Spain
Trevélez

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Travelers at this place
    • Day 43

      Begehung des Mulhacén

      April 23 in Spain ⋅ ☀️ 13 °C

      Kurz vor 06.00 Uhr schnappe ich mir meine Stirnlampe und meinen deutlich leichteren Rucksack (unnötiges lasse ich bei der Pension), schwing mich in meine Schuhe und mache mich auf den Weg in Richtung Mulhacén. Ich weiß nicht so recht was mich erwartet, da ich weder den Berg kenne, noch eine Einschätzung hinsichtlich Schneemenge und technische Schwierigkeit geben kann. Ich weiß eben nur das, was ich im Internet so gelesen habe. Da finden sich unter anderem bloße Fakten und zwar, dass der auf mich wartende Rundweg 22km mit fast 2000hm - sowohl rauf als auch runter - umfasst und der Gipfel auf 3.479m liegt. Ich gehe daher in einem ausgesprochen ruhigen und gleichbleibenden Tempo und lasse mir genügend Zeit. Als die Sonne langsam aufgeht sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben Steinböcke in der freien Natur! Ich freue mich und durch das schöne Morgenlicht, verbunden mit der frühlingshaften Stimmung, gewinne ich schnell an Höhe. Ab der Baumgrenze um etwa 2400m beginnen die ersten Schneefelder. Da der Berg jedoch kaum über steile Passagen verfügt und er technisch nicht besonders anspruchsvoll ist, sind die wenigen Schneefelder keine wirkliche Herausforderung. Einzig der Wind fordert beim Anstieg ordentlich Energie, letztlich legt er sich aber in Gipfelnähe, sodass ich den Gipfel nach etwa 4,5h erreiche und die Aussicht vollends genießen kann. Ein Gipfelkreuz findet sich hier nicht, lediglich ein Betonsockel markiert den höchsten Punkt. Der Abstieg erfolgt über den Mulhacén II auf einer zunächst sehr dankbaren und sanft abfallenden Route. Ich kreuze dabei sogar kurz eine Schotterstraße, die tatsächlich auf den Nachbarberg Pico de Veleta (3.396m) führt. Ich verlasse die Schotterstraße aber in Richtung Trevélez und gehe den in Serpetinen angelegten Steig hinab. Auch hier begegne ich nochmals mehreren Steinböcken, die mich nicht besonders interessiert ansehen. Der Abstieg zieht sich letztlich stark in die Länge und fordert einiges an Kondition. Nach insgesamt acht Stunden Gehzeit beende ich den Rundweg wieder in Tevélez, hole mein Sachen aus der Pension und finde knapp außerhalb des Ortes einen passenden Zeltplatz.

      Definitiv ein toller Tag mit viel Anstrengung, Wind, Kälte, aber auch Sonne und schlussendlich den höchsten Gipfel auf dem ich bisher stand!

      heute: 25,8 km, 2.110 hm
      gesamt: 546,8 km, 17.028 hm
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    • Day 44

      Trevélez -> Bérchules

      April 24 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

      Am gestrigen Abend habe ich mir vorgenommen mal etwas länger zu schlafen und den Tag gemütlich anzugehen. Die Nacht war mir zarten 3 Grad aber bitterkalt und so hab ich schon sehnsüchtig auf die wärmende Sonne gewartet. So ganz optimal hab ich meine Schlafstelle aber nicht gewählt, da die Sonnenstrahlen erst über den Berg mussten ehe sie endlich mein Zelt erreichten. Zukünftig heißt es also eine Stelle zu finden, die etwas versteckt liegt, frei von spitzen Steinen und stacheligen Pflanzen ist, keinen harten Boden hat, sodass ich die Heringe versenken kann , möglichst eben ist UND am darauffolgenden Morgen rasch von der Sonne erfasst wird 🤨

      Am heutigen Tag erreiche ich wieder viele kleine Dörfer, manche schreiben fast ausgestorben zu sein, sind aber allesamt wunderschön in Schuss gehalten. Die Landschaft zeigt sich beinahe durchgehend von seiner schönsten Seite. Die Wege selbst können nicht anders - sie müssen bergauf und bergab gehen - so wie es meine Waden wünschen.

