem permanenten Gelaufe, sorgten sicherlich für erstaunte Blicke.

    So ganz nebenbei, wurden auch noch die Bahamas besucht - drei Tage in der Nähe von Nassau waren eine hübsche Abwechslung, mehr aber auch nicht.

    Der Star war, ohne wenn und aber, der Sunshine State 🌞🌞🌞!
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  • Day 8

    Italy 1994

    March 23, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 5 °C

    Das eine Woche Camping in Lido di Jesolo, im wahrsten Sinne des Wortes einmalig sein könnte, war mir im Sommer 1994 natürlich nicht bewußt.

    Mit meinen zwei Mädels, verreiste ich erstmalig zusammen und genau das, machte es einmalig - bis heute!

    Ein großes Zelt war schnell bei Lidl gekauft, genauso fix der halbe Hausstand eingepackt, der alte Mercedes nochmal günstig vollgetankt - los ging's nach Bella Italia!

    Mit zwei kleinen Kindern erstmalig auf einem Campingplatz zu zelten, brachte anfänglich so einige Herausforderungen mit sich aber, wir bekamen es trotzdem ganz gut hin.

    Das wirkliche Abenteuer, wartete wenige Tage später bei unserem Tagesausflug nach Venedig.

    Unseren gelber Flitzer stellten wir auf einem großen Parkplatz in Hafennähe ab - wenige Minuten später, wurde mit einer Fähre in die Lagunenstadt übergesetzt.

    Zuerst hatten wir noch Spaß, fütterten Tauben auf dem Markusplatz, aber schon bald wurde klar, daß es keine besonders gute Idee war, mit zwei kleinen Kindern durch das hochsommerliche Venedig zu laufen.

    Viel zu heiß und viel zu viele Menschen - das sprichwörtliche Gewimmel auf einem Ameisenhaufen.

    Als wieder einmal die Trinkflaschen aus dem Rucksack geholt werden mussten, war der Reißverschluss offen - ich wurde ausgeraubt!

    Geld weg, Ausweise weg, Autoschlüssel weg - ein wahrer Alptraum!

    Ich war so wütend über mich selbst, aus lauter Bequemlichkeit alle Wertgegenstände in das oberste Fach des Rucksacks gepackt zu haben - was für ein unbeschreibliches Ausmaß an Dummheit!

    Es folgte zwangsläufig der Gang in ein nahes Polizeirevier, wo der Schaden aufgenommen wurde.

    Der freundliche Beamte begleitete uns danach noch bis zur Fähre und stellte sicher, daß wir unendgeldlich zurück auf's Festland kamen.

    Ein paar tröstende Worte, das die Dokumente oft wieder auftauchen würden, gab's noch mit auf den Weg - mehr, konnte der Polizist nicht für uns tun!

    Zurück auf dem Festland ging unsere Odyssee weiter.

    Zuerst einmal mußte bei +30 Grad dringend etwas zu trinken für die Kinder besorgt werden - gar nicht so einfach ohne Geld!

    Mein Plan war dann, per Anhalter wieder zum Campingplatz zu gelangen.

    Nach der anstrengenden Aktion "Wasser ohne Geld", hatte ich definitiv keine Lust mehr, das Ganze mit einem Busfahrer zu wiederholen.

    Tatsächlich hielt recht schnell ein Local an und fuhr uns bis zum Campingplatz nach Lido di Jesolo zurück - unendliche Dankbarkeit!

    Wieder zurück, wurden erst einmal die völlig erschöpfen Kindern von Urlaubsbekannten versorgt, während ich zeitgleich versuchte, von der Rezeption aus telefonisch meine Eltern in Deutschland zu erreichen.

    Im Vorfeld musste ich natürlich erst einmal das Management überzeugen, das teure Ferngespräch umsonst führen zu können ( EU Flatrate und Smartphones waren im letzten Jahrtausend unbekannt ) - was für ein Theater!

    Mitten in dem wenig zielführenden Telefonat mit meinem Vater, klopfte plötzlich jemand vom Personal auf meine Schulter und hielt mir einfach die verloren geglaubte Geldbörse vor's Gesicht?!

    Natürlich war das Bargeld weg, aber die EC Karte, sämtliche Dokumente und der Autoschlüssel waren noch da.

    Der Polizist aus Venedig hatte Recht behalten - für mich, war es schlichtweg ein wahrhaftiges Wunder!

    Seinerzeit wurde meistens nur das Bares aus den Geldbeuteln gestohlen - mit Karten oder den Ausweisen, konnten die Diebesbanden offensichtlich nichts anfangen.

    Meine Geldbörse wurde von einem Passanten auf der Straße gefunden und zur Polizei gebracht.

    Diese fand mit den Personalien über die Registrierung auf dem Campingplatz unseren Standort und hatte einen Streifenwagen geschickt - mir kamen vor lauter Dankbarkeit die Tränen!

    Am nächsten Tag, konnte ich dann mein Fahrzeug bei einer Autowerkstatt in der Nähe wieder abholen - es wurde am Nachmittag zuvor dorthin abgeschleppt, das hatte der Beamte in Venedig veranlasst.

