Schweden
Habo Kommun

Entdecke Destinationen von Reisenden, die auf FindPenguins ein Reisetagebuch schreiben.
Reisende an diesem Ort
    • Tag 64

      4. April

      4. April in Schweden ⋅ 🌧 1 °C

      Der Tag beginnt nach einer sehr angenehmen Nacht im Wohnwagen für mich als Vagabunden heute recht früh. Um sechs stehe ich auf, um mit allem Räumen und Wiederherrichten um sieben fertig zu sein. Um 7:15 Uhr stehe ich unten im Dorf am Kreisverkehr und warte auf Siv. Sie ist der Joker, den ich heute ziehen darf. Bei ihr habe ich letzten Freitag übernachtet und da sie in Jönköping an der Uni arbeitet, hatten wir uns zwecks neuer Wanderschuhe darauf geeinigt, dass sie mich morgens auf dem Weg zur Arbeit hier aufliest und mitnimmt. Mein Weg geht gut 20 km Luftlinie an Jönköping vorbei und es würde mich zu Fuß wieder einen Tag kosten. Stattdessen fahren wir einfach das Stück ostwärts und ich bin um 8:00 Uhr in einem Café auf dem Campus-Gelände, kann dort etwas frühstücken und bis um zehn ein wenig die Stadt erkunden. Dann nämlich öffnet Naturkompaniet, wo mir die Füße vermessen werden und ich nach einer guten Stunde neu besohlt rausmarschiere. Ich esse dann noch mit Siv zusammen Mittag und übergebe ihr meine treuen alten Treter, als ich mein Gepäck aus dem Auto nehme. Sie wird sie für mich vorerst aufbewahren, bis ich sie mal abholen lasse, ich hätte heute ein Problem damit gehabt, sie einfach in den Container zu schmeißen. Siv, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
      Um eins marschiere ich in Jönköping los, ich werde für die nächsten zwei, vielleicht auch drei Tage direkt am Vättern nordwärts laufen, um dann wieder auf den E1, meinen Hauptweg zu treffen.
      Der See hält für mich einen Riesenfundus an skurrilen Eisskulpturen bereit und der Weg daran entlang, heute mal ein Stück von einem der Pilgrimsleden, zieht sich teils auf Wasserhöhe, teils aber auch oberhalb der Steilküste entlang. Trotz des trüben Wetters (zwischendurch beginnt es immer mal wieder leicht zu schneien) hat der See, der scheinbar recht flach ist, auffällig schöne unterschiedliche Färbungen.
      Mit den neuen Schuhen brauche ich natürlich noch ein paar Meilen, bis ich sie richtig verstanden habe. Die Sohlen sind hier deutlich härter und knicken nicht, sondern der Fuß rollt eher komplett nach vorne ab, was ich wohl ein wenig üben muss.
      Um sechs rum habe ich im Harbour von Bankeryd eine gute Stelle zum Übernachten gefunden, nachdem ich unterwegs mehrfach erfolglos nach Sheltern gefragt und Ausschau gehalten habe. Damit habe ich heute auch als Halbtagskraft immerhin 15 km geschafft. Ich baue mein Zelt, also zumindest das Innenzelt in einer offenen Hütte auf, da hier die Wärme ein wenig besser gehalten wird. Nachdem ich mit dem Essen durch bin, bekomme ich noch Besuch von einem Mäuschen…
      Weiterlesen

