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  • Day 1

    Marrakesch's Herz: Djeema el Fna

    November 7, 2017 in Morocco ⋅ ⛅ 29 °C

    Nachdem wir heute früh noch zusammen mit dem Riad-Besitzer Michael auf der Dachterrasse frühstückten, organisierte dieser innerhalb von 20 Minuten eine Ersatz- Wüsten-Tour für uns.
    Wir durften mit 2 netten Damen, die ebenfalls in Michaels Riad wohnten, mit in die Wüste Tinfu fahren, eine Kasbah ansehen und 2 Nächte in der Wüste im Berberlager übernachten. Das ganze wurde dann für den morgigen Tag angesetzt, sodass wir am 10.11. wieder zurück in Marrakesch sein sollten. Wir waren Michael so dankbar für sein so kurzfristiges Organisationstalent.
    Nach dem Frühstück entschieden wir uns dann mit den 2 netten Damen, mit Namen Katharina & Gisela, zu einer nahen Pharmazie zu gehen und dort einen Vortrag über die heimischen Pflanzenheilkunde und Medikamente zu erhalten.
    Der Pharmazeut begrüßte uns, zu unserer Überraschung in deutsch. Er war wohl schon des Öfteren mit Deutschen im Geschäft und hatte auch schon ein paar Mal Urlaub in unserer Heimat gemacht. Jedenfalls stellte er uns allerhand Allheilmittel vor und wir wunderten uns ein wenig wie schnell sich unsere Taschen mit marokkanischer Minze, Schwarzkümmel, Weihrauch, Körperölsteinen & Herpescreme füllten ;)
    Nach dem Vortrag folgten wir Katharina & Gisela noch weiter in die Souks um dort einheimische Gewürze kennenzulernen. Unsere Taschen füllten sich danach weiter mit heimischem Paprika- und Currypulver, Massageöl und Amlou (Brotaufstrich: ähnlich wie unsere Erdnussbutter, nur viel stärker gewürzt und enorm süß).
    Betört von den ganzen unbekannten Gerüchen entschieden wir uns noch weiter durch die Souks zu ziehen mit dem Ziel des großen Marktplatzes "Djeema el Fna" welcher der berühmteste Platz in Marrakesch ist. Gisela & Katharina gingen wieder zurück ins Riad und so trennten uns die Wege.
    Die Souks sind all die kleinen Gassen, die den Djeema el Fna umgeben, bestehend aus zahlreichen Marktständen und Mädchen die zum Shoppen und Verweilen einladen. Hier wird alles feil geboten, Lampen, Tiere, Keramik, Karten, Malereien, Lederwaren, gefälschte Kleidung, einheimische Kleidung, Gewürze, Öle, Antiquitäten usw. Zunächst machte uns viel Spaß durch die Gassen zu schlendern und den ein oder anderen Laden in Augenschein zu nehmen. Letzteres schien den Marokkanern aber nicht zu gefallen, wenn man entweder nichts kaufen wollte oder einem der Preis, den sie anboten nicht gefiel. So passierte es, dass ich einmal aus einem Lampenladen geschrien wurde, weil ich die Nachttischlampe die mir angeboten wurde nicht für die angebotenen 30€ sondern für 15€ kaufen wollte. Der Verkäufer rief uns noch etwas in der Landessprache hinterher was ich als ziemlich beleidigend auffasste.
    Überhaupt mussten wir feststellen, dass uns das Volk der Marokkaner (der Eindruck erwächst natürlich nur aus unseren Erfahrungen mit den Verkäufern & Restaurantbesitzern, mit denen wir unmittelbar in Kontakt waren) ggü. dem der Balinesen sehr unhöflich, laut und unzufrieden vorkam.
    Als wir den berühmten Djeema el Fna betraten, waren wir nicht geflasht von dem bunten Treiben sondern von den Einheimischen, die jeden äußerlich erkennbaren Touristen ansprachen, ob sie Fotos mit einem ihrer angeleinten Affen oder apathisch in der Ecke liegenden Schlange machen wollten. Mir tat das so leid, dass ich den Platz schnell meiden lernte. Wir suchten uns ein Café von dem wir auf den Platz mit einem frisch gepressten Orangensaft schauen konnten und ließen uns berieseln. So spektakulär die Beschreibungen in den Reiseführern & Blogs, die ich vor unserer Reise gelesen hatte, stellte sich mir der Platz nicht dar. Auch Jannes war enttäuscht und so hatten wir nicht groß Lust uns noch weiter dem Trubel auszusetzen und traten den Heimweg an. Bedient waren wir dann vollends als Jannes gewaltsam in einen Kameraladen gezogen wurde und ich von einem Einheimischen auf dem Roller angespuckt wurde.
    Marrakesch ist für wahr ab diesem Tag dann kein erstrebenswertes wiederholbares Reiseziel gewesen. :(
    Wir waren nur noch froh, als Lucien für uns wieder ein liebevolles Abendbrot anrichtete und wir uns im Anschluss in die Betten fallen ließen.
    Jannes und ich erwarteten mit Vorfreude die nächsten Tage, die außerhalb des Trubels von Marrakesch stattfinden sollten.

    Nachtrag: Das Highlight für uns am heutigen Tag war unser Berber- Teppich Kauf. Hier zeigte uns ein Marokkaner eine uns bisher unbekannte zuvorkommende, freundliche Art zu verhandeln. Wir durften sogar ein Foto mit ihm und seinem Teilhaber machen & er freute sich seinerseits über sein Bild dem "Red Star" , wie er mich aufgrund meines Kleides nannte :D
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