    Ich war so froh, daß die Schlösser nicht ausgewechselt werden mußten - diese Reparatur hätte gefühlt ein halbes Vermögen gekostet!

    Der Urlaub konnte also, wenn auch mit einigem Verlust an Bargeld und Selbstachtung, weiter gehen und Abenteuer, das war einer der Erkenntnis vom Vortag, ließen sich auch an der Adria erleben.

    Definitiv hatte ich aus meinen Fehlern gelernt. So etwas, ist mir seitdem niemals wieder passiert - auch das, machte diese Reise einmalig.

    Hoffentlich bleibt es dabei 🧿🧿🧿!
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  • Day 9

    Honolulu 1995

    March 24, 2021 in the United States ⋅ ⛅ 2 °C

    Der völlig verrückten Sommer 1995, ist mir auch heute noch in bester Erinnerung.

    Vater & Tochter waren wochenlang on Tour und flogen sogar nach Hawaii und das, für gerade einmal fünf Tage..... doch alles der Reihe nach!

    Nach Miami Vice, brachten mich zum zweiten Mal bewegte Bilder auf eine Idee, die dann recht zeitnah umgesetzt wurde.

    Diesmal war der Hollywood Film "Gefährliche Brandung" mit Patrick Swayze der Auslöser.

    In dem Streifen spielte selbiger das Oberhaupt einer surfenden Bande - immer auf der Suche nach dem nächsten, spektakulären Raub und..... der perfekten Welle.

    Versteht sich ja, daß es mir selbst nicht um Banküberfälle ging - ich wollte lernen, auf Wellen zu reiten!

    Keine wirklich neue Idee, der Film war einfach nur der finale Auslöser..... auf nach Oahu / Hawaii, dem Surferparadies im fernen Pazifik - die passende Frisur, hatte ich ja bereits!

    Jessi's Einschulung stand im September an - die Idee war, bis dahin den Sommer mit Kind und Surfbrett zu verbringen!

    Die umfangreiche Planung der Reise, bzw. Buchung einer Unterkunft am North Shore, wo die Surfer Szene Hawaii's zu Hause war, erwies sich von Deutschland aus als überraschend kompliziert.

    Das Internet existierte ja noch nicht und das Reisebüros daheim in Kornwestheim, war mit meiner Idee leicht überfordert.

    Natürlich, konnten beispielsweise in Honolulu Hotels gebucht werden aber die, waren viel zu teuer für einen zweimonatigen Aufenthalt und außerdem am anderen Ende der Insel.

    Und so, wurde final am Waikiki Beach für drei Tage Unterkunft und Mietwagen reserviert - für den Rest der langen Zeit, wollte ich mir individuell etwas passendes vor Ort suchen.

    Nach einer Umsteigeverbindung im kanadischen Vancouver, waren wir nach insgesamt 16 Flugstunden, im Aloha State angekommen - was für eine Anreise!

    Der weltberühmte Waikiki Beach war schon toll aber Honolulu selbst, erfüllte nicht ansatzweise meine Vorstellungen vom tropischen Insel Paradies.

    Reduziert auf's Wesentliche, war es einfach nur eine laute Großstadt am Meer - voller japanischer Touristen.

    Trotzdem hatten wir Spaß und tummelten uns im warmen Pazifik.

    Jessi mit ihrer extrovertierten Art und den nahezu schneeweißen Haaren, war der absolute Hingucker und wickelte alle um sich herum mit einer Leichtigkeit um ihre kleinen Finger, die fast schon beängstigend war.

    Erstmalig wurde mir schlagartig bewusst, wie einfach Menschen mit einem Lächeln zu gewinnen sind.

    Ganz offensichtlich konnte ich von der Kleinen mindestens genauso viel lernen wie umgekehrt - da würde in den nächsten Jahren, wohl noch so einiges auf mich zukommen, das war jetzt klar!

    Der begeisterte Satz eines Amerikaners neben uns am Strand, brachte es auf den Punkt..... "She's going to be a heartbreaking girl"!

    Bevor wir dann am dritten Tag zum North Shore aufbrachen, warteten aber noch zwei tolle Erlebnisse auf uns.

    Durch Zufall, bekamen wir die damalige Eröffnung vom Planet Hollywood Café in Honolulu live mit.

    Die Kinohelden meiner Jugend wie Arnold Schwarzenegger, Jean-Claude Van Damme, Andi Garcia etc. fast zum Greifen nahe zu erleben, war als junger Mann schon etwas ganz Besonderes.

    Neu und ebenso spannend, war ein Besuch der nahegelegenen Hanauma Bay, die viele tropische Klischees erfüllte - einschließlich jeder Menge bunter Korallenfische!

    Heutzutage unvorstellbar, konnte man sich seinerzeit am Ufer ein Tütchen mit Fischfutter kaufen, dann ins Wasser gehen und die gefrässigen Burschen füttern - was für ein farbenfrohes Spektakel!

    Mit Jessi auf dem Arm stand ich hüfthoch im warmen Pazifik, während das Kindi die Futtersticks zu den Fischen warf.

