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  • Day 7

    Segur de Calafell

    November 21, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    So der nächste Stop meiner Reise: Segur de Callafell!
    In Barcelona hab ich mich von Allen verabschiedet und wurde von Barbara sogar noch zum Zug gebracht. Ich bin dann bisschen mehr als eine Stunde Zug gefahren, aber die Zugfahrt war wunderschön und verging wie im Flug! Erst hab ich ein Mädchen getroffen die seit einem Jahr als Cocktailmixerin in Barcelona arbeitet. Sie heißt Clara und kommt eigentlich aus Irland. Dannach hab ich ein paar Rätsel gemacht aus nem Kreuzwortblock den ich noch von Oma und Opa hatte.😊
    Ich musste den Block aber gleich wieder weglegen, weil die Aussicht einfach so toll war! Dir ganze Zeit kamen kleine Dorfer, einsame Strände, strahlend blaues Meer und strahlender Sonnenschein! Ich muss aber ziemlich dumm ausgesehen haben wie ich da in nem 4er saß, auf einem Sitz ich auf den anderen 3 meine Klamotten ausgebreitet, weil die leider immernoch nicht trocken waren.
    Angekommen machte ich mich dann auf den Weg zum Port de Segur de Calafell. Das is der Name des Hafens in dem Rickmer (für die, die ihn nicht kennen: Er hat mit mir Abi gemacht, ne Fahrradtour nach Dänemark, meine Reisebegleitung für die nächste Zeit und eine der coolsten Personen die ich kenne) heute ankommen würde. Wann genau wusste ich nicht. Irgendwann mittags hatte er gesagt. Das kleine Städtchen hier war im Vergleich zu Barcelona unglaublich ruhig und entspannend. Sonne, ein leichter Wind und Meeresduft. Selbst in dem Hafen, in den ich nun reinspazierte, waren nich gerade viele Leute unterwegs. Diese wohltuende Stille wurde lediglich von zwei Jungen aus Calafell unterbrochen, die auf dem Hafengelände die Basketballkörbe unsicher machten. Einer der beiden im Rollstuhl, der andere auf Inline Skates. Da ich nicht wusste ob ich Minuten oder Stunden hier warten würde, wollte ich die Zeit nicht ungenutzt lassen und sprach die beiden Basketballer an. Nach ein paar Duellen und ein bisschen Basketballunterricht lernte ich die beiden besser kennen. Luis, der unheimlich begabte Inline Skater,  ist 17, kommt ursprünglich aus Rumänien, hat die Schule gerade beendet und wohnt erst seit kurzem hier. Seine erste Bekanntschaft hier war Carloss, der andere Spieler. Als er klein war stürzte sein Vater mit ihm von einer Treppe, wobei dieser leider verstarb. Carloss selbst konnte seit diesem Tag seine Beine nicht mehr Bewegen, saß im Rollstuhl und hatte schwer damit zu kämpfen. Leider lispelt er zusätzlich noch ein wenig und ich glaube auch, dass er leider geistig auch nicht ganz so fit war. Deshalb war es für mich teilweise sehr schwer ihn zu verstehen. Heute hat er sein Leben aber voll im Griff! Mit 23 Jahren wohen seine Mutter und er in diesem wunderschönen spanischen Örtchen und er selbst hat hier tolle Freundschaften geschlossen. Er studiert irgendetwas mit Marketing und sozialen Netzwerken. Und das Beste: Er spielt an seiner Universität in dem Basketballteam für Rollstuhlfahrer. Es steht außer Frage, dass er definitiv der beste Spieler unserer ungewöhnlichen Zusammenkunft war. Von ihm konnten wir alle noch etwas lernen.
    Nach einem Anruf nachdem wir alle 4 rätselten  ob Rickmer an dem gleichen Hafen wie wir war, hörte ich ein lautes "Vera!" über das Spielfeld schallen. Nach einer herzlichen Begrüßung und ein paar weiteren Bällen machte sich Carloss auf den Weg nach Hause.   Wir verbliebenen dagegen machten uns auf die Suche nach einem Weg in den abgesperrten Hafenbereich hinein. Dort lag das Boot, auf welchem Rickmer mitsegeln durfte. Wie Rickmer eben so war, war statt sich  ewig lang mit Hafenpersonalsuche rumzuschlagen einfach durch eine versehentlich offene Tür der Schiffswerft in den Hafen reinzuschleichen ihm lieber. Mich erwarteten auf der Blackpearl Rickmers nette Mitsegler. Mit Dosenbier vor sich und guter Laune saßen zwei Mitarbeiter einer Charterfirma und eine Freundin der beiden auf dem Deck. Nebenan lag die Lucy Ball. Das Schiff auf dem Rickmer hier her gesegelt war. Sie ist innen relativ groß und geräumig mit 4 Schlafkabinen für jeweils 2 oder 3 Personen.
    Auf der Lucy Ball durften Rickmer und ich nach einem schönen gemeinsamen Abendessen, sogar noch übernachten. Vor dem schlafen gehen musste Rickmer sich allerdings noch über eine Stunde Fragen zum Boot aushalten. Jede einzelne Luke und sogar der unter der Treppe versteckte Motor wurde von mir genauestens erkundet. Am nächsten morgen wurde dann nach einem leckeren Frühstück beim Boot ausräumen, putzen und Segel verstauen mitgeholfen, da die Schiffe den Winter über in diesem Hafen liegen sollten. Mittags ging es dann los hoch an die Hauptstraße. Hier wollten wir beginnen und bis nach Gibraltar in den Süden trampen. Wir waren unglaublich gespannt ob sich unser Plan in die Tat umsetzten lassen würde, wie lang wir am Straßenrand stehen würden und wem wir heute wohl noch so alles treffen würden. Mit schweren Rucksäcken auf den Rücken, einer riesengroßen Portion Hoffnung und funkelnden Augen machten wir uns auf den Weg in unser neues Abenteuer!

    Jap dass war wohl unsre Zeit in Calafell und ja ich weiß ich schreib Grad irgendwie wie so nen komischer Geschichtenerzähler.😂
    Ganz liebe Grüßle
    Vera
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