Mein Pilgerweg nach St.Florian

April 2014 - April 2017
Zu Fuß zu meinem Schutzpatron - aus der Eifel bis nach Österreich. Read more
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  • Coburg

    July 16, 2016 in Germany ⋅ 21 °C

    Der Weg über den Bahndamm ging sehr zügig, der steile Aufstieg nach Altenstein mit sehenswerter Burg und Kirche brachte mich schnell zum Schwitzen, so dass ich oben erst einmal eine Rast machte und mir eine kalte Apfelschorle gönnte.
    Weiter ging es durch Wald. Die Wege sind hier entweder asphaltiert / betoniert oder aber derart von Forstmaschinen und Traktoren zerfurcht und unwegsam, dass ein Vorankommen doch stark erschwert wird. Die Wallanlage, die auf Wegweisern angepriesen wurde, fand ich eher langweilig, dafür lockte mich der Hertasee, ein kleiner Waldsee mit kristallklarem Wasser, doch beinahe zu einem kurzen Bad.
    Die Markierung mit dem blauen Andreaskreuz war nach wie vor sehr verlässlich und dicht, und führte mich aus dem Wald heraus, durch Unterelldorf und Hattersdorf an die Rodach, mit „nur“ 265 müNN mein tiefster Punkt in ganz Bayern. Weiter ging es, zur Abwechslung mal wieder über Betonplatten, an Neundorf vorbei zu den Tambacher Teichen und nach Tambach. Auf dem Schlosshof wurde derzeit ein großes Musikfestival vorbereitet. Hinter Tambach verläuft der E3 dann auf einer kleinen Fahrstraße, die allerdings wegen einer Vollsperrung der parallel verlaufenden Landstraße bis Altenhof recht stark befahren war. Hinter Altenhof wurde die Straße wieder recht ruhig und schlängelte sich durch einen Wiesengrund bis zur Knochenmühle. Durch ein kurzes Waldstück war die Lämmermühle und dann auch der erste Ortsteil von Coburg, Scheuerfeld, erreicht. Es folgte noch der unspektakuläre Abstieg in die Stadt.
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  • Abstecher nach Thüringen

    July 18, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute ging es von Coburg aus wieder los: Zunächst machte ich in der Stadt noch ein paar Besorgungen, dann ging es sogleich steil hinauf zur Veste, am Flugplatz und Tierheim vorbei und gleich auf einem Pfad durch den Wald. Dieser Pfad spuckte mich auch erst an der A73 wieder aus, die ich zusammen mit der ICE-Neubautrasse überquerte.
    Über eine Landstraße ging es nach Neershof, und dann gleich wieder in den Wald hinein. Schöne enge, schattige, verschlungene Pfade – so mag ich das. Das änderte sich auch lange nicht. Es ging über die Coburger Bruchschollenkuppen – fünf Stück an der Zahl und jede steiler und höher als der Vorgänger. Am Fechheimer Berg hatte ich in der Mittagshitze ganz gut zu kämpfen.
    In Fürth am Berg verließ ich den E3 / E6, weil ich unbedingt einen Abstecher nach Thüringen machen wollte. So durchquerte ich den Ort bis zum ehemaligen Bahnhof, der hart an der Zonengrenze lag, und folgte dann einem Feldweg bis zur Dorfstelle Liebau. Was ich dort erfuhr, machte mich sehr betroffen … die Bevölkerung (70 Einwohner) bekam 1952 einen Hinweis, dass sie am folgenden Tag ins DDR-Hinterland verschleppt werden sollte und flüchtete vollständig noch in der Nacht aus ihrer Heimat über die 300m entfernte Zonengrenze nach Bayern. 1975 wurde das Dorf von den DDR-Grenztruppen komplett und restlos ausradiert.
    Diesen Gedanken hing ich noch lange nach, während ich wieder bayrischen Boden betrat und zunächst über eine Landstraße, später über einen schattigen Waldweg nach Bächlein, meinem heutigen Etappenziel lief.
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  • Nordhalben, Frankenwald

