- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Sunday, November 25, 2018 at 10:03 PM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: Sea level
New ZealandTe Whau Bay36°48’25” S 175°1’12” E
Je öfter du fragst ...

Je öfter du fragst, wie weit du zu gehen hast, desto länger erscheint dir die Reise.
So erging es mir bei den Reisevorbereitungen. Schon im Januar stand für uns fest, der nächste Urlaub führt uns nach Neuseeland. Ein Jahr Vorbereitung, Vorfreude und auch Frust liegen hinter uns. Ideen haben wir aufgegriffen und wieder verworfen. Hintergrundwissen trugen wir in vielen Gesprächen mit Menschen zusammen, die das Land bereits aus eigener Erfahrung kannten oder über Erfahrungen von ausgewanderten Verwandten bzw. Freunden berichten konnten. Es wurde geschrieben, telefoniert und sich sogar getroffen. Es sollte schließlich eine besondere Reise werden.
Es gibt viele Erwartungen. Wahrscheinlich werden nicht alle erfüllt und bestimmt gibt es vieles, was uns überraschen wird. Auch wenn ich gut geplant habe, bleiben wir offen für Unerwartetes. Ein Maori, mit dem ich im Vorfeld Kontakt aufgenommen habe, schrieb mir auf die Frage, was er über den Hype um Neuseeland denkt: „Nur der Törichte besucht das Land der Kannibalen.“ Allerdings schrieb er mir auch: „Du bist eingeladen, deine Neugier, deinen Ärger, deine Unwissenheit und deine Fragen mitzubringen. Aber wenn du gehst, nimm Frieden, Gutmütigkeit und Freundschaft mit.“
Ich hoffe, so wird unsere Reise.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 2
- Sunday, December 2, 2018 at 10:21 AM
- 🌫 4 °C
- Altitude: 48 m
ChinaQinian Dian39°52’55” N 116°24’24” E
Peking

Endlich in Peking. Wir sind mit Air China geflogen. Diese Airline hat nicht den besten Ruf. Die im Netz zu findenden schlechten Bewertungen können wir allerdings nicht bestätigen. Unsere Plätze waren sauber und das Unterhaltungsprogramm abwechslungsreich. Die Kabinencrew betreute uns höflich und aufmerksam. Auch das Bordessen war vollkommen in Ordnung. Der Flug ruhig und pünktlich. Was will man bei einem Langstreckenflug mehr?
Auch am Flughafen in Peking wurden wir freundlich und zügig abgefertigt. Unser 144-Stunden-Visa bekamen wir ohne Schwierigkeiten. Unser Abenteuer konnte beginnen.
„Gehst du zur Tür hinaus, frag nach dem Weg, kommst du in ein Dorf, frage nach den Sitten!”
Nach diesem Sprichwort beobachteten wir die Pekinger. Nach unserem Eindruck sind die Chinesen ein sehr eigenes Volk. Ihre ansonsten sprichwörtliche Disziplin geht im täglichen Straßenverkehr weitgehend unter. Selbst hüfthohe Geländer entlang der Bürgersteige können nicht durchgängig verhindern, dass die Straßen von den Fußgängern in abenteuerlicher Weise überquert werden. Zwar gibt es an Kreuzungen Zebrastreifen und Ampeln. Diese werden aber offensichtlich nur als Dekoration wahrgenommen. Chinesen laufen grundsätzlich bei jeder Farbe über die Kreuzung. Rot und Grün sind nämlich beides Glücksfarben. Überall postierte Ordnungshüter versuchen vergeblich, die Einheimischen von dieser Unsitte abzubringen. Unterstützend laufen hierzu in Parkanlagen und an öffentlichen Plätzen auf großen Leinwänden Filme über richtiges Verhalten im Straßenverkehr. In kurzen Spots wird u.a. Sinn und Zweck von Ampelanlagen erläutert. Dies erinnert sehr stark an die Verkehrserziehung in unseren Kindergärten.
Man braucht in Peking kein inszeniertes Unterhaltungsprogramm. Es reicht völlig aus, durch die Straßen zu gehen und die Augen aufzuhalten. Irgendetwas bemerkenswertes passiert fast immer. Umgekehrt wurden wir von den Chinesen genau beobachtet. Diese hatten in einzelnen Situationen ebenfalls Grund zum Lachen. Stichwort: Essen mit Stäbchen.
Chinas wachsende internationale Macht sollte mit wachsendem gegenseitigen Verständnis einhergehen, damit man sich weiterhin friedlich begegnen kann. Zwar wird das Interesse an China größer, aber dennoch herrschen Vorurteile und Unsicherheiten. Ich rate, diese vor Ort auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Als Ausländer ist es relativ einfach, Chinesen kennen zu lernen. Auf unserem Spaziergang durch einen Park kam beispielsweise eine Frau auf uns zu und lud uns ein, Indiaka mit ihr und ihren Freunden zu spielen. Viele kleinere Gruppen hatten sich in dem Park zu einem Spiel mit diesem kleinen Flugball verabredet. Es war eine Freude, dabei zuzusehen. Aber wir wollten nicht unser Gesicht verlieren und lehnten dankend ab. Von anderen wurden wir im Park animiert, mit ihnen zu tanzen. Getanzt wurde Tango, Twist, Quick Step, erstaunlicherweise immer zur gleichen, etwas seltsamen chinesischen Musik.
Als erste Sehenswürdigkeiten haben wir uns den Himmelstempel und den Platz des himmlischen Friedens angesehen. Diese lagen an ersten Tag leider alle unter einer Dunstglocke. Durch den Smog kamen die farbenfrohen Gestaltungen der Gebäude nicht zur Geltung; es wirkte alles grau in grau. Schade! Meine Begeisterung hielt sich deshalb in Grenzen. Aber vielleicht lag dies auch an meiner Müdigkeit. Wir waren schließlich zu dieser Zeit bereits mehr als 24 Stunden auf den Beinen.
Ungeachtet dessen stand unser erstes Abendessen in Peking noch auf dem Programm. Eigentlich haben wir dabei alles richtig gemacht. Wir haben zunächst beobachtet, wo die Chinesen zum Essen gehen. Unser Ziel war nämlich, die echte chinesische Küche auszuprobieren. Die auf Touristen spezialisierte Lokale wollten wir bewusst meiden. 🙈 Also wählten wir ein von Chinesen gut besuchtes Restaurant aus. Wir nahmen in Kauf, dass es dort sehr laut war. Leider konnten wir nur erahnen, was nach der Speisekarte angeboten wurde 🈵🈹🉐. Wir wählten ein Gericht, das unter der englischen Überschrift „Duck“ aufgeführt war. Wir dachten, mit Ente können wir nichts falsch machen. 😂 Sie brachten uns dann eine riesige Pfanne mit sehr, sehr vielen Chillischoten, garniert mit gespaltenen Entenköpfen. Also haben wir halbierte Entenköpfe gegessen, so richtig mit Schnäbeln, Augen und Hirn. Danach ging es uns erst einmal nicht so gut. Besonders bei den Augen musste ich würgen. Aber das Hirn ist auch nicht mein Fall. Letztlich sind wir an diesem Abend hungrig ins Bett gegangen. 🙄Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 3
- Monday, December 3, 2018 at 6:52 PM
- 🌙 3 °C
- Altitude: 56 m
ChinaPeking39°54’35” N 116°24’11” E
Hat noch jemand Hunger?

