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  • Day 11

    Meteora - das Klöster Ballungszentrum

    October 18, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 16 °C

    Als wir uns den Ziel nähern, sehen wir von Weitem schon die hohen Felsformationen, die an sich schon eindrucksvoll sind. Aber als wir dann tatsächlich die ersten Klöster entdecken, die majestätisch oben auf diesen Felsen thronen, fehlen mir echt die Worte. Es sieht so unwirklich aus und man fragt sich, wie es möglich war, vor hunderten von Jahren so etwas zu bauen. Insgesamt sind 24 Klöster auf oder an die Sandsteinfelsen gebaut, von denen nur noch 6 Stück bewohnt sind. Welche wollen wir uns denn nun anschauen? Die Empfehlung und der Leute die schon da waren lautet:
    „2 oder 3 Stück reichen aus.“ Aber welche sollen es nun sein. Die Entscheidung wird uns recht schnell abgenommen, da wir die ersten beiden auf der Bergstraße nach oben einfach passieren, ohne eine Parkmöglichkeit zu entdecken. Die erste freie Lücke am rechten Straßenrand ist also unsere. Jetzt schnell noch lange Hosen an, denn von der Kleiderordnung haben wir gelesen. Nicht vollständig wie sich gleich rausstellen wird. Wir stehen also am Fuße des Felsens, auf dem sich das Kloster Rousánou befindet, welches wohl 1388 gegründet wurde. Eine breite Treppe führt hinauf, durch eine gepflegte Waldparkanlage. Dann stehen wir vor einem großen, eisernen Tor und dahinter zeigen sich weitere zahllose Stufen. Als wir gerade passieren wollen, tritt aus dem winzigen Kontrollhäuschen rechts eine Dame und weist mich darauf hin, dass ich „SO“ leider nicht rein darf. Ich schaue wahrscheinlich etwas ungläubig und deshalb erklärt sie mir dass Frauen nur mit Rock, der bis übers Knie gehen muss, eintreten dürfen. Aber man kann dort einen „Stoffstreifen“ alias Wickelrock käuflich erwerben, dessen Farbe irgendwie an Giselas Durchfall erinnert. Aber nun ja, was soll’s. Immer noch besser als wieder die ganze Treppe bis zum Wohnmobil zurück, wo ich natürlich mind. 2 Tücher hätte, die ich ebenfalls umwickeln könnte. Na dann wollen wir das Kloster mal „rocken“. Wir steigen die vorhin schon erwähnten Stufen, hinter besagtem geschmiedeten Eisentor nach oben und kommen auf ein Aussichtsplateau. Von dort kann man nicht nur herrlich in die Landschaft mit den umliegenden Klöstern schauen, sondern ebenfalls in den etwas tiefer liegenden Klostergarten, der wunderschön bepflanzt ist und eine fast spirituelle Ruhe ausstrahlt. Man sieht eben direkt, dass hier Frauen ihre Hand im Spiel haben, denn dieses ist ein Nonnenkloster. Wir outen uns als die klassischen Touris, indem wir den Selfie-Stick zücken und mit ausgestrecktem Arm Fotos machen. Manche Klischees müssen eben einfach erfüllt werden. Außerdem kann man ja in Zeiten von Corona auch nicht einfach irgendwem sein Telefon geben, um auch mal ein Foto zu bekommen, wo man zu Zweit drauf ist. #stayhealthy lautet ja die Devise. Die letzten Stufen bis zum Einlass, wo wir 3 € für die Kollekte abgeben, nehmen wir im Nu und schauen uns in den wenigen uns zugänglichen Räumlichkeiten um. Aus sämtlichen Fenstern und Balkons hat man einen traumhaften Blick. Weniger schöne Anblicke bieten sich allerdings bei den Fresken im Vorraum der Hauptkirche, welche aus den 16. Jahrhundert stammen und martialische Szenen von Folter, Mord und Totschlag abbilden. Echt schräg was im Namen von irgendwelchen Gottheiten in unserer Geschichte so stattgefunden hat. Aber hat sich ja bis heute immernoch nicht geändert. Aber das ist ein anderes Thema. Wir stocken den Klingelbeutel der Nonnen noch ein bisschen auf, indem wir noch ein kleines Souvenir kaufen und laufen wieder zu Kai-Uwe und Gisela zurück. Als wir ankommen pisst uns gerade so ein blöder Italiener ans Vorderrad. Pfui Teufel - so ein Ferkel... Er schlendert ganz unbeirrt zurück zu seinem Auto und wir überlegen kurz ob wir es ihm nicht gleich tun. Aber wie sagte schon Jesus - man soll „nicht Gleiches mit Gleichem“ vergelten. Obwohl es sicher witzig gewesen wäre. Es sind inzwischen 25° C warm und weil unser Fellkind ja immer im Auto warten muss, es aber so gut wie keine Schattenplätze gibt, wollen wir nur noch ein weiteres Kloster von innen sehen und beschränken uns beim Rest auf die diversen Aussichtspunkte.
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