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  • Day 25

    Rollertour nach Manfredonia

    April 12, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 14 °C

    Herrliches Frühlingswetter erwartet uns heute Morgen. Der Kaffee schmeckt in der Sonne vor dem Wohnmobil. Und das nicht nur uns. Überall auf dem Platz genießt man schon zeitig die wärmende Sonne.

    Kurz nach dem Frühstück bekommen wir Besuch von Heike. Sie hat meine Reiseberichte gelesen und festgestellt, dass wir auf dem gleichen Campingplatz sind.

    Auch Heike ist, im Gegensatz zu uns, schon eine richtige Süditalien- Kennerin und kommt jedes Jahr mit ihrem Wohnmobil für ein paar Tage nach Manfredonia, bevor es an die Riviera geht. Sie erzählt uns von schönen Städten und Campingplätzen direkt am Meer.

    Nach meinen letzten Bericht, habe ich viele Tipps für diese Gegend bekommen.

    Es gibt auf den Weg in die Stadt eine Büffel-Mozzerela-Farm mit ganz leckerem Mozzerela. Dort werden wir auf alle Fälle Käse kaufen.

    Auch der 30 km entfernte Ort "Monte S' Angelo wird uns ans Herz gelegt.

    Und für eine Rollertour bekommen wir diesen Tipp: "Wenn ihr mit eurem Roller mal ne tolle Tour machen wollt: Pescheci, Vieste (auf der Küstenstrasse), dann nach Monte S' Angelo und anschließend durch das Landesinnere (Forresta Umbra) zurück. Wir haben das schon ein paar Mal mit dem MTB gemacht - sensationell".

    Wir wollen heute erst einmal mit dem Roller ins 10km entfernte Manfredonia fahren und auf dem Markt einkaufen, denn in unserem Kühlschrank winkt schon seit Tagen die Maus mit der weißen Fahne. Es ist dringend erforderlich, dass wir ihn wieder füllen. Und wir wollen uns Hafen und Festung ansehen.

    Die Festungsstadt Manfredonia an der Garganoküste wurde im 13. Jahrhundert von Manfred von Hohenstaufen gegründet und trägt bis heute seinen Namen.
    Wir stellen den Roller am Bahnhof ab.

    Aber wo ist nun der Markt? Keinerlei Hinweisschilder sind zu finden.
    Dann frag ich doch einfach mal. Aber mein Ansprechpartner versteht kein Englisch, kann allerdings mit "Mercato" etwas anfangen Er zeigt auf mein Handy. In kürzester Zeit hat er für uns die Route zum Markt in Google Maps eingegeben. Der Markt allerdings ist noch 2 km entfernt.
    Da wir den Roller jetzt schon geparkt haben, machen wir uns erst einmal zu Fuss auf den Weg, um die Stadt zu entdecken.

    Es dauert ein wenig, bis wir die Fussgängerzone mit Läden und Geschäfte erreichen. Hier gibt es einige recht schöne Stadthäuser.
    Ob wohl dieser Bereich der Stadt als Fußgängerzone ausgeschildert ist, müssen wir doch auf Autos achten. Das Fahrverbot scheint nicht für alle zu gelten.

    Der süditalienischen Lebensweise müssen wir uns erst einmal nähern. Irgendwie polarisieren die Städte, die Landschaft, das Land zwischen absolutem Entzückt sein und "NIcht verstehen können", bis hin zur Irritation.
    Aber das ist, glaube ich, normal, wenn man sein gewohntes Umfeld, seine Komfortzone verläßt und so überhäuft wird mit Eindrücken.

    Manfredonia, wie man es heute kennt, wurde zu großen Teilen erst im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut. Lediglich die Festung und die Stadtmauern stammen noch aus dem17. Jahrhundert und sind bis heute erhalten.
    Eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Kirche S. Domenico, die wir bei unserem Bummel erreichen.
    In der Fussgängerzone treffen wir auf ein Paar vom Campingplatz, die, nach den Tüten zu urteilen, offensichtlich auf dem Markt eingekauft haben.
    Wir fragen und machen uns auf den beschriebenen Weg.

    Um es abzukürzen, wir haben den Markt nicht gefunden. Nach mehrmaligem Nachfragen, landen wir schließlich vor dem Spar Supermarkt. Ist auch ein mercato.

    Auf dem Weg durch die Stadt gehen wir zum Teil auf Bürgersteigen aus Mamorplatten, während die Straße voller Löcher ist.
    Interessant sind auch die Wäscheständer mitten auf dem Bürgersteig, um die wir herum gehen müssen. Es riecht intensiv nach Waschpulver. Das kommt von der frisch gewaschenen Wäsche, die über unseren Köpfen baumelt.

    Zwischendurch gibt es immer mal einen kleinen Stand mit Obst und Gemüse oder Töpfersachen
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    Dann rutscht Michael auf den abgetreten Steinen des Bürgersteiges aus und fällt auf die Schulter. Sofort kommt ein Mann angelaufen und will ihm hoch helfen.
    Und eine Frau, die von ihrem Platz auf der Parkbank das Geschehen mitbekommen hat, drückt auf italienisch und mit Gesten ihr Mitgefühl aus.

    Nach dem Zwischenfall geben wir die Suche nach dem Markt auf und besichtigen das Castell und den Hafen, bevor wir mit dem Roller zu einem "Supermercato" zum Einkaufen fahren.
    Als wir am späten Nachmittag zurück auf den Campingplatz kommen, hat sich dieser ordentlich gefüllt. Die Osterfeiertage bzw. Ferien machen sich bemerkbar. Wir werden wahrscheinlich erst nach Ostern weiterfahren, denn die Italienischen Womofahrer werden in den nächsten Tagen auch zahlreich auf Stell und Campingplätzen unterwegs sein.

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