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  • Day 123

    Water is everything

    July 1, 2022 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

    "Open up you eyes, see how lifetime flys".

    Neil Young ( Song text )

    Prolog:

    Egal, wie intensiv man sich auf eine Herausforderung auch vorbereiten mag - letztendlich, entscheiden die verrücktesten Umstände über den Ausgang.

    Gerade denke ich an Brian Luckett, einen Bekannten den ich vor zwei Jahren bei der Wanderung zum Pico Ruivo auf Madeira kennenlernen durfte.

    Letzte Woche, musste er nach wenigen Tagen auf der berühmten "Tour du Mont Blanc", selbige leider abbrechen - Corona!

    Sei nicht traurig Brian - glaub' mir, der 170 Kilometer lange Trek, ist nächsten Sommer auch noch da.

    Lauf eben einfach ein Jahr später - geht doch bei dir mit 65 auch noch, stimmt's 💪😎😁?!

    Nun, zum eigentlichen Thema!

    Mit die wichtigste Frage, die sich grundsätzlich bei mehrtägigem Trekking stellt, ist die nach der best möglichsten Ausrüstung.

    Rucksack, Zelt, Schlafsack, Iso Matte, Gaskocher, Wasserfilter zzgl. Basis Equipment, Sicherheits- und Notfallausrüstung, Verpflegung, sowie persönliche Gegenstände, die ein Stück weit den Komfort, bzw. das eigene Wohlbefinden über mehrere Tage gewährleisten sollen.

    Erfahrungswerte und ein Grundwissen in Ernährungskunde, machen sich jetzt bezahlt.

    Auf den Expeditionen zum Jebel Toubkal / Kilimandscharo, übernehmen Esel / Träger bis zu 15 Kilo Gepäck.

    Ansonsten, ist selbstverständlich immer der eigene Rucksack das Limit und da, kommen bei mir ganz schnell mal 25 Kilo zusammen.

    Andererseits ist es aber auch faszinierend, alles für mehrere Tage tatsächlich Notwendige, selbst auf dem Rücken zu tragen.

    Unbestritten eine prägende Erfahrung, wenn man(n) einmal bereit ist, seine flauschige Komfortzone zu verlassen - zudem, ein ganz wunderbares Gefühl von Minimalismus.

    Heute, geht es um den für mich mit Abstand wichtigsten Punkt der Ausrüstung bei einer Tour - Trinkwasser!

    Genügend Flüssigkeit ist elementar und sollte grundsätzlich, vor allem bei längeren Touren und zunehmenden Alter, mit deutlich überdosiertem Magnesium und bei Ü50, zudem mit Creatin Monohydrat aufgewertet werden.

    Magnesium ist als Multitalent mit der wichtigste Mineralstoff überhaupt und direkt / indirekt, an mehr als 300 Körperfunktionen beteiligt - alle Mangelerscheinungen aufzulisten, würde diesen Footprint sprengen.

    Creatin selbst, vom dem es täglich max. 5 Gramm benötigt, fördert zudem die Leistungsfähigkeit / Ausdauer und unterstützt die Muskulatur enorm in der Regenerierungsphase - vereinfacht erklärt.

    Also perfekt für sehr lange, oder mehrtägige Wanderungen.

    Zwar wird das Molekül selbst im Körper synthetisiert, aber das danach in der Skelettmuskulatur gespeicherte Creatin, reicht im Alter einfach nicht aus und schon zweimal nicht in Kombination mit sportlichen Höchstleistungen.

    Alternativ zu beschriebener Menge C. Monohydrat, könnten natürlich auch jeden Tag beispielsweise Unmengen an Rindersteaks oder Fischfilets verzehrt werden - unterwegs in der Natur, eher unwahrscheinlich.

    Obwohl, nicht bei Herrn Professor!

    Selbiger, wird nämlich Mitte August zu einer, nennen wir es mal, längeren gemütlichen Wanderung / Campingtrip durch's finnische Lappland aufbrechen - nördlich des Polarkreises.