      Kurz vor Schluss kommt es noch zu einer unschönen Begegnunge mit richtig großen Herdenschutzhunden, die ihren völlig heruntergekommenen und vermüllten Hof verteidigen. Der eigentliche Weg führt mitten hindurch, aber ich trau mich nicht den Hunden näher zu kommen, da sie nicht den Eindruck vermitteln halbe Sachen zu machen. Ich suche mir daher mühsam einen Weg vorbei zwischen angrenzender Schlucht und Hof und kehre schließlich nach viel Fluchen zurück zum Wanderweg. Eine Schlafstelle finde ich schließlich auch relativ rasch, nachdem ich noch eine große Herde Steinböcke bei ihren Kletterkünsten beobachten durfte 🐐

      heute: 29,4 km, 1.186 hm
      gesamt: 576,2 km, 18.214 hm
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    • Day 34

      Trevélez, Heimat des Serrano-Schinkens

      May 1, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

      Am Ende des auch hier langen Wochenendes fahren wir weiter ins Hinterland, in die Berge und dort Richtung Trevélez. Das ist ein kleines Bergdorf im Nationalpark Sierra Nevada auf ca. 1450 m Höhe, welches bekannt ist für seinen hervorragenden Serrano-Schinken. Über eine Länge von ca. 30-40 km führt uns das Navi über eine ganz schmale Straße, die nicht mal mehr Platz für eine Fahrspur in jede Richtung hat, in engen Serpentinen zu unserem Ziel. Die Strecke ist zwar eng, aber wunderschön!

      Hier treffen wir uns mit Petra und Herbert, mit denen sich unsere Wege schon in Nord-Norwegen mehrfach gekreuzt haben und die nun erfreulicherweise auch just hier in der Region unterwegs sind. Wir verbringen sehr lustige und schöne Stunden gemeinsam!

      Um etwas mehr über die Attraktion des Ortes, den Serrano-Schinken, zu erfahren, besuchen wir gemeinsam die Schinken-Produktion der Fa. Jamones Vallejo samt dem dortigen Museum. Die Schinken-Herstellung geht in diesem Ort Jahrhunderte zurück. Aber die Familie Vallejo war die Erste, die den Prozess der Trocknung der Schinken in Trevélez industrialisierte. 1951 hat sie erstmals einen Trockenraum für die Reifung errichtet unter den besonderen Bedingungen der örtlichen Luftfeuchtigkeit, die den Ort in ganz besonderem Maße für die Trocknung des Schinkens qualifizieren. Die Kapazitäten der Anlage wurden später auf bis zu 30.000 Schinken erweitert.

      Schinken, die in Trevélez reifen, sind durch ein besonderes Siegel geschützt. Der sog. Trevélez-Schinken besteht ausschließlich aus Schweinefleisch und Salz bei sehr geringem Salzgehalt und wird luftgetrocknet. Er wird zunächst in grobkörnigem Meersalz gepökelt und bis zu 14 Tage kühl im Salz gelagert. Nach der Salzlagerung werden die Schinken gewaschen, um so das überschüssige Salz von der Oberfläche zu entfernen, und nach ca. 6- 8 Monaten erstmals mit Fett eingerieben. Das wird dann alle 4 Monate wiederholt. Der Gourmet-Schinken der Fa. Jamones Vallejo wurde 2018 vom spanischen Landwirtschaftsministerium als der beste Serrano-Schinken ausgezeichnet.

      Serrano-Schinken stammt von speziell ausgewählten weißen Schweinen, die mit Getreide und hochwertigem Futter gefüttert werden, während Ibérico-Schinken aus der Rasse des schwarzen iberischen Schweins hergestellt wird.
      In den Lagern des Hauses hängen aktuell ca. 25.000 Schinken. Es gibt 3 Siegel. Blau steht für 17, rot für 20 und schwarz für 24 Monate Reifezeit. Der Gourmet-Schinken hat sogar einen Reifeprozeß von bis zu 30 Monaten.

      Es versteht sich von selbst, dass wir den Schinken auch gekostet haben. Er schmeckt uns am besten hauchdünn aufgeschnitten und ist dann einfach köstlich.

      Am frühen Nachmittag trennen sich die Wege unserer Freunde und unsere Wege leider wieder und wir fahren weiter Richtung Granada.
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    You might also know this place by the following names:

    Trevélez, Trevelez, 18417

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