Spaziergang durch das Garküchen-Viertel
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 3
- Monday, December 3, 2018
- ⛅ 7 °C
- Altitude: 23 m
ChinaLongshancun40°3’17” N 116°36’36” E
Die große Mauer, Sommerpalast

Herbert hatte für heute einen persönlichen Fahrer und eine Fremdenführerin für uns zwei organisiert. Sie holten uns um 8:30 h vor unserem Hotel ab. Auf dem Programm standen der Besuch der "Chinesichen Mauer" und der des Sommerpalastes sowie ein gemeinsames Mittagessen in einem typischen chinesichen Restaurant. Dieser Programmpunkt ließ bei mir sofort wieder Magengrummeln aufkommen. Die Erinnerungen an den gestrigen Abend waren noch zu frisch.
Die Besichtigung der Chinesichen Mauer ist ein absolutes Muss bei einem Peking-Besuch. Das Bauwerk raubte uns im doppelten Sinne des Wortes den Atem. Obwohl wir einen Teilabschnitt mit einer Gondel zurücklegen konnten, war bereits der Aufstieg zu dem auf einem Berg gelegenden Exkursions-Ausgangpunkt äußerst anstregend. Die Erkundung der Mauer selbst, begleitet von den teils überraschenden Hintergrundinformationen unserer Fremdenführerin, werden für uns ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Erste Überraschung:
Die Chinesische Mauer war zu keinem Zeitpunkt als "eine" große Mauer geplant. Die einzelnen Abschnitte sind oft gar nicht miteinander verbunden und stammen aus unterschiedlichen Epochen. Auch variieren sie in ihrer Bauweise. Verschiedene Studien zur Gesamtlänge kommen zu unterschiedlichsten Ergebnissen. Einer neueren Publikation aus dem Jahr 2010 zufolge erstreckt sich die steinerne Hauptmauer aus der Ming-Dynastie (1368-1644 n. Chr.) auf 8.850 Kilometer. Insgesamt sollen über die Jahrhunderte hinweg gar mehr als 21.000 Mauerkilometer errichtet worden sein.
Zweite Überraschung:
Nur außerhalb Chinas ist von der Chinesischen Mauer die Rede. Im Land selbst lautet der Name "10.000 Li lange Mauer". Die Maßeinheit Li entspricht etwa 575 Metern. 10.000 Li entsprechen damit also 5.750 Kilometer.
Doch die Zahl 10.000 ist im Chinesischen auch gleichbedeutend mit einer unzählbaren Menge, weshalb der Name auch als "Unvorstellbar lange Mauer" übersetzt werden kann. Innerhalb Chinas ist das Bauwerk zudem als "Längster Friedhof der Welt" bekannt. Zwar haben die Chinesen die Schubkarre erfunden - doch auch die muss jemand schieben. In den Hauptbauphasen der Mauer sollen bis zu 20 Prozent der damaligen Gesamtbevölkerung des Reiches an dem Riesenprojekt beteiligt gewesen sein. Vor allem Bauern, Strafgefangene und Tagelöhner mussten unter ärgsten Bedingungen schuften. Doch ob - wie teilweise berichtet - die Leichen tatsächlich mit eingemauert wurden, ist nicht belegt. Der Mörtel besteht jedenfalls entgegen anderslautenden Aussagen nicht aus menschlichem Knochenstaub, sondern aus gebranntem Kalk und Reismehl.
Dritte Überraschung:
Anders als oft - insbesondere in Reiseführern zu lesen - ist auch die Chinesische Mauer mit bloßem Auge nicht aus dem Weltall zu erkennen.
Nach dem Mauerbesuch hatten wir uns eine chinesische Mahlzeit redlich verdient. Die Restaurant-Empfehlung unserer Reiseführerin erwies sich als Volltreffer. Das Essen war das beste chinesische Essen, welches ich je gegessen habe. Ich ließ mir die Rezepte und Zubereitung genau erklären. Ich werde versuchen, es nachzukochen.
Gestärkt und bestens gelaunt ging es anschließend weiter Richtung Sommerpalast. Auf dem Weg dort hin hoffte ich, nicht in eine Polizeikontrolle zu geraten. Unser Visum erlaubte es nämlich eigentlich nicht, Peking zu verlassen. Gott sei Dank ging alles reibungslos.
Der im 18. Jahrhundert erbaute kaiserliche Sommerpalast gilt als Höhepunkt der chinesischen Architektur und Landschaftsgestaltung. Seit 1998 zählt er zu den Weltkulturerbestätten der UNESCO.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 4
- Tuesday, December 4, 2018 at 11:00 AM
- ☀️ 3 °C
- Altitude: 67 m
ChinaTaihe Men39°54’51” N 116°23’27” E
Die Verbotene Stadt

Um in die Verbotene Stadt zu kommen, muss man früh aufstehen und in der Regel an den Eingangstoren lange anstehen. Wir nicht. Auch hier hatte Herbert bestens vorgesorgt. Er bestellte die Tickets bereits in Deutschland im Internet. Gut für uns war zudem, dass sich der Smog, der am Vortag wie eine Glocke über Peking lag, inzwischen aufgelöst hatte. Die Sonne schien, aber es war dennoch bitterkalt.
Was mir besonders in Erinnerung bleibt? Nun, für mich sehen die Bauwerke zwar wirklich beeindruckend und fremd aus, aber auch alle sehr ähnlich. Mein Auge ist wohl nicht auf die Unterschiede geschult. Aber jede Figur und jedes Zeichen hat eine besondere Bedeutung. So stehen Kraniche und Schildkröten als Symbol für ein langes Leben. Der Hirsch bedeutet u.a. Reichtum.
Und die Fabelwesen, wie phantasievoll sie auch immer sind, sind zusammengesetzt zu Geschichten, Wünschen und Aussagen über den Herrscher. Ein Löwe mit einem Hirschgeweih symbolisiert also Macht und Kraft verbunden mit einem langem Leben. An diesen Fabelwesen lässt sich also viel über den Herrscher ableiten. Und es gibt dort viele Geschichten, Wünsche und Eigenwahrnehmungen der Herrscher zu lesen. Beeindruckend war die Größe und Weitläufigkeit sowie die blumigen Namen der einzelnen Bauwerke.
Die Kaiserfamilie lebte im inneren Hof der Stadt, dem so genannten Neiting. Dieser besteht aus drei Palästen: Dem Quanqinggong (Palast der Himmlischen Reinheit), dem Jiaotaidian (Halle der Berührung von Himmel und Erde) und dem Kunninggong (Palast der Irdischen Ruhe).
Vor dem Palast der höchsten Harmonie befindet sich eine Steinplatte, der so genannte Kaiserweg oder auch die Yunlong-Platte. Diese Platte hat eine Fläche von mehr als 50 m² und ein Gewicht von 239 Tonnen! Die grösste Steinplatte Chinas stammt von außerhalb Pekings, rund 50 KM von der Verbotenen Stadt entfernt. Doch wie transportiert man so eine grosse und schwere Fracht? Hier haben sich die chinesischen Bauherren etwas Besonderes ausgedacht: Sie warteten auf den Winter, bauten alle 500 Meter einen Brunnen und legten in der Kälte extra für den Transport eine eigene Eisschiene an. Mit dieser rutschigen Unterlage war der Transport in 28 Tage zu schaffen. Trotzdem benötigte man insgesamt rund 20.000 Arbeiter, um die Platte überhaupt auf dieser Strecke zu bewegen.
Hier noch einige interessante Details:
In der Verbotenen Stadt gibt es 13.844 Drachendarstellungen.
Seit der Qing-Dynastie galt das Gesetz, dass sich in bestimmten Bereichen in der Verbotenen Stadt nach Sonnenuntergang keine ‚richtigen‘ Männer mehr aufhalten dürfen – dies erklärt die damalige Anwesenheit von bis zu 3.000 Eunuchen.
Der Kaiser konnte zum Frühstück aus rund 40 Gerichten auswählen. Nicht aus einer Speisekarte, sondern fertig gekocht und in einem Palast serviert. Die Bevölkerung musste demgegenüber hungern.
Eine Konkubine zu werden war nicht einfach. Nicht nur musste sie in Grösse und Gewicht in einen bestimmten Rahmen passen – und zwar inklusive Zehen, Nase, Länge der Arme usw. Sie musste auch in verschiedensten Lehren ausgebildet sein. Aber das Wichtigste war: Sie musste gut riechen und zwar ohne Hilfsmittel. Die Überprüfung übernahmen die Hofdamen. Es war eine grosse Schande, diesen Test nicht zu bestehen. So gesehen sind heutige Miss-Wahlen doch sehr oberflächlich!
Die vielen Bronzebottiche in der Verbotenen Stadt waren nicht nur Dekoration – es waren auch Wasserbehälter für den Fall eines Feuers. Im Winter wurden sie sogar von unten beheizt, damit das Wasser nicht einfrieren konnte.
Es gibt noch viel zu erzählen über die Verbotene Stadt. Aber es ist alles Vergangenheit, die Chinesen sprechen selber über die alte Zeit und haben vieles über Bord geworfen.
Was mir zu Heute einfällt? Ich habe mich wirklich noch nie so überwacht gefühlt. Überall wurde das Gepäck durchleuchtet. Man musste den Ausweis scannen lassen und wurde von 10.000 (für Chinesen die unzählbare Zahl) Kameras gefilmt. Polizei und Militär überall. Totale Überwachung, sogar auf öffentliche Toiletten. Nicht abschließbare Toiletentüren. Wir mussten zum Teil große Umwege in Kauf nehmen, nur weil wir wie eine Herde Schafe durch verstellbare Gitter geleitet wurden, natürlich wieder zu einem Kontrollpunkt. Aber die Beamten dort haben uns immer sehr freundlich behandelt. Überhaupt sind die meisten Chinesen sehr freundlich und lassen sich gerne fotografierte. Fragen sollte man trotzdem.
Die Verbotene Stadt hat jährlich 9 Millionen Besucher.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 4
- Tuesday, December 4, 2018 at 6:00 PM
- 3 °C
- Altitude: 57 m
ChinaWangfujing39°53’53” N 116°24’21” E
Weitere Eindrücke von Peking.

- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 6
- Thursday, December 6, 2018 at 10:50 AM
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 32 m
New ZealandBastion Point36°50’47” S 174°49’36” E
Auckland

Unser Flug ging in der Nacht zu Mittwoch um 1:05 h in Peking los. Nach rund 12 Stunden landeten wir um 18.00 h (Ortszeit) in Auckland. Die Zeitverschiebung zu Deutschland summierte sich nun schon auf 12 Stunden. Während die Einreise in Peking völlig problemlos funktioniert hatte, verlief unser Ankommen in Neuseeland nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Die Neuseeländer achten penibel darauf, dass nichts eingeführt wird, was ihre Natur irgendwie schädigen könnte. Das heißt, kein Fleisch, keine getrockneten Früchte oder Körner, kein Butterbrot, noch nicht mal einen Apfel dürfen ihre Grenze passieren. Dies gilt insbesondere für Lebensmittel aus China. Ok, alles Essbare musste folglich in die überall bereit stehenden Tonnen wandern. Soweit so gut. Noch während ich überlegte, ob dies auch für meine original eingepackten Müsliriegel, Tuc und Knorr Salatkrönung-Päckchen gilt, erklärte man uns, dass auch unser Outdoor Equipment näher untersucht werden müsse. Zelt, Wanderschuhe und Wanderstöcke mussten also zur biologischen Kontrolle. Da Neuseeland ein Paradies für Hiker und Outdoor Fans ist, standen in der entsprechenden Warteschlange sehr, sehr viele Touristen an. Und biologische Laboruntersuchungen dauern. Ich musste meine Wanderschuhe ebenso abgeben wie meine Nordic Walking Stöcke. Sie wollten genau wissen, welche Touren ich in jüngster Vergangenheit unternommen habe und welche Tiere dort anzutreffen seien. Dann hieß es warten, warten und nochmals warten. Zwischenzeitlich kam dann auch noch der Drogen- und/oder Sprengstoff-Spürhund zu einem Schnupper-Test vorbei. Nach einer gefühlten Ewigkeit gab mir eine Sicherheitsmitarbeiterin zu verstehen, ich könne meine Schuhe am Schalter X2 abholen. Dabei zeigte sie Richtung Ausgang. Nur hinter dem Sicherheitsbereich gabt es gar keinen Schalter X2. Mit viel Geduld und vielem höflichen Nachfragen bekam ich dann meine Schuhe wieder ausgehändigt. Die Dame war echt sauer und suchte meinen Mann. Auch er sollte schließlich seine Wanderschuhe untersuchen lassen. Herbert hatte sich allerdings schon abgesetzt und kümmerte sich bereits um ein Taxi.
Die mit den Einreisekontrollen verfolgte Strategie ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Ich frage mich, ob nur Menschen mit Wanderschuhen im Gepäck Krankheitserreger einschleppen können. Trecking-Sandalen und leichte Sportschuhe werden bei der Einreise jedenfalls nicht als virologisch bedenklich angesehen.
Für unsere ersten Übernachtungen in Neuseeland hatten wir eine B&B-Unterkunft in Devonport gebucht. Dies ist ein sehr schöner kleiner Ort in der Bucht von Auckland, der mittels einer Fähre von Auckland-City aus zu erreichen ist. Gepflegte Villen, gemütliche Restaurants und nette Bars prägen das Ortsbild. Wir haben uns dort sofort wohl gefühlt.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 8
- Saturday, December 8, 2018 at 9:34 AM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: Sea level
New ZealandJudges Bay36°50’8” S 174°47’21” E
Auckland

Wie sah unser Besichtigungsprogramm in Auckland aus? Wir nutzten - wie so viele andere Touristen auch - das "hop on hop off" Busangebot der Stadt. Es bot eine gute Möglichkeit, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten stressfrei zu erkunden. Für den Besuch des Nationalmuseums sollte man dabei ausreichend Zeit einplanen. Zu empfehlen ist zudem eine Hafenrundfahrt.
Die größte Stadt Neuseelands hat schon alleine wegen ihrer spektakulären Lage sehr viel Beeindruckendes für den Besucher zu bieten. Auckland wurde auf über 40 Vulkanen direkt am Meer erbaut. Zum Stadtgebiet gehören mehr als 50 kleine Inseln. Welche andere Großstadt hat ähnliches zu bieten? Hinzu kommen weitläufige Parkanlagen, geschützte Meeresbuchten und viele kleine Häfen mit unzähligen Segelbooten. Letzteres hat der Stadt den Spitznamen „City of Sails“ eingebracht.
Harbour Bridge
Sie ist wie gemacht für einen letzten Blick auf diese großartige Stadt. Die knapp 1.100 Meter lange Harbour Bridge ist die längste Brücke Neuseelands. Sie führt von der City Aucklands über den Hafen Waitemata zu dem Stadtteil North Shore. Vor allem nach Sonnenuntergang ist die Aussicht auf das funkelnde Lichtermeer spektakulär.
Herbert wollte hier gerne sein ganz persönliches Abenteuer erleben. Einmal nicht wie jeder andere die Brücke überqueren, sondern den Brückenbogen ersteigen bis zum höchsten Punkt der Stahlkonstruktion. Leider ließ sich dies nicht umsetzen, da man sich hierzu nur als Gruppe von mindestens 8 Personen anmelden kann.
Aber es gab ja noch den Sky Tower.
Es ist das höchste Gebäude der Südhalbkugel. Mit seinen 328 Metern Höhe ist der Sky Tower, wie er offiziell heißt, von überall in der Stadt zu sehen. In einem Aufzug mit Glasfront geht es hoch zu den Aussichtsplattformen. Dort hatten wir einen atemberaubenden Blick über Auckland, der je nach Wetterlage 80 km weit reichen kann. Ich wagte einen SkyWalk auf der Pergola in 192 Metern Höhe.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 9
- Sunday, December 9, 2018 at 11:25 AM
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 122 m
New ZealandGibraltar Stream37°5’1” S 175°38’42” E
Urwald und der Kauri Baum

