Hermannstadt (Sibiu)

Heute führte uns unser Weg in die Stadt Sibiu bzw. Hermannstadt. Die Altstadt mit ihren bunten Häusern, gepflasterten Gassen und den charakteristischen „Augen“ auf den Dächern strahlt eineMeer informatie
Heute führte uns unser Weg in die Stadt Sibiu bzw. Hermannstadt. Die Altstadt mit ihren bunten Häusern, gepflasterten Gassen und den charakteristischen „Augen“ auf den Dächern strahlt eine besondere Atmosphäre aus.
Ein Highlight war der Besuch des Bauernmarktes. Wir waren überrascht, wie günstig Obst und Gemüse hier sind. Vor allem, wenn man sich etwas abseits der Touristenströme bewegt. Deshalb sind wir gezielt zu den hinteren Marktständen gegangen, wo ältere Bäuerinnen und Bauern ihre Waren anboten. Sie freuten sich sichtlich über unsere Aufmerksamkeit, während die vorderen Stände eher auf touristische Kundschaft ausgerichtet schienen. Sowohl preislich als auch in der Präsentation.
Nati hat zugeschlagen: kiloweise Zucchini, Tomaten, Gurken, Honig.
Alles frisch und duftend. Nur bei den Erdbeeren mussten wir an einem der vorderen Stände kaufen, da es sie hinten schlicht nicht gab. Leider war das ein Reinfall: Sie waren matschig, überteuert und wurden auch noch unsanft mit einer Schaufel in die Tüte geschaufelt.
Zum Abschluss des Tages waren wir (wie fast in jedem Land) beim Inder essen. Diese kleine Tradition haben wir über die Jahre liebgewonnen: Einmal pro Reise gönnen wir uns ein indisches Essen, egal wo wir gerade unterwegs sind. Und auch in Sibiu war’s wieder richtig lecker.Meer informatie
Ein bisschen Offroad war geplant... es wurde etwas mehr.
Ich hatte eine ehemalige Militärstraße in den Bergen entdeckt, die recht moderat aussah. Auf Satellitenbildern fiel mir jedoch eine parallel verlaufende Strecke auf, die deutlich spannender wirkte: Während die eine durchs Tal führte, schlängelte sich die andere über den Kamm der Berge.
Wir rechneten mit etwa zwei Tagen Fahrt, also füllten wir unsere Vorräte auf, tankten voll, füllten Wasser nach – und los ging's. Anfangs führten Serpentinen den Berg hinauf, und schnell wurde klar: Das wird anspruchsvoll. Der Weg war stark ausgewaschen, mit Rinnen von bis zu 50 cm Tiefe. Wir hofften noch, dass es nach dem Anstieg besser wird, doch das Gegenteil war der Fall.
Die Strecke wurde immer ruppiger, und die Seitenneigung des Vans teilweise unangenehm bis grenzwertig. Das Popometer war am Anschlag. An einer Stelle rechnete ich beinahe damit, dass der Van auf die Seite kippt. Nicht so schlimm, denn er hätte sich in den Hang gelegt. Doch kurz darauf folgten Abschnitte, bei denen die Neigung vom Hang weg ging und mehrere hundert Meter tiefer Abgrund. Ich hatte nun fast alles aktiviert, was möglich war. Allrad, Untersetzung in der kleinsten Stufe und teilweise Hecksperre. Nur die Frontsperre brauchten wir noch nicht.
Natalie lief große Teile der Strecke zu Fuß. Nicht nur, weil das Gerumpel kaum noch auszuhalten war, sondern auch, weil sie sich bei der Schräglage unwohl fühlte. Außerdem konnte sie mich so besser einweisen.
Irgendwann gab es kein Zurück mehr, nur noch Hoffnung, dass es besser wird. Doch nach drei Stunden war klar, dass es eine Herausforderung bleibt. Gegen späten Nachmittag, nach 4,5 std. suchten wir uns einen halbwegs ebenen Platz zum Übernachten. Kaum angekommen, zogen dunkle Wolken auf, und es begann leicht zu regnen.
Ein nasser, schlammiger Weg wäre der Endgegner gewesen, aber zum Glück blieb es beim Tröpfeln. Die Nacht war unglaublich still. Das Einzige, was wir hörten, waren gelegentlich Hirten mit ihren Schafen und ab und zu ein Flugzeug am Himmel.
Am nächsten Morgen ging es direkt wieder zur Sache: Extreme Verschränkung, dass die Räder in den Radhäusern schleiften, unangenehme Seitenneigung zum Abhang hin. Nach einigen Kilometern erreichten wir ein Skigebiet. Ab da wurde der Weg endlich besser. Und irgendwann Asphalt. Wir landeten auf der Passstraße Transalpina.Meer informatie
Nach dem wilden Offroad-Ritt durch die Berge wollten wir für ein oder zwei Nächte auf einem Campingplatz zur Ruhe kommen. Die Plätze in Rumänien sind meist eher einfach gehalten. Es gibt nur wenige, bei denen man Wäsche waschen, Grauwasser ablassen und Frischwasser tanken kann.