    Ihre kleine Fußzehen hingen dabei im Wasser - klar, daß auch daran geknabbert wurde!

    Vor lauter Schreck, kroch Jessi immer weiter an mir hoch und hing schließlich wie ein klammerndes Faultierbaby an meinem Hals - äußerst kritisch die Situation unter sich beobachtend.

    An der North Shore jedoch, ließen sich leider keine vernünftigen Unterkünfte finden.

    Das Surfer Leben fand seinerzeit ausschließlich in diversen Communities statt - Drogen, Alkohol, Partys....., kein Platz für Kinder!

    Der Traum vom Surfen lernen auf Hawaii war ausgeträumt und da Honolulu viel zu teuer war, wurde der Rückflug sehr umständlich am Flughafen selbst umgebucht - zwei Tage später, ging's wieder nach Hause!

    Der verbliebene Sommer war dennoch toll!

    Wir verbrachten viele Wochen auf Gran Canaria und waren zwischendurch noch einmal in Lido di Jesolo zelten - diesmal, ohne einen Besuch in Venedig.

    Kommen wir abschließend noch kurz zu Jessi's erstem Schultag im September - der endete mit reichlich Tränen!

    Die Lehrerin hatte einige Kinder gebeten von ihren Sommerferien zu erzählen und als dann meine Tochter berichten durfte, wurde sie schon bald jäh mit dem Satz unterbrochen..... "Wir sagen hier die Wahrheit und erzählen keine Märchen"!

    Tja, da hat's Kindi an seinem ersten Schultag doch gleich richtig was für's Leben gelernt - es ist immer wichtig, wem man was wann wie erzählt..... stimmt's ☺️☺️☺️?!
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  • Day 10

    Koh Phuket 1996

    March 25, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 8 °C

    Mitte der Neunziger, funktionierte kurzfristiges Verreisen wie folgt:

    Ab in das Reisebüro, den Last Minute Ordner mit seinen meist sehr überschaubaren Angeboten für Flugreisen durchblättern und dann, innerhalb der nächsten zwei Wochen fliegen - Last Minuten eben!

    So zu verreisen, setzte natürlich ein hohes Maß an Flexibilität in der Wahl des Reiseziels voraus.

    Man flog nicht dahin wo man wollte sondern nahm, was gerade zur Verfügung stand - erinnert mich schon sehr an die aktuelle Pandemie Zeit.

    Eigentlich wären mein Bruder und ich im Februar 1996 gerne noch einmal nach Florida geflogen, aber im Segment Fernreisen, standen zu diesem Zeitpunkt nur Angebote für Kenia oder Phuket zur Verfügung.

    Wir wählten die thailändische Insel - einer der besten Entscheidungen meines Reiselebens überhaupt!

    Thailand, das bleibt unbestritten, hat seitdem mein Leben maßgeblich beeinflusst.

    Wer mein Denken und Handeln versteht, der kennt mich wohl recht gut oder alternativ, die Mentalität der Thais - Gleichklang in vielen Bereichen!

    Einfach alles in dem Königreich hatte mich faszinierend - es war nahezu unmöglich, sich dieser tropischen Magie zu entziehen.

    Die herzlichen Thais selbst, der buddhistische Gleichmut, die gefühlte Leichtigkeit genauso wie die Spiritualität im Alltag, eine unglaubliche Natur und dann, war ja noch dieses wahnsinnig leckere Essen - sah so das Paradies aus?

    Damals, definitiv ja für mich - "Amazing Thailand", hatte mich sofort gefangen und ließ mich seitdem nicht wieder los!

    Vieles bei mir daheim, erinnert an die zahlreichen Reisen dorthin.

    Morgens wird als Erstes ein Teelicht am elterlichen "Schrein" angezündet und wenn ich für mich selbst koche, dann sehr oft Thaifood!

    Stundenlang verbrachte ich in thailändischen Garküchen, um den Köchen über die Schulter zu schauen - mit Erfolg!

    Seit 1996, steht das Königreich immer wieder auf dem Programm - Thailand, wurde zu meiner tropischen Traumdestination.

    Natürlich war Phuket vor 25 Jahren noch weit vom heutigen Massentourismus entfernt.

    Die Insel war aufregend, friedlich, exotisch, voller Abwechslung aber auch mit reichlich ruhigen, friedlichen Ecken - einfach wunderschön!

    Jessi war damals nicht dabei aber das, sollte sich schon bald darauf ändern.

    In den folgenden Jahren, bis in die jüngere Vergangenheit, haben wir in Thailand viele Monate zusammen verbracht - wunderschöne Zeiten!

    Am Abreisetag, auf der Fahrt zum Inselflughafen, hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen - ich würde schon bald wiederkommen, daß war klar!

    Übrigens, erneut hatte mich das Kino auf dieses Reiseziel neugierig gemacht.

    James Bond 007 war's diesmal..... "Der Mann mit dem goldenen Colt" - noch heute, einer meiner liebsten Filme mit dem britischen Geheimagenten.
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