• Wolferl weltweit
  • VOLVOgang on Tour

Eastbound to Mongolia

Ein kleiner Ausflug Richtung Asien. Von der Türkei aus durch den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und China. Inshallah. Leia mais
  • Bergbauern-Idyll

    7 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ ☀️ 13 °C

    Auf dem Weg zu einer weiteren heißen Quelle (ist das schon Sucht?) stoppen wir auf einer Bergweide abseits der Straße. Plötzlich tauchen wir richtig ein ins ländliche Leben. Rings um uns weiden Kühe und Schafe, Getreide wird gedroschen, die Kinder aus dem Dorf haben eine Attraktion und Abwechslung. Kappers Versuche, sie zu ökologisch bewusstem Abfall-Verhalten zu animieren, scheinen zunächst zu fruchten, sind pädagogisch allerdings noch ausbaubar.

    Ich sitze in der Sonne und beobachte die Szenerie, an der ich mich kaum sattsehen kann. Eine Zeitreise, und ein trügerisches Idyll - denn es bedeutet auch ein hartes Brot für die Parmiri.

    Im winzigen Dorfladen, vielleicht zwölf Quadratmeter misst er, kaufe ich Kekse für uns und Bonbons für die Kinder. In einer Blechschüssel türmt sich frische Butter. Faszination pur.
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  • Frostige Nacht auf 3600 Metern

    7 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ 🌙 5 °C

    Wieder mal hat unser Talent nicht so weit gereicht, frühzeitig einen passenden Nachtlagerplatz zu finden. Wieder mal tasteten wir uns im Dunkeln über wüste Pisten. Nun stehen wir in einem verlassen wirkenden Militärposten, kochen Nudelsuppe und bereiten uns auf die Nacht vor. Wir, das schließt heute auch die beiden Motorradfahrer Laura und Kai ein, die ihr Zelt mit uns im Fort aufgeschlagen haben. Dazu bin ich mal wieder zu faul. Ich parke mein Feldbett im einzigen Schuppen, der nicht mit Steinen verbarrikadiert ist. Schöner Wohnen im Pamir.

    Nach dem Hundezelt am Iskenderkul-See kann mich eh nichts mehr schrecken 😉
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  • Höhenflüge

    8 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ ☀️ 6 °C

    Inzwischen sind wir auf über 4200 Meter Meereshöhe geklettert. Trotz mangelnder Akklimatisierung stecken das die meisten von uns ganz gut weg.
    Die karge Landschaft, die Kulisse von schneebedeckten Fünf- und Sechstausendern und die unendliche Weite lassen uns fasziniert staunen.
    Die Bergziege, wie wir unseren T4 inzwischen liebevoll nennen, krabbelt klaglos über Geröll und Wellblechpisten. Allerdings hat sich die Frontscheibe teilweise gelöst. Panzertape fixiert sie notdürftig.

    Wo ist Carglas, wenn man eine Filiale braucht?
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  • Reifenwechsel #1

    8 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ ☀️ 12 °C

    Da fährt man tagelang ohne Panne auf übelsten Schotterpisten durch das Whakan-Tal - und kaum hat man wieder mal eine Teerstraße unter den Rädern, platzt der erste Reifen. Die Schlagkrater sind einfach mörderisch.

    Nach hunderten Kilometern mit drei Alternativen (Kurz-, Mittel- und Langwelle) nun also mal wieder turkmenschische Straßenverhältnisse. Wir nehmen's, wie's kommt.
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  • In einem Paralleluniversum

    8 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ ☀️ 12 °C

    Alichur ist jetzt nicht wirklich ein pitoresker Ort. Und doch gibt es hier unendlich viel zu sehen und zu staunen. Einmal mehr tauchen wir ein in eine andere, in eine fremdartige und doch faszinierende und sympatische Welt.

    Weit verstreut stehen die weißen, flachen Häuser mit ihren blauen Sprossenfenstern und Türen. Auf den Dächern trocknet Dung - das Heizmaterial hier, denn Wald gibt es auf 4000 Metern nicht. Durch die breiten, unbefestigten Straßen bläst ein eisiger Wind Staubwirbel. Am Dorfbrunnen holen Frauen in Blecheimern Wasser. Die Tankstelle ist eine Hütte mit Fässern, gezapft wird mit Schlauch und Kanister. Ausgeschlachtete Autowracks liegen im ganzen Ort herum. Hinter jedem Haus steht ein Plumpsklo.