Heute ging das große Abenteuer mit der Übernahme "unseres" Wohnmobils in der Nähe des Flughafens weiter. Zuerst setzten wir mit der Fähre nach Auckland über und suchten uns dort ein Taxi. Unser Chauffeur war ein netter Inder, der unser Gepäck verstaute und ohne das Taxometer anzustellen Richtung Flughafen los fuhr. Wir merkten dies sofort und machten ihn darauf aufmerksam. Daraufhin nannte er uns einen Fahrpreis von 85 NZDollar. Seine weitergehenden Erklärungen waren für uns nicht zu verstehen. Entweder hatten wir es auf den Ohren oder es lag an seinem ausgefallenen Akzent. Statt weiterer Verständigungsbemühungen lauschten wir schließlich der kleinen Nachtmusik von Mozart, die er für uns auflegte. Auf halber Strecke unternahm er nochmals einen Kommunikationsversuch und fragte, ob wir uns für den etwas teureren oder aber den preiswerteren Tarif entschieden hätten. Etwas ratlos machten wir ihm deutlich, dass wir sellbstverständlich den preiswerteren favorisierten. Was war das für eine seltsame Frage? Hatten wir irgendetwas mißverstanden? Aber unser Inder fuhr gelassen weiter und brachte uns zu dem angegebenen Ziel.
Die große Überraschung kam erst, als Herbert zahlen wollte. Unser Chauffeur wollte kein Geld. Er half uns, das Gepäck auszuladen und verabschiedete sich freundlich. Auch ein nochmaliger Versuch, unsere Schulden zu begleichen, schlug fehl. Der Inder stieg in sein Taxi und fuhr los. Für sein Verhalten fanden wir keine Erklärung. Schließlich sind 85 NZDollar nicht wenig. Wir riefen ihm noch eine Danke hinterher und freuten uns über dieses unerwartete Geschenk.
Die Übernahme des Wohnmobils verlief problemlos. Schon bald waren wir auf dem Weg in den Urwald. Die Straßen waren sehr eng. Die meisten Brücken waren sog. Oneway-Brücken. Als wir immer mehr in Richtung Wildnis kamen, hatten die Brücken nicht einmal ein Geländer. Sie waren so schmal, dass wir als Wohnmobil-Anfänger nur mit höchster Konzentration und mit Kommandos meinerseits die Flussseite wechseln konnten. Die letzten 10 KM waren Schotterwege und wir waren froh, als wir an einer Stelle in der Nähe des Trails für den nächsten Tag einen schönen Platz zum Schlafen gefunden hatten. Wir grillten uns ein Steak und öffneten eine Flasche Wein. Wir genossen den Abend in der Abgeschiedenheit. Abseits der Zivilisation war es allerdings lauter, als ich je gedacht hätte. Die Tiere des Waldes machten Geräusche und es gab Vogelstimmen, die wir noch nie gehört hatten. Kurz um, ein beeindruckendes Erlebnis.
Die Nacht verlief ruhig. Wir schliefen gut und machten uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg. Der Trail, dem wir heute folgten, führte uns das erste mal in einen Urwald und zu den ältesten Bäumen Neuseelands.
Der immer grüne Kauri-Baum wird auch neuseeländische Kauri-Fichte genannt. Kauri-Bäume sind die Könige der neuseeländischen Wälder, denn die Baumkronen der Urwaldriesen ragen majestätisch zwischen den Wipfeln anderer heimischer Baumarten 30 bis 50 Meter in die Höhe. Der Kauri ist damit die größte neuseeländische Baumart und einige Exemplare können sogar über 4.000 Jahre alt werden. In der Mythologie der Maori spielt der Kauri-Baum eine wichtige Rolle. „Tane“ ist im Glauben der Maori der Gott des Waldes. Er bringt Licht und Raum zwischen Himmel und Erde sowie die Luft zum Atmen. Demnach ist Tane der "Lebensbringer".
Mit der Ankunft der ersten europäischen Siedler in Neuseeland wurde der Bestand an Kauri-Wäldern jedoch stark dezimiert, da das Holz der mächtigen Urwaldriesen eine sehr hohe Festigkeit aufweist und der Stammdurchmesser weit über vier Meter betragen kann. Kauris wurden damals vor allem für den Bau von Schiffen gefällt.
Heute steht der neuseeländische Kauri unter Naturschutz und darf nur von Maori für rituelle Zwecke gefällt werden. Die natürliche Heimat des Kauri-Baumes liegt im Norden Neuseelands. Unser Besuch dort beeindruckte uns sehr. Leider konnten wir nicht den größten und ältesten Kauri ansehen. Der entsprechende Trail war zu dieser Zeit aus Sorge um die Gesundheit dieses Dinos gesperrt.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 9
- Sunday, December 9, 2018 at 2:46 PM
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 180 m
New ZealandAtuatumoe Stream37°3’43” S 175°40’15” E
Weiter in den Urwald

Unsere zweite Wanderung im Urwald sollte uns zu einem riesigen Wasserfall führen. Nachdem wir unsere Schuhe und Stöcke desinfiziert hatten, gingen wir frohen Mutes los. Leider kamen wir nicht sehr weit. Wir wussten, dass wir fast 20 Flüsse und Bäche zu überqueren hatten. Doch leider war der Wasserspiegel ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit. Am Trail-Einstieg konnten wir noch eine äußerst wackelige Hängebrücke in Form einer Drahtseilkonstruktion nutzen. Später, als es über einen reißenden Fluss gehen sollte, fehlte eine solche Hilfe. Einzige Orientierungshilfe war ein oranges Dreieck an einem Baum auf der gegenüber liegenden Flussseite. Es sollte die Stelle markieren, die wir bei der Flussüberquerung nicht aus den Augen lassen sollten. Da wir nicht wussten, ob eine Wildwasserfahrt ohne Boot an dieser Stelle wirklich zu empfehlen ist, entschieden wir uns, diese Tour abzubrechen. Wir verließen den Urwald und machten uns auf den Weg nach Coromandel.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 10
- Monday, December 10, 2018 at 10:49 AM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 22 m
New ZealandQuarry Point36°43’28” S 175°42’54” E
Coromandel und Hot Water Beach

Wir haben den Regenwald für heute hinter uns gelassen. Der Weg führte uns über den Pacific Coast Highway zurück zum Meer. Highway ist gut. Heißt er so, weil er einen Berg nach dem anderen hinauf führt? Es kann auf keinen Fall damit zusammen hängen, dass man ihn schnell befahren kann. Das kann man nämlich nicht. Der Highway ist so schmal, dass man sich immer wieder mit entgegen kommenden Fahrern einigen muss, wer wartet und wer fährt. Nun ja, überwiegend regeln das die Schilder. Trotz der gewöhnungsbedürftigen Straßenverhältnisse ist die Strecke sehr schön. Nur Coromandel Town hat mir nicht wirklich gefallen. Deshalb sind wir am nächsten Morgen auch sofort weiter Richtung Hahai. Auf dem Weg dorthin kamen wir an traumhaften Buchten vorbei, unter anderem auch an Hot Water Beach.
Hot Water Beach ist wie kein anderer Strand. Auf den ersten Blick gibt es nichts Besonderes. Er leidet fast unter dem Vergleich mit den anderen Wundern des Landes. Und doch erscheint er in der Rangliste der besten Atraktionen des Kiwipals.
Der beliebteste Strand in Neuseeland wird jedes Jahr von 700.000 Touristen besucht! Es ist ein gut zugänglicher Ort, wo Pohutukawas Bäume wachsen. Vom Parkplatz aus geht man ein Stück durch den Urwald und erreicht schon bald den Strand. Als wir ankamen, waren schon einige vor Ort und gruben tiefe Löcher. Sie gruben wie irre geworden und es kamen immer mehr mit Schüppen ausgerüstete Besucher, die ebenfalls sofort mit dem Graben anfingen. Ein Uneingeweihter hätte denken können, sie alle seien im Goldrausch. Dies war natürlich nicht der Fall. Sie suchten nicht nach Gold, sondern sie gruben nach heißem Wasser. Thermische Quellen vulkanischen Ursprungs fließen etwa in einer Tiefe von fünfzehn Metern. Zwei unterirdische Fissuren filtern das kochende Wasser, das langsam an die Oberfläche steigt. Mit einer Rate von 15 Liter pro Sekunde erwärmt die Quelle das Meerwasser und damit den Sand. Ich bemerkte einen Mann, der schon über Hüfthöhe in einem Loch stand und immer noch nicht auf Wasser gestoßen war. Herbert schaute mich etwas zweifelnd an und fragte: „Und du glaubst, dass sich das lohnt? Das ist harte Arbeit, richtig anstrengend“.
Ich beobachtete das Spiel weiter und entschied mich, ebenfalls zur Lochgräberin zu werden. Allerdings wartete ich die inzwischen eintretende Ebbe ab. Ich hatte gelesen, dass die heißen Quellen bei diesem Meeresstand nur wenige cm unter der Sandoberfläche zu finden sind. Also suchten wir uns ein Plätzchen im Schatten und sahen dem ulkigen Treiben zu. Als ich das Gefühl hatte, dass der steilere Strandabschnitt nun frei lag, untersuchte ich diese Stelle vorsichtig mit meinen Füßen. Ich merkte schnell, in welchem Bereich die Füße warm wurden. Ich musste noch etwas warten, denn hier war das Meer noch nicht weit genug zurück gewichen. Ich bat Herbert, mir eine Schüppe zu organisieren. Bis zu seiner Rückkehr hatte sich das Wasser ausreichend zurück gezogen. Die von mir ausgesuchte Stelle erwies sich als Volltreffer. Das von mir frei gelegte Wasser war nicht warm, sondern kochend heiß. Wenn man genau die Quelle trifft, kann man darin Muscheln garen oder Eier "kochen". Das Wasser kocht nicht wirklich, aber es ist heiß genug, um - wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann - sich zu verbrühen. Eier brauchen hier etwa 30 Minuten um gar zu werden. Geht Garen umweltschonender? Es waren wie beim Turmbau von Babel sehr viele Nationalitäten am Strand vertreten. Er glich einer Open-Air-Baustelle. Schon bald sah der Strand wie eine Kraterlandschaft auf dem Mond aus. Glücklicherweise wird jedes Sandloch mit jeder Flut wieder verschlossen.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 10
- Monday, December 10, 2018
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 201 m
New ZealandTutumai38°56’15” S 175°17’45” E
Cathedral Cove!

