• tomfox78

Jakobsweg 2018

Un’avventura di 41 giorni di tomfox78 Leggi altro
  • Halbzeit..... Zwischenbilanz

    8 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 15 °C

    Nun sind fast 3 Wochen rum und ich habe mehr als 400km zurückgelegt.... alles zu Fuß.

    Was ist mit mir passiert? Nun, mal abgesehen von schmerzenden Füßen und Beinen, einer Unzahl von Blasen, einer ordentlichen Erkältung und diversen kleineren Blessuren, geht's mir körperlich sehr gut und mental so gut wie lange nicht mehr.

    Ich habe tolle Landschaften, faszinierende alte und geschichtsträchtige Städte, Dörfer und Kirchen gesehen. Viel Einsamkeit aber auch Geselligkeit erlebt.

    Es ist erstaunlich, mit wie wenig man doch so auskommt.... der weltliche Luxus, den man so anhäuft und der so wichtig erscheint, wird kaum vermisst.

    Das beste jedoch sind die teils doch sehr tiefen und interessanten Gespräche mit Menschen aus allen Herrenländern. Ich habe bisher viel gelernt über Vertrauen, Genügsamkeit, Hilfsbereitschaft, Freude und Geduld. Auch Trauer und Wut spürt man ab und zu. Wildfremde werden zu Vertrauten, zu Freunden, zu kleinen Brüdern.... Menschen, die wie ich den Weg gehen um sich selbst zu erfahren, um Trauer, Krankheit, Unsicherheit, Wut und Verzweiflung hinter sich zu lassen.... um vielleicht Lösungen auf Probleme zu finden.

    Es gibt religiöse Gründe, spirituelle, sportliche, verrückte Gründe.... alle sind sie menschlich und nachvollziehbar. Es ist so spannend diese zu hören und vielleicht einen Impuls zu geben, der zur Lösung oder zum Verständnis beitragen.
    Mir wurde sehr geholfen auf dem Weg bisher, mir wurde vertraut ich habe vertraut und wurde bisher nicht enttäuscht. Ich habe Menschen kennen gelernt, von denen ich hoffe, sie wieder zu sehen und auch nach dem Camino als Freunde und Vertraute zu behalten.

    Natürlich vermisse ich mein Zuhause, meinen Mann... ich habe gelernt, dass ich unendliches Glück habe.... ich bin gesund, ich habe eine gute Arbeit, ein tolles zuhause und einen tollen Mann, den ich über alles liebe und den ich hoffentlich bald wieder gesund in Armen halten kann. ( Danke Spatz, dass Du mir diesen Weg ermöglicht hast. )

    Ich habe gelernt, dass ich tolle Freunde und eine tolle Familie habe.... trotz all ihrer Macken und Probleme.

    Ich habe gelernt mich nicht so wichtig zu nehmen, mal über mich zu lachen und meine Fehler und Makel zuzulassen. Ich habe gelernt nicht so ernst zu sein und alles so ernst zu nehmen.

    Ich weiß, es muss sich was ändern.... es wird sich was ändern, um nicht wieder in den Zustand vor diesem Abenteuer zu gelangen..... ich weiß noch nicht genau was und wie, aber dafür hab ich nochmal fast 400 km vor mir.

    So, jetzt genug davon..... das Bettchen ruft, morgen geht's weiter auf meinem Weg.

    Schlaft gut, ich hab Euch lieb. 😘
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  • Reliegos

    9 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute nur mal so 30km, jedoch bei herrlichem Wetter. Sonne und Wolken wechselten sich ab, ca 18-20 °C. Also perfektes Wanderwetter. Der Weg war nicht recht herausfordernd und meine neuen Schuhe taten ihr übriges.

    Heute bin ich ganz allein gelaufen... ich war schneller und effizienter, irgendwie gelöster. Ist das nur beim Laufen so.... ? Intressant mal darüber nachzudenken.

    Dennoch habe ich die Gespräche mit Marco vermisst. Er hat auf Facebook etwas gepostet. Da Facebook ja übersetzt (Wenn auch nicht sonderlich betauschend), konnte ich es lesen und muss sagen..... der kleine Sizilianer ist ein Poet. Respekt. Hab mich auch wieder gefunden in seinen Worten..... ich hoffe der Kleine geht seinen Weg so lange er kann und findet sich und sein Glück, wenn es einer verdient hat, dann er.
    Er ist mir tatsächlich ans Herz gewachsen, wie ein kleiner Bruder.