    Vor einem unscheinbaren Haus winkt uns eine Frau. Ob wir in ihrem Homestay übernachten wollen? Wir wollen. Zum Tee reicht sie köstliche, selbstgemachte Marmelade, Yoghurt und Brot. Wir fühlen uns sofort zuhause in dem schlichten, mit Holzpressplatten verkleideten Gemach. Wo Herzlichkeit herrscht, braucht es keinen Luxus.

    Plötzlich ist die Bude voll. Einer der Gäste ist Marc, der deutsche Wanderer, den wir schon ein paar Mal getroffen haben, der heute 50 km zu Fuß bewältigt hat und der an einer Brückenbaustelle in der Baggerschaufel über den reißenden Fluß bugsiert wurde. Der 46-Jährige ist promovierter Unternehmensberater und arbeitet nur noch sporadisch freischaffend. Ansonsten ist er in aller Welt unterwegs, hat 170 von 200 Ländern bereist, ist mit dem Fahrad nach Singapur gefahren oder geht zum Wildtier-Zählen nach Simbabwe.
    Bo erkundet Zentralasien ebenfalls zu Fuß. Der Spanischlehrer (44) aus New Jersey/USA hat für seine Reise ein Sabatical genommen. Mit dem Fahrrad ist ein Paar aus Belgien auf Tour.
    Während wir Erlebnisse und Tipps austauschen, hat unsere Gastgeberin mit ihrer Tochter auf dem dungbefeuerten Ofen in der kleinen Stube, die uns 13 Gäste gerade so fasst, eine köstliche Suppe aus Reis und Kartoffeln gezaubert. Kein Sterne-Menue in einem Nobelhotel könnte uns an diesem Abend lieber sein.

    Disclaimer: Internet ist auch hier Fehlanzeige. Es wird wohl ein Weilchen dauern, bis dieser Beitrag (wie etliche vor ihm) online geht.
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  • Gipfelsturm

    9 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ ☀️ 13 °C

    Eisig pfeift der Wind auf 4655 Metern. Zum zweiten Mal in meinem Leben stehe ich auf dem zweithöchsten befahrbaren Pass der Welt, dem Ak-Baital. Was für ein Glücksgefühl! Pünktlich zur Halbzeit - vier Wochen liegen hinter, vier vor mir - haben wir den höchsten Punkt dieser Reise erreicht. Was nicht heißt, dass es ab jetzt abwärts geht mit uns.
    Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Karakul. Ein Homestay empfängt uns. Inzwischen sind wir zu elft: Wir haben zwei Anhalter dabei, neben Marc (siehe vorherigen Footprint) einen jungen Mann aus Neuseeland.
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  • Das blaue Wunder

    9 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ 🌙 4 °C

    Er liegt auf 4000 Meter Höhe, ist salzig, bis zu 270 Meter tief, und er strahlt in einem unfassbaren Blau vor der Kulisse schneebedeckter Sechstausender: Der Karakul-See. Der Weg dorthin hatte seine Hürden.

    In Murghab stehen wir am frühen Nachmittag vor der Entscheidung: bleiben oder weiterfahren? Angesichts der Trostlosigkeit des Kaffs (in einem Reiseführer steht angemessenerweise, dort gebe es weniger als nichts) entscheiden wir uns nach einem Tankstopp, einer Reifenmontage und einem kurzen Rundgang durch einen belanglosen Markt aus Container-Läden für die Fortsetzung der Fahrt. Wir wollen ja Zeit für Kirgistan gewinnen.

    Die Vorhut, der weiße T4, schafft es wie geplant bis 19 Uhr und mit Einbruch der Dunkelheit ans Ziel und macht Quartier in einem netten, spartanischen Homestay. Doch wo bleiben die drei anderen Autos? Der Funkkontakt war schon lange abgerissen.
    Nach einer Weile ist klar: Ein Plattfuß kann es wohl nicht gewesen sein - ein Radwechsel dauert nicht so lang. Also machen sich Bernhard und ich auf den Weg. Nach ca. 40 km kommen uns die anderen entgegen. Am Mercedes war eine Druckluft-Bremsleitung abgerissen. Zum Glück ließ sie sich vor Ort mit Bordmitteln und viel Fantasie provisorisch flicken.

