Zwischen Polizeihütte und Beachclub
Dec 5–6 in Uganda ⋅ ☁️ 26 °C
Wir fahren noch ein Stück mit der deutschen Reisegruppe weiter, der Guide kennt eine Abkürzung. In Kampala trinken wir zusammen einen letzten Kaffee, verabschieden uns herzlich und versprechen, in Kontakt zu bleiben. Es waren wirklich schöne Tage, die uns allen gutgetan haben.
Eigentlich wollen wir danach nur einkaufen und zum See fahren, doch ein heftiger Regenschauer zwingt uns weiter Richtung Masaka. Nach fast sechs Stunden Fahrt genießen wir ein tolles Restaurant mit Pizza für Marie und Blick über die Stadt. Doch übernachten dürfen wir dort nicht, also suchen wir uns einen Wildcampplatz. Nach einer ganzen Weile sehen wir draußen Taschenlampen leuchten. Jens schaut aus dem Fenster und schaut in eine Gruppe von sieben Männern, die mit uns nichts anfangen können. Sie sind verwundert und haben gerade die Polizei gerufen. Dann sind sie alle verschwunden, tauchen aber etwas später mit einer Polizistin auf dem Moped wieder auf.
Die Polizistin sag, dass wir hier nicht stehen können. Wir sollen doch besser zur polizeistation mitkommen. Dort wäre es sicher. Na gut. Wir fahren mit. Bei der Polizeistation handelt es sich aber eher um eine Polizeihütte – ein lauter Ort direkt an der Straße. Marie findet kaum in den Schlaf, Regina bekommt Bauchschmerzen, und die Nacht wird unruhig. Am Morgen stehen schon viele Menschen und Mopeds um den Sprinter herum. Statt zum See zu fahren, müssen wir erst zum Commander nach Masaka.
Besser als das nur rudimentär ausgestattet, da Polizeihütchen an der Straße sieht es hier auch nicht aus. Jens geht hinein, Regina und Marie warten im Camper. Was fünf Minuten dauern sollte, zieht sich: Der Chef wirft uns vor, wir hätten eine Strafe zu bezahlen, weil wir uns nicht vorher zum Übernachten gemeldet haben. Jens erklärt unsere Reise und dass wir sowas noch nie hätten machen müssen. schließlich sprach Jens zu ihm, dass er bereits eine Rufnummer mitgeteilt bekommen hatte und fragt den Polizisten, ob es die richtige sei. Er zeigte die zwischendurch eingetippte Rufnummer auf dem Telefon. Die Nummer kannte der Polizist nicht und fragte nach was es für eine Nummer sei. Daraufhin zeigte Jens einen Screenshot auf seinem Handy mit den Rufnummern der Anti-Korruptions-Hotline der Regierung. Plötzlich wollen sie nur noch die Personalien feststellen. Hierzu musste Jens mit einem weiteren Beamten der örtlichen Kriminalpolizei ins Büro nach nebenan. Alle möglichen Informationen wurden handschriftlich auf ein DIN A4 Fragebogen eingetragen. Bemerkenswert war dabei, dass die augenfarbe blau und die haarfarbe blond auf dem Fragebogen gar nicht vorhanden und dem Beamten gar nicht bekannt waren. Zwischendurch kam auch noch Regina um etwas Druck zu machen. Nachdem wir uns dann endlich verabschiedet hatten und schon im Auto saßen, kam wieder ein anderer Polizist und sagte, wir müssten noch mal zum Commander. Jetzt wird's uns zu viel! Wir sagen entschieden: „Jetzt reicht’s aber wirklich!" und fahren los.
Gegen Mittag erreichen wir endlich den See. Erst ist es ruhig, ein großer Beachclub mit Spielplatz. Wir dürfen hier campen. Doch schon am Nachmittag füllt sich der Platz, PKWs und Busse kommen und auf einmal feiern hier ein paar hundert Menschen laut und ausgelassen. Nach der letzten Nacht brauchen wir das nun wirklich nicht. Wir beobachten das Treiben und werden natürlich selbst auch beobachtet. Alles in freundlich und gut drauf.
Am Morgen entschädigt uns die Natur: Affen, Karibus und Marabus laufen direkt vor dem Camper vorbei, suchen nach Futter und beobachten uns neugierig. Ein friedlicher, schöner Start in den Tag – und ein Moment, der die ganze Aufregung wieder ein bisschen vergessen lässt.Read more























TravelerUuiii, einfach los gefahren. Hattet ihr keine Angst dass sie euch verfolgen?
TravelerPolizei Checkpoints können anstrengend sein! Selbstbewusst handeln hilft oft in solchen Ländern. Da habt ihr ja Erfahrung mit 👍🏽. Weiterhin eine gute und sichere Reise 🙋🏽.
TravelerGut gemacht mit der Antikorruptionsnummer! Aber schrecklich viel Aufregung!