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  • Day 11

    In der Sirikari-Schlucht

    May 25, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute sind wir nach Polyrinia gefahren, um uns da nochmal umzusehen und Erinnerungen an unseren allerersten Urlaub auf Kreta aufzufrischen.

    Auf dem Burgberg der antiken Stadt haben wir zum ersten Mal bestaunt, wie alt manche Siedlungen und Relikte früherer Zeit hier auf Kreta sind (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polyrrhenia).

    In Polyrinia angekommen, sahen wir als erstes einen Reisebus von Studiosus-Reisen. Wenig erpicht auf eine ganze Reisegruppe schlauer Menschen in den engen Gassen beschlossen wir, zunächst die südliche Umgebung zu erkunden und die Deliana-Schlucht zu besuchen, die auf einem leichten Wanderweg zu erschließen ist, der aber laut Berichten von den Unwettern der letzten Jahre zerstört worden sein soll.

    Auf dem Weg dorthin habe ich einmal eine Weggabelung auf der Karte falsch verstanden und so sind wir durch puren Zufall am Eingang der Sirikari-Schlucht gelandet, die wir nicht auf dem Schirm hatten und spontan ausprobierten.

    Wieder mal ein totaler Volltreffer, denn nicht nur führt ein sehr magenfreundlicher und auch für durchtrainierte norddeutsche Bergziegen wie uns gut zu bewältigender Pfad durch die Schlucht, sondern es kreisen auch etliche - wie wir mittlerweile zu wissen glauben - Gänsegeier entlang der steilen Felswände und kommen uns zum Teil erstaunlich nah (Kamera mit Teleobjektiv natürlich im Auto, mit dem Handy nicht wirklich würdig zu erwischen). https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gänsegeier

    Entlang des Weges erscheint eine grob gemauerte Terrasse mit einem Gedenkstein, dessen Inschrift uns fassungslos macht, denn inmitten dieser wunderbaren und völlig entlegenen Landschaft haben im August 1944 deutsche Soldaten sechs unbewaffnete Zivilisten im Alter zwischen 17 und 30 Jahren erschossen. Man muss sich wirklich fragen, wie tief Menschen sinken können...

    Langsam aber stetig stapfen wir auf dem Pfad bergauf, der dann schließlich sanft wieder abfällt und auf das trockene Flussbett trifft, in dem Ahornbäume in üppigem Frühlingsgrün erstrahlen und in deren Schatten ein in die Jahre gekommener Picknickplatz zur Rast einlädt.

    Hier vertilgten wir unser mitgebrachtes Mahl und machten uns auf den Rückweg, mussten aber gefühlt alle 10 Meter anhalten und die Aussicht genießen oder den Geiern beim Kreisen zusehen. Generell haben wir aber festgestellt, dass man, wenn man einen Weg in zwei Richtungen geht, auf dem Rückweg viele Dinge sieht, die man auf dem Hinweg nicht wahrgenommen hat. Also öfter auch mal umdrehen - ohnehin das Credo eines jeden arrivierten Landschaftsfotografen 🤣

    Hier kommen wir bestimmt nochmal wieder, denn man ist in dieser Schlucht sehr einfach und schnell mittendrin. Dann bringe ich sicher auch die große Kamera mit, denn die Geier haben durch ihre Landung manchen Nistplatz verraten, den man so nie entdecken würde.

    Nach der Wanderung sind wir noch ein bisschen durch die Gegend gefahren und haben an den Tonpyramiden von Komolithi halt gemacht (https://g.co/kgs/wCFb4d). Eine seltsame Formation, die es in dieser Form nur noch ein einziges Mal im Osten der Insel und dann wieder in gros im türkischen Kappadokien gibt.

    Zu Abend gegessen haben wir nach Google-Empfehlung in einer Mini-Taverne in Kamara Kalidonia (https://maps.app.goo.gl/tYR1z2YuaJ6HyFpD7), was wirklich sensationell war. Das beste geschmorte Lamm, das wir je hatten. 😍

    Auf dem Weg zur Unterkunft habe ich das letzte Licht des Tages genutzt, um am Strand von Nopigia das Wrack der im Januar 2022 hier auf Grund gelaufenen und auseinander gebrochenen Manassa Rose M zu fotografieren. Ich bin mal gespannt, wie lange die da liegen wird...
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