    Drei Teams erreichen somit das blaue Wunder erst im Dunkeln. Doch ein Spaziergang am nächsten Morgen entschädigt dafür.
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  • Schock im Niemandsland

    10 de setembro de 2023, Tajiquistão ⋅ ☀️ 8 °C

    Seit Sonntag bin ich einem Yak-Hirten zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet. Ohne ihn wäre für mich diese Reise just am Halbzeit-Tag beendet gewesen.

    Vom Karakul aus setzt sich die Karawane samt Beifang - Wandersmann und Weltenbummler Marc, der uns inzwischen ein Freund geworden ist, und dem jungen Neuseeländer Skye - auf den holprigen Weg Richtung Grenze. Die Spannung steigt: wird man uns passieren lassen? Nach diversen Scharmützeln ist die Grenze seit längerem dicht, aber für Touristen seit ein paar Wochen offen. Dazu bedarf es einer Registrierung beim kirgisischen Außenministerium, die ich schon im Juli erledigt hatte. Doch seither änderte sich ständig etwas. Also viele Fragezeichen.

    Noch einmal geht es über einen 4400-Meter-Pass und durch faszinierende Landschaften, am löchrigen und somit witzlosen chinesischen Grenzzaun entlang. Die Straße kann mit der Grandiosität der Gegend nicht mithalten - sie wird von Meter zu Meter miserabler.

    An der tadschikischen Grenzstation, einem völlig verhauten Konglomerat an Containern und maroden Gebäuden, das erste Problem. Uns fehlt irgendein Papier, das wir bei der Einreise hätten erwerben müssen. Gegen 25 Dollar pro Auto lässt sich der Fehler nach einiger Diskussion beheben.
    Nun sind wir im Niemandsland, einem 20 Kilometer breiten Korridor zwischen den beiden Grenzstationen. Fahrerisch eine Herausforderung, und so schön, dass der Kamera-Auslöser glüht.

    Am Tor zu Kirgistan dann der Schock: Wo ist mein Reisepass? Schnell wird nach hektischer Suche klar: Er muss bei einem Fotostopp aus der Tasche gerutscht sein. Plötzlich ist das Registrierungs-Problem das kleinere.

    Bernhard, Marc und ich machen uns auf den Rückweg, auf die Suche nach der Briefmarke im Altpapiercontainer. Wir wissen in etwa, wo wir angehalten haben, es weht kaum ein Lüftchen, und es ist kein Verkehr. Werden wir Glück haben?

    Wir haben. Ein Yak-Hirte, der uns mit seiner Herde entgegen kommt, zieht ein rotes Heft aus der Jackentasche und winkt. Fotovergleich: Es ist mein Pass! So heftig umarmt wurde der Mann vermutlich noch nie. Ohne den Pass und das China-Visum darin hätte die Reise an dieser Stelle für mich abrupt geendet.

    Zurück an der kirgisischen Grenze werden wir bereits dringend erwartet: Das Personal will Feierabend machen. Das Registrierungsthema wurde zwischenzeitlich erfolgreich geklärt, der Rest ist Formsache. Skye und der Radfahrer Mario aus dem Schwarzwald, denn wir ebenfalls aufgegabelt hatten, bleiben zurück: sie müssen mangels Permit an der Grenze übernachten.

    Das Tagesziel Osh ist nicht mehr zu erreichen, zumal die Druckluftbremse des Vario abermals zickt. Doch im nahen Sarykasch gibt es ein ordentliches Homestay. Mit Dusche und W-LAN. Und mit Freibier für alle.

    Das ist mir mein XXL-Dusel wert.
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  • Werbeblock für ein kleines Paradies

    11 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 9 °C

    Manche Pretiosen entdeckt man einfach zu spät - und kann nicht bleiben, obwohl man so gerne möchte. Aber vielleicht gibt es ja ein nächstes Mal.
    Auf jeden Fall mache ich gern ein bisschen Werbung für das Alpine Dome Hotel Pamir Alley bei Sarytasch. Die blanke Neugier hat uns zu einem Abstecher dorthin geführt. Ein tolles Haus!

    https://pamiralpinehotel.com/en/
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  • In love with Kirgistan

    11 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 10 °C

    Es hat gerade mal 220 Kilometer gedauert, und schon habe ich mich bis über beide Ohren in Kirgistan verliebt. Was für ein unglaublich abwechslungsreiches Land, was für ein Farbenspiel der Natur! Hinter jeder Kurve wartet eine neue Überraschung. Der Landschaftsarchitekt, der hier zugange war, muss ein wahrer Meister seines Faches gewesen sein.
    Außerdem: Die Infrastruktur ist deutlich besser als in Tadschikistan, die Preise dafür nur die Hälfte. Ich bin sehr froh, dass wir im Zeitplan einen deutlichen Vorsprung haben - und somit mehr Tage für dieses herrliche Land. Am 18. geht es nach China.