    Auf meiner Strecke heute gab es nicht so wahnsinnig viel spannendes zu entdecken...... aber wieder große Mengen von Rotem Klatschmohn.... wie mich so was einfaches auch nach 3 Wochen immer noch so begeistern kann? Bin jedenfalls jedes mal sprachlos und freue mich, diese Farben..... herrlich.

    Was mir außerdem auffiel..... hier gibt es so viele Katzen. Für mich ja ein Paradies, aber unsere asiatischen Mitwanderer scheinen damit ein kleines Problem zu haben.... Nun gut, es ist wie es ist, ich kuschel gerne mit den kleinen Samtpfoten.
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  • León..... noch 1 Tag Pause

    11 giugno 2018, Spagna ⋅ 🌧 10 °C

    Von Reliegos nach León waren es gerade einmal 24km, aber es war nicht anders zu erwarten..... Regen, Regen, Regen und gerade einmal 14 Grad. Unser Grüppchen ist an diesem Tag gewachsen, wir hatten einen Soldaten der US- Army dabei, der gerade seine Ausbildung in West Point absolviert..... Daniel, mit deutschen Wurzeln. Es war ziemlich interessant, sich mit ihm zu unterhalten.

    Irgendwie schlichen wir durch den Regen und sind erst gegen 17.00 im Hotel angekommen. Nochmal ein eigenes Zimmer mit Bad, es war ist herrlich.

    Am Abend dann mit Daniel gegessen und getrunken.... die US Soldaten vertragen ziemlich viel, so gab es relativ viel Sangria, was sich am nächsten Morgen bemerkbar machte.

    Der Montag dann war recht entspannt.... ausschlafen, Wäsche waschen (irgendwie ist das nach dem Laufen hier auf dem Jakobsweg die Hauptaufgabe), dann Sightseeing.

    León ist schön sehenswert, insbesondere die gothische Kathedrale.... Wahnsinn, was die Menschen damals so erbauten. Immerhin ist sie fasst 800 Jahre alt und so ziemlich alles noch orginal, inklusive der beeindruckenden Fenster....

    Dann gab's natürlich noch ein paar andere Dinge zu sehen und auch die ein oder andere Pause. Zudem hab ich ganz kurz Aaron und Samuel wieder getroffen.... es war eine Freude, wenn auch kurz.

    Was mir auffiel.... hier sieht man viel mehr alte und sehr alte Menschen auf der Straße, alle recht fit und adrett gekleidet.... es sind Einheimische, soviel ist sicher.
    Warum ist das so? Sind die Alten hier fitter? Nehmen Sie mehr am Leben teil als bei uns? Ich meine zumindest, sie erscheinen glücklicher und zufriedener als in Berlin.... auch sind sie freundlich und haben immer ein Lächeln und ein liebes Wort, auch wenn man sich oft nicht versteht. 😀
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  • Villar de Mazarife. Schön aber naja.....

    12 giugno 2018, Spagna ⋅ 🌙 13 °C

    So... was gibt es zu erzählen. Der erste Tag seit langem ohne Regen, recht gut geschlafen und voll Energie gestartet. An sich perfekte Vorraussetzungen für einen schönen Tag.

    Leider war die Wanderung dann nicht so schön, wie ich es erhofft habe..... leider ist der Camino de Santiago auch für Beziehungsprobleme und Trennungen berühmt. Und bei zwei stolzen und dickköpfigen Italienern kommt so was halt auch vor..... so hatte ich den ganzen Tag versucht zu schlichten und zu versöhnen..... leider vergebens.
    Die Emotionen kochten hoch und mir blieb nichts anderes übrig als auszuziehen und auf der Veranda zu schlafen..... auch ne Erfahrung. Nungut ab morgen bin ich wieder allein unterwegs und hoffe das beste für meine Italiener.

    Trotzdem habe ich den Weg genossen.... die Landschaft hat sich komplett geändert. Aktuell geht's durch eine Art Heidelandschaft. Wunderschön..... in der Ferne erkennt man aber schon die Berge, welche mich in ca 3 Tagen erwarten. Uiuiui.... da kommt was auf mich zu.
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  • Astorga

    13 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Nacht auf der Veranda war irgendwie echt angenehm. Frische Luft, kein Schnarcher und ab und zu eine frische Brise.

