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  • Day 7

    Madeiras Südküste

    January 23 in Portugal ⋅ ☀️ 19 °C

    Nachdem wir uns gestern den Osten angeschaut haben, geht unsere Erkundungstour heute im Süden von Madeira weiter. Ich hatte mir so einige Hotspots herausgesucht. Mal sehen, was wir davon schaffen. Über Funchal geht es auf der Schnellstraße bis zur Abfahrt Câmara de Lobos. Danach fahren wir auf kleinen Straßen, die sich kurvenreich am Berg nach unten schlängeln und die entlang der Bananenplantagen zu dem kleinen Fischerdorf führen.

    Hier unten am Strand herrscht schon buntes Treiben. Die Fischer arbeiteten an ihren bunten bemalten Booten und die Touristen sitzen gegenüber in den gemütlichen Bars, schauen Ihnen dabei zu und genießen dabei das lokale Getränk "Poncha" aus frischem Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps. Trotz unserer Befürchtungen haben wir direkt unten am Strand einen Parkplatz bekommen. Die Parkpreise sind moderat.: 10 Cent für eine Viertelstunde. Wir schlendern durch die kleine Bucht und können sehen, wie die Häuser im Berg gebaut sind. Câmara de Lobos, ein malerisches Fischerdorf, liegt im südlichen Madaira und wurde nach den Mönchsrobben benannt, die einst dort lebten. Heute zeichnet sich der Ort durch bunte Fischerboote, enge Gassen mit kinderreichen Fischerfamilien und die kleine Kapelle Nossa Senhora dos Pescadores aus. Wir fahren weiter zu unserem nächsten Ziel. Dafür müssen wir vom Meer hoch hinaus in die Berge. Unser Ziel ist das Cabo de Girão. Das Cabo Girão (port. Kap der Umkehr) ist eine Steilklippe im Süden Madeiras in der Nähe der Ortschaft Câmara de Lobos. Seine Höhe beträgt 580 m über dem Meeresspiegel des Atlantischen Ozeans und ist nach Kap Enniberg die zweithöchste Steilklippe der Welt und die höchste in Europa. Und da hoch müssen wir erst einmal kommen. Wie ein Lindwurm klebt die kleine Straße am Berg und windet sich in unzähligen Kurven durch kleine und kleinste Orte hinauf. Das Fahren ist für Michael sehr anstrengend, da rechts oft Autos parken und so nur eine Fahrspur zur Verfügung steht. Er muss ständig parkende Autos überholen, kann aber durch die vielen Kurven nicht sehen, was von vorne kommt. Ein flotter Flitzer oder gar der Linienbus, der übrigens auch hinauf zum Garbo fährt. Michael zieht es vor, unterhalb des Aussichtspunktes beim Auto auf mich zu warten. Er hat es nicht so mit Höhen, und die Straße hinauf ohne Leitplanken, mit Blick nach unten reichen ihm im Hinblick auf Tiefsicht. Ich marschiere die letzten 200 Meter noch bergauf bis zu einem großen Platz. Etwas tiefer liegt der Aussichtspunkt. In einem kleinen Café kann man sein Café con leite mit Aussicht genießen. Unterhalb der Klippe und am Hang gibt's Terrassenfelder, die früher nur per Boot erreichbar waren. Doch seit 2003 gibt's eine Seilbahn im Rancho-Style, die den Bauern das Ackern erleichtert. Und auf dem Gipfel von Cabo Girão gibt's seit 2012 den "Skywalk", die höchste Glasboden-Plattform weltweit! Da kann man nicht nur die Aussicht genießen, sondern hat Nervenkitzel pur. Klar, dass ich mir das nicht entgehen lasse. 2 Euro Eintritt ist mir der Blick nach unten wert. Nebenan, gibt es sogar 'nen Startplatz für Paragliding und Base-Jumping. Für uns geht es in einer weiteren abenteuerlichen Fahrt durch die Bergwelt weiter nach Ribeira de Brava. Ich frage mich, wie die Menschen in den Ansiedlungen ihr Leben meistern. Für alles und jedes geht es entweder kilometerweit bergauf oder runter. Noch bevor wir ankommen, können wir Ribeira Brava von einem entdeckten Aussichtspunkt tief unten am Meer liegen sehen. Ribeira Brava ist etwa 15 km westlich von Funchal entfernt und zeigt sich uns, als eine charmante, kleine Stadt mit einem Namen, der dem wilden Fluss gewidmet ist, der die lokale Gebirgsformation durchquert. Er ist 8 km lang und entspringend auf 327 Metern Höhe und verläuft größtenteils neben der Straße. Eine idyllische Kulisse für Wanderungen. Die Geschichte von Ribeira Brava reicht bis ins Jahr 1440 zurück, als durch Zuckerrohrplantagen zu einer der wohlhabendsten Gemeinden auf Madeira wurde. Heutzutage prägen Bananenplantagen und andere Obstsorten die Landschaft. Die Kirche São Bento mit der markanten blau-weißen Turmspitze ist ein historisches Juwel, ebenso wie das Rathaus im typischen Ribeira-Stil.

    Weiter geht es auf unserer Tour durch das südlichen Madeira. Wir erreichen Ponta de Sol. Sonnenpunkt. Der sonnenreichste Ort der Insel. Sofort werden wir von einer kleinen Strandbar am Meer angezogen, in der wir bei einem kühlen Getränk die sommerlichen Temperaturen gut aushalten und den mit Macht an den Strand klatschenden Wellen zuschauen können. Der Strand besteht aus dicken, schwarzen Steinen. Aua", denke ich, bei der Vorstellung, mein Liegetuch dort ausbreiten zu müssen. Das geht nur unter den Sonnenschirmen aus Bananenblättern, unter denen jeweils eine hölzerne Plattform liegt. Es gibt sogar einige Badende.

    Ponta do Sol verdankt seinen Namen einem sich hervorhebenden Felsvorsprung, der ins Meer ragt und die Sonnenstrahlen reflektiert. Wir reflektieren das bisher Erlebte und stellen fest, dass wir total groggy sind. Dieser grippale Infekt zwingt uns langsam in die Knie. Ponta do Sol soll daher Ausgangspunkt für die nächste Tour werden. Wir fahren über die Schnellstraße zurück und fallen erst einmal total geschafft ins Bett, aus dem wir uns nur schwerlich zum Abendessen erheben.
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