    Jetzt stehen aber erst einmal zwei Nächte in Osh an, um uns zu rekonstruieren und den Fuhrpark für die Restreise zu rüsten (in China müssen die Karren ja bei der Einreise zum TÜV!). Wir haben ein herrliches Hostel mit Rosengarten gefunden. Träumchen!
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  • Und läuft und läuft und läuft...

    13 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ⛅ 18 °C

    Nachdem sämtliche Reparaturen am Fuhrpark bereits gestern mit Hilfe des örtlichen Kfz-Handwerks preiswert und effektiv erledigt werden konnten, diente der heutige Tag in Osh der Erbauung und Kontemplation. Das üblicherweise fahrende Volk wagte sich an einen ausgedehnten Stadtspaziergang mit unserem Freund Marc, einem unermüdlich sprudelnden Wissensquell, als Führer. Ein paar Eindrücke dieser quicklebendigen Metropole will ich Euch nicht vorenthalten. Moscheeschaukeln, Fruchtbarkeitshöhle, ein riesiger Dauer-Jahrmarkt und ein kilometerlanger Basar zählten zu den Attraktionen. Und wir haben gelernt: Wenn in einem Daimler-Sprinter-Bus (Sammeltaxis, Maschrutka genannt) schon (gefühlte) 38 Personen an Bord sind, passen immer noch sieben wohlgenährte deutsche Touris rein.Leia mais

  • Lenin weist uns den Weg

    13 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 21 °C
  • Die Ludolfs, XXXXL

    13 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 23 °C

    Frauen, bitte mal wegschauen!

    Wir sind hier im 7. Männerhimmel.
    Der Autobasar in Osh ist ein Schlaraffenland für große Buben mit Affinität zu Kraftwägen. Hier hängt der Himmel nicht voll gesottener Täubchen, sondern voll von Lenkrädern, Bremssätteln, Kabelbäumen, Kühlergrills und Federbeinen. Auf den Containern, die dieses Konglomerat an Alt- und Neuteilhändlern bilden, liegen ausgebeinte Karossen. Der Duft von Altöl, das den Kiesboden tränkt, wabert durch die engen Gassen.

    So, zumindest aber so ähnlich muss das Paradies aussehen.
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  • Systemproblem?

    13 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ 🌙 23 °C

    "Wellness before Business" steht auf dem knallroten T-Shirt des vielleicht zwölfjährigen Jungen, der mit seinen Kumpels in einem Wohnviertel in Jalal-Abat abhängt. Was die work-life-balance angeht, wird die kirgisische Jugend offenbar im rechten Geiste erzogen.
    Allerdings führt dieses Credo womöglich nicht aus dem Plattenbauelend heraus, in dem der Bub aufwächst.
    In der Stadt im Norden von Osh übernachten wir heute in einem gemütlichen Guesthouse direkt neben einigen Blöcken postsozialistischer Tristesse. Fünfstöckige, bewohnte Ruinen.
    Ein Spaziergang durch das Quartier ist bedrückend - und bringt mich ins Grübeln. Was ist der richtige Mittelweg zwischen Wellness und Business, zwischen Leistung und Laissez-Fair? Und warum muss sich diese Frage überhaupt für das Gros der Menschen stellen, obwohl es einige gibt, deren Leben ohne eigenes Zutun aus reinster Wellness besteht?

    Ich glaube, ich brauch noch einen Wodka.
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  • Und noch ein 3000er

    14 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir haben es wieder getan. Wir haben die gut ausgebaute Hauptstrecke ab Jalal-Abad links liegen lassen und sind kreuz und quer durch die Pampa gefahren.

    Und was für eine Pampa! In steilen Serpentinen windet sich der Schotterweg hinauf zum 3062 Meter hohen Koldama-Pass, wo ein eisiger Wind weht, der Leicht(ge)wichte fast aus den Latschen bläst. Im Schleichgang rauf, im Schleichgang runter. Das lässt Zeit, die abermals entzückende Landschaft zu genießen: große Pferdeherden, pitoresk platzierte Bäume auf Toscana-Beige, schroffe Canyons, im Sonnenlicht glitzernde Bäche.

