Uydu
Haritada göster
  • Gün 18

    Am Meer bei Rio Claro

    5 Nisan 2022, İtalya ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach den zwei Tagen mit Rattern, Brummen, Knattern, Pfeifen, Hupen, mit Geschrei, Lachen und Wortfetzen in allen möglichen Sprachen, verschiedenster Musik,oft im Wettstreit gegeneinander, mit Ausweichen und Überholen, mit Gedränge und Geschubse, mit Rotieren der Augen und am Ende der Warnung: "Speicher voll!", steht uns heute der Sinn nach Ruhe. Am liebsten Ruhe am Meer mit sanften Wellengeplätscher und einem weiten Blick über das Wasser.

    Ne, ist klar, aber sonst haben wir keine Wünsche.
    Natürlich haben wir noch Wünsche: Da wäre erst einmal heile aus dem Großstadtsumpf herauszukommen. Dazu müssen drei knifflige Aufgaben bewältigt werden.
    Erstens: die Erfüllung des Wunsches, dass auf der ca. 500 m langen Zufahrt bis zur Rezeption uns niemand mit Wohnmobil entgegenkommen möge. Zwei von der Sorte passen nicht nebeneinander vorbei, und wer fährt dann freiwillig rückwärts?

    Zweitens: Unsere Fahrtrichtung ist nach der Ausfahrt links, fahren dürfen wie aber nur rechts. Wir müssen daher irgendwo drehen. Wobei "irgendwo" nicht gerade eine beruhigende Angabe ist, wenn man sich auf der Zufahrtstraße in Richtung Rom Zentrum befindet.

    Und drittens müssen wir dann auch noch wieder zurück auf den Ring finden, ohne die vom Navi verordnete Ehrenrunde zu drehen.

    Von daher sind wir mittelschwer angespannt, als wir uns von dem freundlichen, österreichischen Paar nebenan verabschieden.

    Aber.....man sollte es nicht glauben .... Es klappt alles ohne irgend einen Zwischenfall. Sogar die Navis sind sich mal einig.

    Die Fahrt auf dem Ring um Rom ist ziemlich wuselig, denn heute sind auch wieder LKWs am Start. Lange brauchen wir jedoch dort gar nicht fahren. Schon bald geht es ab und auf die SS 148 Richtung Terracina/Napoli.
    Der Verkehr wird etwas ruhiger. Nur im Umfeld der Städte Aprilia und Latina nimmt er wieder zu.

    Was allerdings auch immer mehr zu nimmt, ist die schlechte Beschaffenheit der Straße. Ein Flickenteppich aus Schlaglöchern und Teerflecken bedeckt die Fahrbahn. Es rumpelt und rappelt unerträglich. Einmal mehr weine ich der Luftfederung unseres Vorgänger -Mobils nach.

    Unser Ziel heute ist der Area di Soster Camper in San Felice Cicero, der, wenn auch nicht direkt am Meer, so doch nur wenige Schritte davon entfernt liegen und ganzjährig geöffnet haben soll.

    Das halbgeschlossene Tor der Zufahrt zum Stellplatz sieht irgendwie nicht gerade einladend aus. Ein junger Mann, den ich auf dem leeren Stellplatz finde, erklärt mir, dass wir hier nicht stehen können. Der viele Regen der letzten Wochen habe den Rasen in eine Schlammwüste verwandelt.

    Mist....wäre ja auch etwas viel des Guten an einem Tag gewesen.

    Wir fahren durch den Ort San Felice Cicero. Hier würden es uns wirklich gefallen, aber auch 2 weitere Stellplätze haben geschlossen und einfach an der Straße stehen bleiben, wollen wir nicht.

    Wie gut, dass wir es uns angewöhnt haben, immer noch 1 bis 2 Alternativen im Ärmel zu haben. Die Alternative heute heißt: "Camping Anastasia " in Rio Claro kurz hinter Terracina und ist noch weitere 20 km entfernt.

    Wir müssen das recht große Terracina durchqueren, aber alles ohne Probleme, bis auf die elenden Schlaglöcher. Es ist eine zauberhafte Landschaft, die sich uns da im Licht der Frühlingssonne und unter strahlend blauem Himmel offenbart. Schnee bedeckte Berge im Hintergrund.....sind das immer noch die Abruzzen? Das blaue Meer, die Palmen und Pinien, die mediterranen Häuser, deren oft offensichtliche Renovierungsbedürftigkeit sich hinter einem morbidem Charme versteckt. Traumhaft.

    Wir erreichen den Campingplatz, der zwischen dem Kanal Santa Anastasia und dem Meer liegt und.....geöffnet hat.
    Mit dem ausgehändigten Plan fahren wir über den weitläufigen und leeren Campingplatz. Die Stellplätze am Wasser liegen auf einer Anhöhe 20m über dem Strand, mit wahnsinnigem Blick über das Meer.
    Und gerade auf den letzten 50 m vor dem heutigen Paradies wird Michael noch einmal so richtig gefordert.
    Unser Wohnmobil mag die steile, schmale Rampe mit der Kurve zum Terrassenplatz ganz und gar nicht. Es hat halt einen Frontantrieb. Es schüttelt sich und die Räder drehen durch. Nun hängen wir mit dem Womo samt Hänger auf der Rampe und nichts geht mehr. Was ist zu tun? Während ich in solchen Situationen eher in einen hektischen Aktivismus verfalle, bleibt Michael erst mal ganz ruhig und überlegt. Er hat sich das Ganze gut überlegt, denn Stück für Stück greifen die Räder dann wieder, und wir können auf die obere Terrasse fahren und uns einen Platz aussuchen. Sie stehen uns alle zur Verfügung.
    Was für ein Platz! Was für ein Blick übers Meer!
    Schnell stehen die Campingstühle draußen in der Sonne und wir genießen unseren Platz am Meer.
    Hier gefällt es uns. Hier bleiben wir 1-2 Tage und erkunden das Umfeld mit Rad und Roller.
    Abends gibt sogar noch einen wunderbaren Sonnenuntergang und Wellengeplätscher zum Einschlafen.
    Okumaya devam et