- Reise anzeigen
- Zur Bucket List hinzufügenVon der Bucket List entfernen
- Teilen
- 07.06.2024, 20:00
- ☁️ 12 °C
- Höhe über NN: 9 m
NordirlandBushmills55°12’27” N 6°31’22” W
Bushmills
![](http://d2k8htqlk8yn1a.cloudfront.net/img/flags-png/gb-ni.png)
Ausgeruht fuhren wir als Erstes in einen grösseren "Aldi" in der Gegend.
Bevor wir den "Aldi" betraten, gingen wir durch unseren Vorratsschrank. Tim notierte alles auf unserem Wochenmenüplan und wir besprachen das Menü für diese Woche.
Für 34.89 Euro kauften wir so gut wie alle Lebensmittel für die Woche ein. Da uns ein paar fehlten und im "Aldi" nicht vorhanden waren, besuchten wir den "Lidl" auf der anderen Strassenseite. Für 8.49 Euro gab es die letzten fehlenden Lebensmittel. Tim kaufte für weitere 1.99 Euro Snacks für sich selber.
Wir packten alle Lebensmittel aus ihren Plastikverpackungen und waren erstaunt, wie viel Plastik hier verwendet wird. Nicht einmal die Tomaten kann man selbstständig wählen, sondern muss sie in vorgepackten Mengen in Plastiksäcken nehmen.
Mit den vollen Vorratsschränken sowie Kühlschrank steuerten wir das erste Ziel, "Fort Dunree", an. Eigentlich wollten wir direkt nach Nordirland fahren, wollten aber unbedingt ein paar letzte Sachen im Norden anschauen.
"Fort Dunree" ist eine Küstenschutzfestung und wird heute als Museum mit vielen restaurierten Waffen und detaillierten Ausstellungen genutzt. Besonders Militärliebhaber kommen hier auf ihren Geschmack. Leider betrug der Eintrittspreis 8 Pounds pro Person, was wir persönlich wieder einmal als sehr hoch empfanden.
Wir spazierten einmal bis vor das Tor und konnten eine steile Klippe um die Festung ausmachen. Danach entschlossen wir uns noch auf den "Dunree Pier" zu gehen. Von hier unten hatten wir eine ausgezeichnete Aussicht auf die Festung. Auch die steilen Klippen konnte man gut ausmachen.
Um noch auf eine Toilette zu kommen, holten wir uns einen Kaffee für 3.25 Euro Taschengeld direkt bei einem kleinen Café am Pier.
Um keine Zeit zu verlieren, düsten wir schon zu unserem nächsten Ort. Zu dem "Glenevin Waterfall" ganz in der Nähe des nördlichsten Punktes Irlands.
Als wäre das Land bisher nicht schon genug schön, wurde es ein weiteres Mal von sich selbst überboten. Man fühlte sich wie in einem Märchenwald, als man den Kieselweg am Bach entlang lief. Überall standen kleine Feenhäuser und Picknicktische wurden zur Verfügung gestellt. Es sah alles so magisch aus, dass man für einen kurzen Moment vergass, dass es keine Feen gibt.
Nach paar Minuten erreichten wir bereits den Wasserfall am Ende des Weges. Er plätscherte ruhig vor sich hin und sah dabei einfach nur schön aus.
Als letzten Stopp Irlands fuhren wir nach "Malin Head" dem nördlichsten Punkt Irlands. Direkt an der Küste ist ein Bodenmarker mit der Aufschrift "80 EIRE" in grossen Buchstaben zu sehen, die durch das Zusammenlegen von Steinen gebildet wurden. Dies sollte für überfliegende Flugzeuge bedeuten, dass sie irisches Territorium überquerten und dass Irland neutral war.
Wir brachen nach Nordirland auf. Noch bevor wir die Grenze überquerten versuchten wir das letzte Mal E5 zu tanken und blieben erfolglos bei der Suche. Wir tankten E10 für 50.08 Euro, mit dem Literpreis von 1.77 Euro.
Ohne eine Grenzkontrolle oder nur einer Markierung fuhren wir nach Nordirland hinein. Der einzige Hinweis waren die Geschwindigkeitsangaben in mph anstelle km/h. Nicht dass es offensichtlich gekennzeichnet wurde, nur bemerkte Tim auf einmal, wie alle plötzlich viel schneller als er fuhren. Wir berechneten immer 20 km/h dazu und kamen so circa auf die richtige Geschwindigkeit.