    Das Manko des mühsamen Vorankommens: Die geplante 300-Kilometer-Tagesetappe schaffen wir gerade mal zur Hälfte. In Kasarman nisten wir uns samt einem französischen Hitchhiker-Pärchen, das wir mit über den Berg genommen haben, in einem preiswerten Guesthouse ein und suchen, zwischen hungry und hangry schwankend, die Premium-Wirtschaft im Ort auf. Grillhähnchen gibt's - vom Allerfeinsten.

    Das kann man übrigens auch vom Straßenbild hier sagen. Die Einheimischen bevorzugen den guten, alten Audi 100 der Modellreihen C3 und C4. Leicht höhergelegt, brettern sie mit diesen wacker über 30 Jahre alten Kisten gnadenlos über die Holperpisten und zeigen uns, was beherztes Fahren ohne Gnade mit dem Material ist.

    Am liebsten würde ich, trotz der fraglosen Vorzüge unseres treuen T4, umsteigen.
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  • Um jedes Eck was Neues

    15 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 15 °C

    Immer, wenn Du denkst, jetzt hast Du alles gesehen, kommt Kirgisistan mit einer neuen Überraschung ums Eck. Die Landschaft wechselt so abrupt wie in einem Schaugarten. Grade noch hochalpin, plötzlich Steppen-Hochland. Erst tiefe Schluchten, dann schier endlose Weite.

    Dazugelernt haben wir nicht: Noch immer sind unsere geplanten Tagesetappen viel länger als das, was die Straßen zulassen. Heute kamen uns, zufällig, wieder zwei Pässe mit 2800 und 3346 Metern in die Quere.

    Ja so ein Glück!
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  • Ein Vorgeschmack auf die Mongolei

    15 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute heizt uns Kuhdung ein, in einem kleinen, viereckigen Eisenofen.

    Kuschelig warm ist es in der Yurte, die auf 3023 Metern direkt am Songköl- See steht. Draußen pfeift eisiger Wind, hin und wieder prasselt ein Schwall Regen auf unsere klassische, mit bunten Teppichen und Decken gemütlich eingerichtete Nomadenbehausung.

    Eben noch saßen wir in der großen Gemeinschaftsyurte beim Abendessen. Gurke, Fladenbrot, Graupensuppe und Ziegenfleisch mit Kartoffeln an Zwiebeljus wurden gereicht. Sehr lecker, alles - und das, obwohl wir völlig überraschend kamen. Eigentlich ist die Saison zu Ende, das Camp wird bereits abgebaut. Doch wir wurden freundlich empfangen. Eine Nacht unter freiem Himmel wäre auch nicht wirklich eine Option gewesen.

    Und ja, hier sind sogar die Kühe Wodka-süchtig.
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  • Bilder, Bilder, Bilder

    16 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ☀️ 8 °C

    Der heutige Tag war nochmal ein Fahrtag, da wir ja Montag früh ein Date beim chinesischen Zoll haben. Also raus aus den unwegsamen Bergen nach Naryn, um uns in Startposition zu bringen für den wohl aufwändigsten aller Grenzübertritte.
    Bis dahin gab's nochmal ein gerüttelt Maß an schlechten bis sehr schlechten Straßen und schönen bis unfassbar schönen Gegenden. Wir bereuen keinen Kilometer Wellblechpiste, denn sie führten uns an atemberaubende Stellen. Den Rest mögen ein paar Fotos erzählen.

    Disclaimer: Ab morgen (17.9.) sind wir wieder mal in der Pampa und dann ich China. Wie es da mit Internet aussieht - man weiß es nicht. Stay tuned!
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  • Das große Schachern

    17 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ⛅ 20 °C

    Jeden Sonntag ist in den größeren Ortschaften in Kirgistan Viehmarkt. Der in At-Bashy ist definitiv eine Schau. Transportiert werden die Tiere (bunt gemischt) auf Pritschenwägen, offenen Anhängern, in ehemaligen Kleinbussen oder einfach mal im Auto. Was für ein Erlebnis!
    Ein Erlebnis dann auch unser Lunch in einer Container-Kneipe am Markt. Fingerfood: Frisch frittierter Hering, Grillhähnchen und mit Lamm gefüllte Teigtaschen. Wir sind mal wieder die Attraktion fürs Personal und werden von den Mädchen mit Wurfküsschen und "I love you" sehr angemessen verabschiedet.
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  • Family affairs

    17 de setembro de 2023, Quirguistão ⋅ ⛅ 18 °C

    Das Schöne am Übernachten in Homestays oder Guesthouses: In der Regel hat man dort Familienanschluss. Und erlebt hautnah, wie die Menschen hier leben. Man isst, trinkt und lacht gemeinsam, und das Handy hilft weiter, wo die Kunst des Gestikulierens und der Mimik endet. Bilder und Videos werden ausgetauscht und bauen Brücken zwischen Kulturen. Und wenn alle Stricke reißen, hilft der Translator. Meist aber geht es ohne ihn.