Der gigantische Kalksteinbogen, genannt „Cathedral Cove“, kann nicht über eine Straße mit einem Auto erreicht werden. Am einfachsten wählt man den Wasserweg. Wir entschieden uns mit dem Wassertaxi dorthin zu fahren und zurück zu wandern. Für den anstrengenden Rückweg über viele Stufen entschädigten immer wieder tolle Aussichten.
Die Cathedral Cove wurde in den „Chroniken von Narnia“ als Drehort genutzt. Heute verstehe ich, warum. Zwei paradiesische Strände, zwei malerische Buchten, seichtes und türkisblaues Wasser – ein perfektes Gemälde. Der Natur war diese Schönheit offenbar nicht gut genug, also hat sie gleich noch einen draufgesetzt. Die Cathedral Cove in der gleichnamigen Bucht ist wie ein Felsentor, das vor dieser Kulisse nicht besser hätte in Szene gesetzt werden können. Quasi das I-Tüpfelchen eines perfekten Kunstwerks. Den Namen hat die Höhle, die eigentlich ein großer Felsen ist, einer charakteristischen Besonderheit zu verdanken: Wie ein Tunnel verbindet die nach oben hin spitz zulaufende Höhlenöffnung die beiden Buchten Mare’s Leg Cove und Cathedral Cove sowie die entsprechenden Strandabschnitte miteinander. Der große Naturtunnel und der weiße Sandstrand sind vor der Kulisse des unendlichen Pazifiks und der aus dem Wasser ragenden Felsformationen ein einzigartiger Anblick. Bei Ebbe kann der Tunnel betreten und durchschritten werden, bei Flut bekommt man mindestens nasse Füße.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 11
- Tuesday, December 11, 2018
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 9 m
New ZealandOtahi Stream39°27’26” S 173°51’21” E
Hobbiton

Ich habe zwar die Filme von den „Hobbits“ gesehen. Und sie gefielen mir auch. Aber ich hatte nicht unbedingt den Drang, den Drehort aufsuchen zu müssen. Nun lag aber Hobbinton genau auf den Weg zwischen zwei Orten, die ich auf jeden Fall erleben wollte. Wir nutzten deshalb die Gelegenheit und machten am Drehort stopp. Er liegt im Herzen der Region Waikato. Wir streiften über die üppigen Weiden des Auenlandes, der Herr-der-Ringe- und der Hobbit-Trilogien.
Wir verliebten uns genau wie der gefeierte Regisseur Sir Peter Jackson in die Schaffarm der Familie Alexander. Auf dem Weg dorthin sahen wir schon in der Ferne die mächtige Gebirgskette Kaimai Range. Also auch ohne den Besuch von Hobbiton fesselte mich die Landschaft mit ihrem besonderen Flair.
Wenn man dann zum Drehort kommt, ist erst einmal alle Romantik dahin. Mittlerweile ist er eine große Touristenattraktion geworden und die Eintrittspreise sind gepfeffert. Man wird mit dem Bus zum Set gefahren. Der Reiseleiter begleitet eine große Gruppe durch das Gebiet und zeigt alle Einzelheiten sowie die berühmtesten Orte. Die geführte Tour führte über das knapp 5 ha große Gelände: Vorbei an den Hobbit Höhlen, der Mühle und zur weltberühmten Green Dragon Inn, wo wir kostenlos einen exklusiven Hobbit Drink serviert bekamen. Es rundete unser Abenteuer in „Middle-Earth“ ab. Ein interessanter Abstecher. Es ist nur besser, die Karten vorzubestellen. Wir mussten 2 Stunden warten, bis wir in den Bus einsteigen durften. In der Ferienzeit dürfte es noch länger dauern.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 12
- Wednesday, December 12, 2018
- 🌧 17 °C
- Altitude: 299 m
New ZealandPohutu geyser38°9’48” S 176°15’13” E
Rotorua

Irgendwann am späten Abend kamen wir in Rotorua, eine Stadt auf der Nordinsel mitten in der Wildnis, an. Zuvor versuchten wir wild zu campen. Kurz vor dem Ort fanden wir auch eine geeignete Stelle, so dachten wir. Wir bauten den Grill auf, deckten unseren Abendtisch und ich machte mich daran, das Abendessen zuzubereiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass es dort Buschtrommeln oder Rauchzeichen gab. Denn es wurde lebhaft auf diesem Stück Erde. Erst kam ein Auto mit einem einzelnen Mann, dann folgten nacheinander weitere. Alle stellten sich so, dass sie uns gut beobachten konnten. Einer grüsste Herbert sogar freundlich. Aber keiner stieg aus. Ich dachte zuerst, sie wollten sich nach einer langen Autofahrt die Beine vertreten oder sie suchten auch ein Plätzchen zum Campen. 😂 Mit dieser Vermutung lag ich aber offensichtlich falsch. Ich bin mir fast sicher, dass sie auf Sex aus waren. Wir waren wohl auf einem Parkplatz gelandet, auf dem sich tolerante Paare zum Sex treffen und einzelne Herren zum Mitmachen oder Zuschauen einluden. Denkbar war für uns auch, dass sie mit dem Gedanken spielten, uns auszurauben. Herbert und ich waren uns einig, hier kein Risiko einzugehen. Wir suchten deshalb das Weite.
Rotorua ist eine Stadt auf der neuseeländischen Nordinsel, die an einem gleichnamigen See liegt. Bekannt ist die Region vor allem für ihre geothermische Aktivität sowie für ihre reiche Maori-Kultur. Überall zischte und brodelte die Erde und es roch nach Schwefel. Dicke Dampfwolken kamen aus dem Wald. Ein gespenstisches Schauspiel. Kurz vorher waren wir an einem Schild mit der passenden Aufschrift „Zombieland“ vorbei gefahren. Wir schliefen aber dennoch fest und gut auf einem richtigen Campingplatz. Am nächsten Morgen dampfte es zwar immer noch, aber es schien auch die Sonne. Das Gruselige war verschwunden. Und doch, Rotorua blieb mir unheimlich. Man musste aufpassen, wohin man trat. Überall gab es Erdlöcher, Spalten und Ritze, aus den man etwas Dampfen, Rauchen oder Blubbern sah. Oft so stark, dass man es auch hörte. Es gab Warnschilder, auf denen wir aufgefordert wurden, die Wegmarkierungen nicht zu verlassen. Ansonsten: Verbrennungsgefahr. Aber diese Dampfschwaden haben auch irgendwas mystisches. Erstaunlich, dass sich Menschen entschlossen haben, hier zu leben. Es ist vulkanisches Gebiet. Der letzte Ausbruch datiert aus dem Jahr 1886. Nur wenige Kilometer weiter brach erst kürzlich, nämlich im Jahr 2012, ein Vulkan aus.
Wir übernachteten auf einem Campground mit einer Besonderheit. Er verfügte über Kochstellen, die ohne zugeführte Energie auskommen. Die enorme Erdwärme macht es möglich. Auf Lanzarote habe ich ähnliches gesehen. Aber hier brodelt es überall. Der Campground macht Werbung damit, dass die Zeltplätze alle beheizt sind.
Also von unten heiß und von oben - wie im Regenwald typisch - nass. Das ist ja mal was anderes. 😂
Hier war der letzte Rückzugsort der Maori. Für die Maori war dieser Ort sehr spirituell. Denn sie spürten die Energie von Mutter Erde. Sie nutzen diese Wärme für ihr Leben. In einen See voll kochendem Wasser tauchten sie aus Schilf geflochtene Behälter mit Lebensmittel ein und kochten so ihr Gemüse sowie ihr Fleisch. Aber auch auf heißen Steinen und in Erdlöcher wurde gebacken und gebraten. Lasst eure Fantasie mal freien Lauf. Maori waren ursprünglich Kanibalen. Hier kann man fast nachfühlen, was sie mit ihren Feinden gemacht haben.
In Rotorua kann man einen Maori Abend mit Theater, Tanz und Gesang sowie ein traditionelles Abendessen buchen. Alles sehr touristisch aufgemacht. Ich finde es gut, wenn die Ureinwohner wieder zu ihren Wurzeln finden, aber dieses Angebot sprach mich nicht wirklich an. Dabei interessieren mich die spirituellen Geschichten der Maori, ihre Bräuche und Sitten sehr. Ein Gespräch darüber wäre nach meinem Geschmack gewesen. Aber leider ist die Sprachbarriere zu groß. Das Englisch hier verstehe ich nur sehr schlecht. Der Akzent bzw. der Dialekt ist mir zu schwierig. Mich ärgert der Turmbau von Babel. Ohne ihn würden wir alle die gleiche Sprache sprechen.😉Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 13
- Thursday, December 13, 2018
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 5 m
New ZealandLambton Harbour41°16’51” S 174°46’52” E
Taupo