    • Tag 65

      5. April

      5. April in Schweden ⋅ ☁️ 5 °C

      In der Nacht hat es einige Stunden geregnet, von daher war meine Herbergsuche ganz gut.
      Nach dem Frühstück, als ich um 11 rum losziehe, treffe ich direkt am Hafen ein junges schwedisches Paar, die ein verlängertes Frühstück hier draußen machen. Wir unterhalten uns eine Weile, sehr sympathische Leute. Inzwischen verstehe ich auch, warum mich vor einigen Tagen, als es geschneit hatte, die Bauarbeiter so auffällig gefragt haben, ob ich es wirklich bis nach Jönköping schaffen kann: es ist hier ein heftiger Schneesturm gewesen, und einige Leute haben mich im Laufe der letzten Tage gefragt, ob ich denn davon nichts mitbekommen hätte. Ich war noch gute 40 km südlich und es war der Abend in dem schönen Museum am Kamin; von Sturm keine Spur. Der Vättern-See macht wohl tatsächlich eine Art eigenes Klima, das ist schon irgendwie besonders.
      Der Weg zieht sich noch etwas an der Steilküste entlang. Es sind hier immer mal tiefe Gräben, in denen Bäche oder kleine Flüsse in Richtung See angelaufen kommen. Der erste ist mit einem dicken Seil an den Bäumen entlang gesichert, das ich als Handlauf nutzen kann, da es wirklich steil ist.
      Nach einer guten halben Stunde am nächsten Graben, Schlucht wäre bei so 30 oder 40 m übertrieben, gibt es keine Sicherung und es ist mir viel zu steil. Mit dem schweren Gepäck drauf hab ich keine Chance, mich irgendwie vernünftig zu halten, also biege ich von der Steilküste weg Richtung Straße und gehe auf einem Fahrradweg entlang.
      Mich würde heute eine Dusche reizen, da der Campingplatz am Hafen wie fast alle anderen auch noch bis Mai geschlossen hat. Als ich um Mittag rum nach Habo komme, gehe ich in den Supermarkt, was gefühlt ewig braucht heute. Dann suche ich mein Duschglück in einem Fitnessstudio in der Nähe, da es aber kein Personal gibt und alle Türen nur mit Karte zu öffnen sind, scheitere ich schon am Windfang. Ich komme noch ein Stück durch diese Stadt und versuche es an einer Tennishalle, da sie mir empfohlen wurde, aber es ist ganz ähnlich, es gibt keine Klingel, die Tür ist nur mit Karte und Code zu öffnen. Also bleibt es bei dem Versuch.
      Der Weg zieht sich heute schier endlos von einem Ort zum nächsten Richtung Norden. Und um nicht auf der Bundesstraße laufen zu müssen, gehe ich ganz ordentliche Umwege. Nachmittags um drei habe ich noch nicht mal die Hälfte des geplanten Pensums geschafft und möchte am liebsten aufhören für heute. Immerhin ist es trocken von oben und so reiß ich mich zusammen und gehe weiter. Da mir das ewige Zickzack laufen dann doch zu bunt wird, gehe ich ein paar Kilometer an der Bundesstraße entlang. Da die Straße trocken ist, ist es gar nicht so schwierig und so komme ich um sechs rum abseits der Bundesstraße in ein Dorf und frage nach Wasser und eventuell einem Shelter. Die Empfehlung zielt auf einen See gut 5 km entfernt, an dem es auch einen Shelter gibt und der sogar schon an meinem ursprünglichen Weg liegt. Klingt erstmal gut, aber nachdem ich in diese Richtung aufgebrochen bin, nehme ich wahr, dass ich dann ein Stück rückwärts auf meinem Weg laufen würde. Das geht natürlich überhaupt nicht und mein Sturkopf entscheidet sich, zwar diese Distanz zu machen, aber einfach mehr nördlich zu halten und so komme ich kurz darauf in den Wald. Die Wege sind noch immer gut verschneit. Es zieht sich lange bergauf und es läuft sich angesichts der 15-20 cm Schnee, der pappnass ist, recht schwierig. Mit den frisch eingekauften Sachen ist der Rucksack auch einigermaßen schwer und so ist es ein wirklich kräftezehrendes Vorwärtskommen. Es sind ziemlich kleine Schritte, die ich in den Schnee stechen muss. Erfreulich sind die neuen Schuhe an dieser Stelle, mit den alten undichten in diesem nassen Schnee hätte ich gleich barfuß laufen können. Aus der geplanten Stunde für diesen Weg werden am Ende fast zwei. Es hat in der Zwischenzeit begonnen zu nieseln und nachdem ich schon sechs oder sieben mal gestoppt habe und der Meinung war, jetzt hier an dieser Stelle einfach das Zelt aufzubauen, ziehe ich doch immer noch mal weiter. Um kurz vor acht habe ich es dann dick, trete mir im Schnee eine Fläche zurecht, auf der ich das Zelt platziere und sehe zu, dass ich halbwegs trocken drunterkomme. Der Zeitpunkt war ganz gut, denn es beginnt ab jetzt richtig zu regnen, was ungefähr die halbe Nacht anhält. Ich esse nur noch ein wenig und bin gespannt, inwiefern der Zeltboden morgen früh auf diesem nassen Untergrund so einigermaßen dicht gehalten hat. Für heute ist sofort Ruhe. Keine Pinguine, keine Nachrichten, einfach Augen zu.
      Weiterlesen