    Zelten, Fliegenfischen und in einer gefühlt menschenleeren Umgebung den arktischen "Indian Summer" genießen.

    Toivo, ich bin empört, du bist 64 Jahre alt - daß, ist NICHT altersgerecht ☝️☝️🤭!

    Zurück zu besagten Supplements!

    Da von beiden Elementen, aber erst einmal ein körpereigenes Depot angelegt werden muss, erklärt sich zwangsläufig die tägliche Einnahme von beiden Supplements, mit einem Vorlauf von mindestens 2 Wochen.

    Kaum ein ernsthaft trainierender Sportler, würde jemals auf diese beiden Nahrungsergänzungsmittel verzichten.

    Fakten:

    Rund 30% der Menschen hierzulande sind chronisch dehydriert - und das im Alltag!

    Beim Wandern, insbesondere bei älteren Menschen, liegt dieser Wert deutlich höher.

    Symptome für eine Dehydration, sind ja allgemein bekannt.

    Besonders auf schwierigen Trails abseits der Zivilisation, können aber beispielsweise Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwindel oder Konzentrationsschwäche, schnell zu folgenschweren Fehlentscheidungen führen - oder noch schlimmer, zu Fehltritten!

    Mittlerweile, stehen natürlich auch App's zur Verfügung, aufgrund deren sich "zuverlässig" der exakte, persönliche Flüssigkeitsbedarf auf einer Wanderung berechnen lassen soll - was für ein Mumpitz!

    Genau solche hippen Helfer sind ( neben mangelnder Fitness ) mit der Grund, warum alleine auf dem Lykischen Weg, dutzende Male jeden Sommer Rettungsteams losgeschickt werden müssen.

    Tatsächlich oft nur deshalb, weil ein viel zu knapp kalkulierter Trinkwasser Vorrat mitgenommen wird.

    Es geht natürlich wieder um das alte Thema Gewichtsreduzierung im Rucksack und darüber, könnte ich referieren - leider!

    Immer leichter und weniger, bedeutet jedoch nicht automatisch sicherer - bescheuerter Optimierungswahn!

    Um den Bewegungsapparat zu entlasten, macht es deutlich mehr Sinn, eigenes Körpergewicht zu reduzieren und stets an seiner Fitness / Fähigkeiten zu arbeiten, anstatt völlig überteuertes Ultraleicht Equipment für den Freizeitsport zu kaufen, oder gar die Trinkwassermenge im Rucksack zu "optimieren".

    Leider, gibt es eben viel zu viele High Tech Wanderer, die aufgrund von Basis Fehleinschätzungen, auch bezüglich Hitze und schwierigem Gelände dehydrieren und im günstigsten Fall, erschöpft zusammen brechen.

    Gegen zu wenig Wasser im Gepäck, hilft eben auch keine hippe 2000 € Ausrüstung!

    Auf viel belaufenen Stecken in einem deutschen Mittelgebirge, wo alle paar Kilometer ein Café oder Biergarten wartet, ist Dehydration natürlich kaum ein Thema.

    Auf dem in den Sommermonaten oft nahezu menschenleeren / wasserlosen Trail in der Türkei beispielsweise, wird daraus aber schnell ein Spiel mit dem eigenen Leben.

    Es erstaunt mich immer wieder, wie leidenschaftlich sich Wanderer mit innovativem Equipment, ihrem dämlichen Fitness Tracker, der Tourenvorbereitung, oder diversen Rezensionen vor dem Kauf ihrer Ausrüstung beschäftigen.

    Den äußerst wichtigen Themen Ernährung und Trinkwasser Versorgung jedoch, wird meiner Meinung nach im Vergleich dazu, kaum Beachtung geschenkt.

    Das Paar Reserve Schnürsenkel oder Ersatzbatterien für die Stirnlampe, haben die meisten dabei - eine extra Flasche Wasser jedoch, fast niemand!

