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  • Dia 22

    Once in a lifetime

    10 de setembro de 2023, Estados Unidos ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag unsers Alterspräsidenten sind nun endgültig abgeschlossen. Besser gesagt, sie werden überschattet. Vom Bergfest. Denn heute ist die Hälfte unserer Tour vorbei und unser Eventmanager Mischa hat sich deshalb mit dem Facility Manager unserer Cabin zurückgezogen. Rod telefoniert für uns und über ihn machen wir ein einmaliges Event beim „Talkeena Air Taxi“ klar. Die nennen sich selber „The glacier landing company“. Wir haben kurzfristig beschlossen, zum Denali fliegen zu wollen und dort auf einem Gletscher zu landen. Wenn man doch schon einmal hier ist. Und wenn doch schon das Wetter halbwegs mitspielt. Naja, preiswert ist es nicht. Aber was solls, „Once in a lifetime“.

    Die Löffelliste hatte ich ja schon mal erwähnt. Da gibt es auch Dinge, die man gar nicht mehr erleben kann, die ewig ein Traum bleiben werden. Bei mir zum Beispiel die Fahrt mit einem Zeppelin. Das stelle ich mir total genial vor. In geringer Höhe bei langsamer Geschwindigkeit über die Landschaft schweben und auf diesem Wege große Strecken reisen. Whisky, Zigarren, mahagonieholzvertäfelte Bar, goldene Löffel, Wärme, draußen Schnee und Eis. Wie gesagt ein unerfüllbarer Traum. Wie war das bei Hans Hartz? Die Zeppeline sind müde, sie fliegen lange schon nicht mehr, sie haben viel zu schwere Flügel, und ihre Schnäbel sind längst leer. Schon klar, derText ist falsch. Ist ja auch nur Nena, Quatsch, ich meine "Nur geträumt".

    Was soll ich sagen, es war phantastisch. Der Flug führt einen ins Gebirgsmassiv und man hat letztlich keine Größenvorstellungen mehr. Alles Schnee, Eis, Fels und ein wunderschönes Blau der Gletscher. Unser Pilot Tim fliegt auf Felswände zu und man denkt, jetzt ist gar kein Platz mehr, dann dreht er nochmal bei. Haarscharf streichen die Flügel über die Felsen, es ist wirklich atemberaubend. Und am Ende hat man hat das Gefühl, man fährt in einem Zeppelin. Und meint, in jedem Moment Reinhold Messner winken zu sehen. Oder einen Yeti. Oder die Climber im Basislager auf ihrem Weg zum Gipfel. Nach einer knappen Stunde landen wir auf dem Gletscher und stapfen mit unseren Spezialschuhen durch den frischen Schnee in 1.740 Meter über dem Meer. Once in a lifetime.

    Versorgung an Bord gab es keine. Um aber das Zeppelin Feeling abzurunden, gab es wegen des Bergfests am Abend einen handcrafted Denali Spirits Whiskey, Bottle 119 von 1410 und wir denken an den Weltpiloten Hans Albers und sein später von Extrabeit (zur Zeit der neuen deutschen Welle) gecovertes Lied von 1932:

    Vom Nordpol zum Südpol ist nur ein Katzensprung
    Wir fliegen die Strecke bei jeder Witterung
    Wir warten nicht, wir starten, was immer auch geschieht
    Durch Wind und Wetter klingt das Fliegerlied

    Flieger, grüß mir die Sonne
    Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond
    Dein Leben, das ist ein Schweben
    Durch die Ferne, die keiner bewohnt

    Schneller und immer schneller
    Rast der Propeller, wie dir′s grad gefällt
    Piloten ist nichts verboten
    Drum gib Vollgas und flieg um die Welt

    Such dir die schönste Sternenschnuppe aus
    Und bring sie deinem Mädel mit nach Haus
    Flieger, grüß mir die Sonne
    Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond

    Flieger, grüß mir die Sonne
    Grüß mir die Sterne und grüß mir den Mond
    Dein Leben, das ist ein Schweben
    Durch die Ferne, die keiner bewohnt
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