Stellt euch dieses Bild einmal vor. Ein riesiger Regenwald mit drei aktiven Vulkanen, überall brodelt die Erde. Aus unendlich vielen Löchern und Spalten dringt Dampf oder Schwefel, Tropfsteine ohne Höhlen. Und in diesem Umfeld haben Menschen ein Spa geschaffen mit kleinen Privatpools in Hütten für 2 Personen. Dazu einige größere Pools mit unterschiedlich heißem Wasser. Wir haben natürlich einen Privatpool getestet. Eine gute Entscheidung. Wir waren total glücklich, entspannt und genossen die intime Zweisamkeit. Dazu gibt es für euch keine Bilder, nur die in euren eigenen Köpfen. Ich wusste gar nicht, dass Paradies und Hölle so nah bei einander liegen.
Der Lake Taupo in Neuseeland ist der Kratersee eines vor rund 26.500 Jahren kollabierten Vulkans und der größte See des Landes. Und wie überall in Neuseeland, wo es Wasser gibt, gibt es unendlich viele Möglichkeiten, Wassersport zu treiben. Aber dies war nicht unser Ziel.
Gerne wäre ich zu den Maori Felsenschnitzereien in der Mine Bay geschwommen. Unten ist ein Bild davon, allerdings nicht von mir gemacht, sondern aus dem Netz geklaut. Um dort hin zu kommen, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man schwimmt oder man nimmt ein 🚣♂️. Da wir ein richtig starkes Gewitter hatten, kam dieser Ausflug leider nicht in Frage. Wir entschlossen uns daher, am nächsten Morgen sofort weiter in den Tongariro National Park zu fahren.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 14
- Friday, December 14, 2018 at 9:59 AM
- 🌧 10 °C
- Altitude: 1,611 m
New ZealandPinnacle Ridge39°14’10” S 175°33’21” E
Tongariro National Park

Verschiedene Szenen der Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ wurden im Tongariro-Nationalpark gedreht. Die Dreharbeiten zu den Kampfszenen waren so intensiv, dass sie spätere Sanierungsarbeiten erforderlich machten. Der Mount Ngauruhoe (2.291 m) ist als Schicksalsberg im Film zu sehen. Auf dem Gebiet des Nationalparks befinden sich mehrere Kultstätten der Maori, die die Vulkanlandschaft als heilig verehrten. Uns war der Wettergott an diesem Tag nicht gut gesonnen. Unser Schicksal war es, auf die Besteigung des Schicksalsbergs zu verzichten. Die Ranger rieten uns von diesem Vorhaben mit Blick auf den angekündigten Starkregen und einer zu erwartenden Nebelfront ab.
Der letzte Ausbruch des Tongariro datiert vom 12. November 2012 und liegt damit nur wenige Jahre zurück. Das nach wie vor gefährdete Gebiet ist auf einer Hinweistafel im Park genau eingezeichnet. Mich wundert nur, dass genau dort ein Skigebiet errichtet wurde. In dieser Mondlandschaft stehen Häuser, Hotels, Restaurants und andere Gebäude. Seht euch die Bilder selber an. Das die Menschen sich das dort trauen. Skifahren auf einem Pulverfass, also wer das braucht, bitte schön. Ich gebe euch gerne die genauen Daten weiter.
Ganz schön enttäuscht war ich, als ich nicht hoch zum inneren Kraterrand aufsteigen durfte. Herbert sah das anders: „Silvia, du warst drei Wochen auf Lanzarote wandern, also was willst du hier Neues entdecken?“
Er hatte ja recht und auch nicht recht. Denn dieser Vulkan hat etwas Besonderes. Er ist anders vom Aufbau und wesentlich besser erhalten in seiner Form als die auf Lanzarote. Und wer möchte nicht den Berg des Schicksals ersteigen und sich ein bisschen wie in der Geschichte „Der Herr der Ringe“ fühlen?
Im Besucherzentrum ließen wir uns von einer netten Dame beraten, welcher Hiking Weg heute machbar ist. Zuerst enttäuscht, dann aber begeistert, wanderten wir zu den Taranaki Falls.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 14
- Friday, December 14, 2018 at 11:59 AM
- 🌧 17 °C
- Altitude: 11 m
New ZealandPicton41°17’45” S 174°0’5” E
Taranaki Falls

Der leicht zu gehende Pfad zum Taranaki-Wasserfall ist als 6 KM langer Rundweg angelegt. Die meiste Zeit läuft man über Schotter. Mit Turnschuhen ohne Probleme zu gehen. Und immer - soweit nicht zeitweise hinter dicken und dunklen Wolken versteckt - im Blick: Der Berg Ngauruhoe, also der Schicksalsberg aus den Herr der Ringe-Filmen.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 14
- Friday, December 14, 2018 at 12:21 PM
- 🌧 20 °C
- Altitude: 160 m
New ZealandHeao Stream38°57’14” S 174°56’48” E
Forgotten Wold Highway

Als wir dem Highway durch die "vergessene Welt" folgten, wurden wir wieder einmal Zeugen davon, wie sich ein Highway einfach mal in eine Schotterstraße verwandelte, ohne die Bezeichnung Highway einzubüßen. Eine "Schotter-Autobahn", so was gibt es wohl nur hier in Neuseeland! Wir fuhren durch strömenden Regen durch eine trotz allem wunderbare und märchenhafte Landschaft.
Ein Teilstück der Strecke, die durch eine schmale Schlucht entlang eines Flusses führte, konnte man allenfalls als Geröllweg bezeichnen. Dieser führte durch einen dichten Dschungel und wir kamen uns fast vor wie in einem Land vor unserer Zeit… (schon wieder ein Film?). Wenn auf dieser Erde noch Dinosaurier leben, dann sicher hier in Neuseeland .
Wir fuhren weiter durch enge Täler und tiefe Schluchten. Es schien soviel Wasser vom Himmel und von den Berghängen herunter zu fließen, dass ich kurz glaubte, Bilder von Wasser- und Geröllmassen vor mir zu sehen, die uns einfach wegschwemmten. Als dann dazu auch noch dicke Felsbrocken auf die nicht vorhandene Straße rutschten, stieg mein Adrenalin-Pegel kurzzeitig stark an. Die guten Fahrkünste von Herbert brachten uns aber sicher aus dieser "grünen Hölle" wieder heraus.
An Kuriositäten mangelt es auf dem „Forgotten World Highway“ sicher nicht, denn außer der „Hobbits Hole“ gab es die „Republik von Whanga“. Was das nun schon wieder ist? Na, das fragt man am Besten die Einwohner des kleinen Städtchens mit dem für uns Deutsche fast unaussprechlichem Namen Whangamomona.
Im Jahr 1989 wurde die Gemeinde um den gleichnamigen Ort durch eine Verwaltungsreform zwei unterschiedlichen Verwaltungsregionen zugeordnet. Doch da das den Einwohnern von Whangamomona überhaupt nicht in den Kram passte, riefen sie kurzerhand die Unabhängigkeit aus und erklärten ihre Gemeinde zur Republik.
Alle zwei Jahre wird die Unabhängigkeit nun mit einem großen Fest zelebriert. Zu diesem Anlass kommen außer den gut 300 Einwohnern der Gemeinde noch mehrere Tausend Neuseeländer wie auch Touristen zusammen.
Es gibt dort ein Kiwi Projekt. Mit etwas Glück kann man dort tatsächlich Kiwis sehen. Zwei Menschen versuchen dort in eigener Regie Kiwis zu retten und verlassene Kücken aufzuziehen, um dann auch wieder auszuwildern.
Auch die „Bridge to somewhere“ ist sehenswert. Und wohin sie führt, sagt ja schon der Name. 😂
Der „Te Maire Track“, das war mein Favorit. Diese 2-stündige Wanderung beginnt mit einer Hängebrücke sowie mit einem Mosaik aus einheimischen Bäumen wie Rimu, Miro, Totara, Kahikatea, Matai, Rewarewa, Hinau und Tawa.
Zu den Damper Falls, die ebenfalls fest auf meinen geplanten Programm standen, führt ein 14 KM langer Umweg über die Moki Road. Mit 85 Metern ist der Wasserfall der zweithöchste auf der Nordinsel. Insbesondere nach starken Regenfällen gilt er als sehr spektakulär. Ich bin zwar abenteuerlustig und lasse mich von Regengüssen nur selten von Outdooraktivitäten abhalten. Aber irgendwo habe auch ich meine Grenzen. Die Regenfälle waren einfach zu intensiv. Sie machten die geplante Tour zu einem unkalkulierbaren Risiko, so dass wir schweren Herzens diesen Programmpunkt nicht realisierten. In meinem nächsten Leben werde ich vielleicht einen erneuten Versuch starten.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 16
- Sunday, December 16, 2018 at 10:25 AM
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 17 m
New ZealandLambton Harbour41°16’60” S 174°46’42” E
Letzter Tag auf der Nordinsel-Wellington

