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- Gün 2
- 4 Ekim 2016 Salı
- ☁️ 9 °C
- Yükseklik: 552 m
AlmanyaAuf der Hardt50°19’36” N 6°26’27” E
Zitterwald & Pilgerdusche

Tag 2
28 km
60 km gesamt
Ich hab meinen Truck in Hellenthal abgestellt wie ein alter Cowboy sein Pferd am Saloon. Letzter Gruß an die Zivilisation, letzter Blick in den Rückspiegel. Danach war ich allein mit meinem Rucksack, meiner Ausrüstung und dem wilden Land vor mir. Der Himmel war grau, der Boden noch feucht vom letzten Regen, und ich wusste: Das wird kein Kindergeburtstag. Das wird ein Ritt.
Ich sattelte auf – Wasser, Proviant, das Zelt fest verzurrt – und zog los. Der Matthiasweg lag vor mir wie eine alte Prärie-Spur, kaum zu sehen, aber deutlich zu spüren. Es ging raus aus dem Ort, rein ins Bachtal. Das Wasser plätscherte neben mir wie ein treuer Gefährte, und das Grün war so satt, dass es fast unverschämt wirkte. Ruhig war es da draußen. Ruhig wie ein Canyon bei Sonnenaufgang. Keine Autos, keine Stimmen – nur der Wind und ich. Und das war gut so.
An einer Schutzhütte machte ich Rast. Kein großer Bahnhof. Ein Holztisch, etwas Schatten, der Bach flüsterte Geschichten von früher. Ich packte meinen Proviant aus, biss ins Brot und ließ den Blick schweifen. Wer draußen isst, der isst nicht nur Nahrung – der isst Freiheit. Kein Salz, kein Pfeffer – nur Erde, Hunger und der nächste Kilometer.
Dann zog ich weiter. Der Anstieg zum Weißen Stein war lang. Steil? Klar. Aber weißt du, was steiler ist? Aufzugeben. Und das stand heute nicht auf meinem Zettel. Oben am Aussichtsturm, auf 700 Metern Höhe, da war’s still. Weit. Der Blick ging über Hügel, Wälder, Felder. Das war keine Postkarte – das war echt. Und manchmal musst du eben hoch hinaus, um wieder auf den Boden zu kommen.
Ich ließ den Turm hinter mir, stapfte in den Zitterwald. Der Name allein klingt schon nach alten Geistern und verlorenen Reitern. Aber der Wald war friedlich. Die Zitterwaldhütte stand da wie eine letzte Bastion gegen die Müdigkeit. Ich setzte mich, zog mir einen Schluck Wasser rein, kaute Nüsse, und hörte zu. Dem Wald. Meinem Atem. Dem Knistern in den Ästen.
Dann ging es weiter. Abwärts ins Tal der Kyll. Vorbei an Frauenkron – ein Name wie aus einer Western-Ballade. Die Grenze nach Rheinland-Pfalz kam unscheinbar daher, aber ich spürte sie trotzdem. Das Land wurde rauer, der Himmel dunkler. Der Wind frischte auf. Kein Problem. Wer draußen schläft, der kennt keinen Wetterbericht – der kennt nur den Himmel über sich.
Hallschlag lag vor mir. Die Kirche leuchtete weiß aus der Dämmerung, als würde sie die letzten Reiter nach Hause rufen. Aber ich hatte kein Zuhause. Nicht hier. Mein Zuhause war der Weg. Und der war noch nicht zu Ende.
Am Waldrand entlang zog ich weiter – und dann sah ich ihn. Das erste Muschelsymbol. Der Jakobsweg. Kein Pomp, kein Trompetenchor. Nur ein altes Zeichen am Pfahl. Aber für mich war es das Versprechen: Du bist jetzt wirklich auf der Spur.
Vorbei an einem Wasserkran – von den Einheimischen liebevoll Pilgerdusche getauft. Das Wasser lief ununterbrochen raus, als hätte jemand den Hahn für alle Wanderer dieser Welt aufgedreht. Ich tauchte meine Hände hinein. Kalt. Klar. Wach.
Ein Bach wurde gefurtet – dreckige Stiefel waren eh schon Standard. Und dann, nach einem langen Marsch, lag Ormont vor mir. Ich holte mir meinen Pilgerstempel im Gasthaus – das ist so eine Sache auf dem Trail: Kleine Rituale geben dir Halt, wenn alles andere wild ist.
Der Zeltplatz lag still. Kein Luxus. Kein Licht. Nur ich, mein Zelt, die feuchte Erde und ein Himmel, der langsam schwarz wurde. Ich baute auf, kochte mir eine Trekking-Mahlzeit – schmeckt draußen immer wie ein Festmahl – und kroch in meinen Schlafsack.
Und dann kam der Regen. Und der Wind. Ein Sturm zog auf, rüttelte am Zelt wie ein wütender Mustang am Zaun. Aber ich lag da drin, warm, müde, zufrieden. Weißt du, was ich dachte?
Genau dafür bin ich hier.
Denn wer nur bei Sonnenschein reitet, der weiß nichts vom Leben. Aber wer in einer stürmischen Nacht im Zelt liegt und trotzdem grinst – der ist angekommen. Nicht irgendwo da draußen. Sondern bei sich selbst.
TrailSoulKev – unterwegs auf alten Spuren, mit Staub an den Stiefeln und Wind im Gesicht.
„Der Trail fragt nicht, wer du bist. Er zeigt dir, wer du wirklich bist.“
Und ich sag dir, Partner: Ich bin verdammt noch mal ein Cowboy.Okumaya devam et
SchönwetterwandererHerrlich geschrieben 🙂
GezginDanke schön. Ich hab nur die Fakten geliefert und dann die KI schreiben lassen.
Gezgin
Kirche mit strahlender Aura