    Extrem wichtig sind zudem regelmäßige, kurze Trinkpausen - Durstgefühl hin oder her.

    Auch, wenn wie in nahezu jeder Gruppe, einige Wanderer stets voran preschen, um die für sich wie auch immer geplante Laufgeschwindigkeit zu halten.

    Langsameren Läufern wie mir, wird damit oft die Möglichkeit genommen zu stoppen, ohne den Anschluß zu verlieren - mit ein Grund, weshalb ich so gerne alleine unterwegs bin.

    Gruppendruck und vorgegebene Trinkpausen sind Kindergarten - der Flüssigkeitsbedarf ist individuell und lässt sich nicht kollektiv einplanen!

    Da Schweiß zu 99% aus Wasser besteht, kann der Körper bei extremer Anstrengung, besonders bei hohen Temperaturen, zudem bis zu 1 Liter in der Stunde verlieren - vom häufigen Trinken, hängt dann wirklich alles ab.

    Ich selbst, hatte bei einer Wanderung auf dem Lykischen Weg, einmal innerhalb von zehn Stunden 9 Liter Wasser getrunken und war am Abend trotzdem völlig dehydriert - bei nur einmal auf's ToiToi gehen!

    Vergesst innovative Berechnungen, schlaue Tabellen, leistungsorientierte Hiker und BITTE, diese bescheuerten 0,5 Liter Trinkflaschen.

    Selbige, finden mit Sicherheit in Seniorenheimen ein sinnvolles Einsatzgebiet, aber ganz bestimmt nicht auf einer fordernden Ganztages Tour!

    Packt lieber drei Liter Wasser zuviel, als einen halben Liter zu wenig in den Rucksack - und wer sich jetzt ernsthaft wegen drei zusätzlicher Kilos auf dem Rücken Gedanken macht, der sollte einmal seinen Rucksack überdenken, oder besser noch die eigene Fitness in Frage stellen.

    Alternativ leisten, Wasser Recoursen vorausgesetzt natürlich, beispielsweise Keramikfilter zuverlässige Dienste bei der Trinkwasser Aufbereitung.

    Ohne meinen 300 Gramm leichten MSR Filter, würde ich nie zu einer längeren Tour aufbrechen - bestens investiertes Geld!

    Wie auch immer, die Besteigung des Jebel Toubkal, wird für mich sicherlich auch zum Thema Trinkwasser Versorgung in großer Höhe weitere, nützliche Erkenntnisse für die Gipfeltour zum Kili mit sich bringen - nur noch zwei Monaten bis Marokko!

    Apropos Monat - Fitness Rückblick:

    Tauchen, Schwimmen, Gym und ein wenig Laufen. Natürlich, war ich bei dem traumhaften Temperaturen viel im Freien - Hochsommer im Juni, wie schön!

    Dank der auf's Training abgestimmten Ernährung, ist nach der Auszeit in Kaş auch wieder meine Energie / Kraft zurück.

    Bleibt mir zum Schluß noch die frohe Kunde vom Erreichen meines Idealgewichts - 105 Kilo.

    Bis zum Jebel Toubkal, müssen trotzdem weitere 4 Kilo reduziert werden - aber nur, um dann sukzessive über vier Wochen bis zur Trekkingtour wieder mit deutlich gesteigertem, kontrolliertem Workout bei doppelter Kohlenhydrat / Protein Menge, als körpereigener Back up Speicher angefuttert zu werden.

    Wenn nichts dazwischen kommt, würden mir so zu Beginn der Bergtour Mitte September, meine derzeitige Maximalkraft / Kondition zur Verfügung stehen und das, wäre dann wohl eine Fitness Punktlandung par excellence - soweit zur Theorie!

    Hört sich für den ein oder anderen Gelegenheitssportler sicherlich etwas zu "professionell" an, aber genauso funktioniert Leistungsmaximierung eben - İnşallah natürlich 🧿🧿🧿!
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