Wir entschieden uns für einen Campingplatz an einem Berg, der bei Gleitschirmfliegern sehr beliebt sein soll. Der Gastgeber begrüßte uns herzlich, aber von Anfang an wollte der Funke zwischen uns nicht so recht überspringen.
Er machte Witze, die wir aufgrund der Sprachbarriere und seines gebrochenen Englischs nicht als solche erkannten, und seine Vorstellungen von „schöner Natur“ schienen sich deutlich von unseren zu unterscheiden.
Zum Beispiel fragten wir ihn, ob der nahegelegene See zum Schwimmen geeignet sei. Er bejahte und beschrieb uns den Weg. Nach etwa 30 Minuten Fußmarsch in der prallen Sonne standen wir schließlich vor einem betonierten Stausee. Es lagen zwei Traktorreifen am Ufer und einiges an Müll.
Es sah aus wie ein Endzeit-Filmset, auf dem der Mensch die Kontrolle über die Natur verloren hat.
Zurück auf dem Platz wollten wir duschen, doch es gab nur zwei Extreme: brühend heiß oder eiskalt. Die Toiletten waren einfache Plumpsklos mit Wänden und Türen, die nicht geschlossen waren, sondern Schlitze zum Durchsehen hatten. Abschließen konnte man sie auch nicht, nur von außen.
Am nächsten Morgen wachten wir auf und hörten lautes Schnarchen direkt nebenan. Verwundert schaute Nati aus dem Fenster und stellten fest, dass über Nacht neue Gäste angekommen waren. Anstatt sich auf dem weitläufigen Gelände (mindestens ein Hektar groß) einen freien Platz zu suchen, stellten sie ihre beiden Zelte direkt neben unser Auto - eins links und eins rechts. Mit jeweils nur einem Meter Abstand auf beiden Seiten. Nati wollte bzw hat ihre Sportmatte dennoch hinter dem Van ausgrollt. Sie rückte nach und nach immer weiter weg, da es aus dem anderen Zelt auch noch zu pupsen begann 😀 Das war alles in allem etwas ungemütlich, sodass wir ohne Frühstück unsere 7 Sachen packten und weiter fuhren.
Eigentlich sind wir ziemlich robust, was einfache Sanitäranlagen und Co. angeht, aber hier passte einfach nichts zusammen. Und wir wollten ja eigentlich nur kurz durchatmen und neue Energie tanken.
Also beschlossen wir, weiter nach Ungarn zu fahren. Ich hatte einen kleinen Campingplatz ausgesucht, der wie ein Geheimtipp klang und das war er auch.
Schon bei der Ankunft hob sich unsere Stimmung schlagartig. Der Platz wird von einem deutschen Rentnerpaar geführt. Wolfgang, der Besitzer, wies uns persönlich mit einer Kelle ein (wir waren zu dem Zeitpunkt die einzigen Gäste). Auf der Speisekarte gab es genau ein Gericht: Currywurst mit Pommes Schranke. Die beiden kommen aus Düsseldorf und waren einfach super herzlich. Wir fühlten uns sofort willkommen.
Wir durften sogar unsere Wäsche waschen. Später kam noch ein sympathisches deutsches Pärchen mit VW-Bus und zwei Hunden an. Am Abend saßen wir alle gemütlich zusammen – bis tief in die NachtMeer informatie
Heute wollten wir wieder ein gutes Stück vorankommen und Richtung Slowenien fahren. Am Balaton haben wir Halt gemacht und beschlossen, eine Nacht dort zu verbringen. Wir haben es uns diesmal etwas leicht gemacht und suchten über Park4night einen vermeintlich kostenlosen Stellplatz für Wohnmobile heraus.
Angekommen, gab’s erst ein kleines Picknick, danach ging es zum Schwimmen an den Strand. Anschließend gönnte Nati sich einen Kaffee im nahegelegenen Restaurant, wir spazierten am Ufer entlang und ließen den Abend bei einem Bier ausklingen.
Ursprünglich standen mit uns drei Wohnmobile auf dem Platz. Als wir spät abends zurückkamen, war plötzlich nur noch unser Van da. Das kam uns seltsam vor, also warf ich einen genaueren Blick auf das Schild. Mit Übersetzung stellte sich heraus: „Parkplatz – außer für Wohnmobile“ 😄
Da standen wir nun mitten in der Nacht, ohne Platz. Also fuhren wir kurzerhand um die Ecke auf einen Parkplatz am Stadtpark und hoffen jetzt auf eine ruhige Nacht.Meer informatie
Schwupps, da sind wir auch schon in einem neuen Land: Slowenien! Genauer gesagt, in Velika Planina. Diese wunderschöne Hochalm ist bekannt für ihre malerischen Bergdörfer und die traditionelle Lebensweise der Hirten. Hier haben wir einen Stellplatz am Berg gefunden und sind heute ins Bergdorf gewandert. Es ist einfach atemberaubend! Wir konnten einen Einblick in das Leben der Hirten in den Sommermonaten gewinnen. Die rustikalen Hütten sind ganz nach traditioneller Art eingerichtet: In der Mitte wohnt der Hirte mit einer Feuerstelle, und im äußeren Bogen der Hütte sind die Tiere untergebracht. In dieser Region werden Käse und Butter produziert, die mit viel Liebe verziert werden. Natalie hat von einem Bauer nach einer kleinen Verkostung frisch Käse abgekauft.Meer informatie
Heute Morgen gab’s noch Frühstück mit Bergpanorama, dann ging’s weiter nach Ljubljana. Die Hauptstadt Sloweniens hat uns in ihren Bann gezogen mit ihren charmanten Gassen, der Altstadt und der Mischung aus Barock und Moderne wirkt sie zugleich entspannt und lebendig.
