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- 日11–20
- 2025年3月24日 11:11〜2025年4月2日
- 9泊
- ☁️ 9 °C
- 海抜: 11 m
イングランドBournemouth Pier50°42’57” N 1°52’38” W
Bournemount - tierische Sache

Der Himmel trägt heute sein tristes Grau wie ein schlecht gelaunter Ozean, also tauchen wir ab – ins Oceanarium von Bournemouth. Direkt am Pier gelegen, ist es eine schillernde Unterwasserwelt mit über 1.000 Meeresbewohnern. Besonders spektakulär: der gläserne Tunnel, in dem Haie und eine majestätische Schildkröte über unsere Köpfe gleiten, während Otter, Pinguine und bunte Fische für Unterhaltung sorgen.
Gleich im ersten Aquarium schwimmen wahre Giganten. Meine Augen weiten sich, als ich einem Pacu begegne – einem südamerikanischen Süßwasserfisch mit erschreckend menschenähnlichen Zähnen. Ein Fisch mit Beißerchen? Das klingt nach einer Horrorstory für Vegetarier! Aber es kommt noch besser: Im selben Becken tummelt sich ein roter Piranha, ein Tigerwels und ein Chinesischer Paddelfisch. Eine bunt gemischte WG aus aller Welt – als hätte Mutter Natur beschlossen, ein internationales Treffen im Wasser abzuhalten.
Ob das gut geht, so viele internationale Fischarten in einer WG? Hoffentlich gibt’s keinen Futterneid! Wir ziehen weiter zum nächsten Becken, wo uns eine Truppe kleinerer Piranhas begrüßt – die Art von Fisch, bei der man instinktiv die Hände hinterm Rücken verschränkt. Klein, aber oho! Faszinierend sind sie trotzdem.
Kaum drehen wir uns um, erspähen wir einen Rochen. Einer liegt gemütlich wie ein Teppich auf dem Boden, während der andere elegant seine Runden zieht – und das immer wieder direkt an mir vorbei. Perfekt für ein Foto von unten! Zumindest in der Theorie, denn der Rochen sieht das anders. Kaum richte ich die Kamera aus, dreht er beleidigt ab. Gut, dann eben nicht – ich werde mich von einem Fisch doch nicht bloßstellen lassen!
Ich versuche es noch ein paar Mal, aber irgendwann muss ich einsehen: Der Rochen hat entweder keine Lust oder eine persönliche Vendetta gegen meine Kamera. Verflixt nochmal, dann halt nicht! Vielleicht habe ich bei den Ottern mehr Glück.
Es ist Fütterungszeit, und die Tierpflegerin verteilt das Essen strategisch im Gehege. Wir stehen gespannt da – eine Horde Kleinkinder und wir, vereint in unserer Erwartung. Auf drei geht’s los. Die Tür öffnet sich, und die Otter schießen heraus wie kleine pelzige Raketen. Flink, clever und mit nur einem Ziel: Fisch! Das Gemüse? Bleibt demonstrativ links liegen.
Ein Foto zu machen? Fast so aussichtsreich wie der Versuch, einem Flummi in der Waschmaschine zu folgen. Diese kleinen Wirbelwinde haben Wichtigeres zu tun, als für die Kamera zu posieren. Also lehnen wir uns zurück und genießen einfach die Show – zusammen mit den quietschvergnügten Kindern, die sich köstlich über das wilde Otter-Chaos amüsieren.
Es fühlt sich an wie eine Live-Show im Fernsehen – spannend, lustig und durchgehend unterhaltsam. Wir könnten den Ottern ewig zusehen, wie sie herumflitzen, tauchen und sich gegenseitig überlisten, aber irgendwann wird es Zeit, weiterzuziehen.
Unser nächster Stopp: die indische Weichschildkröte. Und die hat ein Feature, um das ich sie ernsthaft beneide – eine röhrenförmige Nase, mit der sie unter Wasser bleiben und trotzdem atmen kann. Wie cool ist das denn? Stell dir vor, wir könnten beim Schwimmen einfach weiteratmen, ohne wie ein Seehund zwischendurch auftauchen zu müssen. Praktisch, oder?
Während ich noch über die evolutionäre Ungerechtigkeit nachdenke, dreht sich die Schildkröte gemütlich im Wasser und lässt sich bereitwillig fotografieren. Endlich mal ein vernünftiges Tier mit Sinn für Social Media!
Claudia wartet geduldig, während ich meine Fotos schieße – ein wahrer Akt der Freundschaft, wenn man bedenkt, dass ich manchmal länger brauche als ein Faultier beim Sprinttraining. Kaum ist das erledigt, zieht es sie weiter zum nächsten Highlight: die Pinguine!
An Land wirken sie wie kleine Kellner in Frack und Flossen, die gerade erst laufen gelernt haben – ein bisschen tollpatschig, aber unfassbar charmant. Doch im Wasser? Zack, verwandeln sie sich in flinke Torpedos, die durch die Wellen sausen, als hätten sie heimlich einen Raketenantrieb eingebaut. Egal, ob an Land oder im Wasser – Pinguine sind einfach die perfekte Mischung aus Comedy-Show und Naturdoku.
