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  • Giorno 32

    La Roque Gageac/Gärten von Marqueyssac

    28 settembre 2021, Francia ⋅ ☁️ 17 °C

    Wir sind ja erst seit kurzer Zeit in der Dordogne, aber das, was wir bisher gesehen haben, fasziniert uns sehr. Zwei Tage haben wir eingeplant, um uns ein wenig umzusehen. Viel, viel zu wenig.
    Beim Frühstück rückt Michael damit heraus, dass er auf Heimatkurs ist. Eigentlich haben wir sechs Wochen geplant. Aber, so richtig fit ist er nach der Lungenembolie immer noch nicht. Dazu kommt der defekte Kühlschrank, der zwischendurch immer mal mit kurzzeitigen Blinken das Schlimmste befürchten lässt, nämlich dass er auch nicht mehr auf 230 V zu funktionieren gedenkt.

    Ich habe schon so etwas geahnt, nachdem er von "Moliets-Et-Maa" bis nach "Domme" durchfahren wollte. Solche Distanzen fahren wir eigentlich nur, wenn wir in ein bestimmtes Zielgebiet erreichen wollen.

    Das Périgord kommt aber jetzt ganz oben auf unsere Frankreich-Bucket-Liste.

    An dieser Stelle möchte ich mich einmal für die vielen Tipps bedanken, die ich alle notiert habe und am liebsten sofort umgesetzt hätte. Viele Ziele für die nächste Frankreichtour.

    Der Morgen beginnt neblig und es ist brrrr..... kalt. In der Nacht sind die Temperaturen auf 8 Grad gefallen. Der Tag hat nicht mehr als 17 oder 18 Grad zu bieten, dafür aber Wolken und Regenschauer im Gepäck. Keine idealen Voraussetzungen für das, was wir so vorhaben. Aber wir denken mal positiv, vielleicht ist auch mal anders herum kein Verlass auf Wetter online.
    Als wir mit dem Roller starten, liegt der Frühnebel noch immer wie eine feine Decke auf dem Fluss. Die Sonne kämpft verzweifelt gegen die Übermacht der Wolken.....und sie gewinnt.
    In "Domme Le Port", als wir nach "La Roque Gagenac" abbiegen, ist sie bereits mit dabei.
    Das Rollernavi führt uns auf dem Radweg und das ist wirklich eine super schöne Strecke, die außer uns niemand befährt
    Dann tauchen die Felsen vom La Roque Gagenac auf, die von der Sonne angestrahlt, aber noch ein wenig vom Nebel eingehüllt sind. Ein tolles Bild, wie auch der ganze Ort, der in und an die Felsen gebaut ist.

    Wir stellen den Roller auf dem Parkplatz an der Dordogne ab. Dort stehen auch schon einige Wohnmobile, die die Nacht auf diesem einfachen Platz verbracht haben.
    Eigentlich wollen wir gleich in den Ort gehen und schauen schon mal nach Treppen oder einem Aufgang, aber dann gehen wir doch erst an den Fluss.
    Was ist denn das? Da liegen ja Holzschiffe. Nachbildungen der früheren Lastkähne. So genannte Gabarres. Und man kann mit ihnen von La Roque Gageac aus eine einstündigen Spazierfahrt auf der Dordogne machen.
    Die Strecke von sieben Kilometern führt vom Hafen La Roque-Gageac, das übrigens als "schönstes Dorf Frankreichs" eingestuft ist, bis zum Schloss von Castelnaud und verspricht den Genuss, der beeindruckenden Flussumgebung mit seinem Reichtum an Fauna und Flora, (einen Fischreiher können wir später ganz nah sehen ).
    Auf dem Wasser an den Burgen vorbei schippern und sich etwas von den Geheimnissen der Dörfer aus gelben Sandstein, die an den Kalksteinfelsen hängen, erzählen lassen, das ist doch mal etwas Interessantes und Schönes.