In "Derry" begann unsere Reise durch Nordirland. Knapp 24 Stunden hatten wir Zeit in diesem Land, bevor die Fähre nach Schottland fährt. In diesem Land gibt es eine 215 kilometerlange "Causeway Coastal Route". Die Panoramastrasse führt einen durch den Norden des Landes und bietet traumhafte Sandstrände, malerische Fischerdörfer und schroffe Küstenabschnitte.
Theoretisch startet man die Reise von "Belfast" und beendet sie in "Derry". Spielt aber keine Rolle.
"Derry" ist die zweitgrösste Stadt Nordirlands mit ihren 85'000 Einwohnern. Sehenswert ist die Altstadt von Derry mit der 1.6 km langen und bis zu 10 Meter hohen, begehbaren Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert, die nahezu im Originalzustand erhalten ist und damit als besterhaltene in Grossbritannien und Irland gilt.
Auch befindet sich die grösste anglikanische Kathedrale Nordirlands "St. Columb’s Cathedral" in der Stadt. Anglikanismus ist eine christliche Konfession und bezieht sich auf Glaubenslehre und Kirchenordnung der „Kirche von England“ und ihrer Tochterkirchen. Die Kathedrale wurde zwischen 1628 und 1633 erbaut und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Im 19. Jahrhundert wurde sie viktorianisch/neogotisch umgestaltet. Als Viktorianisches Zeitalter wird in der britischen Geschichte meist der lange Zeitabschnitt der Regierung Königin Victorias von 1837 bis 1901 bezeichnet. Die Neogotik ist ein auf die Gotik zurückgreifender historistischer Kunst- und Architekturstil des 19. Jahrhunderts.
Unser Weg führte uns als Erstes über die "Peace Bridge". Die Brücke über den Fluss "Foyle" überbrückt eine 400 Jahre alte physische und politische Kluft zwischen zwei Seiten einer einst tief gespaltenen Gemeinschaft. Ihre zwei in entgegengesetzte Richtungen weisenden Arme symbolisieren die Vereinigung der beiden Gemeinschaften auf den gegenüberliegenden Seiten, der protestantischen Waterside und der nationalistischen Bogside. Nun sind diese beiden gegensätzlichen und unabhängigen Arme über den Fluss hinweg in einem symbolischen Handschlag vereint.
Wir schlenderten einmal durch die Innenstadt. Bei einem "Primark" holte Jasmin noch eine weitere, kurze, schwarze Hose, die sie bereits hatte. Die 4 Euro bezahlte sie mit ihrem Taschengeld.
Durch das Schlendern in der Stadt bemerkten wir etwas für uns schockierendes. Die jungen Mädchen hatte alle eine Schuluniform an. Was eigentlich nichts Verwerfliches ist, aber die extrem kurzen Röcke sahen unzumutbar aus. Nicht nur durch das Sexualisieren der Mädchen, sondern auch das potenzielle Mobbing.
Wir fuhren weiter zum "Mussenden Temple". Es ist ein kleines kreisrundes Gebäude auf einer Klippe am Atlantik. Das Gebäude diente als Bibliothek und ist dem Gedenken an Herveys Cousine "Frideswide Mussenden" gewidmet. "Frederick Augustus Hervey" war der 4. Earl of Bristol und anglikanischen Bischof von Derry.
Im Lauf der Jahre hat die Erosion der Steilküste dazu geführt, dass der "Mussenden-Tempel" heute unmittelbar an der Abbruchkante steht. Daher hat der "National Trust" 1997 Arbeiten zur Stabilisierung des Kliffs durchführen lassen, um einen Verlust des Gebäudes zu verhindern.
Wir betrachteten den Tempel vom "Downhill Beach" aus. Der Wind blies heute wieder extrem um die Ohren und wir beeilten uns, schnell wieder zum Auto zurückzukehren. Auf dem Rückweg kamen uns drei ältere Herren entgegen, die auf dem Weg waren, in die Wellen des Atlantiks zu springen. Ob wir zu sensibel waren oder die Männer zu hart im Nehmen lassen wir jetzt mal offen.