Wir sind durch die hübschen Gassen der Altstadt geschlendert. Sogar zweimal dieselbe Runde. Nati hatte auf dem Künstlermarkt einen Ring entdeckt, war sich erst nicht sicher, wollte ihn dann doch kaufen und dann doch nicht 😀.
Zum Essen gab’s Pizza und Salat in einer (leider eher mittelmäßigen) Pizzeria, danach noch einen Kaffee und das fast ganz ohne Meckern. Vielleicht werde ich ja doch noch ein sanftmütiger Städtebesucher.
Nati hat auf dem Markt noch richtig leckere Feigen und Pfirsiche ergattert. Das angekündigte Musikfestival haben wir allerdings nicht gefunden, nur eine leere Bühne. Vielleicht waren wir einfach zu früh dran.Meer informatie
Gestern wollten wir raus aus der Stadt, nochmal rein in die Natur Sloweniens. Doch dann: Flohmarkt auf einem Parkplatz, also haben wir spontan die nächste Ausfahrt genommen. War nicht spektakulär, eher viel Elektroschrott, der irgendwie noch „gebraucht“ werden könnte: Fernbedienungen, uralte Handys, Kabel, Krimskrams (alte Kriegshelme inklusive). Ein Verkäufer war aber richtig ausgefuchst unterwegs: mit einem top-neuen Messerset ist er sogar über den Parkplatz gestapft wie auf Beutezug. Schade, dass wir schon gute Messer haben. :D
Also weiter bei über 30 Grad, schwitzig und heiß in die Tolmin-Klamm. Danach sind wir zu einem kleinen, süßen Campingplatz gefahren, an einem „See“, der eigentlich die Zusammenkunft zweier Flüsse ist. Das Wasser hat bestimmt fast 20 Grad. Nati natürlich direkt wieder reingehüpft, während Manu das Ganze lieber vom Land aus genossen hat. Richtig entspannter Platz, hier wollten wir mal länger als 1–2 Nächte bleiben und etwas „Urlaub“ machen.
Einziger Haken: kein Supermarkt weit und breit. Und wir waren schon ein paar Tage nicht mehr einkaufen. Also hat Nati sich morgens auf den Weg gemacht mit leichtem Umweg durch den Wald und am Fluss entlang. Am Ende waren’s gute 14 Kilometer für ein paar Einkäufe. Aber: die Aussicht hat’s mehr als wettgemacht.
Mittags gab’s dann Frühstück, endlich! Und zur Krönung: das wohl beste Croissant mit Schoko-Pudding-Füllung, das Manu jemals gegessen hat. Danach nochmal an den „See“, Nati natürlich wieder im Wasser. „So fühlt sich wohl „richtiger“ Urlaub an“, sagt sie. 🤣
Am Abend dann noch ein kleines Wärmegewitter, das zweite mal Regen erst!! Wir haben’s uns einfach im Bremsi gemütlich gemacht. Entspannter kann so ein Urlaubs-Tag kaum zu Ende gehen.Meer informatie
Die letzten Tage unserer Reise wollten wir noch gemeinsam mit Freunden verbringen und so verabredeten wir uns auf dem Campingplatz Union Lido in der Nähe von Venedig. Der Platz ist einer der bekanntesten Luxus-Campingplätze Europas, mit direktem Zugang zum Strand, riesiger Poollandschaft, Freizeitpark und allem, was das Camper-Herz (vielleicht ein bisschen zu sehr) begehrt.
Zufällig fand an diesem Wochenende auch die spektakuläre Hochzeit des Amazon-Gründers in der Nähe mit jeder Menge Helikopter, Privatjets und Megayachten statt.
Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen, auch wenn Union Lido nicht ganz unser Stil ist. Zu viele Menschen auf zu engem Raum. Der Pool fühlte sich eher an wie eine Menschenbrühe. Überfüllt und gesättigt mit Schweiß, Sonnencreme und vermutlich auch ein wenig Urin.
Aber Pizza gab’s reichlich, ein Eis durfte natürlich auch nicht fehlen. Abends haben wir herzlich gelacht, bis der Nachtwächter uns (fast) freundlich ruhig stellte.
Am Samstag hieß es Abschied nehmen und die lange Heimfahrt antreten.
Nach rund 4.500 Kilometern Gesamtstrecke kamen wir schließlich wohlbehalten wieder zuhause an. Zwar müde aber erfüllt.Meer informatie
Reiziger
Also den nimmt Nati glaub mit 😍🤗
Reiziger
😍