An das andere Ende der Welt

December 2018 - January 2019
Rund 24 Stunden dauert der Flug nach Neuseeland. Über 18.000 Flugkilometer werden dabei von Düsseldorf nach Auckland zurückgelegt. Ein Besuch der Maori, Kiwis und Hobbits ist daher eine Reise an das andere Ende der Welt. Unser Abenteuer beginnt. Read more
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  • Day 10

    Coromandel und Hot Water Beach

    December 10, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir haben den Regenwald für heute hinter uns gelassen. Der Weg führte uns über den Pacific Coast Highway zurück zum Meer. Highway ist gut. Heißt er so, weil er einen Berg nach dem anderen hinauf führt? Es kann auf keinen Fall damit zusammen hängen, dass man ihn schnell befahren kann. Das kann man nämlich nicht. Der Highway ist so schmal, dass man sich immer wieder mit entgegen kommenden Fahrern einigen muss, wer wartet und wer fährt. Nun ja, überwiegend regeln das die Schilder. Trotz der gewöhnungsbedürftigen Straßenverhältnisse ist die Strecke sehr schön. Nur Coromandel Town hat mir nicht wirklich gefallen. Deshalb sind wir am nächsten Morgen auch sofort weiter Richtung Hahai. Auf dem Weg dorthin kamen wir an traumhaften Buchten vorbei, unter anderem auch an Hot Water Beach.
    Hot Water Beach ist wie kein anderer Strand. Auf den ersten Blick gibt es nichts Besonderes. Er leidet fast unter dem Vergleich mit den anderen Wundern des Landes. Und doch erscheint er in der Rangliste der besten Atraktionen des Kiwipals.

    Der beliebteste Strand in Neuseeland wird jedes Jahr von 700.000 Touristen besucht! Es ist ein gut zugänglicher Ort, wo Pohutukawas Bäume wachsen. Vom Parkplatz aus geht man ein Stück durch den Urwald und erreicht schon bald den Strand. Als wir ankamen, waren schon einige vor Ort und gruben tiefe Löcher. Sie gruben wie irre geworden und es kamen immer mehr mit Schüppen ausgerüstete Besucher, die ebenfalls sofort mit dem Graben anfingen. Ein Uneingeweihter hätte denken können, sie alle seien im Goldrausch. Dies war natürlich nicht der Fall. Sie suchten nicht nach Gold, sondern sie gruben nach heißem Wasser. Thermische Quellen vulkanischen Ursprungs fließen etwa in einer Tiefe von fünfzehn Metern. Zwei unterirdische Fissuren filtern das kochende Wasser, das langsam an die Oberfläche steigt. Mit einer Rate von 15 Liter pro Sekunde erwärmt die Quelle das Meerwasser und damit den Sand. Ich bemerkte einen Mann, der schon über Hüfthöhe in einem Loch stand und immer noch nicht auf Wasser gestoßen war. Herbert schaute mich etwas zweifelnd an und fragte: „Und du glaubst, dass sich das lohnt? Das ist harte Arbeit, richtig anstrengend“.

    Ich beobachtete das Spiel weiter und entschied mich, ebenfalls zur Lochgräberin zu werden. Allerdings wartete ich die inzwischen eintretende Ebbe ab. Ich hatte gelesen, dass die heißen Quellen bei diesem Meeresstand nur wenige cm unter der Sandoberfläche zu finden sind. Also suchten wir uns ein Plätzchen im Schatten und sahen dem ulkigen Treiben zu. Als ich das Gefühl hatte, dass der steilere Strandabschnitt nun frei lag, untersuchte ich diese Stelle vorsichtig mit meinen Füßen. Ich merkte schnell, in welchem Bereich die Füße warm wurden. Ich musste noch etwas warten, denn hier war das Meer noch nicht weit genug zurück gewichen. Ich bat Herbert, mir eine Schüppe zu organisieren. Bis zu seiner Rückkehr hatte sich das Wasser ausreichend zurück gezogen. Die von mir ausgesuchte Stelle erwies sich als Volltreffer. Das von mir frei gelegte Wasser war nicht warm, sondern kochend heiß. Wenn man genau die Quelle trifft, kann man darin Muscheln garen oder Eier "kochen". Das Wasser kocht nicht wirklich, aber es ist heiß genug, um - wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann - sich zu verbrühen. Eier brauchen hier etwa 30 Minuten um gar zu werden. Geht Garen umweltschonender? Es waren wie beim Turmbau von Babel sehr viele Nationalitäten am Strand vertreten. Er glich einer Open-Air-Baustelle. Schon bald sah der Strand wie eine Kraterlandschaft auf dem Mond aus. Glücklicherweise wird jedes Sandloch mit jeder Flut wieder verschlossen.
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  • Day 10

    Cathedral Cove!