    Am Morgen gegen 8.00 Uhr bin ich nach einem Kaffee☕ alleine Richtung Astorga aufgebrochen. Heute war tatsächlich der erste Tag ohne Regen und Temperaturen über 20grd. ☀️🌡
    So konnte ich mein eigenes Tempo laufen und hab die 32km in 6 Stunden und 20 Minuten geschafft. Die Landschaft ändert sich gerade wieder, heute war es deutlich hügeliger, ein Vorgeschmack auf die Berge, die vor mir liegen. 🙈🙈 Es gab kleine Wälder, die ganz angenehm zu durchqueren waren 🌳🌲🌳, meist waren es Pinien, Pappeln und Eichen.

    Heute sind mir die Farben der Landschaft, Bäume, Blumen und des Himmels besonders intensiv vorgekommen.... lag es am ersten richtigen Sommertag?

    Nach ca. 25 km eröffnete sich dann ein unglaublich schöner Panoramablick über Astorga..... absolut beeindruckend.

    In Astorga angekommen, konnte ich leider keine Möglichkeit zum Zelten ⛺ finden.... so also wieder in die Herberge. Die liegt heute direkt neben der Kathedrale 🕍, die ich natürlich besucht habe..... nicht ganz so beeindruckend wie in Leon, aber sicher ein Besuch wert.

    Im Anschluss noch einen Bummel durch die Altstadt, sehr schön, und gemütlich zu Abend gegessen mit Martin aus Nürnberg und einen Spanier, sowie meinen Italienern, die ich wiedergetroffen hab. Die Stimmung war recht entspannt.... Gott sei Dank 🤗🤞
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  • Foncebadón... zum Wohlfühlen

    14 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 7 °C

    27km, in den Bergen.... wunderschöner Weg und wunderschöne alte Dörfer... eigentlich wollte ich noch etwas weiter, aber Foncebadón ist ein Platz zum Verweilen....

    Der Weg würde zudem kurzweilig durch Joanna aus den Niederlanden, wir hatten den Anstieg gemeinsam bestritten und uns danach ein Bierchen gegönnt.

    Foncebadón..... bis vor wenigen Jahren verlassen und verfallen.... insgesamt leben hier aktuell ca. 30 Einwohner. Ein Bergdorf... viele Ruinen, sehr viel Grün und jede Menge Kühe, Pferde und Hasen 😊

    Tatsächlich hatte ich die Gelegenheit mal wieder zu Zelten, es war herrlich, so friedlich. Direkt auf einer Kuhweide. Ich wusste gar nicht, dass Kühe so nachtaktiv sind..... ständig ging es hin und her, die Kuhglocken hielten mich wach und neugierig wie diese Tiere nunmal sind, kam ständig eine vorbei und musste nach dem Rechten schauen.....
    Trotzdem eine der schönsten Nächte bisher..... dazu noch ein herrlicher Sonnenaufgang.
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  • Cruz de Fierro......

    15 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 11 °C

    Zeit zum Nachdenken und des Abschieds.....

    Zum ersten Mal richtig emotional gewesen und geheult wie ein Schlosshund.

    Danke Kristoff, danke für Dein sonniges Gemüt. Entschuldige, dass ich nicht mehr für Dich tun konnte.

    Ich hoffe Dir geht's gut, wo auch immer Du jetzt bist.

    Machs gut.
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  • Ponferrada

    15 giugno 2018, Spagna ⋅ ☀️ 28 °C

    Was gibt's zu erzählen? Nach einem sehr emotionalem Moment am Morgen ging es, zumindest für mich, durch die bisher schönste Landschaft..... Es wurde bergig⛰, die Aussicht war grandios, dazu perfektes Sommerwetter ☀️☀️🌡...

    Der Weg hielt einige Schwierigkeiten bereit und die Flora war sehr bunt und vielfältig 🌼🌺🌾🌸. Rundum wunderschön. Bin wieder ganz allein gelaufen, die letzten 5km hab ich dann Brigitte getroffen, eine Mittfünfzigerin aus Köln... es entspann sich ein schönes Gespräch. Brigitte läuft schon seit Hannover, hat aber so langsam genug und freut sich auf Ihr Zuhause.

    In Ponferrada angekommen hab ich mich erst mal verlaufen 🙄😳.... bin 1 Stunde umhergeirrt auf der Suche nach einer Herberge mit Zeltplatz, mit der Hilfe von Google Maps hab ich sie dann gefunden.