    Heute sitzen wir bei Baktygul in der Küche. Nachmittags kamen wir aus heiterem Himmel. Wir fühlen uns sofort wohl in der Privatherberge in dem von Landwirtschaft geprägten Dorf Kara-Suu. Von außen wirkt das Anwesen wenig einladend. Innen aber ist es zwar schlicht, doch gemütlich. Flugs werden Tee, Gebäck und selbstgemachte Marmelade aufgetischt. Auf dem Weg durchs Dorf hatten uns Einheimische schon zwei Fladen frisches Brot ins Auto gereicht. Einfach so. Wir fühlen uns willkommen - wie fast überall in diesem wunderbaren, für uns so widersprüchlichen Teil der Welt.

    Zum Abendessen kredenzt Baktygul, unsere Gastgeberin, erst frische Gurken, Karotten und Tomaten, dann einen leckeren Eintopf mit Reis, Fleisch und Kartoffeln. Das beste Porzellan kommt zum Einsatz, getrunken wird aus Kristallkelchen.
    Ihre Tochter geht ihr zur Hand, die beiden Söhne beobachten die Gäste neugierig. Der Jüngste, Bayarman (6), singt für uns die kirgisische Nationalhymne, die Hand am Herz. Die Sangeskünste seiner Mutter bekommen wir dagegen nur auf Handy-Videos präsentiert. Baktygul leitet beruflich den örtlichen Kulturclub. Ihr Mann ist Trucker, er pendelt mit seinem alten Kazman zwischen Bishkek und China. Nur alle zwei Wochen kommt er heim. Kein Wunder, dass die Familie sich freut, wenn Fremde ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen.
    Und ein paar Som noch dazu. Umgerechnet etwa zehn Euro kostet die Übernachtung mit Frühstück; wer im Auto schläft, zahlt für Dusche und Frühstück die Hälfte.

    21 Uhr. Das Licht geht aus. Stromausfall im ganzen Dorf. Keine Seltenheit - auch das gehört zum Alltag in den Stan-Staaten.
    Also Feierabend. Morgen geht's nach China. Das wird spannend - und zeitraubend. Ob und wie die Verbindung zum Rest der Welt funktioniert, wissen wir alle nicht. Kann durchaus sein, dass ich die Pinguine ein paar Tage lang nicht füttern kann.
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  • Der lange Weg ins Reich der Mitte

    18 de setembro de 2023, China ⋅ ☁️ 9 °C

    Problematisch wurde es bereits gut 50 km vor der chinesischen Grenze. Doch als die erste (völlig überraschende) Hürde genommen war, lief alles geschmeidiger als erwartet. Lang wurde der Tag dennoch: Gut 13 Stunden dauerte es, bis wir unser Hotel in Kashgar erreichten.

    Weit, weit vor der Grenzstation in Torugart ein Kontrollposten. Vier deutsche Autos mit acht Touristen sehen die Uniformierten dort nicht jeden Tag - chinesische und kirgisische Trucker sind ihr Standard-Klientel.
    Die sieben Deutschen in der Gruppe haben ein Visum, die Mongolin nicht - sie braucht auch keins für China. Das Problem: Für das hier beginnende Grenzgebiet bedarf es einer Sondergenehmigung. Im Visum enthalten - aber ansonsten obligatorisch.
    Eine gute halbe Stunde diskutiere ich im nahen Kasernenhof mit einem Vorgesetzten, erkläre ihm ein ums andere Mal die Situation, bis der Google Translator glüht. Nein, 250 km zurück nach Naryn, um das Permit zu holen, sind keine Option.
    Er verschwindet, telefoniert. Nach weiteren 20 Minuten kommt er zurück: "You can pass." Hürde 1 genommen.
    In der Zwischenzeit wird einer von uns beim Wildpinkeln ertappt und ordentlich zurechtgestutzt. Der Schlagbaum öffnet sich dann aber auch für ihn.