    December 10, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 24 °C

    Der gigantische Kalksteinbogen, genannt „Cathedral Cove“, kann nicht über eine Straße mit einem Auto erreicht werden. Am einfachsten wählt man den Wasserweg. Wir entschieden uns mit dem Wassertaxi dorthin zu fahren und zurück zu wandern. Für den anstrengenden Rückweg über viele Stufen entschädigten immer wieder tolle Aussichten.

    Die Cathedral Cove wurde in den „Chroniken von Narnia“ als Drehort genutzt. Heute verstehe ich, warum. Zwei paradiesische Strände, zwei malerische Buchten, seichtes und türkisblaues Wasser – ein perfektes Gemälde. Der Natur war diese Schönheit offenbar nicht gut genug, also hat sie gleich noch einen draufgesetzt. Die Cathedral Cove in der gleichnamigen Bucht ist wie ein Felsentor, das vor dieser Kulisse nicht besser hätte in Szene gesetzt werden können. Quasi das I-Tüpfelchen eines perfekten Kunstwerks. Den Namen hat die Höhle, die eigentlich ein großer Felsen ist, einer charakteristischen Besonderheit zu verdanken: Wie ein Tunnel verbindet die nach oben hin spitz zulaufende Höhlenöffnung die beiden Buchten Mare’s Leg Cove und Cathedral Cove sowie die entsprechenden Strandabschnitte miteinander. Der große Naturtunnel und der weiße Sandstrand sind vor der Kulisse des unendlichen Pazifiks und der aus dem Wasser ragenden Felsformationen ein einzigartiger Anblick. Bei Ebbe kann der Tunnel betreten und durchschritten werden, bei Flut bekommt man mindestens nasse Füße.
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  • Day 11

    Hobbiton

    December 11, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 20 °C

    Ich habe zwar die Filme von den „Hobbits“ gesehen. Und sie gefielen mir auch. Aber ich hatte nicht unbedingt den Drang, den Drehort aufsuchen zu müssen. Nun lag aber Hobbinton genau auf den Weg zwischen zwei Orten, die ich auf jeden Fall erleben wollte. Wir nutzten deshalb die Gelegenheit und machten am Drehort stopp. Er liegt im Herzen der Region Waikato. Wir streiften über die üppigen Weiden des Auenlandes, der Herr-der-Ringe- und der Hobbit-Trilogien.

    Wir verliebten uns genau wie der gefeierte Regisseur Sir Peter Jackson in die Schaffarm der Familie Alexander. Auf dem Weg dorthin sahen wir schon in der Ferne die mächtige Gebirgskette Kaimai Range. Also auch ohne den Besuch von Hobbiton fesselte mich die Landschaft mit ihrem besonderen Flair.
    Wenn man dann zum Drehort kommt, ist erst einmal alle Romantik dahin. Mittlerweile ist er eine große Touristenattraktion geworden und die Eintrittspreise sind gepfeffert. Man wird mit dem Bus zum Set gefahren. Der Reiseleiter begleitet eine große Gruppe durch das Gebiet und zeigt alle Einzelheiten sowie die berühmtesten Orte. Die geführte Tour führte über das knapp 5 ha große Gelände: Vorbei an den Hobbit Höhlen, der Mühle und zur weltberühmten Green Dragon Inn, wo wir kostenlos einen exklusiven Hobbit Drink serviert bekamen. Es rundete unser Abenteuer in „Middle-Earth“ ab. Ein interessanter Abstecher. Es ist nur besser, die Karten vorzubestellen. Wir mussten 2 Stunden warten, bis wir in den Bus einsteigen durften. In der Ferienzeit dürfte es noch länger dauern.
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  • Day 12

