Aneby Municipality

Wir stehen um 7 Uhr bei bereits bestem Wetter und Sonnenschein auf. Das Gras ist noch nass, aber auf der Sonnenseite trocknet alles schnell ab. Wir brauchen zwei Stunden für Frühstück und alles abbauen und einpacken und stehen pünktlich zur Ladenöffnung in Älghults „Cykel & Sport“. Wir kommen nicht oft an Fahrradläden vorbei und wollen gerne einen Schaltzug in Reserve haben. Den bekommen wir auch, aber einen Rasenmäher, ein Wanderkleid, eine Kettensäge oder Angelzubehör hätte man dort auch kaufen können. Hat Spaß gemacht der Laden.

Wir haben heute 120 km quer durch Småland auf dem Plan. Die Gegend ist bekannt für die vielen einen roten Schwedenhäuschen und auch die Landschaft gefällt uns gut, immer hoch und runter, viele Kurven und abwechslungsreiche Ausblicke. Ewig viele Steine liegen herum, sehr große aber auch kleinere, auf den bewirtschafteten Feldern wurden sie eingesammelt und zu Mauern aufgeschichtet, in den Gärten liegen sie häufig dekorativ rum und auch auf den Kuhweiden stört sich keiner dran. Der Straßenrand ist häufig begrünt und absichtlich nicht gemäht, es gibt Lupinen in vielen Farben, Klee und Farn, Kalbskraut und diverse Blumen, die ich noch nie gesehen habe. Manchmal winzige aber knallrote wilde Erdbeeren.
Geplant war eigentlich eine Kaffeepause in einem ehemaligen Lanthandel mit Museum, aber es ist montags leider geschlossen und so gibt es nur Pausen am Straßenrand, die sich wegen der vielen Fliegen immer eher kurz gestalten.
Nach 100 km erreichen wir Eksjö, ein unerwartet großer Ort und wir sind fast überfordert von so vielen Menschen nach der langen Zeit fast nur zu zweit. Im Supermarkt fürs Abendessen einkaufen und Maurice eine große Packung Eis, die wir zusammen im Park löffeln.

Eine Stunde später sind wir in Målsåna und biegen auf eine Schotterstraße Richtung Übernachtung ab. Die Straße wirkt zunächst sehr verlassen, aber unten am See ist eine kleine Ansammlung von Ferienhäusern und unser Campingplatz. Es gibt einen schönen gemähten Rasen und ein sehr schönes neues Servicegebäude mit Küche. Der Sprung ins Wasser fällt heute sehr kurz aus, der See ist einfach zu kalt. Das Highlight ist eine Bahnstrecke auf der anderen Seite des Sees, man sieht die Züge entlang des langen Ufers fahren - wie im Miniatur Wunderland. Letztes Jahr im Winter sind wir genau auf diesen Schienen im Nachtzug nach Stockholm gefahren.

Zum Abendessen gibt es Couscous mit Feta, Paprika und Ayvar - obwohl wir beide eigentlich dachten, wir finden Couscous ganz schön langweilig, ist es einfach lecker. Wie immer legen wir uns noch bei Tageslicht ins Zelt und haben keine Probleme zu schlafen.Read more