    July 19, 2016 in Germany ⋅ 23 °C

    Von Mitwitz-Bächlein geht es unspektakulär über kleine Landstraßen nach Haig. Die Passage, vor der in meinem Reiseführer von 1980 ausdrücklich gewarnt wird (siehe mein Post vom 3.10.2015), unterscheidet sich nicht mehr von jedem beliebigen anderen Straßenrand Deutschlands. Bahn und Fluss werden überquert und ein Stück geht es in praller Sonne nach Glosberg, wo der erste Anstieg wartet.
    Steil geht es auf einem Kreuzweg hinauf zur Waldkapelle und nach Trebesberg, auf einem kaum erkennbaren Pfad hinab nach Wilhelmsthal. Dieser Ort schmiegt sich an den Hang, obenauf thront die Kirche. Gut, dass der kleine Supermarkt unten ist. Nach einer kurzen Rast folge ich dem idyllischen Grümpeltal für mehrere Kilometer, bevor der nächste Anstieg hinauf nach Birnbaum wartet. Steil geht es durch den Wald empor. Noch ein paar km durch den Wald, hinab zur Ködeltalsperre und der Schlussanstieg nach Nordhalben vollendet die Etappe.
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  • Helmbrechts

    July 20, 2016 in Germany ⋅ 24 °C

    Der heißeste Tag der Woche steht an. Und es ist die letzte der vier langen Etappen mit reichlich Höhenmetern. Dementsprechend früh breche ich in Nordhalben auf. Zunächst geht es sehr steil bergab ins Rodachtal, zum kleinen Museumsbahnhof der Stadt. Wenig später geht es genau so steil 200 hm hinauf, bis ich ca. 2h später zwar gerade mal 4 km weit gekommen bin, dafür aber die wesentliche Höhe des Tages genommen habe. Nun geht es eben durch den kühlenden Wald nach Geroldsgrün. Weiter steigt mein Weg bergan, ich komme nach Göhren, wo mich ein bunt gemalter Florian am Feuerwehrhaus begrüßt, und ich einen Blick auf den letzten Anstieg des Tages, den fast 800m hohen Döbraberg habe.
    Doch zunächst geht es noch einmal leicht bergab und ich muss eine stark befahrene Bundesstraße kreuzen, bevor der Anstieg nach Schwarzenbach beginnt. Dahinter zieht der Weg, jetzt wieder mit dem Blaukreuz markiert steil an bis auf das Gipfelplateau des Döbraberges.
    Die letzten 10 km nach Helmbrechts führen teils durch Wald, teils über Wiese, sind allerdings sehr schlecht markiert und gepflegt. Erschöpft komme ich in Helmbrechts an. Die kleine Industriestadt hat ihre Blütezeit überlebt und wirkt etwas verkommen.
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  • Torfmoorhölle

    July 21, 2016 in Germany ⋅ 🌧 17 °C

    Ich spazierte durch die heruntergekommene Stadt zum kleinen Bahnhof – Endhaltepunkt der Stichbahn von Münchberg und nahm den nächsten Schienenbus. In der Tat ließ der Regen nach, als ich ankam. Ich besuchte noch eine Apotheke und einen Supermarkt, dann ging ich langsam los.
    Die Etappe war nun auf 15 Fußkilometer verkürzt, relativ eben und unattraktiv. Ich durchquerte Großlosnitz und Zell, erreichte dann die Quelle der Sächsischen Saale. Wenig später trennten sich nach 10 Etappen E3 und E6. Schade, das blaue Andreaskreuz hatte ich als Wegbegleiter richtig lieb gewonnen. Beide Wege treffen sich in Wunsiedel noch einmal, aber während der E3 die Gipfel des Fichtelgebirges mitnimmt, orientiert sich der E6 an den vier Quellen. Somit weniger Höhenmeter.
    Ein paar km noch bis Torfmoorhölle, einem einsamen Gasthaus mitten im Wald
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  • Die Quellen des Fichtelgebirges

    July 22, 2016 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    An der Egerquelle mache ich eine erste Pause. Die heutige Etappe ist kurz und hat nur wenige Anstiege. Über das Gasthaus Kärches an der stark befahrenen Bundesstraße geht es hinauf zur Quelle des Mains. Wenig später stehe ich auf dem Weißmainfels, der Wasserscheide zwischen Nordsee und Donau. Als letzte und vierte große Quelle des Fichtelgebirges kommt noch die Quelle der Fichtelnaab, dann geht es hinab in den Ort Fichtelberg und in das vorreservierte Gasthaus.Read more