    Rotorua

    December 12, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 17 °C

    Irgendwann am späten Abend kamen wir in Rotorua, eine Stadt auf der Nordinsel mitten in der Wildnis, an. Zuvor versuchten wir wild zu campen. Kurz vor dem Ort fanden wir auch eine geeignete Stelle, so dachten wir. Wir bauten den Grill auf, deckten unseren Abendtisch und ich machte mich daran, das Abendessen zuzubereiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass es dort Buschtrommeln oder Rauchzeichen gab. Denn es wurde lebhaft auf diesem Stück Erde. Erst kam ein Auto mit einem einzelnen Mann, dann folgten nacheinander weitere. Alle stellten sich so, dass sie uns gut beobachten konnten. Einer grüsste Herbert sogar freundlich. Aber keiner stieg aus. Ich dachte zuerst, sie wollten sich nach einer langen Autofahrt die Beine vertreten oder sie suchten auch ein Plätzchen zum Campen. 😂 Mit dieser Vermutung lag ich aber offensichtlich falsch. Ich bin mir fast sicher, dass sie auf Sex aus waren. Wir waren wohl auf einem Parkplatz gelandet, auf dem sich tolerante Paare zum Sex treffen und einzelne Herren zum Mitmachen oder Zuschauen einluden. Denkbar war für uns auch, dass sie mit dem Gedanken spielten, uns auszurauben. Herbert und ich waren uns einig, hier kein Risiko einzugehen. Wir suchten deshalb das Weite.
    Rotorua ist eine Stadt auf der neuseeländischen Nordinsel, die an einem gleichnamigen See liegt. Bekannt ist die Region vor allem für ihre geothermische Aktivität sowie für ihre reiche Maori-Kultur. Überall zischte und brodelte die Erde und es roch nach Schwefel. Dicke Dampfwolken kamen aus dem Wald. Ein gespenstisches Schauspiel. Kurz vorher waren wir an einem Schild mit der passenden Aufschrift „Zombieland“ vorbei gefahren. Wir schliefen aber dennoch fest und gut auf einem richtigen Campingplatz. Am nächsten Morgen dampfte es zwar immer noch, aber es schien auch die Sonne. Das Gruselige war verschwunden. Und doch, Rotorua blieb mir unheimlich. Man musste aufpassen, wohin man trat. Überall gab es Erdlöcher, Spalten und Ritze, aus den man etwas Dampfen, Rauchen oder Blubbern sah. Oft so stark, dass man es auch hörte. Es gab Warnschilder, auf denen wir aufgefordert wurden, die Wegmarkierungen nicht zu verlassen. Ansonsten: Verbrennungsgefahr. Aber diese Dampfschwaden haben auch irgendwas mystisches. Erstaunlich, dass sich Menschen entschlossen haben, hier zu leben. Es ist vulkanisches Gebiet. Der letzte Ausbruch datiert aus dem Jahr 1886. Nur wenige Kilometer weiter brach erst kürzlich, nämlich im Jahr 2012, ein Vulkan aus.
    Wir übernachteten auf einem Campground mit einer Besonderheit. Er verfügte über Kochstellen, die ohne zugeführte Energie auskommen. Die enorme Erdwärme macht es möglich. Auf Lanzarote habe ich ähnliches gesehen. Aber hier brodelt es überall. Der Campground macht Werbung damit, dass die Zeltplätze alle beheizt sind.

    Also von unten heiß und von oben - wie im Regenwald typisch - nass. Das ist ja mal was anderes. 😂

