Satellite
  • Day 17

    Cali

    May 28, 2016 in Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Cali gilt als Salsa-Hochburg schlechthin. Kein Wunder also, dass ich mich wahnsinnig auf die Tage hier freute.

    Zum Kennenlernen der Stadt meldeten wir uns aber ersteinmal für eine Street-Food-Tour an - einen Spaziergang also, der uns dem kolumbianischen Essen etwas näher bringen sollte. Das Gute an dieser Tour war vorallem, dass wir von vielen auf der Strasse angebotenen Esswaren probieren konnten, ohne Gefahr, dass wir es nicht mochten und wegwerfen mussten, denn für jeden der Besucher gab es einfach ein 'Probiererli'. Wir assen und tranken uns somit durch Süsses, Gesalzenes, Kurioses und Ungewöhnliches. Die Kolumbianer mögen es sehr süss; sprich auf etwas Süsses kommt meistens noch 'ein wenig' Kondensmilch drauf. Lecker und zum Teil ziemlich sauer waren auch die exotischen Früchte auf dem Markt.

    In Cali befindet sich einer der bekanntesten Zoos Südamerikas. Unüberlegterweise machten wir den Fehler, an einem sonnigen Sonntag diesen zu besuchen. Wahrscheinlich war die ganze Stadt dort. Wir wurden sogar noch selber kurz zur Attraktion eines kleinen Mädchens, das uns fragte, woher wir kommen und voller Freude über die Antwort ein Foto mit uns machen wollte.
    Leider mussten wir feststellen, dass die Tiere hier auf kleinstem Raum gehalten werden und auch, dass die Menschen in ihrem Denken noch einiges lernen müssen. So beobachteten wir einen Vater, wie er sich einen Spass daraus machte, einen Ameisenbär, der nervös auf und ab ging, immer aufs Neue zu erschrecken, indem er kräftig an die Scheibe schlug. Das arme Tier zuckte jedesmal verängstigt zurück. Tolles Vorbild! Am liebsten hätten wir ihn ins Tigergehege geworfen. Das wäre nämlich einfach gewesen, denn aus meiner Sicht war dieses Gehege sehr schlecht gesichert. Am Abend lasen wir übrigens von dem armen Gorilla in den USA, der sterben musste, weil der kleine Bub solch dumme Eltern hatte...
    Schön zu sehen war aber, dass es Pläne gibt und auch Baustellen, die den Zoo erweitern sollen, um den Tieren einen grösseren Lebensraum zu bieten.

    Natürlich durfte das Tanzen und das Nachtleben nicht zu kurz kommen. Unser Hostel bot Gratis-Salsa-Lektionen an, welche ich selbstverständlich besuchte. Der erste Abend war super, denn ich war die einzige Teilnehmerin und lernte eine Menge neue Schritte. An den folgenden beiden Abenden waren 'leider' auch andere dabei, was mir nur ermöglichte, den Grundschritt zum hundertsten Mal zu lernen...

    Interessant war das Nachtleben: beim Eingang wurden wir an einen Tisch begleitet und bedient. Jede Gruppe hat 'ihren' Tisch mit den Getränken und gefällt ein Lied, gehen sie paarweise(!) auf die Tanzfläche und tanzen. Ist das Lied zu Ende, setzen sie sich wieder. Und stehen gleich wieder auf, wenn das neue Lied sie anspricht. Fast niemand tanzt für sich, niemand läuft mit einem Getränk durch den Club, geschweige denn hält ein Getränk während des Tanzens in der Hand und niemand raucht im Club - ausser die ignoranten Touristen! Toll fand ich, dass sehr viele Männer tanzen konnten. Und dies nicht einmal besonders gut, aber wenigstens tanzten sie! Schade, gibt es dies in der Schweiz nicht in dieser Art... Wenn hier (in Südamerika) zwei zusammen tanzen, geht es nur ums tanzen und man muss dann nicht gleich Nummern tauschen und den ganzen Abend zusammen verbringen (sprich als Frau 'muss' man nicht plötzlich aufs Klo und dann das Weite suchen ;-) )
    Read more