Durch die vorgegebene Route durchquerten wir noch die Städte "Portstewart" und "Portrush"; kleine Küstenstädte mit schönen Strandpromenaden. In "Portrush" fanden wir sogar ein Riesenrad vor und eine Strasse mit ganz vielen bunten Häusern. Sonst waren die Häuser eher typisch englisch in einer Reihe, alles gleich aussehend und eher langweilig.
Leider gibt es auch in einem so schönen Land ihre dunklen Seiten. Ausserhalb der Städte fanden wir viele einfach gebaute Ferienhäuser, die hier als festen Wohnsitz gelten. Auch Wohnmobilsiedlungen fanden wir immer wieder vor und auf den Strassen konnte man manchen die Armut ansehen. Von extrem ungesundem Übergewicht bis zur offensichtlichen Drogenabhängigkeit sahen wir alles. Zudem ist der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten bis heute nicht gelöst und spaltet die Gesellschaft immer noch.
Dagegen sah man extrem herausgeputzte Golfanlagen direkt am Atlantik mit phänomenalem Ausblick. Wie auch grosse und moderne Häuser, die meistens so aussahen, dass sie nur als Sommerhäuser genutzt werden.
Als nächstes besuchten wir den "Magheracross Car Park & Viewpoint". Gegen den Wind ankämpfend, wagten wir einen Blick über das Gitter am Rande der Klippe. Man konnte das stürmische Meer betrachten und in den Felsen interpretierte Elefanten. Die Sonne schaute auch noch vorbei und ergänzte das Gesehene perfekt. Auf der anderen Seite befanden sich auch steile Klippen und man konnte ein Blick auf das "Dunluce Castle" etwas weiter im Osten blicken.
Das Schloss besuchten wir als heutig letztes Ziel. Bei "Dunluce Castle" handelt es sich um eine der grössten Ruinen einer mittelalterlichen Burg in Irland. Es befindet sich auf einem Basaltfelsen an der stark zerklüfteten Nordküste der Insel.
Da das Schloss geschlossen war, betrachten wir es nur von aussen. Die Sonne befand sich zu diesem Zeitpunkt hinter dem Schloss, somit konnten wir nur die Umrisse des Schlosses ausmachen.
In "Bushmills" blieben wir stehen, um uns Internet zu kaufen. Leider funktionierte, trotz der Worte des Typen aus dem Laden, das Internet hier in Nordirland nicht. Das Roaming von Jasmins Handy wollte ebenfalls nicht mitmachen. Um die Videos wie unsere Telefonate und Nachhilfe führen zu können, kauften wir in einem "Co-op" für 1.14 Euro eine SIM-Karte und für 17.15 Euro 100 GB für einen Monat.
Im Auto lösten wir das Angebot direkt ein und hatten wiedermal einen Scam. Wir konnten mit den 15 Pounds nur ein Abonnement für 75 GB lösen, alles andere würde mehr kosten. Eine Onlinehilfe oder telefonische Hotline gab es nicht. Frustriert über diese Machtlosigkeit fuhren wir auf einen Stellplatz in der gleichen Ortschaft. Da wir eher spät dran waren, konnten wir keinen windgeschützten Platz auswählen. Auch überhaupt an einem Freitagabend in einer Stadt zu stehen war nicht besonders gut. Weil wir aber beide zu erschöpft waren, blieben wir trotzdem hier.
Anstelle Abendessen zu kochen gab es selbstgemachte Sandwiches mit Gurken- und Peperonistücken zum Knabbern. Dazu gab es Tzaziki-Chips und Schokolade. Ohne Tagebuch zu schreiben oder ein Video zu schneiden, schauten wir die längst fällige GNTM Folge.
Danach gingen wir nur noch Schlafen.
Einnahmen: 0.00 €
Ausgaben: 61.66 €
- Lebensmittel: 43.38 €
- Haushalt: 18.28 €
Einnahmen des Monats: 0.00 €
Ausgaben des Monats: 385.92 €
Tankausgaben: 365.50 €
Anschaffungen: 0.00 €
Distanz des heutigen Tages: 214.91 kmWeiterlesen
Reisender 👍👍