    Der mir zugewiesene Zeltplatz (Ich war wieder ganz allein) stellte sich dann als ehemaliger Friedhof heraus 😳😱..... und als aktueller Hundespielplatz 🐕🐶🐩. Als ich gegen 22.00 ins Zelt wollte waren ca 10 Hunde, samt Besitzer zugegen und tollten noch eine halbe Ewigkeit herum. An Schlaf war also erstmal nicht zu denken 😴😴....

    In der Nacht war es dann recht ruhig, jedoch tummelten sich jede Menge Fledermäuse 🦇🦇 in der Luft. Irgendwie auch beeindruckend.
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  • Pradela.... absolute Ruhe

    16 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 21 °C

    Die Nacht auf dem "Friedhof" war dann doch recht gut..... heute dann insgesamt 38 km gelaufen, wobei 4 km davon unnötig waren, hatte mich mit Micele (Noch einem Italiener) verquatscht und bin mit ihm in die falsche Richtung gelaufen 😳😏😂.

    Die Sonne ließ sich erst gar nicht blicken und dann gab sie aber alles. Der Weg führte diesmal wieder an Weinberge vorbei, jede Menge Gärten und Kirschbäumen..... diese sind gerade reif, sodass überall frische Kirschen gepflückt und genascht werden können. 🍒🍒😋

    In Villafranca traff ich dann die nette Holländerin Joanna wieder und wir beide entschieden uns für den "Camino duro", die härtere Variante. So gab es einen Anstieg von 800 m auf 3 km..... wirklich hart, bei brütender Hitze. ☀️☀️🌡
    Die Italiener entschieden sich für die leichte Variante, und sind einfach entlang der Straße gelaufen (Anfänger.... 😂). Kein Wunder, dass die nicht bei der WM dabei sind 😝🇮🇹.

    Nach ca. 7 km stramm bergauf entschieden wir uns dann in Pradela zu bleiben und waren die einzigen Pilger dort in einem kleinen Bergdorf.... Wurden lecker bekocht und durften an einer Messe teilnehmen. Eines der schönsten Aufenthalte überhaupt, mitten in der Familie.
    Zudem gab's 3 kleine Kätzchen 🐱🐈🐱 zum Spielen und kuscheln und noch 3 Esel🐴🐴🐴... somit war ich glücklich und zufrieden 😊
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  • Pradela..... weil's soooo schön war

    17 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 10 °C

    Der Abend und die Nacht waren herrlich.... darum noch ein paar Bilder.

  • Liñares...... noch 156 km.

    17 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Start in den Tag war recht frisch und nebelig..... es war aber nach einem wunderbaren Frühstück in der Herberge fast märchenhaft. Es ging durch mit Nebelschleier verhangene Esskastanienwälder zunächst nur bergab.

    Nach ca. 15 km ging es dann ziemlich steil bergauf ⛰ und Johanna und ich kämpften uns hinauf. Belohnung war nicht nur eine sehr schöne Aussicht, sondern auch das ein oder andere Bierchen🍺🍺.

    Nach 25km sind wir dann in Liñares angekommen und sind unerwartet auf die gesamte italienische Crew gestoßen.
    Zunächst wurde Fußball geschaut 🇩🇪:🇲🇽. Das Ergebnis ist frustrierend genug 😫.
    Danach 4gewinnt gespielt..... hier war ich dann der Meister, weder Italien 🇮🇹 (Micele, Marco, Andrea); Holland 🇱🇺 (Johanna) noch Spanien 🇪🇸 (Eva) hatten eine Chance gegen mich... wobei Micele doch recht gut war 😊.

    Danach kochten die Italiener Pasta 🍝 und es gab jede Menge Wein 🍷🍷. Lange Diskussionen und Gespräche.......😊

    Morgen jedoch, werde ich wieder im Zelt schlafen..... Ich glaube etwas Ruhe wäre gerade richtig.

    Gute Nacht. 😘
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  • Filloval....nur 15km

    18 giugno 2018, Spagna ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute war ein merkwürdiger Tag..... schon beim Aufstehen wusste ich, heute ist es kein guter Tag.

