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  • Day 4

    Funchal und Umgebung.....entdecken

    January 20 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Mein Kopf ist voller Bilder, Eindrücke und Informationen vom heutigen Tag, die ich erst einmal etwas sortieren muss. Aber von Anfang an: Auch heute fahren wir wieder mit dem Linienbus nach Funchal. Die einfache Fahrt kostet 2,20 € und ist ihr Geld wert. Es gibt aber auch Gruppenkarten für 3, 5, oder 7 Tage und Zehnerkarten. Die sogenannten Mobikarten. Bezahlt wird beim Busfahrer. Die Busfahrer sind die echt Helden auf diesen engen und steilen Straßen. Wir haben heute die Auswahl zwischen drei Abfahrtzeiten zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr für denselben Bus: die an der Haltestelle angezeigte, die auf dem Infozettel des Hotels und die vom Google Maps. Dieses Mal gewinnt Maps. Obwohl der öffentliche Verkehr wirklich gut ausgebaut ist, ist das mit den Zeiten oft eine Glückssache. Die Talfahrt nach Funchal ist fast noch etwas spektakulärer als gestern die Fahrt hoch nach Caniçio. An der Endhaltestelle an der Seilbahn angekommen, wird der Plan, zum "Monte" hochzufahren, verworfen. Diese Tour in der gläsernen Kabine ist nichts für Menschen mit Höhenangst. Die Fahrt mache ich morgen allein und heute erkunden wir gemeinsam Funchal und die Umgebung mit einem Hopp-on-hopp-off-Bus, der auch an der Seilbahn seine Haltestelle hat. Wir müssen nicht lange warten, da kommt er auch schon und wir finden einen super Platz oben auf dem Dach. Die Fahrt kostet 20 Euro und erlaubt eine unbegrenzte Anzahl von Aus- und Zustiegen. Das, was wir zu sehen bekommen und wohin der Bus uns fährt, ist sein Geld wert. Zunächst geht es durch die Innenstadt und die Zone Vela, dann führt die Route aus der Innenstadt hinaus in die Randgebiete, wie zum Katharinenpark, zum Station "Cristiano Ronaldo", dem Fußballhelden der Insel, der sogar schon ein eigenes Museum hat und zum futuristisch gestalteten Casino.

    Die Straßen sind zwar gut ausgebaut, weisen aber Steigungen auf, die einem den Atem stocken lassen, ob der Doppeldecker überhaupt da hochkommt. Vor allem, als es dann Richtung Pico dos Barcelos geht. Dieser Aussichtspunkt liegt in 350 m Höhe. Auf der einen Seite das ausgedehnte Tal, das als natürliches Amphitheater von Funchal dient, auf der anderen Seite das friedliche Meer, das die Südküste der Insel Madeira umspült: Dies ist der Panoramablick, den man vom Aussichtspunkt Pico dos Barcelos aus genießen kann. Wir kehren mit dem Bus um. Hört sich einfach um, ist aber Millimeterarbeit dort oben, vor allem wenn dann noch ein zweiter Bus kommt. Von dort aus fahren wir nach Camara de Lobos. Das kleine Fischerdörfchen, das in einer Bucht liegt, hat sich gemausert und für Touristen fein gemacht. Der Name der Stadt rührt daher, dass es zur Zeit der Entdeckung der Insel eine große Anzahl an Mönchsrobben in der Bucht gab. Wie damals sind sie auch heute noch dort anzutreffen.

    Am Strand dieser Stadt liegen die charakteristischen Fischerboote, die „Xavelhas“. Am Ortseingang ist noch die riesengroße Krippe vom Weihnachtsfest aufgebaut. Weihnachten und Silvester sind auf Madeira von ganz großer Bedeutung und werden auch dementsprechend mit Lichtern und Feuerwerk gefeiert. Wer Silvester auf Madeira verleben will, muss sich schon 1 Jahr im Voraus ein Hotel suchen, denn auch viele Emigranten kehren zu dieser Zeit in ihre Heimat zurück. Wir kehren um und fahren durch ein Tal, in dem Bananenplantagen hoch hinauf angesiedelt sind. Die Banane ist das zweitwichtigste Exportgut der Insel, nach dem Madeirawein. Es wachsen hier verschiedenste Sorten. Meist aber die gezüchtete Minibanane. Sie ist viel kleiner als die Bananen die ich kenne. Ihr Fruchtfleisch gelber und sie ist viel süßer als Chiquitta und Co. Nach gut 2 Stunden rollen wir wieder in Funchal ein. Vorbei an den wenigen Badestränden der Insel und den Nobelhotels erreichen wir den Hafen und den modernen Jachthafen. Bei der Seilbahn steigen wir wieder aus. Was für eine Fahrt, was für eine Landschaft. Jedes Haus, jede Straße, jeder Platz wurde seit vielen hundert Jahren den Felsen aus Lavagestein, die steil ins Meer fallen, abgerungen. Wir müssen das Gesehene erst einmal bei einem Getränk sacken lassen. Dann bummeln wir noch etwas über die Promenade und durch die in der Nähe gelegenen Gassen. Diese sind voll in gastronomischen Händen und es gleicht einem Slalom, um die aufgestellten Stühle und Tische, wenn man durch sie spaziert.

    Mit persönlichem Einsatz und gekühlten Meerestieren im Schaukasten versuchen die Gastronomen, die Flanierenden zum Einkehren zu bewegen.

    Nein, Hunger haben wir nicht. Eher Kaffeedurst. Den Kaffee holen wir uns nach unserer Ankunft im Hotel aus der gegenüberliegenden Cafebar aufs Zimmer bzw. auf den Balkon und genießen ihn mit den leckeren Kuchenteilchen vom Frühstücksbuffet. Etwas ausruhen, etwas schwimmen und schon ist ein aufregender Tag wi vorbei.
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