    Hier war der letzte Rückzugsort der Maori. Für die Maori war dieser Ort sehr spirituell. Denn sie spürten die Energie von Mutter Erde. Sie nutzen diese Wärme für ihr Leben. In einen See voll kochendem Wasser tauchten sie aus Schilf geflochtene Behälter mit Lebensmittel ein und kochten so ihr Gemüse sowie ihr Fleisch. Aber auch auf heißen Steinen und in Erdlöcher wurde gebacken und gebraten. Lasst eure Fantasie mal freien Lauf. Maori waren ursprünglich Kanibalen. Hier kann man fast nachfühlen, was sie mit ihren Feinden gemacht haben.
    In Rotorua kann man einen Maori Abend mit Theater, Tanz und Gesang sowie ein traditionelles Abendessen buchen. Alles sehr touristisch aufgemacht. Ich finde es gut, wenn die Ureinwohner wieder zu ihren Wurzeln finden, aber dieses Angebot sprach mich nicht wirklich an. Dabei interessieren mich die spirituellen Geschichten der Maori, ihre Bräuche und Sitten sehr. Ein Gespräch darüber wäre nach meinem Geschmack gewesen. Aber leider ist die Sprachbarriere zu groß. Das Englisch hier verstehe ich nur sehr schlecht. Der Akzent bzw. der Dialekt ist mir zu schwierig. Mich ärgert der Turmbau von Babel. Ohne ihn würden wir alle die gleiche Sprache sprechen.😉
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  • Day 13

    Taupo

    December 13, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 17 °C

    Stellt euch dieses Bild einmal vor. Ein riesiger Regenwald mit drei aktiven Vulkanen, überall brodelt die Erde. Aus unendlich vielen Löchern und Spalten dringt Dampf oder Schwefel, Tropfsteine ohne Höhlen. Und in diesem Umfeld haben Menschen ein Spa geschaffen mit kleinen Privatpools in Hütten für 2 Personen. Dazu einige größere Pools mit unterschiedlich heißem Wasser. Wir haben natürlich einen Privatpool getestet. Eine gute Entscheidung. Wir waren total glücklich, entspannt und genossen die intime Zweisamkeit. Dazu gibt es für euch keine Bilder, nur die in euren eigenen Köpfen. Ich wusste gar nicht, dass Paradies und Hölle so nah bei einander liegen.
    Der Lake Taupo in Neuseeland ist der Kratersee eines vor rund 26.500 Jahren kollabierten Vulkans und der größte See des Landes. Und wie überall in Neuseeland, wo es Wasser gibt, gibt es unendlich viele Möglichkeiten, Wassersport zu treiben. Aber dies war nicht unser Ziel.
    Gerne wäre ich zu den Maori Felsenschnitzereien in der Mine Bay geschwommen. Unten ist ein Bild davon, allerdings nicht von mir gemacht, sondern aus dem Netz geklaut. Um dort hin zu kommen, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man schwimmt oder man nimmt ein 🚣‍♂️. Da wir ein richtig starkes Gewitter hatten, kam dieser Ausflug leider nicht in Frage. Wir entschlossen uns daher, am nächsten Morgen sofort weiter in den Tongariro National Park zu fahren.
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  • Day 14

    Tongariro National Park

    December 14, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 10 °C

    Verschiedene Szenen der Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ wurden im Tongariro-Nationalpark gedreht. Die Dreharbeiten zu den Kampfszenen waren so intensiv, dass sie spätere Sanierungsarbeiten erforderlich machten. Der Mount Ngauruhoe (2.291 m) ist als Schicksalsberg im Film zu sehen. Auf dem Gebiet des Nationalparks befinden sich mehrere Kultstätten der Maori, die die Vulkanlandschaft als heilig verehrten. Uns war der Wettergott an diesem Tag nicht gut gesonnen. Unser Schicksal war es, auf die Besteigung des Schicksalsbergs zu verzichten. Die Ranger rieten uns von diesem Vorhaben mit Blick auf den angekündigten Starkregen und einer zu erwartenden Nebelfront ab.
    Der letzte Ausbruch des Tongariro datiert vom 12. November 2012 und liegt damit nur wenige Jahre zurück. Das nach wie vor gefährdete Gebiet ist auf einer Hinweistafel im Park genau eingezeichnet. Mich wundert nur, dass genau dort ein Skigebiet errichtet wurde. In dieser Mondlandschaft stehen Häuser, Hotels, Restaurants und andere Gebäude. Seht euch die Bilder selber an. Das die Menschen sich das dort trauen. Skifahren auf einem Pulverfass, also wer das braucht, bitte schön. Ich gebe euch gerne die genauen Daten weiter.
    Ganz schön enttäuscht war ich, als ich nicht hoch zum inneren Kraterrand aufsteigen durfte. Herbert sah das anders: „Silvia, du warst drei Wochen auf Lanzarote wandern, also was willst du hier Neues entdecken?“
    Er hatte ja recht und auch nicht recht. Denn dieser Vulkan hat etwas Besonderes. Er ist anders vom Aufbau und wesentlich besser erhalten in seiner Form als die auf Lanzarote. Und wer möchte nicht den Berg des Schicksals ersteigen und sich ein bisschen wie in der Geschichte „Der Herr der Ringe“ fühlen?
    Im Besucherzentrum ließen wir uns von einer netten Dame beraten, welcher Hiking Weg heute machbar ist. Zuerst enttäuscht, dann aber begeistert, wanderten wir zu den Taranaki Falls.
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  • Day 14