    Schlapp, müde, demotiviert trabte ich in die Dusche 💦 und hoffte danach voller Energie loszulegen, aber Pustekuchen..... auch 3 Kaffee☕☕☕ nützten nichts und so schlich ich heute allen anderen hinterher. Zudem begann das Bein wieder zu schmerzen.... Also alles irgendwie doof und ich beschloss nach 15 km zu stoppen und in einem ganz kleinem Dorf zu zelten ⛺

    Eine sehr gute Entscheidung, denn nach einer ordentlichen Siesta ging's mir besser und ich trödelte so vor mich hin bis zum Abendessen, es gab Linsensuppe.... sehr lecker. Auch gab es hier den besten Käsekuchen 🍰, den ich hier bisher gegessen habe.

    Ansonsten ist hier wirklich nichts los.... jede Menge Kühe 🐂🐮🐃🐄, Hühner 🐓🐔🐔 und Hunde 🐕🐶🐕konnte man beobachten. Die Ruhe tat echt gut..... Auch verzichtete ich heute erstmalig auf Alkohol 🍷🍻🍷, denn ich habe den Wein von der gestrigen italienischen PartyCrew 🇮🇹 in Verdacht, mich in den heutigen Zustand gebracht zu haben.

    In der Hoffnung, das dich morgen wieder durchstarten kann, geht's jetzt schnurstracks ins Zelt ⛺. Gute Nacht 😴😴😴😴
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  • Barbadelo...... mal wieder Zelt

    19 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Nächte im Zelt 🏕 werden doch immer skurriler, heute Nacht so gegen 1.00 Uhr bellte plötzlich ein riesengroßer Hund 🐶 direkt neben mir und weckte mich..... dann belagerte er mein Zelt so ca. 2 Stunden, bellte und schnüffelte in einer Tour.... irgendwie war ich zu ängstlich mich aus dem Zelt zu trauen und den Hund zu verjagen..... nach 2 Stunden waren dann, Gott sei Dank, die Kühe 🐂🐃🐂aus dem Dorf interessanter und er verschwandt.

    Der Rest der Nacht verlief ruhig und gegen 6.00 Uhr hieß es aufstehen und in aller Frühe die verpasste Strecke von gestern aufholen.
    Durch Nebel ging's dann Richtung Barbadelo.

    Ab jetzt wird es merklich voller auf den Wegen, denn die letzten 100km müssen nachweislich gelaufen 🚶‍♂️🚶‍♀️werden um die Compostella in Santiago⛪ zu erhalten, hierzu benötigt man zudem 2 Stempel am Tag.
    So kommen immer mehr Gruppen (teilweise 40 Menschen) auf die Idee laut diskutierend zu Pilgern..... Schluss mit Ruhe und Einsamkeit🙄😊.

    Nachdem der Nebel sich verzogen hatte brannte die Sonne ☀️☀️ gnadenlos und Thomas hat natürlich nichts besseres zu tun, als sich zu verlaufen 🙈🙈und ca. 1 Stunde (knappe 4 km) Umweg zu machen..... Naja, wenigstens war das in einem schattigen Wald 🌲🌳🌲.

    Am Ziel gegen 15.00 Uhr angekommen, baute ich mein Zelt auf und trank erstmal eine Sangriá🍊🍷🍋, zudem verfügte die Albergue über einen Swimmingpool🏊‍♂️.

    So wurde der Abend noch recht nett. 🤗👌
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  • Castromajor..... 28km

    20 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 27 °C

    Geschlafen hab ich gut, mal keine Zwischenfälle im Zelt 😁👌.

    Der Morgen war richtig nebelig, das scheint ein galicisches Phänomen zu sein..... die Leute glauben auch hier noch an Kobolde und Hexen.... passt irgendwie (siehe Photo).

    Nach dem Frühstück in Morgade (8,1km) verabschiedete ich mich von meinen Mitwanderern Johanna, Marco und Eva und machte mich allein auf den Weg..... Herrlich. 😊

    Ich passierte ganz stolz die 100km Marke, ab jetzt ist der Weg nur noch 2stellig...... dort kam ich mit Malcolm einem Exil-Briten 🇬🇧 aus Birmingham ins Gespräch..... wir besprachen den Brexit und fanden es beide schade.... dann ging jeder wieder seiner Wege.

    Ich durchquerte Portemarine 🌊, ein wirklich schönes Städchen an einem großen Fluss..... Blieb aber nicht, mein Ziel lag noch 12 km weiter.

    Der Weg ab Portemarine war erbarmungslos..... staubtrocken, kaum Wald, sengende Sonne☀️🌡.... so hab ich beschlossen 3 km vor dem eigentlichen Ziel abzubrechen und in Castromajor zu bleiben.... heute mal Doppelstockbett, da sich gerade ein Gewitter ⛈ Himmel zusammen braut.

