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  • Day 9

    12 Wasserfälle und ein heftiger Abstieg

    March 11 in Portugal ⋅ ☁️ 12 °C

    Im Zelt hatten wir es 2,1 Grad, aber im Schlafsack war uns schön warm. Es war eine ruhige Nacht, auf 1.260 HM, sternenklar und nahezu windstill.
    Früh kam die Sonne am Morgen über den Berg und trocknete unserer Zelt, welches bei diesen Temperaturen nur allein durch die Kondensation recht nass war. Wir tranken der Weilen Kaffee in der wärmenden Morgensonne und genossen die Szenerie in den Bergen. Unser heutiges Ziel: der Ort Serra de Água.

    Zur Info, am morgigen Tage rollt ein Sturm aus Nord-West auf die Insel zu, 90 km/h Wind und massig regen wird vorhergesagt. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, unsere Route zu ändern und am vorletzten Abend nicht mehr auf 1.800 Metern Höhe aufzusteigen und haben uns statt dessen ein Apartment in Curral das Freiras gebucht. Um rechtzeitig vor dem Sturm dort anzukommen, sollten wir es heute bis Sierra de Água schaffen!

    Um 09:00 Uhr zogen wir gepackt los,
    zunächst ging es für uns entlang der Levada do Paul, welche für uns die erste Levada auf der Südseite der Insel war. Aus diesem Grund war der Wasserlauf auch nicht so zugewachsen wie auf der Nordseite (viele Pflanzen, Moose und Flechten gibt es nur dort).
    Wir gewannen an Höhe und fanden uns bald mitten in den Wolken wieder. Erst der finale Aufstieg auf 1.600 Meter brachte uns wieder über die Wolkendecke. Wunderschön wie die höheren Gipfel und der Pico Ruivo aus dem Wolkenmeer herausschauten!
    Während einer einstündigen Pause an der Bica da Cana haben wir die restlichen Sachen trockenen lassen, gegessen und unser Wasser aufgefüllt. Ab hier startete der zweite Teil unseres Tages, der PR 17!
    Ein Wasserfall nach dem nächsten (geschätzt 12). warteten auf dem Wege auf uns. Doch diese waren nicht nur zum anschauen, sondern wir mussten direkt hindurch laufen. Na super! Prinzipiell lustig, aber damit waren unsere Füße usw. direkt mal wieder nass! 😆🙈💦🥾. Diese Insel transportiert so viel Wasser, das ist schon bemerkenswert muss man sagen.
    Ein paar Kilometer und Höhenmeter weiter wechselten wir auf einen kleinen „Wanderweg“. Dieser sollte uns auf direktem Wege nach Serra de Água bringen.
    Dieser Pfad hatte es in sich! 🫣 „Auf direktem Wege“ kann man hier wörtlich nehmen.
    Kaum begangen war er stark zugewachsen und teils schwer erkennbar. Zu dem war es sehr steiles Gelände. Manchmal konnten wir Treppenstufen aus vergangen Zeiten erkennen, meist tasteten wir uns aber von Meter zu Meter und konzentrierten uns, dass wir nicht abrutschen. Es wurde uns nichts geschenkt, durch einen Fluss laufen, Passagen auf dem Hintern runter rutschen und Dornbüsche, die an den Klamotten oder den Beinen zerrten. Final durften wir dann noch am Steilhang einen frischen Erdrutsch überschreiten, naja, es ist alles gut gegangen. Der Abstieg von 550 HM und 1:45h hat uns vieles abverlangt und als wir es endlich auf einen normaleren Weg schafften, waren wir fix und alle. Verlust der Sonnenbrille (mal wieder 😎), blutige Beine und hochrote Köpfe waren die Auswirkungen.
    Dann war eigentlich schon das Ende für heute in Sicht, aber wir haben den letzten Pfad nicht gefunden. Wie folgten einer einfachen Straße und hielten Ausschau nach einem alternativen Weg der uns nochmal 200 Meter tiefer ins Tal bringen sollte. Gefunden! Allerdings hatte der es auch in sich und wieder mussten wir uns arg konzentrieren die richtigen Schritte am Hang zu treffen! Den riesigen Zitronenbäumen mit Früchten weit grösser als Orangen konnten wir heute nur wenig Aufmerksamkeit schenken. Nach geraumer Zeit auf dem „Pfad“ war es dann doch passiert! Ein falscher Tritt und Alex’s Bein verschwand in einem Loch oder hing am Abgrund. Das kann man bei sooo viel Gestrüpp überhaupt nicht erkennen oder sagen. Zum Glück, außer Dreck ein paar Schrammen war „nichts“ passiert! PUH. 20 min später, wir kamen dem Ende des Tages näher, endete auch dieser abenteuerliche Pfad und wir fanden direkt einen guten Spot für unser Zelt. Zeitlich gesehen eine Punktlandung, auch wenn wir Serra de Água noch nicht ganz erreicht haben. Aber wir fanden einen tollen Spot um 19:00 Uhr, also kurz vor Sonnenuntergang. 😴

    ➡️ 27,5 km ⬆️ 725 hm ⬇️ 1.475 hm
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