• No pain, no gain

    18 Mac 2023, Jerman ⋅ ☁️ 17 °C

    "Wer sich einen Regenbogen wünscht, muß auch den Regen ertragen können".

    Dolly Parton ( Sängerin )

    Ihr befindet euch im gesetzten Alter und seit schmerzaffin?

    Dann, herzlich willkommen - bei anspruchsvollen Tagestouren im Hochgebirge und..... diesem Post.

    Eine gewisse Bereitschaft körperliches Leid ertragen zu wollen, gehört zum exzessiven, hochalpinen Bergsteigen / Bergwandern zweifelsohne genauso dazu, wie Pain Killer & Magnesium im Rucksack.

    Und gerade jetzt, denke ich an den Summit Day vom Kilimandscharo - insgesamt +15 Stunden auf den Füßen .....1100 Meter Aufstieg, 2800 Meter Abstieg.

    Damit, fast dreimal so viele Höhenmeter bergab wie letztes Jahr vom Gipfel des 4000der Jebel Toubkal zurück ins Base Camp..... klingt nach einer großen Herausforderung!

    Lasst uns mal kurz die Bewegungsart ändern..... hin zum Langstreckenwandern.

    Über 40 Kilometer ( +10 Stunden Gehzeit ), sind verständlicherweise nicht täglich möglich.

    Es muss einfach alles passen für einen Marathon und bei mir ist es zusätzlich wichtig das es gelingt, den Gedanken freien Lauf zu lassen - im besten Fall eine Art Trance Zustand, der mich dann etwas entrückt in meinem ganz eigenen Tempo beständig vorantreibt.

    Stundenlang tagträume ich so vor mich hin, lasse die Gedanken fließen und laufe einfach weiter bis....., mich meist Schmerzen aus meiner mentalen Twighlight Zone heraus reißen.

    Auf den Schmerz ist Verlass - nahezu immer!

    Gewöhnlich beginnt es schleichend, mit immer stärker werdenden Verspannungen in der oberen Trapezmuskulatur.

    Mal links, fast immer rechts ( muskuläre Dysbalance ) und manchmal, werden daraus derart stechende Schmerzen, daß sie den Ausgang einer Wanderung entscheiden können.

    Ab und zu, meldet sich auch mal der untere Latissimus ( rechts ). Kurze Liegepausen helfen, selbigen wieder zu entspannen - vorübergehend!

    Vor allem mein rechtes Knie ist bei steilen Abstiegen stets ein Füllhorn an Überraschungen, das Linke weiß dann und wann mit einem geheimnisvollen Stechen zu beeindrucken - ignorieren hilft bis jetzt, Kniebandagen gehören zur Standard Ausrüstung bei mir.

    Das ab und an auftretende Zwicken in der rechten Leistengegend ist fast schon eine nette Abwechslung, bei starker Überbelastung macht sich manchmal die Hüfte bemerkbar ( richtig, wieder rechts ) und über dicke Finger während sehr langen Wanderungen, gibt's nicht viel zu sagen - die, gehören bei den meisten Hikern einfach dazu.

    Wanderstöcke helfen, eine der Ursachen dafür zu umgehen - das stundenlange herunter hängen der Arme.

    Es gibt Tage, da läßt die Pein überraschend lange auf sich warten, oder bleibt gar ganz aus - daß, sind dann diese wunderbaren Momente in denen viel gelingen kann.

    Meistens jedoch, geht's nach maximal 5 Stunden los - wie gesagt, auf die Schmerzen ist Verlass, immer!

    Ihr denk jetzt vielleicht "Ohjeee", oder der Typ ist ja irre, daß er so an seine Grenzen geht?

    Nein, keine Sorge, ist er nicht - höchsten ein bisschen!

    Bei sehr langen Wanderungen, ist das vorher genannte fast Normalität in meinem Alter - einen beispielsweise hohen Gipfel zu erklimmen, wird mit den Jahren auch nicht wirklich leichter..... wer hätte es gedacht?!

    Viele atemberaubende, alpine Landschaften sind Gottseidank immer noch ausschließlich zu Fuß erreichbar und die, muss man sich eben verdienen.

    Sind wir mal froh, daß nicht jeder Berg derart respektlos entwürdigt wird wie die Zugspitze - von wegen Naturschutzgebiet, .... bei zigtausenden Besuchern täglich, lächerlich!

    Ausgedehnte, hochalpine Bergwanderungen, sind bei "Best Agern" nahezu immer mit einer Überbelastung des Bewegungsapperats, dem Erreichen emotionaler und körperlicher Erschöpfung, oder Verdrängungskunst für genanntes verbunden.

    Aber, es lohnt sich ungemein - zumindest für mich!

    Nach stundenlangem, kräftezehrendem Bergauf dann final auf einem hohen Gipfel zu stehen, ist wahrlich ein unbeschreiblich emotionaler Moment voller Stolz, Lebensenergie und einer tiefen Zufriedenheit.

    Danach, geht's halt wieder runter - aber das, gehört nun einfach mal dazu.

    Wie Mrs. Parton schon lange weiß, einen Regenbogen gibt's eben nicht umsonst 🌈🌈🌈!

    Feedback zur heutigen Wanderung:

    Frühlingssüß geschwängerte Luft, klappernde Störche und 19 Grad am Nachmittag - Winter ade?

    Heute ja - prima Bedingungen, um meine neuen Wanderstiefel zu testen.

    MS Alp Trainer 2 Mid GTX, hat Salewa die leichten Gorotex Treter getauft.

    Selbige laufen sich bequem, soweit man das nach 4,5 Stunden Asphalttrekking beurteilen kann und im Zehenbereich, ist rund ein Fingerbreit Platz..... bei Schuhgröße 48,5 - gut so und Allah'a büjük!

    Wird Zeit, daß ich endlich wieder im Dahner Felsenland unterwegs bin.

    Die Premium Wanderwege dort, bestehen durchschnittlich zu 90% aus naturbelassenen Pfaden und die, sind oft wunderbar feinsandig - Wellness für den Bewegungsapparat.

    Mit dem Foto des Tages, soll's für heute gut sein - wie kahle Bäume aussehen, weiß ja schließlich jeder.
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