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- Day 2
- Saturday, July 19, 2025
- ☁️ 27 °C
- Altitude: 82 m
GermanyLöhne52°11’34” N 8°45’12” E
Zwischen Wümme, Waldweg und Wut-Hotel

– Tag 2 unserer unfreiwilligen Abenteuerreise 🚴♀️🌿🍝
Nach einem turbulenten Start in unsere Tour und einem herrlichen Abend an der Bremer Schlachte schmieden wir beim Abendessen neue Pläne. Zurück auf dem Weserradweg? Nee, den kennen wir jetzt. Stattdessen drehen wir den Wümmeradweg einfach um: von Bremen nach Rotenburg/Wümme – und dann mit dem Zug zurück nach Nienburg. Das klingt doch gut!
Nach einem ausgiebigen Frühstück sitzen wir gegen 10 Uhr auf unseren Rädern und suchen den Weg in den Bürgerpark – Startpunkt unserer heutigen Etappe. Und was sollen wir sagen: Der Weg entlang des Kanals ist traumhaft. Schatten spendende Bäume, leises Wassergeplätscher, eine angenehme Brise – der perfekte Start in diesen heißen Sommertag.
Bald glitzert der Stadtwaldsee durch die Blätter, wir halten kurz an und schauen den Badenden zu – herrlich! Die Route führt uns weiter durch die grünen Wümmewiesen, über Brücken, durch Feuchtgebiete. Gänse planschen, Reiher lauern, Natur pur.
Bei Lilienthal wird es sonniger, die schattigen Bäume bleiben zurück, denn nun geht es durch das fast baumlose Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen – wunderschön, aber heiß. Wir passieren den Hexenberg und kreuzen die Wümme, auf der reger Paddelverkehr herrscht.
Nach rund 22 Kilometern erreichen wir Fischerhude, ein charmantes Künstlerdorf mit Geschichte. Paula Modersohn-Becker lässt grüßen – überall kleine Läden, Galerien, ein Puppencafé... Doch genau dieses Puppencafé entpuppt sich als Reinfall: Kein Platz, keine klare Ansage, keine Lust auf Gäste – zumindest auf uns.
Zum Glück entdeckt Sabine gleich um die Ecke, neben der Kirche, den idyllischen Garten des Gasthauses Berkelmann – weiße Tischdecken, freundlicher Service, leckeres Essen. Wir fühlen uns sofort willkommen und gestärkt geht es weiter auf dem Wümmeradweg in Richtung Ottersberg und Eversen.
Doch dann wird’s wild. Das Naturschutzgebiet Vossberg stellt unsere Räder und Nerven auf die Probe: Der Weg wird zum sandigen Waldpfad – nichts für E-Bikes mit Gepäck oder Räder ohne Motor. Kein Durchkommen ohne Fluchen. Es ist heiß, staubig, unwegsam. Wir hoffen auf Besserung – und bekommen immerhin einen Schotterweg. Der bleibt. Leider. Für 10 bis 15 Kilometer.
Wir versuchen, einen anderen Weg zu finden – vergeblich. Ein freundlicher Radfahrer bestätigt: „Das ist der Weg nach Rotenburg.“ Na dann. Den geplanten Zug um 16:22? Können wir vergessen. Auch der nächste wird knapp.
Besonders für Ulrike und Marion, die ohne Motor fahren, wird das letzte Stück zur echten Herausforderung. Wir erreichen Rotenburg erschöpft, aber nicht mutlos – und finden zum Glück einen Biergarten. Mit einem kühlen Getränk steigt die Laune langsam wieder in den Normalbereich.
Bis Marion vom Telefonat mit dem Hotel in Nienburg zurückkommt – völlig aufgelöst. Sie wollte nur unsere Verspätung ankündigen, doch der Hotelier wird pampig, unfreundlich und lässt jegliche Gastfreundschaft vermissen.
Spontane Entscheidung: Wir fahren da nicht hin! Stornierung, Neustart – und wie durch ein Wunder finden wir in Verden ein tolles Hotel, das uns freundlich empfängt – auch abends um 19 Uhr.
Zwar ist die Tiefgarage rappelvoll, aber wir dürfen unsere Räder in der Lobby laden. Das ist doch mal Kundenservice! Nach dem Duschen entdecken wir einen großartigen Italiener mit Terrasse – perfekter Ausklang. Und den Gute-Nacht-Drink? Gibt’s stilvoll auf dem Mäuerchen vorm Hotel.
Fazit des Tages: Der Wümmeradweg ist schön, aber nicht immer einfach. Gastfreundschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Und: Spontanität ist unsere Superkraft.Read more
TravelerEinfach mal überraschen lassen...