    Die nächste Fahrt startet in 10 Minuten. Bevor wir richtig überlegen können, haben wir schon die Tickets in den Händen, und gehen mit einer Handvoll anderer Passagiere an Bord des gerade angelegten Schiffes.
    Was folgt, ist eine herrliche Fahrt auf der Dordogne mit viel Wissenswertem aus der Vorgeschichte, dem Mittelalter, aus dem Leben der Gabarrier, vom Fluss und vielem mehr, dem wir Dank des deutschen Audioguides auch super folgen können.
    Nach einer guten Stunde legen wir wieder an. Das hat uns sehr gut gefallen. Manchmal muss man eben ganz flexibel sein.
    Dann machen wir uns auf zur Dorfbesichtigung, das direkt an den Felsen gebaut ist. Über dem Dorf im Felsen befindet sich das Fort La Roque Gagenac.
    Der Weg aufwärts zur Kirche ist wie ein Gang durch einen Urwald. Alles voller mediterraner Pflanzen, die hier wachsen wie Unkraut, weil der Fels sie mit Wärme und Wasser versorgt.
    Wir streifen durch die kleinen Gassen. Ins Fort, das über eine steile Treppe am Felsen zu erreichen ist, gehen wir nicht. Michael hat es nicht so mit großen Höhen, aber so ganz soll er im weiteren Verlauf des Tages nicht davon verschont bleiben. Doch dazu an anderer Stelle mehr. Wieder auf Straßenniveau, schauen wir in die Läden und studieren Speisekarten, denn wir haben wieder einen blinden Passagier dabei, der kleine Hunger ist während der Schifffahrt aus seinem Versteck gekommen, und bei dem Klettern über die Treppen im Ort, ist er ganz schön gewachsen. So stellen wir ihn mit einem Salat und einem "Assiette de Périgord" zu Frieden.
    Auf dem Teller ist vieles zu finden, was die Region zu bieten hat.
    Die Teller oder Brettchen (Planches) sind daher zu unseren Lieblingen geworden. So probiert man auch mal Sachen, die man sich sonst nicht bestellt hätte.
    Nachdem der kleine Hunger zufrieden gestellt ist, geht es zurück zum Roller. Unser nächstes Ziel sind die Gärten von Marqueyssac, die keine 5 Kilometer weiter zu finden sind.

    Es geht, wie soll es auch anders sein, wieder bergauf, bis wir den Roller unterhalb der malerischen Gärten parken können. Die Gärten liegen auf einem Felsvorsprung und der 22 ha große Park überragt das Tal. Darum spricht man auch von den hängenden Gärten, in deren Mittelpunkt ein Schloss aus dem 19. Jahrhundert steht. 150.000 Buxbäume, in fantasievolle Formen mit wallenden Bewegungen und in Rundungen geschnitten, werden hier in Szene gesetzt (bisher hat der Buchsbaumzünsler den Weg hier noch nicht hingefunden).

    Wir folgen dem Weg zum Belvédère und werden mit immer neuen Ausblicken ins Tal auf der einen Seite und mit Wasserfällen, Felsen, Buxbaumhecken auf der anderen Seite belohnt.

    Insgesamt 6 km umfasst der Weg durch den Park. Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet. Auch nicht, dass es zum Belvédère kontinuierlich bergauf geht. Vom Aussichtspunkt "Belvédère de la Dordogne", 130 Meter über dem Fluß gelegen, eröffnet sich ein schönes Panorama auf das Tal, die Schlösser, die Dörfer und auf die Dordogne. Für die frei über dem Tal schwebende Plattform sollte man schwindelfrei sein. Michael schaut sich das Ganze lieber aus sicherer Entfernung an.
    Im oberen Bereich der Gärten, nicht weit vom Aussichtspunkt Belvédère entfernt, schlängelt sich ein über 100 m langer Baumwipfelpfad durch die Bäume. 
    Dann gibt es noch einen Klettersteig, die “Via Ferrata”. Über 200 Meter lang und entlang der Felswände angebracht, verspricht er wahren Nervenkitzel.
    Wir laufen zurück zum Ausgang. Es ist später Nachmittag. Für heute haben wir genug gesehen und unternommen. Mit dem Roller geht es zurück zum Campingplatz. Morgen geht es eine Etappe weiter in Richtung Heimat. Übrigens , auf Wetter online war wieder kein Verlass, der Regen kam erst, als wir es uns schon im Wohnmobil gemütlich gemacht hatten.
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