    • Tag 66

      6. April

      6. April in Schweden ⋅ ☁️ 10 °C

      Es hat die halbe Nacht geregnet, trotzdem ist es am Morgen nur um den Gefrierpunkt rum, so dass meine Gasflasche nicht genug Feuer macht, um wirklich Wasser heiß zu machen. Deshalb stelle ich heute auf Flüssiggasbetrieb um, es ist eine Besonderheit, die nur sehr wenige Brenner können.
      Ich hadere sehr lange mit mir, loszuziehen, da alles recht nass ist, ich nur Schnee im Voraus habe und irgendwie planlos bin. Brauche dann einfach etwas Zeit, um mir ein bisschen was zurecht zu biegen. Alles in allem wird es dabei fast zwölf.
      Ich werde ab jetzt dem E1 für fast 1000km folgen und komme damit nicht allzu oft durch größere Ortschaften, selbst Dörfer sind rar. Ich stapfe durch den nassen Schnee und nach gut 2 Stunden, ich habe ganze 5 km geschafft, gibt es einen kleinen Unterstand, an dem ich eine Pause mache. Es gibt Sarekbrot mit Kaviarpaste, wie delikat. In gut 3-4 km kommt ein Shelter, der nächste ist dann noch 12 km entfernt. Es ist inzwischen 14 Uhr und so beschließe ich, nur noch den nächsten aufzusuchen und dort ordentlich alles zu trocknen und mich zu ruhen. In ähnlicher Entfernung wie der zweite Shelter gibt es einen Campingplatz, der wohl sogar geöffnet ist. Also will ich morgen recht früh aufbrechen, um dorthin zu kommen.
      Um halb vier komme ich am Shelter an, spanne eine Leine und hänge alles zum Trocknen auf. Glücklicherweise liegt er nur 10m von einem Bach entfernt, so dass ich mir dort Wasser holen kann und außerdem baden wir früh. Am Abend gibt es eine Gemüsesuppe mit Wiener Würstchen, alles frisches Zeug, was ich bis hierher geschleppt habe und mit großer Freude zubereite und dann verzehre.
      Weiterlesen

    • Tag 67

      7. April

      7. April in Schweden ⋅ 🌬 13 °C

      Die Nacht war irgendwie unruhig im Shelter, vermutlich hervorgerufen vom Getropfe über die ganze Nacht von der Vorderkante des Dachs oder auch dem undichten Dach selbst (Baujahr 1985), wo ich mir noch spät am Abend einen Tropfschutz über meine Ruhestätte baue. Es ist alles dunstig feucht, Nebel steigt bis ca. 3m über den Boden auf, aber ich sehe schon blauen Himmel und das Sonnenlicht scheint hinter dem Shelter durch. Die gesamte Morgen-Routine ist normal erledigt und ich breche so circa um 9:30 Uhr auf, inzwischen hat es leicht angefangen zu nieseln. Zumindest für die erste Zeit habe ich das Gefühl, dass die Schneeschmelze auch für mich etwas gebracht hat, ich also nicht mehr so tief stapfen muss. Das variiert aber wieder mal von Weg zu Weg und mein Augenmerk ist inzwischen nach einer guten halben Stunde komplett auf den Regen gerichtet. Aus Niesel ist richtig kräftiger Regen geworden, ich habe alles im Einsatz, was mir irgendwie dagegen hilft. Es ist eine merkwürdige Atmosphäre: Wind, Bodennebel kaum höher als 3 m und dazu Regen wie am Bindfaden. Das Ganze zieht sich jetzt erst mal noch ganze 2 Stunden so hin, bis ich an einen See komme, an dem es einen kleinen Unterstand gibt. Und an dem ich seit zwei Tagen den ersten Menschen wieder sehe. Ein Angler sitzt darunter und wartet auf seine zweite und dritte Regenbogenforelle heute (max. 3 je Tag). Einen wirklich ordentlichen Kawenzmann hat er schon draußen liegen. Ich setze mich eine gute Stunde zu ihm, wir unterhalten uns, ich esse was und so schnell der Regen am Morgen gekommen war, hört er auch wieder auf nach insgesamt jetzt 3 Stunden und der Himmel wird relativ schnell wieder blau. Genauso schnell packe ich meine Sachen zusammen und ziehe weiter, es sind jetzt nur noch 6 km bis zum Zeltplatz. Da der E1 weiter als Wanderweg durch die Wälder dicht an den Seen entlang führt und es viele kleine Pfade sind, die bei dem Schnee sehr rutschig sind, das Nachregnen der Bäume tut den Rest dazu, gehe ich die 6 km auf der Straße. Was natürlich auch deutlich schneller geht. Am Campingplatz angekommen, sehe ich, dass das Restaurant geöffnet ist, lese aber fälschlicherweise noch bis um sechs statt um zwei und freue mich schon drauf. Die Rezeption ist sonntags nicht besetzt. Bevor ich mir hier online jetzt irgendwas buche, mache ich erst mal eine kleine Runde auf dem Objekt, ob nicht doch ein Mensch zum Ansprechen ist. Und siehe da, ich treffe auf Oliver, ein ausgewanderter Deutscher, der hier arbeitet und noch bis um fünf da ist. Er ist sehr hilfsbereit und da ich waschen will und der gesamte Platz durch die Schneeschmelze plus Regen ziemlich unter Wasser steht, bietet er mir zu einem sehr fairen Preis eins der Häuschen an, wo ich bis morgen unterkommen werde. Im Handumdrehen hilft er mir, die Waschmaschine zu füttern und ich kann in Ruhe was zum Essen machen, noch mal alles nasse Zeug ausbreiten und trocknen und am Abend die Sauna besuchen. Man beachte: es ist der erste Zeltplatz, den ich seit dem 1. Februar tatsächlich aufgesucht habe. Den Rest des Tages ruhe ich mich. Morgen werde ich nicht allzu früh aufbrechen, da in gut 12 km ein Shelter ist, den ich ansteuern will und dementsprechend heute einen halben und morgen einen halben Ruhetag mache.Weiterlesen

