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- Dia 20
- 7 de out. de 2023 08:45
- ☀️ 10 °C
- Altitude: 113 m
AlemanhaKarlsdorf-Neuthard49°7’26” N 8°31’30” E
To the roof of Africa - Day 8 / Part 2

ABSTIEG ins Millennium Camp:
"Getting to the top is optional, getting down is mandatory".
Ed Viesturs ( Bergsteiger )
Wer schon einmal die Zugspitze bestiegen hat und danach entspannt mit Seilbahn und Co. zurück ins Tal nach Garmisch gefahren ist, weiß ganz genau wie einfach, sicher und bequem der "Abstieg" vom höchsten Berg Deutschlands sein kann.
Am doppelt so hohen Kilimandscharo jedoch, gibt's keine Seilbahnen und so, ist der kräftezehrende Aufstieg zum Uhuru Peak, gefühlt nur das Aufwärmprogramm für den unglaublich langen Weg zurück ins Tal.
Sage und schreibe insgesamt 4300 Höhenmeter bergab, bis zum Mweka Gate.
Im Anschluß an über acht Stunden Kraxlerei zum Gipfel & rund zwanzig Minuten auf dem selbigen, geht's nun in der ersten Etappe auf müden Beinen rund 2100 Höhenmeter durch die alpine Geröllwüste bergab ins Millennium Camp und genau das, ist die WAHRE Herausforderung bei einer Kilimandscharo Besteigung.
Lavastaub, Schotter, lockeres Gestein, sehr steile Abschnitte - nach so einem schweren Aufstieg, die ultimative Herausforderung.
Für den gesamten Bewegungsapparat sowieso, aber auch mental - 100% Konzentration, gefühlt die ganze Zeit!
Zweimal bin ich heftig gestürzt, natürlich auf die eh schon lädierte Schulter - rechte Hüfte geprellt, linkes Knie verstaucht und fünf lila Zehennägel, gibt's on Top dazu.
Ohjeee, denkt ihr vielleicht? Halb so wild sag ich nur dazu - mein großer Rucksack konnte einiges abfedern..... Glück gehabt!
Bei diesem Abstieg, mußte man einfach auf alles gefasst sein und wie zur Bestätigung dafür, begegnen mir immer wieder völlig entkräftete Bergsteiger die von zwei Guides gestützt, ins nächste Camp geschleppt werden.
Nach der unglaublich anstrengenden Nacht, macht sich zunehmend Erschöpfung breit.
Während einer kurzen Pause in irgend einem Camp dessen Name ich mittlerweile verdrängt habe, schlafe ich mit einer Tasse Tee in der Hand auf dem Felsboden sitzend ein.
Die geprellte Hüfte behindert mich nur wenig, aber das gestoßene Knie und meine Fußzehen schmerzen permanent beim ständigen, steilen bergab gehen.
Schon seit einiger Zeit falle ich deshalb hinter Kurt und Harry zurück, bin einfach viel langsamer und werde von Gideon, einem unserer Guides, begleitet.
Im Schneckentempo stolpere ich weiter das Bergmassiv hinab.
Drei Kilometer vor dem Ziel des Tages, "übernimmt" mich ein Porter für das kurze Reststück - erstaunlich, wie unglaublich lang drei Kilometer werden können..... verdammt lang!
Ich kann mittlerweile kaum mehr als hundert Meter am Stück laufen, brauche permanent Pausen.
Tatsächlich, erreiche ich heute das erste Mal mein Limit und bin körperlich vollkommen erschöpft.
Der Gedanke mich mitten in der Pampa einfach hinzulegen und zu schlafen, scheint überaus verlockend.
"Du kannst hier nicht schlafen Babu, zu gefährlich"....., widerspricht mir mein neuer Begleiter - macht natürlich Sinn, Tansania ist halt nicht der Schwarzwald!
Drei Stunden später, sind die drei Kilometer ins Millennium Camp geschafft.
Völlig dehydriert, schütte ich erstmal reichlich Wasser in mich hinein.
Sieben Stunden hat der Abstieg vom Gipfel bis hierher gedauert und Pipi, habe ich in den letzten 16 Stunden nur einmal gemacht - es hat gebrannt, wie bei einer Harnwegs Entzündung.
WO STEHT MEIN ZELT? ICH WILL JETZT NUR NOCH SCHLAFEN.....!
Das Foto, zeigt den Kilimandscharo vom Millennium Camp aus betrachtet..... am nächsten Tag!
Für Aufnahmen, hat mir im ersten Teil des Abstiegs schlichtweg die Energie gefehlt.
Morgen, gilt es dann bis zum Mweka Gate noch weitere 2200 Höhenmeter abzusteigen.....Leia mais
Tina u. Uwe auf Womo-TourHoly moly... 🙈 Der Abstieg übertrifft alle meine Befürchtungen. Ich glaube, ich habe während des Lesens deines Berichts nicht ein Mal geatmet. Und dieser Teil des Abstiegs, wenn auch sicher der schwerste, ist ja noch nicht alles. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie du dich beim Start zur nächsten Etappe gefühlt hast. PS: Ich habe beim Wandern IMMER meine Treckingstöcke dabei. Vor allem bergab waren sie mir schon oft ein Retter in der Not.
ViajanteEs ist die Kombination aus Vielem . Übermüdung, Dehydration, Gelände und auch die große Höhe - aber, alles ist gut gegangen 🤗🤗🤗!
ViajanteLila Zehennägel sind ein Zeichen für zu kleine Schuhe. Bei normalen Wanderungen kein Thema, aber bergab zeigt es sich dann. Du stößt vorne an . Übrigens habe ich auch solche no name Stöcke ( Personal Shop), sehr zufrieden seit Jahren....na ja, soooo oft waren die nicht im Einsatz. Aber sicher zukünftig?