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- Oct 6, 2022
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 1,716 m
- GermanyFree State of BavariaSchwangauHohenschwangauGelber Wandschrofen47°33’35” N 10°46’46” E
Der Husarenritt auf der Königsetappe
October 6, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C
- 05:30 Uhr: Der Wecker klingelt.
- 06:20 Uhr: Ich starte das Auto in Weissenhorn (550m über NN)
- 08:20 Uhr: Der Wanderbus spuckt mich bei der Kenzenhütte aus (1.250m über NN)
- 11:00 Uhr: Ich erreiche den Gabelschrofensattel auf 1.940m über NN
Ich gebe zu: eine vernünftige Akklimatisierung sieht anders aus - dementsprechend fühlte ich mich zwischendurch. Aber von vorne:
Ich wollte diese Königsetappe, die ich wetterbedingt schon zweimal an der Kenzenhütte abbrechen musste, unbedingt noch vor dem Winter wandern. Und da das Wetter an diesem Donnerstag passte, reichte ich spontan Urlaub ein und fuhr los.
Die Etappe verläuft ab der Kenzenhütte erstmal moderat steil und steigert sich dann immer weiter. Nach dem Kenzensattel wird es dann leichter, jedoch wechselt am Gumpenkar der Untergrund auf unwegsames Gelände mit großen Felsblöcken.
Eine kurze Pause in der nun einfallenden Sonne später stieg ich über ein sehr steiles und teils unwegsames Geröllfeld auf zum Gabelschrofensattel. Der Weg ist hier nur noch zu erahnen und ich freute mich über jede Markierung auf den Felsen, die ich finden konnte. Gott sei Dank bin ich hier nicht bei Regen oder Nebel hoch - mit meiner begrenzten alpinen Erfahrung bin ich auch so schon an die Grenzen gestoßen.
Der Ausblick war allerdings überragend und auf der anderen Seite suchte ich dann erstmal nach dem Weg. Die erste Markierung, der ich folgte führte in sehr anspruchsvolles Gelände - das konnte nicht der richtige Weg sein.
Ich kehre um und fand schließlich den richtigen Pfad - hier könnte der Weg besser markiert werden. Zwei anderen Wanderern, die nach mir vor dem selben Problem standen, rief ich von weitem zu, dass der Weg in meine Richtung führt - später bedankten sie sich bei mir, dass sie nicht den Umweg gehen mussten.
Nun war ich endgültig in der Einsamkeit des „stillen Gebirges“ - dem Ammergebirge - angekommen. Nur das brunftige Röhren eines Hirsches und das Klappern einiger Gemsenhufe durchbrachen die Stille - am Himmel drehten vermutlich ein Steinadler und ein paar Kolkraben ihre Kreise. Von weitem konnte ich die Kirche auf dem Auerberg erspähen.
An einigen Stellen musste ich nun meine Höhenangst etwas bändigen, aber wirklich ausgesetzt und gefährlich wurde es nie. Allerdings machte ich mir auf dem Weg immer wieder Gedanken, ob das alleine unterwegs sein hier oben wirklich die beste Idee ist. Handyempfang ist nämlich Fehlanzeige.
Kurz überlegte ich noch, ob ich einen Abstecher auf die Ahornspitze unternehmen sollte - der anspruchsvolle Weg heute hatte aber zu viele Körner gekostet, so dass ich direkt zum Tegelberghaus ging und erstmal in der Sonne das wundervolle Panorama und einen Kaffee genießen durfte.
Mit der Bergbahn ging es dann ins Tal und mit dem Bus dann zurück zum Auto am Wanderparkplatz. Morgen folgt dann vermutlich noch eine Etappe…
Distanz: 11 km
Rauf: 1.010 Hm
Runter: 614 HmRead more
Traveler Das liest sich nach einer wirklich tollen Tour. Wobei ich die wirklich nicht als solo Tour gemacht hätte.... Aber das muss jeder selbst einschätzen. Das Problem ist wirklich meist die absolut schlechte Netzabdeckung in Deutschland. Das war bei mir neulich sogar schon zwischen NRW und Hessen der Fall. Kein Netz! Oder noch verrückter. Im Smartphone Telekom Sim. Kein Netz. Im alten Notfall Handy eine O2 Karte: voller Empfang
StartTheTrail Naja, es waren doch ein paar Wanderer unterwegs. Ist auch Teil des E4. Also, Hilfe wäre sicherlich da gewesen. Aber bei schlechtem Wetter hätte ich dir Tour natürlich nicht gemacht. Und manchmal macht man sich in der Situation mehr ungute Gedanken, als nötig sind - wichtig ist halt, ruhig zu bleiben und gegebenenfalls umkehren…
WildWortWechsel Der Weg ist ja die Hölle! Zum Glück ging alles gut 👍
StartTheTrail Wenn die Hölle so schön ist, kommt man ins Grübeln… Aber Spaß beiseite: mit einfachen Trailrunning-Schuhen mit schwerem Fernwanderrucksack und ohne Trekkingstöcke wäre es wohl sehr schwierig geworden. Es gibt auch einen alternativen Weg auf dieser Etappe, der wohl einfacher zu gehen ist.