    Taranaki Falls

    December 14, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 17 °C

    Der leicht zu gehende Pfad zum Taranaki-Wasserfall ist als 6 KM langer Rundweg angelegt. Die meiste Zeit läuft man über Schotter. Mit Turnschuhen ohne Probleme zu gehen. Und immer - soweit nicht zeitweise hinter dicken und dunklen Wolken versteckt - im Blick: Der Berg Ngauruhoe, also der Schicksalsberg aus den Herr der Ringe-Filmen.Read more

  • Day 14

    Forgotten Wold Highway

    December 14, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 20 °C

    Als wir dem Highway durch die "vergessene Welt" folgten, wurden wir wieder einmal Zeugen davon, wie sich ein Highway einfach mal in eine Schotterstraße verwandelte, ohne die Bezeichnung Highway einzubüßen. Eine "Schotter-Autobahn", so was gibt es wohl nur hier in Neuseeland! Wir fuhren durch strömenden Regen durch eine trotz allem wunderbare und märchenhafte Landschaft.

    Ein Teilstück der Strecke, die durch eine schmale Schlucht entlang eines Flusses führte, konnte man allenfalls als Geröllweg bezeichnen. Dieser führte durch einen dichten Dschungel und wir kamen uns fast vor wie in einem Land vor unserer Zeit… (schon wieder ein Film?). Wenn auf dieser Erde noch Dinosaurier leben, dann sicher hier in Neuseeland .
    Wir fuhren weiter durch enge Täler und tiefe Schluchten. Es schien soviel Wasser vom Himmel und von den Berghängen herunter zu fließen, dass ich kurz glaubte, Bilder von Wasser- und Geröllmassen vor mir zu sehen, die uns einfach wegschwemmten. Als dann dazu auch noch dicke Felsbrocken auf die nicht vorhandene Straße rutschten, stieg mein Adrenalin-Pegel kurzzeitig stark an. Die guten Fahrkünste von Herbert brachten uns aber sicher aus dieser "grünen Hölle" wieder heraus.

    An Kuriositäten mangelt es auf dem „Forgotten World Highway“ sicher nicht, denn außer der „Hobbits Hole“ gab es die „Republik von Whanga“. Was das nun schon wieder ist? Na, das fragt man am Besten die Einwohner des kleinen Städtchens mit dem für uns Deutsche fast unaussprechlichem Namen Whangamomona.
    Im Jahr 1989 wurde die Gemeinde um den gleichnamigen Ort durch eine Verwaltungsreform zwei unterschiedlichen Verwaltungsregionen zugeordnet. Doch da das den Einwohnern von Whangamomona überhaupt nicht in den Kram passte, riefen sie kurzerhand die Unabhängigkeit aus und erklärten ihre Gemeinde zur Republik.