Nachdem wir einen wundervollen Sonnenuntergang im Surferparadies mit einem Gläschen Wein gefeiert hatten, schliefen wir die letzte Nacht auf der Nordinsel. Zum Abschied fuhren wir den Surfer Highway Richtung Wellington. Das besondere ist, dass man nochmal um den höchsten Vulkan, der vor etwa 250 Jahren das letzte mal ausbrach, herum fährt. Diesen Streckenabschnitt hatte ich mir bei den Reisevorbereitungen als sehr schön vorgestellt. Auf der einen Seite der Ozean, auf der andere Seite den Vulkan. Tatsächlich hatten wir weder auf der einen Seite den Ozean, noch zur anderen den Vulkan. Der Ozean war zu weit weg und der Vulkan lag wieder einmal hinter dicken Regenwolken versteckt. Aber an der Küste schien die Sonne. Man konnte den einen oder anderen Regenbogen 🌈 sehen.
Um 9:00 h kamen wir schon in Wellington an. Unsere Fähre ging allerdings erst um 13:30 h los. Wir nutzten die Zeit, uns Wellington anzuschauen. Ich habe nicht wirklich einen Zugang zu dieser Stadt gefunden. Sie hat mich nicht berührt. In Erinnerung wird mir wahrscheinlich nur die Fahrt mit der dortigen Cable Car bleiben. Vielleicht war ich aber nur schon zu gespannt auf das Übersetzen mit der Fähre und die Marlborough Sounds.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 16
- Sunday, December 16, 2018 at 1:30 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 5 m
New ZealandKaiteriteri Inlet41°2’10” S 173°1’3” E
Überfahrt und Picton

Auf der Überfahrt mit der Fähre hatten wir zunächst recht sonniges Wetter, auch wenn der Wind sehr kalt war. Wir tauschten Regenwald, Vulkane sowie Schwefelgeruch gegen Neuseelands Alpen und Gletscherseen und fuhren in gut 3 Stunden von Wellington nach Picton. Je mehr wir uns der Südinsel näherten, desto wolkiger und stürmischer wurde es.
Um 17:00 Uhr stiegen wir wieder in unseren Maui und steuerten den nächst gelegenen Campingplatz auf der Südinsel an. Dieser lag nur 6 Minuten vom Hafen entfernt in Picton City.
Auf den ersten Blick gefiel uns Picton nicht wirklich, aber wir fanden ein nettes Lokal. Dort bestellten wir uns ein traditionelles neuseeländisches Sonntagsessen. Es gab Lamm mit Gemüse und Kartoffeln aus dem Backofen. Die dazu servierte und in Neuseeland durchaus übliche süße Pfefferminzsauce war für uns allerdings etwas "gewöhnungsbedürftig".
Der nächste Tag sah wettertechnisch deutlich besser aus. Bei unserem Rundgang durch Picton begleitete uns durchgängig die Sonne. Die kleine Stadt hat außer ein paar Geschäften auf der High Street und einer tollen Uferpromenade nicht viel zu bieten. Dennoch revidierten wir unser etwas voreiliges Urteil vom Vortag. Ein Zwischenstopp ist hier durchaus lohnenswert.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 20
- Thursday, December 20, 2018 at 3:53 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 5 m
New ZealandKaiteriteri Inlet41°2’10” S 173°1’3” E
Lochmara

Die Marlborough Sounds sind ein ausgedehntes Netzwerk von Meeresarmen im Norden der Südinsel von Neuseeland. Die Sounds sind durch den Anstieg des Meeresspiegels und der dadurch verursachten Überflutung von Flusstälern entstanden. Inmitten dieser Wasserlandschaft liegt Lochmara Bay. Ein kleines Idyll zwischen vielen anderen wunderschönen Buchten. Lochmara befindet sich nur 3,5 KM vom Queen Charlotte Trail entfernt. Man kommt ausschließlich über den Wasserweg dorthin. Von dort aus wollten wir zum Trail. Aber es kam wieder einmal ganz anderes.
In Lochmara Bay lernten wir eine deutsche Weltenbummlerin kennen. Ich schätzte sie auf Mitte Zwanzig. Dennoch hatte sie schon die halbe Welt bereist. Sie war bereits jeweils für mehrere Monate in Asien, Australien, Amerika und Afrika. Work & Travel machte es ihr möglich. Sie beabsichtigte, in Neuseeland ein ganzes Jahr zu bleiben. Sie erzählte uns, dass die Arbeit hier in der Bucht einfach der Wahnsinn sei. Absolut stressfrei, ein entspanntes Arbeiten. So ganz anders als in Deutschland.
In Lochmara wird die Natur beobachtet und erforscht. Es werden Bienenstöcke umsorgt, es gibt freilaufende Hühner, Schafe, Alpakas, schwarze Schweine, Papageien, Echsen und keine Ahnung was noch. Nachts leuchten die Glühwürmchen, die dort besonders häufig und groß sein sollen. Ebenso leuchtet nachts das Meer. Irgendeine Planktonart kommt in diesem Gewässer besonders häufig vor. Sie schwärmte so sehr von ihrer kleinen Bucht, dass wir uns entschlossen, länger zu bleiben und einfach mal die Wanderwege vor Ort und Stelle zu versuchen. Es machte wirklich alles einen super friedlichen und ruhigen Eindruck. Überall im Wald verstreut hingen Hängematten zwischen den Bäumen, die zum Chillen einluden. So konnte es sein, dass man ruhig dort lag und plötzlich nicht mehr allein war, weil sich Tiere genähert hatten. Diese zeigten keine Angst, eher Neugier. Nur die Echsenarten huschten wie gewohnt sehr schnell weiter.
Dort gibt es einen Vogel, der mir besonders gut gefällt. Er hat strahlend blaue Augen und ist blitzschnell. Aus großer Höhe taucht er ins Wasser und schwimmt wie ein Pinguin pfeilschnell unter Wasser weiter. Es ist der Noppenwasservogel Neuseelands, genannt Pitt Shag. Er zählt zu den bedrohten Tierarten. Wir hatten das Glück gleich zwei frei lebende Exemplare beobachten zu dürfen. Die Stewartscharbe (deutscher Name) ist eine Vogelart aus der Familie der Kormorane. Die Art besiedelt ein kleines Gebiet an der Küste der neuseeländischen Südinsel. Sie brütet in Kolonien und ernährt sich vorwiegend von Fischen. Der Vogel hat einen sehr spitzen Schnabel, den ich leider auch zu spüren bekam. Als ich mich auf einen vor mir im Wasser schwimmenden Rochen konzentrierte und versuchte, ihn anzulocken und meine Hand unter Wasser bewegte, dachte sie wohl, meine Hand sei ein Leckerbissen. Die Vogelattacke geschah so schnell, dass mir keine Zeit zum Reagieren blieb. Verletzt wurde ich zum Glück nicht. Leider war von dem Rochen nichts mehr zu sehen. Bald tauchten jedoch noch größere Exemplare auf.
Und ich konnte sogar zwei von ihnen mit Fischen füttern und streicheln. Ich habe erst später erfahren, dass Stachelrochen auch in Neuseeland giftige Stacheln haben. Sie setzen diese Stacheln allerdings nur zur Verteidigung ein.
Das war ein echtes Erlebnis. Vieles an Rochen ist bis heute kaum erforscht. Bekannt ist ihre hervorragende Ausrüstung, um im Flachwasser zu jagen. Bei Bedarf wird ihr ganzer Körper zu einer elektrischen Empfangsanlage, mit der sie feinste Gerüche und Geräusche wahrnehmen können. Raffiniert gebaut ist vor allem der Rochenstachel, eine kombinierte biologisch-chemische Waffe. Regelmäßig einmal im Jahr treffen sich alle Stachelrochen in einem Höhlensystem vor Neuseeland, wo sie sich in taumelnden Liebesspielen paaren. Die in Lochmara vorzufindende Exemplare können bis zu drei Meter breit werden.
Während Herbert sich nach diesem „Abenteuer“ in die Sonne an den Strand legte, machte ich meine erste Kajakrunde im offenen Gewässer. Und dies ohne zu kentern. 🙂 Auch wenn wir auf die zunächst geplante Trail-Wanderung verzichtet haben, hatten wir dennoch einen sehr schönen Tag in den Marlborough Sounds.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 20
- Thursday, December 20, 2018 at 8:02 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: Sea level
New ZealandSplit Apple Rock41°1’14” S 173°1’17” E
Kaiteriteri

Hier einfach mal nur ein paar Bilder.
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 20
- Thursday, December 20, 2018 at 10:38 PM
- ⛅ 0 °C
- Altitude: Sea level
New ZealandKaiteriteri Inlet41°2’14” S 173°1’4” E
Nelson