    • Tag 5

      Wer ist Finn?

      2. August 2023 in Schweden ⋅ ☁️ 15 °C

      Wir starten den Tag mit einem kleinen Regenschauer. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir unser Zeug und machen uns auf dem Weg. Heute gabs zum ersten Mal Kanelbullar, die haben einen ordentlichen Motivationsschub gegeben. Nicht lange braucht es das es zum ersten Mal das regnen anfängt, doch es sollte das letzte mal für den heutigen Tag sein. Nach einer kurzen Pinkelpause schließt Finn, ein Bikepacking-Genosse vom Campingplatz, zu uns auf und wir verbringen die nächsten 60km zusammen. Es tut gut sich die Tempoarbeit zu teilen und er bringt einen frischen Wind mit in die Gruppe. Unsere Wege trennen sich aber leider schon wieder am heutigen Tag, da er nach Stockholm abbiegt und wir schnurgerade weiter Richtung Norden fahren.Weiterlesen

    • Tag 5

      Über dem Vättern

      2. August 2023 in Schweden ⋅ ☁️ 16 °C

      Am heutigen Schlafplatz angekommen schlagen wir unsere Zelte in einem kleinem Kiefernwäldchen mit genialer Aussicht auf. Heute haben wir 131km geschafft und konnten ein bisschen was gut machen. Nach dem heutigen Tag, mit einigermaßen gutem Wetter werden wir morgen ziemlich durch die Hölle gehen müssen. Regen von früh bis spät, aber wir haben uns das Ziel ja selbst ausgesucht und deswegen werden wir das auch durchstehen.Weiterlesen

    • Tag 11

      Domsands Strand ( Habo)

      11. September 2023 in Schweden ⋅ ⛅ 24 °C

      Nur 300 Meter vom Campingplatz entfernt liegt dieser kleine beschauliche Strand am Vättern See. Das erste Mal das wir so klares Wasser am See gesehen haben.

      Resümee: Der Vättern See hat uns deutlich besser gefallen als der Vänner See.Weiterlesen

    • Tag 69

      Habo kyrka

      27. Juli 2023 in Schweden ⋅ ☁️ 15 °C

      Die Kirche wurde ca 1622 komplett aus Holz gebaut, die Bemalung stammt aus 1741 bis 1743, von 2 Malern aus Jönköpping. Die Malereien wurden mehrmals restauriert und sind sehr gut erhalten. Eine sehr schöne und interessante Kirche.Weiterlesen

    • Tag 143

      Sonne in Südschweden

      18. Februar 2023 in Schweden

      Heute morgen noch in Südschweden in die Sonne und jetzt wieder in Hamburg.
      Unterwegs in 3 Ländern an einem Tag, diesmal über die Brücke (für unglaubliche 209€, teurer als eine Fährfahrt, allerdings waren die Fähren ausgebucht).
      Und die Brücke ist ein beeindruckendes Bauwerk.
      Unterwegs waren wir noch in einem Oldschool-Imbiss Fastfood essen, grandios, neben Pommes gibt es auch Kartoffelpüree als Beilage oder halbe-halbe.
      Weiterlesen

    • Tag 30–31

      30. Schlafplatz: am Klerebodammen

      10. Juni in Schweden ⋅ ☀️ 13 °C

      Ein gemütlicher Platz direkt unter Stromkabeln und an einem See. Da ich lange gearbeitet habe und danach noch Rad gefahren bin, habe ich diesem Platz gar nicht richtig nutzen können. Hier hätte ich sogar baden und Feuer machen können. Aber ich musste einkaufen und deswegen ist es bei einer Nacht geblieben.Weiterlesen

    Möglicherweise kennst du auch folgende Namen für diesen Ort:

    Habo Kommun, Habo Municipality

    Sei dabei:

    FindPenguins für iOSFindPenguins für Android