- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Oct 20, 2023
- ☀️ 13 °C
- Altitude: 147 m
- South KoreaGangwon-doCheoksalliMokujae38°10’1” N 128°31’2” E
Südkorea Roadtrip Seoraksan & Odeasan
October 20, 2023 in South Korea ⋅ ☀️ 13 °C
In etwa 40 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt befindet sich der Nationalpark Seoraksan und nochmals etwa 40 Kilometer weiter südlich der Odaesan Nationalpark, welcher unweit von Pyeongchang liegt, wo 2018 die olympischen Spiele stattfanden. Wir freuten uns auf die Schönheit der Koreanischen Berglandschaft. Was wir jedoch nicht auf dem Radar hatten, war der unerbittliche Rhythmus der Wochentage, welcher unweigerlich dazu führte, dass bereits wieder Wochenende war, was wiederum zur Konsequenz hatte, dass die Koreaner in Strömen aus ihren kleinen Stadtwohnungen in die Natur flüchteten. Wir befanden uns mit unserem Hyundai nur gerade beim Taleingang zum Park, als bereits dutzende weitere Hyundais, Kias, SsangYongs und andere Automobile die Strasse versperrten. Unsere Pläne hätten uns noch mindestens 5 Kilometer weiter in die Sackgasse des Talkessels geführt, wodurch wir wohl den Tag im Stau verbracht hätten. Einen Tag im Stau verbringen könnten wir auch in der Schweiz noch nachholen und so änderten wir unsere Pläne und liessen von unserem Navi die Route neu berechnen. Unsere Routenwahl fiel auf eine Passstrasse, die den Nationalpark weiter westlich durquerte. Von dort aus würden wir am Strassenrand unser Fahrzeug parkieren um anschliessend die Berge zu erkunden. Natürlich waren wir nicht die Einzigen mit dieser Idee. Wir navigierten der Passstrasse entlang, die überfüllt war mit Fahrzeugen und Wandergruppen. Auch mit Hilfe der Sattelitenbilder von Google Maps hatten wir keine Chance einen Parkplatz zu finden. Wir befanden uns nach circa zwei Stunden Fahrt ziemlich am nördlichen Ende des Nationalparks, als wir plötzlich noch ein kleines Plätzchen für unseren Hyundai ausmachten. Dahinter befand sich gleich ein Wanderweg, der in den Nationalpark führte und uns zu den Daeseung Falls bringen würde, welche wir eigentlich nicht beabsichtigten zu besichtigen. Doch es war der perfekte Ausflug für uns, eine kurze Wanderung im herbstlichen Laubwald, bei Sonnenschein an der frischen Luft. Das Einzige, was uns etwas irritierte war die Koreanische Wanderkultur, falls man diese so nennen kann. Während es bei uns Zuhause oder beispielsweise auch in Japan die Sitte ist sich gegenseitig zu grüssen und je nach Gelände den entgegenkommenden Wanderern Platz zu machen, verhielten sich die Koreaner, als wären sie beim Defilee einer Militärparade, Blick und Schritt starr geradeaus, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, wenn jemand entgegenkam. Nun, da wir jung, flexibel und adaptiv sind lernten wir schnell damit umzugehen und gingen schon bald in ebenso freundlicher Manier grusslos und stur auf unserem Pfad.
Die Nacht verbrachten wir in Pyeongchang-gun und am nächsten Tag begaben wir uns in den Odaesan Nationalpark. Diesmal jedoch etwas früher, um die Stosszeiten zu vermeiden. Wir fuhren wieder in einen Talkessel bis zum Woljeongsa Tempel, von wo aus ein Wanderweg dem Flussufer entlang durch das Tal führte. Da tausende auf diesem Pfad ins Tal hinein und hinaus wanderten, war der Weg total überfüllt. Auf der anderen Flussseite führte eine Strasse ins Tal hinein. Bei der Wahl zwischen einem Wettlauf mit Touristenbussen und dem Slalom durch Koreanische Wandergruppen entschied ich mich letztendlich für den Trailrun auf der Strasse. Da Selina sich mit den Wanderern auf dem Pfad abmühte hatte ich am Ende des Tals noch genügend Zeit, um kurz auf den Berg Odaesan zu rennen, von wo aus man eine schöne Aussicht über das Tal und die Laubwälder hatte. Auf dem Gipfel bot sich mir ein sonderbares Naturschauspiel. Mehrere Dutzend Wanderer standen Minuten lang in der Schlange, um sich vor einem Stein der den Gipfel markierte ablichten zu lassen. Für die Aussicht schien sich kaum jemand zu interessieren, Hauptsache man hatte ein Beweisfoto mit dem Gipfelstein. Ich beobachtete das Treiben ein wenig, genoss die Aussicht und begab mich auf den Rückweg. Auf dem Weg zurück machte ich noch einen kurzen Fotostopp bei einem Denkmal, welches mit hunderten farbigen Lampions geschmückt war. Deren Bedeutung und Nutzen waren mir zwar unbekannt, aber sah wirklich sehr hübsch aus.
Nach dem Wandern im Odaesan Nationalpark begaben wir uns am späteren Nachmittag in ein Dorf in der Nähe von Chungju, einer Stadt ziemlich im Herzen Südkoreas, von wo aus wir am nächsten Tag in Richtung Westküste fahren würden. Die Zeit im Auto versüssten wir uns jeweils mit unseren lokalen Lieblingskeksen, die ein wenig Ähnlichkeit mit einem Petit Beurre Biskuit hatten und diversen Podcasts, Hörbüchern oder sonstigen Audioangeboten, die uns Spotify gerade schmackhaft machte.Read more
Traveler Die Waldbilder hast du sicher in der Schweiz 🇨🇭 gemacht 🙈
Traveler Spannend😱