  • Vom Fichtelsee nach Marktredwitz

    July 23, 2016 in Germany ⋅ 🌧 23 °C

    In morgendlicher Stille umrunde und überquere ich den mystisch anmutenden Fichtelsee, und werde prompt von einem netten Mitmenschen mit Buon Camino begrüßt, was dazu führt, dass ich an der nächsten Weggabelung statt dem Q der Jakobs-Muschel folge und eine Runde um den Fichtelsee drehe. Dann tauche ich in den Wald ein. Wenig später beginnt es zu regnen. Immerhin steht ein prall gefüllter Heidelbeerstrauch neben der Bank, an der ich meine Regensachen anlege. Der Regen verfolgt mich heute. Nageler See und Reichenbach … hier möchte ein älterer Herr mich „auf der Walz“ unterstützen und drückt mir 5€ in die Hand.
    Luisenburg. Plötzlich sind hunderte Menschen da. Freilichtbühne mit Festspielen, Felslabyrinth und Biergarten sorgen für den Menschenauflauf. Schrecklich … nur schnell wieder in den Wald zurück. Im nächsten Ort Bad Alexandersbad gerate ich gar in den Start einer Oldtimerrallye. Schnell wieder in den Wald und weiter nach Marktredwitz.
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  • Auf dem Goldsteig nach Falkenberg

    July 25, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Der Goldsteig führt rasch aus Marktredwitz und durch offenes Land hinauf zum Marktredwitzer Haus. Eine Rast, eine kühle Apfelschorle nach dem Anstieg. Ein Stückchen weiter geht es noch hinauf bis zur Burgruine Weißenstein, dann gehts kontinuierlich abwärts nach Friedenfels.
    Hinter dem Ort mit dem romantischen Namen und der betriebsamen Brauerei geht’s flach weiter. Der Weg verläuft durch ein Labyrinth von Fischteichen, die nur durch schmale Dämme getrennt sind. Da ich hier eine Abzweigung vom Goldsteig suche, kann ich mich nicht auf die Markierungen verlassen, sondern schaue an jeder Ecke aufs GPS … ohne dieses Gerät hätte ich mich hier verirrt. Zwischendurch muss ich auch noch eine Schwanenfamilie davon überzeugen, den Weg zu räumen und mich durchzulassen.
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  • Entlang der Waldnaab nach Weiden

    July 26, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Was für ein Tourstart. Das Waldnaabtal hat sich tief eingeschnitten und einen Cañon geformt, durch den ich hindurchlaufe. 12 km geht es neben dem rauschenden Fluss her, immer wieder an atemberaubenden Felsformationen mit Namen wie Butterfass oder Tischstein vorbei. Dabei ist es noch früh am Tag und entsprechend kühl. Kaum ein Mensch begegnet mir hier in diesem Naturparadies.
    Viel zu schnell bin ich in Windischeschenbach, der Hauptstadt des Zoigl-Brauwesens. Weiter geht’s, zunächst am, später hoch über dem Fluss nach Neustadt. Mache ich hier Quartier? Gewitter ziehen auf und grollen in der Ferne, aber ich mache mich weiter auf die letzten 6 km nach Weiden. Zunächst geht es über Wiesenwege, dann lange durch Vororte, bis ich im Zentrum der Stadt bin.
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  • Nach Trausnitz

    July 27, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Die letzten Kilometer bis Trausnitz haben es in sich. Nur ein ganz schmaler Pfad unmittelbar am Ufer der Pfreimd. Immer wieder Felsen, die zu überklettern sind, oder schlammige Passagen, um die man herumbalancieren muss. Eigentlich ein wunderschöner, naturbelassener Weg, aber nicht, wenn man schon 20 km in den Knochen hat und sich über einem ein mittleres Gewitter zusammenzieht. Immer wieder schaue ich aufs GPS und versuche abzuschätzen, wie weit es noch bis Trausnitz ist. Während die ersten Regentropfen fallen, komme ich an der Burg an, in der sich heute eine Jugendherberge befindet.Read more