    Alle zwei Jahre wird die Unabhängigkeit nun mit einem großen Fest zelebriert. Zu diesem Anlass kommen außer den gut 300 Einwohnern der Gemeinde noch mehrere Tausend Neuseeländer wie auch Touristen zusammen.
    Es gibt dort ein Kiwi Projekt. Mit etwas Glück kann man dort tatsächlich Kiwis sehen. Zwei Menschen versuchen dort in eigener Regie Kiwis zu retten und verlassene Kücken aufzuziehen, um dann auch wieder auszuwildern.
    Auch die „Bridge to somewhere“ ist sehenswert. Und wohin sie führt, sagt ja schon der Name. 😂
    Der „Te Maire Track“, das war mein Favorit. Diese 2-stündige Wanderung beginnt mit einer Hängebrücke sowie mit einem Mosaik aus einheimischen Bäumen wie Rimu, Miro, Totara, Kahikatea, Matai, Rewarewa, Hinau und Tawa.
    Zu den Damper Falls, die ebenfalls fest auf meinen geplanten Programm standen, führt ein 14 KM langer Umweg über die Moki Road. Mit 85 Metern ist der Wasserfall der zweithöchste auf der Nordinsel. Insbesondere nach starken Regenfällen gilt er als sehr spektakulär. Ich bin zwar abenteuerlustig und lasse mich von Regengüssen nur selten von Outdooraktivitäten abhalten. Aber irgendwo habe auch ich meine Grenzen. Die Regenfälle waren einfach zu intensiv. Sie machten die geplante Tour zu einem unkalkulierbaren Risiko, so dass wir schweren Herzens diesen Programmpunkt nicht realisierten. In meinem nächsten Leben werde ich vielleicht einen erneuten Versuch starten.
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  • Day 16

    Letzter Tag auf der Nordinsel-Wellington

    December 16, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 17 °C

    Nachdem wir einen wundervollen Sonnenuntergang im Surferparadies mit einem Gläschen Wein gefeiert hatten, schliefen wir die letzte Nacht auf der Nordinsel. Zum Abschied fuhren wir den Surfer Highway Richtung Wellington. Das besondere ist, dass man nochmal um den höchsten Vulkan, der vor etwa 250 Jahren das letzte mal ausbrach, herum fährt. Diesen Streckenabschnitt hatte ich mir bei den Reisevorbereitungen als sehr schön vorgestellt. Auf der einen Seite der Ozean, auf der andere Seite den Vulkan. Tatsächlich hatten wir weder auf der einen Seite den Ozean, noch zur anderen den Vulkan. Der Ozean war zu weit weg und der Vulkan lag wieder einmal hinter dicken Regenwolken versteckt. Aber an der Küste schien die Sonne. Man konnte den einen oder anderen Regenbogen 🌈 sehen.
    Um 9:00 h kamen wir schon in Wellington an. Unsere Fähre ging allerdings erst um 13:30 h los. Wir nutzten die Zeit, uns Wellington anzuschauen. Ich habe nicht wirklich einen Zugang zu dieser Stadt gefunden. Sie hat mich nicht berührt. In Erinnerung wird mir wahrscheinlich nur die Fahrt mit der dortigen Cable Car bleiben. Vielleicht war ich aber nur schon zu gespannt auf das Übersetzen mit der Fähre und die Marlborough Sounds.
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  • Day 16

    Überfahrt und Picton

    December 16, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 22 °C

    Auf der Überfahrt mit der Fähre hatten wir zunächst recht sonniges Wetter, auch wenn der Wind sehr kalt war. Wir tauschten Regenwald, Vulkane sowie Schwefelgeruch gegen Neuseelands Alpen und Gletscherseen und fuhren in gut 3 Stunden von Wellington nach Picton. Je mehr wir uns der Südinsel näherten, desto wolkiger und stürmischer wurde es.
    Um 17:00 Uhr stiegen wir wieder in unseren Maui und steuerten den nächst gelegenen Campingplatz auf der Südinsel an. Dieser lag nur 6 Minuten vom Hafen entfernt in Picton City.
    Auf den ersten Blick gefiel uns Picton nicht wirklich, aber wir fanden ein nettes Lokal. Dort bestellten wir uns ein traditionelles neuseeländisches Sonntagsessen. Es gab Lamm mit Gemüse und Kartoffeln aus dem Backofen. Die dazu servierte und in Neuseeland durchaus übliche süße Pfefferminzsauce war für uns allerdings etwas "gewöhnungsbedürftig".
    Der nächste Tag sah wettertechnisch deutlich besser aus. Bei unserem Rundgang durch Picton begleitete uns durchgängig die Sonne. Die kleine Stadt hat außer ein paar Geschäften auf der High Street und einer tollen Uferpromenade nicht viel zu bieten. Dennoch revidierten wir unser etwas voreiliges Urteil vom Vortag. Ein Zwischenstopp ist hier durchaus lohnenswert.
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