    Das Essen war so lala.... gesund sind Pilgermenues auf keinen Fall. Meist ist alles frittiert und in fettigen Soßen ertränkt.... so auch heute Abend. 😏 Ich freu mich schon auf die eigene Küche in Berlin.
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  • Melide.... nur noch 53km

    21 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 25 °C

    Ab heute zähle ich rückwärts..... es sind noch 53km übrig, dann hab ich Santiago erreicht.... das Ziel aller Pilger. 🤗

    Der Weg heute (31km) begann holperig.... der Herbergsvater hatte verschlafen und somit kamen wir nur verspätet los, wir waren eingeschlossen.

    Gegen 7.30 Uhr ging's dann endlich los.... die Strecke war wenig anspruchsvoll und daher ging's relativ zügig voran..... da wir ja mindestens 2-3 Stempel pro Tag benötigen, um die Compostella zu erhalten, wird an jeder Kirche angehalten und gestempelt.

    So gegen 16.00 Uhr 🕓 kam ich in Melide an..... eine nette Herberge, diesmal wieder im Bett. Die obligatorische Besichtigung der Kathedrale ⛪ erfolgte und dann trafen wir uns alle zu einem Bier 🍻 und den einen oder anderen Licor 43 con Leche 🥃🥃🥃🥃🥃..etwas was ich regelmäßig erstmal den Barkeepern erklären 🤔 muss, bevor ich es bekomme. Ich ernte dann immer ein mitleidiges Lächeln😏

    Am Abend wurde dann Pulpo 👾 egessen, ein Muss wenn man in Melide ist.....ist aber nicht mein Fall, also nichts für mich. 🙈🙈
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  • A Salceda..... noch 25km

    22 giugno 2018, Spagna ⋅ ☀️ 22 °C

    Eigentlich gibt's nichts neues..... heute 28km gewandert, es wird deutlich voller.
    Ich bin heute vorweg gelaufen und war für die Herberge verantwortlich........
    Zudem war ich auf der Suche nach der "Pink Lady", eine Amerikanerin, ganz in pink gekleidet, die ihr Tagebuch im Cafe El Alemán vergessen hatte. Nach ca. 7 km hatte ich sie gefunden und ihr alles überreicht..... wie Amerikaner so sind, umarmte und herzte sie mich dafür und wollte mich gar nicht mehr loslassen.

    Auf dem Weg hab ich dann noch einen Esel getroffen und mit 2 Südkoreanerinnen geplaudert, die ganz verliebt in meinen "Wolfgang", den kleinen Plüschwolf waren.....

    Die Herberge ist recht nett und etwas edler.... es gab einen Pool. Ich durfte mein Zelt aufbauen, direkt neben einem Gartenteich.
    Ich hoffe nur die Nacht wird ruhig.
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  • Monte de Gozo.... noch 4km

    23 giugno 2018, Spagna ⋅ ☀️ 32 °C

    Der Tag heute war, obwohl nur 22km, doch der schlimmste bisher..... viel kommt ja nicht mehr, also wahrscheinlich der schlimmste Tag der gesamten Strecke.

    Hitze, trockene Sandwege, lange Straßen und immer wieder sich ziehende Anstiege...... irgendwie hatte heute keiner so recht Spaß. Daher haben wir auch insgesamt mindestens 3 Frühstückspausen und 5 weitere Pausen gemacht und kamen recht langsam voran.

    Am Flughafen vorbei, dann noch 7km bei über 30 °C kamen wir in Monte de Gozo an.... eine Massenunterkunft (400 Pilger) vor den Toren von Santiago..... man kann die Kathedrale schon erahnen. Leider machen die 400 Pilger auch noch so einen Krach, dass man kaum schlagen konnte.

    Nach Fußball, einem ordentlichen Abendessen und 2 kleinen Cerveza con Lemon ging's dann ins Bett, damit wir morgen ganz früh gegen 6.00 Uhr Richtung Zielnaufbrechen können.
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  • Geschafft.... aber da kommt noch was

    24 giugno 2018, Spagna ⋅ 🌙 20 °C

    In aller Frühe 🌄 aufgebrochen und gegen 7.00 Uhr haben Johanna, Marco und ich dann tatsächlich unser Ziel, die Kathedrale 🕍 in Santiago de Compostella erreicht.....