Nelson hat einen ganz eigenen Lifestyle. Im Nordwesten der Südinsel liegend, ist dies die sonnigste Region Neuseelands. So steht es im Reiseführer, wir erlebten Nelson im Regen.
Das bei deutschen Einwanderern beliebte Nelson ist nicht nur - im Regelfall - sonnig, sondern hat auch landschaftlich einiges zu bieten: Lange, goldene Sandstrände, unberührte Buschwälder und zerklüftete Bergketten.
In Nelson sahen wir in diesem Jahr - es war schließlich schon der 20. Dezember - zum erstens Mal geschmückte Weihnachtsbäume. Und sogar ganz viele. Sie standen in der Christ Church Cathedral. Dort gibt es eine Weihnachtsbaum-Ausstellung, bei der die am schönsten geschmückten Weihnachtsbäume prämiert werden. Freiwillige - oft Schulen oder Firmen - schmücken einen Weihnachtsbaum. Die Besucher stimmen ab, welcher denn der schönste ist. Ich finde, ein ganz netter Brauch.
Trotz Regen sind wir dann doch zum „Centre of New Zealand“, einem zentralen Landvermessungspunkt aus dem 19. Jahrhundert, gewandert. Der Spaziergang startete im Botanischen Garten. Von hier führen mehrere Wege zum Gipfel, von wo aus spektakuläre Ausblicke die Schönheit der Nelson Tasman Region eindrucksvoll wiedergeben.
Die Innenstadt von Nelson mit ihren kleinen Geschäften und netten Restaurants gefiel mir recht gut. Deshalb mein Fazit: Wenn Nelson auf dem Weg liegt, schaut es euch an. Ein "Muss" ist es jedoch nicht.
Wir haben in Nelson Isabelle besucht, die im Jahr 2002 aus dem Rheinland nach Neuseeland auswanderte. Sie begrüßte uns mit Kaffee und Kuchen. Sie konnte uns noch so einiges über Neuseeland erzählen. Ganz so rosa-rot wie oft dargestellt ist Neuseeland dann doch nicht. Die Arbeitslosigkeit liegt zurzeit zwar nur bei 4,7 %, eine Vielzahl der Jobs wird allerdings sehr schlecht bezahlt. Die Mieten sind demgegenüber so hoch, dass man sie sich in der Regel lediglich als Doppelverdiener leisten kann. Für kleine, alte und schlecht isolierte Wohnungen zahlt man umgerechnet gute 1.000 €. Hinzu kommen die Nebenkosten wie Strom, Wasser und ähnliches. Eine Fremdsprache in der Schule zu erlernen ist auch nicht so einfach. Oft wird dies im Schulalltag nur für wenige Monate oder als online Kurs angeboten. Also, auch das Paradies hat Haken.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 22
- Saturday, December 22, 2018 at 8:26 PM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 12 m
New ZealandCollingwood40°40’30” S 172°40’55” E
Collingwood

Unser heutiger Ausflug ging nach Farewell. Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter. Sonnenschein pur und etwas Wind. Viel besser kann man es nicht antreffen.
Die Tour ist von der Flut beziehungsweise von der Ebbe abhängig. Daher findet sie jeden Tag um eine Stunde versetzt statt. Unsere Tour startete um 12:30 Uhr und wir waren um 19:00 Uhr wieder zurück. Perfekt.
Unsere Fahrerin und Tourguide war echt gut drauf. Sie kam aus Schweden und lebte seit 9 Jahren in Neuseeland. Überall hat sie schon auf beiden Inseln gearbeitet. Nicht immer als Tourguide, sondern beispielsweise auch als Truck-Fahrerin. Sie konnte unglaublich viel zur Flora und Fauna erzählen, ebenso zur Geschichte der Gegend. Es machte richtig Spass mit ihr.
Die Fahrt war sehr abenteuerlich. Die Straßen waren wieder super eng. Und wen wundert es? Sie hörte mal wieder mittendrin auf. Es ging auf Schotter weiter. Wenig später nutzen wir mit dem kleinen Bus, der über einen Vier-Rad-Antrieb verfügte, einen Wanderweg. Kurzzeitig musste ich dann doch mal kurz die Luft anhalten. Ich sah uns schon mit dem Bus im Graben liegen. Aber sie wußte offensichtlich, was sie tat. Schon bald waren wir am Cape Farewell angekommen.
Cape Farewell ist eine Landzunge und zugleich der nördlichste Punkt der Südinsel von Neuseeland. Wegen seiner Abgeschiedenheit ist Cape Farewell wohl das am wenigsten aufgesuchte Kap in Neuseeland. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Anstieg zu einer Aussichtsplattform. Nunja, die anderen mussten laufen, wir wurden gefahren.
Der Name Cape Farewell geht darauf zurück, dass diese Landfläche die letzte war, die James Cook von Neuseeland sah, bevor er wieder nach England zurückkehrte.
Der Farewell Spit – in der Maori Sprache: Tuhuroa – schließt direkt an die Ostseite des Cape Farewells an und ist oberhalb der Meeresoberfläche als eine sichelförmige, riesige Sandbank zu erkennen. Der Farewell Spit bildet damit das nördliche Ende der Golden Bay und ist Neuseelands längste Sandbank mit 26 km. Es dürfen nur die ersten 4 km erwandert werden. Unsere Guide hatte allerdings die Erlaubnis mit ihrem Fahrzeug die lange Sandbank entlang zu fahren. Sie musste allerdings höllisch aufpassen. An mehreren Stellen schnitten Priele den Weg ab. Manchmal war der Sanduntergrund zu weich, so dass die Gefahr bestand, sich festzufahren. Es war also sehr spannend.
Das Naturreservat Farewell Spit mit seiner ewig weiten Wattlandschaft ist bei Ebbe ein Paradies für viele Vögel. Von diesen sind am leichtesten zu entdecken die großen, schwarzen Schwäne, die sich hier zu Hunderten tummeln. Aber auch andere Vögel sind dort zu beobachten. Tölpel, Möwen, Gänse, Austernstecher, Kormorane, Pitt Shag usw.
Während einer Pause am dortigen Leuchtturm gab es Kaffee, Tee und Muffins. Zudem legte unsere Guide während der Tour mehrere Zwischenstopps ein, so dass wir bestimmte Punkte in eigener Regie erkunden konnten.Read more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 24
- Monday, December 24, 2018 at 8:59 AM
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 11 m
New ZealandPororari River Gorge42°6’18” S 171°20’9” E
Paparoa Nationalpark

Manchmal wundert es mich, dass es immer noch Landschaften gibt, die einfach anders sind als alle anderen Landschaften in Neuseeland. Das besondere des Paparoa-Nationalpark ist der Kalkstein, der das dominierende Gestein der Region darstellt. Da er leichter als andere Steine von der natürlichen Erosion abgetragen werden kann, findet man im Park bizarre Felsformationen, tiefe Canyons und diverse Höhlen. Besonders zu erwähnen sind die so genannten Pancake Rocks an der Küste sowie der Paparoa-Karst.
Im Landesinneren ist das Gebiet des Nationalparks überwiegend von Regenwald bedeckt. Laubbäume, Palmen, Kletterpflanzen und Farne bilden hier einen dichten Dschungel. Ein mildes Klima mit sehr großen Niederschlagsmengen begünstigt die subtropische Vegetation der tieferen Lagen. Durch die vielen verschiedenen Bodentypen findet sich bei den Bäumen eine größere Artenvielfalt als in den meisten anderen Regionen Neuseelands. Besonders im Tal des Pororari-Rivers gibt es viele Nikau-Palmen. Obwohl ich eigentlich dachte, genug Dschungel durchwandert zu sein, wollte ich unbedingt diese Fluss- und Schluchten-Wanderung am Pororari River machen. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machte uns echt zu schaffen. Zwischendrin dachte ich, dass dies eine blöde Idee war. Aber wenn man einmal im Dschungel ist, gibt es kein zurück mehr. Oft ist das Umkehren auch schwieriger als das Vorwärtsgehen. Spannend wurde es, als wir durch ein Stück Schlucht kamen, wo dicke Felsbrocken abgestürzt waren und kräftige umgeknickte Bäume den Weg versperrten. Ich mußte doch grinsen, als ich ein Schild entdeckte:“ Warning! Move on quickly, do not stop, do not take a break. Stones and rocks can fall down.“ Welcher Witzbold hat das denn geschrieben? Seit wann fallen Steine denn nur auf stehende Menschen?
Wir achteten etwas mehr auf unsere Umgebung, aber an so einigen schönen Stellen genossen wir trotzdem die Aussicht.Read more
TravelerDas hoffe ich auch, pass gut auf dich auf 😘
Traveler😘Danke, gar nicht do einfach hier.