    Bei der Ausreise aus Kirgisistan das Standard-Procedere mit X Passkontrollen, aber netten Zöllnern und nur oberflächlichen Blicken in die Autos. Dann acht Kilometer durch Niemandsland ("jetzt bloß nicht den Pass verlieren", denke ich mir 🤣), und wir stehen vor einem verschlossenen Tor. Mittagspause, noch eine Stunde. Gelegenheit für ein Nickerchen auf 3600 Metern.

    Als wir schließlich durch das protzige, als Riesentorbogen gestaltete und ziemlich neue Zollgebäude nach China einfahren dürfen, erwartet uns schon ein Gesandter jener Agentur, die (unvermeidbar) für uns diesen Tourabschnitt organisiert hat. Eine Stunde Papierkram und eine harmlose Kurz-Zollinspektion der Fahrzeuge, dann geht es dem Guide hinterher ein paar stacheldrahtbewehrte Kilometer zur nächsten Station: Immigration. Fingerabdrücke, Fotos, Formularien, derweil die Autos in der Lkw-Halle geröntgt werden. Wieder eine Stunde vorbei. Die Grenzer sind nett und hilfsbereit, die Stimmung entspannt. Unser Guide räumt emsig Hemmnisse aus dem Weg, von denen wir nur ahnen.

    Gut 100 Kilometer ist der Zollhof entfernt, den wir als nächstes ansteuern müssen. Dort - es ist kurz vor Feierabend - werden unsere ATA-Carnets (die aufwändigen Fahrzeug-Zollpapiere) verarbeitet. Auch das klappt nach einigen Debatten reibungslos. Hinter uns geht im Gebäude das Licht aus, der letzte (unser Guide) macht das Tor zu.

    Wir sind happy, denn eigentlich hatte es geheißen, die Autos müssen über Nacht beim Zoll bleiben, und uns fährt ein Shuttlebus ins Hotel. Das und die morgige Rückkehr bleiben uns nun erspart. 70 km Autobahn haben wir bis nach Kashgar. Um Mitternacht (Ortszeit, MESZ plus sechs Stunden) sind wir in der 800.000-Einwohner-Metropole mit einem Einzugsbereich von knapp fünf Millionen Bürgern.
    Noch eine erste Stäbchen-Haltungsprobe mit lecker Hühnchen-Geschreddertem, und ab ins Bett. Denn die vermeintliche Hotelbar erweist sich als eher kostspieliges, aber wenig durstlöschendes Etablissement...

    Disclaimer: Fotos vom Zoll- und Grenzgeschehen wären zwar höchst interessant und amüsant, doch Kameras sind dort streng verboten. Im Sinne einer reibungslosen Abwicklung habe ich deshalb schweren Herzens darauf verzichtet.
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  • Die neue Seidenstraße, nächster Teil

    18 de setembro de 2023, China ⋅ ☁️ 11 °C

    China empfängt uns mit einer gigantischen, über 100 Kilometer langen Baustelle. Wir kommen aus dem Staunen kaum noch raus.

    Mit welcher Inbrunst die Chinesen an der Wiederbelebung der Seidenstraße, jenem uralten Handelswegenetz, buddeln und planieren, das haben wir bereits in Tadschikistan erlebt, wo China mit riesigem Aufwand nicht nur den Pamir-Highway ausbaut. Heute erleben wir sprachlos, wie konsequent die Strecken zu neuen und alten Absatzmärkten auch im eigenen Land erschlossen werden.

    Der vergleichsweise kleine Grenzübergang zwischen Kirgistan und China bei Torugart ist bislang kein allzu großer Warenumschlagplatz, auch wenn sich bereits viele Lkw über den 3600 Meter hohen Pass quälen - beladen unter anderem mit E-Autos made in China. Doch das wird sich bald ändern. Zwischen der gut 150 km entfernten Großstadt Kashgar und der Grenzstation entsteht mit unfassbarem Einsatz eine mindestens vierspurige Autobahn.

    Hunderte Bagger, Bulldozer und Lkw bewegen in einem breiten Flusstal gewaltige Mengen an Erdreich und Gestein. Dutzende Brücken werden gebaut, Tunnels und sogar ein Staudamm. Die Arbeiter wohnen in eigens geschaffenen Dörfern, es gibt extra errichtete Betonmischwerke und komplette Fertigungsstraßen für Brückenteile. Man muss stundenlang auf provisorischen Pisten an dieser Mega-Baustelle entlang gefahren sein, um die Dimension dieses Projektes nur zu erahnen.