    Da wir so früh da waren, waren wir ziemlich allein auf dem Vorplatz der Kathedrale und konnten es in aller Ruhe genießen..... es war schon ein schönes Gefühl nach 800km tatsächlich sein Ziel zu erreichen.

    Santiago scheint recht gayfriendly 🏳️‍🌈 zu sein..... zumindest wurde alles mit Regenbogenfahnen 🏳️‍🌈😊 und anderen Dingen geschmückt..... Hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet. 😁👍🏻

    Nachdem wir die Compostella erhalten haben und die Rucksäcke verstaut wurden, wurde erstmal gefrühstückt und dann ging's in die Pilgermesse..... interessant, aber ermüdend. Das ganze ging eine Stunde..... danach bei hitzigen 32°C ☀️🌡ein Hostel gesucht und erstmal geduscht und Siesta gehalten.

    Zwischenzeitlich haben wir uns von den Italienern 🇮🇹 verabschiedet, die mit dem Bus nach Finesterre gefahren sind und danach nach Hause.

    Am Abend sind wir dann nochmal auf den großen Platz der Kathedrale gegangen und haben tatsächlich meine Australier und Joseba und Olga, die wir schmerzhaft vermisst haben, getroffen.

    Santiago ist schon eine beeindruckende Stadt, auch wenn sie hauptsächlich von den Pilgern lebt..... Auf alle Fälle eine Reise wert.

    Morgen geht's dann für Marco und mich noch weiter.... 90 km bis zum "Ende der Welt", nach Finesterre. Johanna wird nach Hause fliegen.
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  • Hospital..... mitten im Nirgendwo

    26 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 17 °C

    Hochmotiviert heute 45km zu schaffen sind Marco und ich schon 6:30 Uhr losgezogen..... jedoch nach 30km stellten wir beide fest, wir brauchen eine Pause und hatten keine Lust mehr weiter zu laufen.

    So langsam kommt das Ende der Pilgerzeit und man merkt, dass die Motivation doch schwindet.....

    So blieben wir in Hospital hängen, einem Dorf mit nichts weiter als einer Albergue und ca. 10 Einwohnern. Dafür aber bestimmt 200 Kühen und mindestens 20 Hunden. Idyllisch, aber wirklich nichts zu tun oder anzuschauen... Zumindest gibt es einen Fernseher, somit ist der Fußballabend gesichert.

    Der freie Nachmittag wurde dann für ein ordentlichen Mittagsschlaf genutzt, um Kräfte zu sammeln für die letzten 34 km morgen..... nach Finisterre.
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  • Finisterre...... Das Ende der Welt......

    27 giugno 2018, Spagna ⋅ ⛅ 17 °C

    Es ist geschehen..... Ich hab das Ende der Welt gesehen. Nach 38 Tagen bin ich nun am Ziel des Abenteuers...... es war ein schöner letzter Wandertag mit Marco, nochmals knappe 30km geschafft. Nochmal eine Nacht in der Albergue, bevor es wieder in die "Normalität" geht.....

    Nun bleibt die Frage Warum..... warum hab ich das gemacht?

    Sechs Wochen weg von zuhause, 900km oder sogar mehr zu Fuß mit mehr als 15 kg Gepäck auf den Schultern....... durch Regen, Sturm, Hitze und Trockenheit..... Schmerzende Füße und Beine, schmerzender Rücken und eine fiese Erkältung.... geschlafen im Zelt oder in Massenunterkünften mit schnarchenden, lauten, zeitweise unangenehm riechenden Mitpilgern... sechs Wochen die gleichen Klamotten, sechs Wochen Pilgermenüs.... Blasen an den Füssen, Schwielen an den Händen, Schrammen und auch Narben von Stürzen oder Schnittwunden, Sonnenbrand. Dazu immer wieder der Kampf mit der Motivation und dem Durchhalten.....

    Das alles nur für ein Stück Papier, die Compostela?

    Klingt nicht gerade nach einem Traumurlaub. Trotzdem hab ich es genossen, es gab wunderbare Momente mit wunderbaren Menschen. Es gab Einsamkeit und Geselligkeit.... es gab Freude, Traurigkeit, Mitgefühl, Intresse, Verständnis und gemeinsames Leiden bei Hitze und anstrengenden Etappen, bei Regen und Kälte. Das gemeinsame Erwachen und der erste Kaffee am Morgen, das sich sehr leise und ruhig aus dem Staub machen, damit andere Pilger weiterschlafen konnten. Frühstück irgendwo nach Kilometer 12, das gemeinsame Abendessen und das Freuen auf die Dusche nach 30km Weg. Die Suche nach einer Waschmaschine um seine Klamotten endlich mal richtig zu reinigen.

