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  • Day 2

    Schreck am Morgen

    October 9, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 16 °C

    Die sich langsam über den Bergen erhebende Sonne weckt uns mit ihrem hellen, orangegelben Licht...
    Als ich Kaffee mache, zeigt das Außenthermometer schon wieder 3,9°C an und unsere des Nächtens angereisten Nachbarn, stehen schon „bemützt“ und dick eingepackt vor ihrem VW-Bus und putzen im Sonnenaufgang die Zähne. Nachdem wir die obligatorischen Standortbilder von „Kai-Uwe“ und uns gemacht haben, starten wir schon mal den Motor, während Google-Maps gerade noch den Weg berechnet. Aber irgendwas ist anders heut morgen... Kai-Uwe ruckelt im Standgas ganz seltsam und als wir losfahren qualmt er fürchterlich. Das ist doch jetzt bitte nicht wahr.... Nicht am 2. Tag schon die erste Macke am Auto. Wo unsere Reise noch nicht einmal so richtig begonnen hat. Ein Anruf in der Dresdner Werkstatt des Vertrauens, führt zur Einsicht dass es Alles oder auch Nichts sein kann. Aber wir sollten doch im Land von Fiat, am Besten die nächste Werkstatt aufsuchen, um die echten Experten dieses Fabrikats mal nachschauen zu lassen. Mir schießen die Tränen in die Augen und ich frage mich wieso uns das Schicksal mal wieder so herausfordert.
    Die nächste große Stadt ist Bozen und wir steuern dort ein großes Fiat und Iveco Autohaus an. Dort stehen schon einige Autos vor der Werkstatt und Rüdiger muss sein volles Repertoire an Überredungskunst ausschöpfen, um die Mechaniker davon zu überzeugen, doch bitte in nächster Zeit mal in unser Womo zu schauen. Das Team ist anfangs mehr mit der Optik und bewunderndem Umrunden von Kai-Uwe beschäftigt, als mit der tatsächlichen Fehlersuche. Leider gestaltet sich diese Suche tatsächlich schwieriger als erwartet, da Rüdiger seiner Tuning-Leidenschaft natürlich auch bei Kai-Uwe nachgegeben hat und somit die neue Software nicht mehr für Fiat auslesbar ist. Der gute Mann in der Werkstatt hat allerdings einen Verdacht, was zur morgendlichen Unruhe von Kai-Uwe geführt haben könnte. Wahrscheinlich liegt es am in Deutschland getankten Diesel, welcher für solch niedrige Temperaturen, wie wir letzte Nacht im Gebirge hatten, nicht ausgelegt ist. Klingt zumindest plausibel... Aber um sicher zu sehen sollten wir nochmal zu einer speziellen Werkstatt mit eigenem Racing-Team im benachbarten Meran fahren. Naja, wenn es weiter nichts ist. Dort kommen wir kurz vor der Mittagspause an und Rüdiger darf mal wieder Jemand überreden mal „gaaaaanz kurz den Fehlerspeicher auszulesen“. Diesmal ist es die Rallye erprobte Frau des „aushäusigen“ Chefs. Diese zögert nicht lang und beruhigt uns nach getaner Arbeit, dass alles in Ordnung sei und wir höchstens mal einen Diesel-Systemreiniger benutzen können, welchen wir natürlich direkt dort kaufen.
    Jetzt aber mal los, Richtung Süden...
    Nächster Stopp: Kalterner See
    Wir brauchen jetzt Sonne, Eis und ein wenig Bewegung... Also parken wir bei „Gretl am See“ und laufen am Ufer entlang bis zum ersten Eisladen, wo wir ein mega leckeres Eis verputzen. Weiter gehts um den See herum, wobei wir Apfelplantagen passieren, wo riesige Äpfel wachsen, die aussehen wie aus dem Bilderbuch. Da kann man nicht widerstehen und muss einfach mal für jeden von uns einen stibitzen. Boarhhh wie lecker sind die denn bitte?! Und der Wein erst, den wir bei unserer Seeumrundung noch naschen können. Einfach köstlich...
    Bevor wir weiterfahren, treffen wir uns noch auf einen kleinen Plausch, samt dazugehörigem Cappuccino am See mit Familie Donat Senior (liebe Kundschaft von mir aus Riesa), die wie durch Zauberhand ihr Mobil direkt neben uns am See geparkt haben. Tja, Sachsen trifft man halt überall. Die Beiden bleiben hier und wir reisen weiter Richtung Gardasee. Wie mir aus dem letzten Jahr noch in Erinnerung geblieben ist, gibt es in südlichen Ländern übrigens auch Dänisches Bettenlager alias JYSK. Und was ein Zufall, dass einer dieser Läden in Riva ist. Na dann halten wir doch da mal an... Und nach dem Schreck am Morgen, ist uns das Schicksal mal wieder wohl gesonnen und wir bekommen einen Topper fürs Bett, den wir mit meinem mitreisenden Sushimesser dann noch zurecht kürzen. Yippie - endlich bequemer liegen.
    Wir haben uns heute für einen Stellplatz am oberhalb des Gardasee gelegenen, kleineren Lago di Ledro entschieden und parken gegen 17:30 Uhr entspannt am Ufer ein. Bei einem kleinen Spaziergang erkunden wir die Gegend und entdecken einen Einstieg zum See. Ob ich da morgen in den See springe? Rüdiger belächelt diesen wirren Gedankengang und wir lassen den aufregenden Tag mit einem leckeren Reste-Abendessen und einem Glas Wein 🍷 ausklingen.
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