    Hinter dem Gigantismus steckt politisches und wirtschaftliches Kalkül. Um die bisherige Hauptroute via Kasachstan zu schwächen, strickt China an einer neuen Südschiene durch Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan. Mehr dazu unter https://novastan.org/de/politik-und-wirtschaft/…

    Während die Grenze für Menschen nur sehr mühsam zu überwinden ist, soll sie für Waren möglichst leicht passierbar sein. Das ist die Absurdität der Globalisierung. Ein neuer Highway to hell: Eine Autobahn zum Kapitalismus.
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  • Kulturschock

    19 de setembro de 2023, China ⋅ ☀️ 25 °C

    Von der Sauna ins Eiswasser: Nach Tagen in der Natur und in der Provinz, in kirgisischen Dörfern und Kleinstädten, wachen wir heute plötzlich in einer chinesischen Großstadt auf. Was für ein brutaler Wechsel!

    Hektisch geht es hier zu, laut und durchaus rüpelhaft. Die Menschen sind uns, die wir leicht erkennbar nicht aus ihrem Kulturkreis stammen, weit weniger freundlich zugetan als die in den Stan-Staaten. Auf uns alle wirken die meisten unterkühlt-distanziert oder gleichgültig, mit sich selbst beschäftigt.

    Die Umstellung, das Eingewöhnen fällt uns noch schwer. Das gilt für manche auch beim Essen. Ich dagegen hatte mich nach der bodenständig-minimalistischen Kost in den Ex-Sowjetrepubliken auf die Vielfalt der chinesischen Küche gefreut und wurde bislang nicht enttäuscht. Heute Mittag gab's Hot Pot - ein Erlebnis! Zwei verschiedene, unterschiedlich scharfe Brühen und ein Grill in der Tischmitte - und allerlei Zubehör von Gemüse über Pilze bis zu Fleisch und Scampi zum Zubereiten und Mischen nach Belieben. Da jubilieren die Geschmacksknospen!
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  • Oriental Disneyland

    19 de setembro de 2023, China ⋅ ☀️ 25 °C

    Pläne sind dazu da, über den Haufen geworfen zu werden. Deshalb finden die Fahrzeug-Formalitäten erst morgen statt, heute hatten wir Stadtführung. Soll heißen: Wir Reisenden waren ausnahmsweise mal Touristen. Mit Kazim, unserem getreuen Guide.

    Kashgar hat historisch einiges zu bieten: 2000 Jahre Geschichte als einst bedeutende uigurische Stadt an der Seidenstraße, in einer Liga mit Hongkong und Shanghai. Sagt Kazim.

    Tatsächlich haben einige Stellen in der Altstadt Orient-Flair, doch häufig wäre etwas weniger mehr gewesen: manch schöne Details sieht man vor lauter Souvenir-Krimskrams (made in China 😉) kaum. Ähnliches haben wir schon viel authentischer erlebt, wenngleich weniger perfekt aufgehübscht. Kommerz kann der Chinese - und weil er auch auf Pomp und Glitter steht, wird halt schnell mal Disneyland draus.

    Dazu passt, dass sich Frauen, jung und alt gleichermaßen, hier einen Spaß daraus machen, sich aufwändig zu kostümieren und dann professionell fotografieren zu lassen. Den ersten Eindruck von den kühlen Chinesen muss ich übrigens revidieren. Wenn man sie offensiv anlächelt, lachen sie meist freudig überrascht zurück. Und oft amüsieren sie sich köstlich über uns Langnasen - und bitten um Selfies mit uns.

    Auf unserer jüngsten Etappe haben wir auf 250 km nicht nur eine Grenze überquert. Es kommt uns so vor, als seien wir auf einem völlig anderen Kontinent gelandet.
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  • Im Streetfood-Schlaraffenland

    19 de setembro de 2023, China ⋅ 🌙 22 °C

    Das Highlight unseres ersten Tages in Kashgar: Der Spaziergang über den Nachtmarkt. An hunderten Ständen in der prächtig illuminierten Altstadt wird gebraten, gekocht und gesotten, dass es einem fast die Sinne sprengt.
    In Emailtöpfen köcheln Suppen, an Spießen dreht sich allerlei vom Täubchen bis zum Lamm, gefüllte Teigtaschen werden gedämpft und süße Pfannkuchenrollen frittiert. Schade, dass FindPenguins nur zehn Fotos pro Footprint zulässt. Es gäbe hunderte...
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