Mir kommt da immer die Geschichte von Eckhard von Hierschhausen in den Sinn: „Bei einem Zoobesuch sah er einen Pinguin auf einem Felsen stehen und hielt ihn zunächst für eine “Fehlkonstruktion” – mit seinem dicken Bauch, kleinen Flügeln und scheinbar fehlenden Knien. Doch kaum tauchte der Pinguin ins Wasser ein, verwandelte sich sein Bild in das eines wahren Meereskünstlers: elegant, flink und in seinem Element wie ein heimlicher Wasserrakete.
Diese Anekdote erinnert uns daran, dass wir Menschen oft voreilig urteilen und dabei die wahren Stärken übersehen – und dass es manchmal einfach hilft, ins Wasser zu springen, um zu zeigen, was in uns steckt.“
Wie ein Paparazzo in seinem Element drücke ich den Auslöser, während ich im knipsenden Wettstreit mit den Pinguinen stehe. Einer hat es mir besonders angetan – er posiert wie ein gefeierter Star, der sich vor dem Blitzlichtgewitter nicht scheut und von allen Seiten abgelichtet werden will. Obwohl der fischige Gestank uns beiden die Nase rümpfen lässt, verweilen Claudia und ich eine ganze Weile inmitten dieser gefiederten Celebrities.
Für mich sind sie das absolute Highlight des Tages – doch für Claudia sind es ganz andere Stars: Die Quallen, die im Becken nebenan wie zarte Ballerinas ihre anmutigen Pas de Deux aufführen. Mit einer Grazie und Ruhe, die selbst den erfahrensten Tanzmeistern die Show stiehlt, schweben sie auf und ab, als würden sie in einer endlosen Choreografie aus Licht und Wasser schwingen.
Man stelle sich vor, fluoreszierende, transparente Wesen, die fast außerirdisch wirken – als wären sie geradewegs aus einer fernen Galaxie in unser Becken entschwunden. Diese Quallentiere tanzen nicht nur, sie verzaubern den Raum mit ihrer surrealen Eleganz, die jede Balletttänzerin vor Neid erblassen lässt. Es ist, als ob sie in einem eigens komponierten Unterwasserballett auftreten, das die Grenzen zwischen Realität und Traum mühelos verschwimmen lässt.
Ein paar Schritte weiter, in einem ganz anderen Becken, liegt es regungslos da – still, leise und mit der Gelassenheit eines altgedienten Auftragskillers: ein Krokodil. Seine Augen haben mich längst ins Visier genommen, fixieren jede meiner Bewegungen mit der Präzision eines Scharfschützen.
Neugierig knie ich mich hin, um auf Augenhöhe mit dieser urzeitlichen Bestie zu sein. Ein beeindruckendes Relikt aus einer anderen Ära, das reglos im Wasser lauert – oder einfach nur seine innere Ruhe genießt, schwer zu sagen. Beim genaueren Hinsehen entdecke ich, dass seine Beine locker im Wasser baumeln, als würde es sich gerade einen gemütlichen Wellnesstag gönnen. Entspannt? Vielleicht. Oder aber es überlegt gerade, ob es mich lieber als Hauptgang oder nur als kleinen Snack betrachten soll.
Fasziniert mustern wir uns gegenseitig – ein stilles Duell der Blicke, während ich mich frage, was wohl in seinem kleinen, aber garantiert nicht harmlosen Kopf vorgeht. Vielleicht analysiert es meine potenzielle Nährstoffdichte? Oder bewertet meine Überlebenschancen in freier Wildbahn?
Doch nach einer gründlichen Inspektion meinerseits scheint das Krokodil zu einer überraschenden Entscheidung zu kommen: Es schließt die Augen und döst seelenruhig ein. Na, wenn das mal kein Zeichen von Vertrauen ist! Oder pure Arroganz. So oder so, ich erkläre mich hiermit offiziell zum Krokodilflüsterer – zumindest bis es wieder aufwacht und entscheidet, ob ich nicht doch als Appetithäppchen tauge.
Wir stürzen uns in ein wahres Unterwasser-Kaleidoskop: Da zieht eine Riesenschildkröte ihre gemütliche Runde mit den Haien – als hätte sie sich in einem exklusiven Unterwasser-Samba eingeschrieben. Um sie herum in anderen Aquarien tummeln sich Krebse wie kleine Beatboxer, Tintenfische enthüllen ihre geheimnisvollen Tricks, und bunte sowie weniger bunte Fische präsentieren sich in einem schillernden Spektakel. Schalentiere und allerlei skurrile Wasserwesen runden diese bizarre, lebendige Party ab. Ein Ausflug, der uns nicht nur schallendes Gelächter beschert, sondern auch unser Wissen in spritzige Tiefen katapultiert hat.もっと詳しく