    Die gemeinsame Suche und die Jagd nach Stempeln, in jeder Kirche und in jeder Bar um die Vorrausetzung für die Compostela oder die Finisterriana zu schaffen.

    Es gab jede Menge Natur, Wälder, weite Ebenen, reife Kirschen am Wegesrand, es gab Blumen, rote Klatschmohnfelder.... ja der Klatschmohn 😊.
    Es gab Tiere.... Kühe, Schafe, Hunde und Katzen....
    Es gab große Eukalyptuswälder.... warum auch immer in Nordspanien.

    Es gab alte beeindruckende Kirchen, Bergdörfer und geschichtsträchtige Städte.

    Es gab wundervolle Einheimische, die mit Worten und Taten den Weg noch schöner gemacht haben, es gab kleine Geschenke und Glückwünsche, kleine Gebete am Wegesrand oder auch nur die Hand die grüßt oder die Worte "Buen Camino".

    Es gab soviel, um dankbar zu sein. Für die Zeit, die man gemeinsam verbracht hat, für die Worte, Gefühle und Geheimnisse, die man getauscht hat. Für das offene Ohr und den gut gemeinten Rat. Für den Kaffee oder das Bier, was man spendiert bekommen hat, für die Umarmung und das Lächeln zu richtigen Zeit.
    Für eine Zeit, in der manchmal Blicke und ein vorsichtiges Nicken oder Kopfschütteln ausreichen mussten um sich zu verständigen, da Worte fehlten in fremder Sprache.
    Für eine Zeit in der man gelernt hat was Zuhause und Familie bedeutet, in der man gelernt hat wieder dankbar zu sein, für das was man hat. In der man gelernt hat, wieder zu vermissen und das in fremder Sprache auszudrücken. In der man gelernt hat wieder Gefühle zuzulassen und sich nicht zu schämen auch mal zu weinen oder seine Liebe zu gestehen.
    Für eine Zeit, in der man beginnt Dinge anders zu sehen und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und andere in sein Herz zu lassen.

    Für eine Zeit voller Lachen, Weinen, sich ärgern und verzeihen, des Vertrauen und des Verzichts.

    Hat die Reise, der Weg mich verändert? Ich glaube schon.... es war nicht das Ziel, Santiago, dafür bin ich nicht religiös genug..... es war der Weg, die Motivation diesen zu machen, es waren die Menschen und die Einsamkeit, die mich verändert haben. In gewisser Weise auch etwas Stolz, durchgehalten zu haben.

    Ich hoffe die Ruhe und Zufriedenheit hält an, ich hoffe der Alltag gewinnt nicht wieder Oberhand und bringt mich dahin, wo ich vor der Reise war.
    Ich hoffe zumindest Marco und Johanna in Zukunft weiter zu sehen und mit den beiden tollen Menschen in Kontakt zu bleiben.

    Ich fühle mich gerade etwas wehmütig, dass es vorbei ist, bin aber auch glücklich, dass es geschafft ist.

    Aber jetzt freue ich mich erstmal auf meinen Mann, noch 2 Tage Porto und dann auf unser Zuhause.
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  • Porto.... ein schöner Abschluss

    29 giugno 2018, Portogallo ⋅ ⛅ 19 °C

    Gestern hat Christian mich dann mit dem Auto aus Santiago de Compostela abgeholt und wir sind nach Porto gefahren.....

    Eine wunderschöne Stadt, ein wunderschöner gemeinsamer Abschluss der langen Reise.

    Porto, wer es noch nie gesehen hat, ist definitiv eine Reise wert..... recht klein, aber doch großstädtisch..... maritimes Flair, leckeres Essen und vor allem die Süßspeisen..... wundervoll. Die Menschen sind hübsch anzuschauen und ziemlich nett.

    Hier nochmal einen großen Dank an Dich Christian, dass ich das Abenteuer machen könnte. Ohne Deine Unterstützung hätte es nicht geklappt. Danke auch, dass Du mich abgeholt hast...... Ich liebe Dich.

    Morgen geht's zurück nach Berlin.... bin schon ganz gespannt und aufgeregt.
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    Fine del viaggio
    30 giugno 2018