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- 日3,101
- 2025/03/30 19:30
- ☁️ 10 °C
- 海抜: 344 m
フランスLangres47°52’33” N 5°20’45” E
Rückkehr zum Trail

Moin, Partner – das war heute kein Ritt, das war ein wilder Rodeo-Tag auf Schienen.
Der Morgen begann so, wie nur echte Aufbrüche beginnen: mit müden Augen, festem Griff am Rucksack und der unerschütterlichen Gewissheit, dass der Weg ruft. 6:50 Uhr – Abfahrt am Westbahnhof von Jena. Noch bevor die Sonne ihre Colts gezückt hat, saß ich schon im Zug, bereit, dem Ruf des Chemin des Allemands zu folgen.
Letzten Sommer hatte ich meine Wanderung in Langres unterbrochen. Jetzt, Monate später, zieht es mich zurück. Zurück auf den staubigen Pfad der Erkenntnis, der Stille und der schmerzenden Füße. Ich wusste: dieser Tag wird lang – aber keiner hatte mir gesagt, dass er auch verdammt laut werden würde.
Erfurt – Kaffee, Stiefel, Wind.
Erstes Lager in Erfurt. Eine Stunde Aufenthalt – gerade genug, um die Knochen zu strecken, in die aufgehende Sonne zu blinzeln und dem Rhythmus der Stadt zu lauschen. Ich trank meinen Kaffee wie ein echter Trail-Veteran: schweigend, mit Blick in die Ferne.
Dann: ICE Richtung Süden. Klingt harmlos. War’s aber nicht.
Der Zug kam aus Berlin – und er war voll. Nicht mit Pilgern. Nicht mit Reisenden. Sondern mit einer Horde wildgewordener Fußballfans aus der Hauptstadt, die offenbar auf dem Weg nach Freiburg waren, um dort ihre Farben zu verteidigen – oder zu verlieren, wer weiß das schon.
Sie trugen Trikots, Fahnen und sehr viel Bier.
Irgendwann muss einem von denen der Kragen geplatzt sein. Was genau er der Schaffnerin an den Kopf warf, blieb unklar – aber es war die Sorte "Ende-für-dich-und-ab-ins-Gefängnis". Die Bahn rief die Staatsgewalt. Der Kollege wurde noch am Bahnsteig aus dem Zug geholt. Für ihn endete der Tag nicht in Freiburg, sondern wohl in einer Zelle mit Aussicht auf Stahlgitter. Für uns alle anderen: 35 Minuten Verspätung.
Dann der nächste Schlag: der Zug fährt aufgrund der Verspätung nicht bis zum Schweizer Bahnhof in Basel, sondern endet am Badischen Bahnhof.
Kein Plan, keine Durchsage, keine Gnade. Ich musste rennen. Sprint durch den Bahnhof wie ein Bandit auf der Flucht vor’m Sheriff – nur, dass ich dem nächsten Zug hinterherjagte, nicht davon.
S-Bahn geschnappt, durchgeruckelt, rausgehüpft, umgestiegen – und siehe da: Ich hab ihn gekriegt. Den Anschlusszug nach Frankreich. Wenn man im Wilden Westen überleben will, muss man schneller sein als der Plan.
Mulhouse, Belfort, Langres – der Trail wird sichtbar.
Der Rest war wie Reiten durch abgelegenes Gelände. Keine Menschenmassen mehr, keine Schreierei, nur noch das Rattern der Regionalzüge und das Gefühl, dass die Zivilisation langsam bröckelt.
Langres begrüßte mich wie ein alter Bekannter: windgepeitscht, stolz und auf seinem felsigen Hochsitz thronend. Die Stadt liegt wie eine Westernstadt am Rande der Wildnis – ein Platz für letzte Gedanken, letzte Mahlzeiten, letzte Zweifel.
Ein vorbestellter Rufbus kutschierte mich die letzte Etappe hoch auf das Plateau, direkt vors Hotel. Die Sonne hing schon tief, als ich mich noch einmal frisch machte und durch die alten Mauergassen zog, um etwas zu futtern. Nicht gerade Bohnen mit Speck am Lagerfeuer, aber herzhaft genug, um mich für morgen zu rüsten.
Denn morgen ist es soweit.
Dann heißt es wieder: Stiefel schnüren, Blick nach vorn, und der erste Schritt auf dem Trail. 30 Kilometer durch Wälder, über Hügel, vorbei an der Abtei von Auberive – und rein in die Stille des Weges.
Ich geh diesen Weg nicht, um anzukommen. Ich geh ihn, weil der Ruf in mir brennt.もっと詳しく
SchönwetterwandererHappy Trails Cowboy 🤠
旅行者Das war ja wirklich ein Rail-Rodeo! Aber Hauptsache ankommen!
SommersprosseMit neuem Elan schreitet der Cowboy ab Morgen durch die Weiten Frankreichs und stellt sich neuen Abenteuern.